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Johann Friedrich Hermann Gunkel 23 Mai 1862 in Springe Konigreich Hannover 11 Marz 1932 in Halle war ein deutscher evangelischer Alttestamentler Seit Studienzeiten in Gottingen war er im Austausch mit Vertretern der entstehenden Religionsgeschichtlichen Schule der er auch selbst zugerechnet wird Er wechselte 1888 als Dozent fur Altes Testament an die Universitat Halle Als Professor in Berlin seit 1895 Giessen seit 1907 und zuletzt wieder Halle seit 1920 verfasste er Standardwerke der Bibelwissenschaft insbesondere Kommentare zum Buch Genesis und zum Buch der Psalmen Gedenkplatte Hermann Gunkels an seinem Wohnhaus in HalleGunkel entwickelte die Form und Gattungskritik in der Exegese in Abgrenzung und Erweiterung zur Literarkritik der Wellhausen Schule Er erforschte die Bedeutung von Sagen und Legenden im Alten Testament und entdeckte das Marchen als alttestamentliche Gattung Ein grosser Teil seiner literarischen Produktion war in aufklarerischer Bemuhung fur ein breiteres Publikum verfasst Als Herausgeber begleitete Gunkel die Reihe Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments FRLANT und die beiden ersten Auflagen des Lexikons Die Religion in Geschichte und Gegenwart RGG Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familiarer Hintergrund 1 2 Studium in Gottingen und Giessen 1 3 Dozent in Halle 1888 1895 1 4 Extraordinarius in Berlin 1895 1907 1 5 Ordinarius in Giessen 1907 1920 1 6 Ordinarius in Halle 1920 1927 1 7 Letzte Lebensjahre 2 Werk 2 1 Schopfung und Chaos 2 2 Kommentare 2 2 1 Buch Genesis 2 2 2 Buch der Psalmen 2 3 Herausgeberschaften 2 3 1 Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments FRLANT 2 3 2 Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 3 Veroffentlichungen Auswahl 4 Literatur 4 1 Lexikonartikel 4 2 Monographien und Sammelbande 4 3 Artikel 4 4 Bibliographien 5 Weblinks 6 AnmerkungenLeben BearbeitenFamiliarer Hintergrund Bearbeiten nbsp St Nicolai in Luneburg in der Amtszeit Karl Gunkels wurde die einsturzgefahrdete Kirche restauriert und der neogotische Turm erbautHermann Gunkel wuchs in einem Pfarrhaus auf Es hat ihn nach eigenen Angaben fur Religion Geschichte Literatur angeregt und dadurch fur sein ganzes Leben entscheidend bestimmt 1 Geboren und getauft wurde Hermann Gunkel in der Kleinstadt Springe wo sein Vater Karl Gunkel 1829 1897 eine Stelle als Hilfsgeistlicher an St Andreas hatte Da Karl Gunkel Ende 1862 als erster Pfarrer der Nicolaikirche Luneburg gewahlt wurde zog er mit seiner Ehefrau Therese Wilhelmine geborene Buchner 1826 1916 und den Kindern der zweijahrigen Therese und dem wenige Monate alten Hermann dorthin um in Luneburg kam Karl als drittes Kind zur Welt Der Luneburger Pfarrer Gunkel war ein uberzeugter Vertreter der Vermittlungstheologie Albrecht Ritschls Er legte Wert auf grundliche Erarbeitung seiner Predigten mit Hilfe wissenschaftlicher Kommentare Auch kirchenpolitisch ein Ritschlianer setzte er sich als Synodaler der Hannoverschen Landeskirche fur die Akzeptanz der Vermittlungstheologie durch die konservative lutherische Orthodoxie ein 2 Sohn Hermann besuchte das Johanneum Luneburg wo er Latein Altgriechisch und Hebraisch lernte Die Alten Sprachen waren neben Literatur und Mathematik sein Hauptinteresse Bestseller der Bismarckzeit namlich Gustav Freytags Bilder aus der deutschen Vergangenheit und Joseph Victor von Scheffels historischen Roman Ekkehard las er privat Sein Vater teilte die nationalprotestantische Begeisterung infolge der Reichsgrundung Elternhaus und Schule vermittelten dem jungen Hermann Gunkel ein patriotisches Geschichtsverstandnis Ehe er als Jahrgangsbester das Johanneum verliess trug der Primaner am Sedantag 1880 vor der versammelten Schulerschaft eine Rede uber den Schluss des deutschen Krieges vor 3 Studium in Gottingen und Giessen Bearbeiten nbsp Ehemaliges Gottinger Stift Stumpfebiel 2 nbsp Albrecht Ritschl um 1880 Zum Sommersemester 1881 immatrikulierte sich Hermann Gunkel an der Georg August Universitat Gottingen und bezog ein Zimmer im Theologischen Stift Die Mitgliedschaft in einer Studentenverbindung ist bei Gunkel nicht dokumentiert 4 Die Theologische Fakultat wurde von der Personlichkeit Albrecht Ritschls dominiert der sowohl Dogmatik und Ethik als auch die Exegese des Neuen Testaments pragte Als Student war Gunkel in den ersten Semestern Ritschlianer Daneben beeindruckte ihn der Extraordinarius fur Altes Testament Bernhard Duhm der in seinen Vorlesungen religionsgeschichtliche Themen etwa das Konzept der Scheol anschaulich zu schildern wusste Wegen seines ausgepragten historischen Interesses empfahl sein Studieninspektor Wilhelm Bornemann Gunkel an die Universitat Giessen zu wechseln eine Weichenstellung Denn dort lernte Gunkel 1882 83 vermittelt durch den Alttestamentler Bernhard Stade Julius Wellhausens Prolegomena zur Geschichte Israels kennen 5 Die Neuere Urkundenhypothese und Wellhausens Rekonstruktion der Geschichte Israels ubernahm Gunkel als Grundlagen seiner eigenen Exegese In Giessen belegte Gunkel alle kirchengeschichtlichen Veranstaltungen die Adolf von Harnack anbot Harnack zeigte ihm wie herausragende Personlichkeiten beispielsweise Augustinus von Hippo vor ihrem historischen Hintergrund verstandlich wurden 6 Nach drei Giessener Semestern war Gunkel mit erheblich geweitetem Horizont im Winter 1883 84 zuruck in Gottingen Es galt das Theologiestudium zum Abschluss zu bringen aber Gunkel belegte nun auch Veranstaltungen in Geschichte Germanistik und Philosophie Im Sommer 1885 nahm Gunkel an einem Kolleg des Altphilologen Ulrich von Wilamowitz Moellendorff uber griechische Literaturgeschichte teil dessen interdisziplinarer Ansatz ihn ansprach Ausserdem ging Gunkel einigen Spezialinteressen nach die ihn zunehmend im Gegensatz zu Ritschls dogmatischer Vorentscheidung brachten das Neue Testament ausschliesslich vom Alten Testament her zu verstehen Gunkel vertiefte sich in die Apokryphen und Pseudepigraphen des Alten Testaments und die von Karl Richard Lepsius erarbeiteten zwolf Bande Denkmaler aus Aegypten und Aethiopien Bei dem Orientalisten und erklarten Ritschl Kritiker Paul de Lagarde lernte er Syrisch und Arabisch 7 Der Stiftsinspektor William Wrede lud Gunkel in den Akademisch Theologischen Verein ein der sich allwochentlich im Cafe Cron amp Lanz zu Vortragen und Diskussionen Mittagstisch und anschliessenden Kneipengangen zusammenfand Dieser Verein wurde fur Gunkel fur den Rest seiner Gottinger Zeit zum Lebensmittelpunkt Das Besondere war dass uber biblische und theologische Themen ohne die im universitaren Rahmen ubliche Selbstzensur gestritten werden konnte Albert Eichhorn der sich auf seine kirchengeschichtliche Habilitation in Halle vorbereitete war durch seine pointierten Diskussionsbeitrage als fuhrende Personlichkeit des Vereins anerkannt und ubte auf Gunkel und andere Mitglieder einen starken Einfluss aus Ab 1889 und in etwas veranderter personeller Zusammensetzung fand sich ein Kreis habilitierter Theologen zusammen die sogenannte Kleine Gottinger Fakultat die ihre Ablehnung Ritschls verband Johannes Weiss Wilhelm Bousset Ernst Troeltsch William Wrede Alfred Rahlfs und Heinrich Hackmann Hier bereitete sich die spatere Religionsgeschichtliche Schule als scientific community vor Hermann Gunkel gehorte diesem Kreis direkt nicht mehr an knupfte aber personliche Kontakte mit Bousset Troeltsch und Hackmann 8 Im April 1885 legte Gunkel in Hannover das Erste Theologische Examen ab wegen seiner Kurzsichtigkeit wurde er vom Militardienst befreit 9 Er bereitete nun seine Promotion vor Dazu ging er im Herbst 1885 nach Leipzig um Syrisch und Aramaisch zu lernen Von dem konservativen Leipziger Alttestamentler Franz Delitzsch war er ganz der Liberale und Wellhausen Anhanger grundlich enttauscht Seinen Lebensunterhalt finanzierte Gunkel in dieser Phase durch Privatunterricht und nahm 1886 an einem padagogischen Kurs des Koniglichen Schullehrerseminars in seiner Heimatstadt Luneburg teil Zuruck in Gottingen bereitete er Theologiestudenten gegen Honorar auf das Examen vor Das wurde als eine Neuerung die bei Juristen und Medizinern ublich aber der Theologie unwurdig sei von einem Anonymus im Mai 1887 in der Hannoverschen Pastoral Korrespondenz kritisiert Gunkel verfasste eine Entgegnung in der er die Qualitat seiner Repetitorien verteidigte 10 nbsp Paul de LagardeIm November 1887 beantragte sein Vater beim preussischen Kultusministerium ein Dozentenstipendium fur Hermann Gunkel da er auch das Jurastudium seines jungeren Sohns Karl finanzieren musse Die Auskunfte des Gottinger Universitatskurators uber Gunkel waren aber ungunstig Die Theologische Fakultat und der Orientalist Paul de Lagarde bescheinigten ihm dass seine wissenschaftliche Begabung bei aller Anerkennung seines Strebens keine hervorragende seine Personlichkeit bei aller Anerkennung seiner Charaktereigenschaften keine sympathische sei er moge die Lizenziatenprufung ablegen und danach in den Pfarrdienst treten 11 Konrad von Rabenau vermutet die Fakultat sei mit Gunkels Promotionsthema Die Wirkungen des heiligen Geistes nach der popularen Anschauung der apostolischen Zeit und nach der Lehre des Apostels Paulus unzufrieden gewesen 12 Konrad Hammann dagegen sieht eine Intrige de Lagardes der seinem Meisterschuler Alfred Rahlfs eine Privatdozentenstelle sichern wollte Das Urteil des Neutestamentlers August Wiesinger und des Zweitgutachters Hermann Schultz uber Gunkels Dissertation war namlich positiv Ritschl merkte freilich an er finde Gunkels Methode fragwurdig das Kolloquium bestand Gunkel am 27 Juni 1888 magna cum laude Dann hatte er seine meist dem Neuen Testament entnommenen Disputationsthesen am 15 Oktober 1888 offentlich gegen Carl Mirbt und Johannes Weiss zu verteidigen was als Hohepunkt der Lizenziatenprufung galt Daraufhin promovierte ihn die Fakultat einstimmig und das Habilitationsverfahren fur biblische Theologie und Exegese folgte im Anschluss 13 Dozent in Halle 1888 1895 Bearbeiten nbsp Hermann Gunkel vor 1890 Als Privatdozent fur Neues Testament in Gottingen befand sich Gunkel in einer problematischen Lage In seinem 1926 verfassten Entwurf seines Lebenslaufs schrieb er man habe ihn durch Intrigen der Regierung nach Halle umhabilitiert und zum AT abgeschoben Schwierigster Bruch meines ganzen Lebens 14 Die Umstande sind nur teilweise aufzuhellen Der Orientalist Paul de Lagarde protegierte seinen Schuler Alfred Rahlfs und war nur allzu bereit Gunkel an eine andere Universitat Kiel beispielsweise wegzuempfehlen Hinzu kam aber dass Gunkels Mitstudent Carl Mirbt auf Fursprache eines anderen Mitstudenten Johannes Weiss bei der Vergabe eines Privatdozentenstipendiums gegenuber Gunkel bevorzugt wurde Da Weiss Vater Bernhard Weiss Berater des preussischen Kultusministeriums fur Personalfragen der Evangelisch theologischen Fakultaten war sah es fur eine Karriere Gunkels in Gottingen schlecht aus 15 Der preussische Ministerialdirektor Friedrich Althoff empfahl Gunkel an die Theologische Fakultat Halle Althoffs Motive sind nicht mehr erkennbar Der Hallenser Alttestamentler Emil Kautzsch reiste im Januar 1888 nach Gottingen um Gunkel kennenzulernen Von dessen Einfuhrung in das Alte Testament hatte er einen sehr positiven Eindruck bekam aber auch mit dass Gunkel sich bei Mitgliedern der Gottinger Theologischen Fakultat unbeliebt gemacht hatte 16 Gunkels akademischer Schuler Hans Schmidt stellte die weitere Entwicklung ruckblickend so dar dass es der Ministerialdirektor Althoff fur gut hielt dem jungen Privatdozenten eine Umhabilitierung anzuraten von Gottingen nach Halle Das war ein Rat der Befehl war 17 Hier in Halle aber war damals ich vermag nicht zu sagen aus welchem Grunde kein Raum fur einen Privatdozenten des Neuen Testamentes So sah sich der junge Gelehrte gezwungen auf der neuen Hochschule ein neues Fach zu ergreifen 18 Ein Problem war dass Gunkel trotz des Unterrichts bei Lagarde nicht die grundliche philologische Kenntnis des Hebraischen mitbrachte die man bei einem Alttestamentler erwartete Er wusste das und entschied sich fur einen Zugang zu seinem neuen Fachgebiet bei dem diese Schwache weniger ins Gewicht fiel die Literaturgeschichte in der Tradition von Johann Gottfried Herder Eduard Norden und Paul Wendland verfolgten ahnliche Zugange in der Klassischen Philologie 19 nbsp Julius Wellhausen um 1900Gunkels Neubeginn in Halle war holprig Das Verfassen einer Lizenziatenarbeit wurde ihm erlassen aber die Fakultat bestand auf einer Probevorlesung Diese hielt Gunkel am 29 Mai 1889 zum Thema Judische Eschatologie und sie machte einen schlechten Eindruck Das scheint an der Opposition des sehr konservativen Hallenser Neutestamentlers Willibald Beyschlag gelegen zu haben der Gunkels Berucksichtigung ausserbiblischer judischer Literatur nicht nachvollziehen konnte Zu Gunkels Gluck gab es an der Universitat Halle eine Wiederbegegnung mit Albert Eichhorn nun Professor fur Kirchengeschichte und wie zu Gottinger Zeiten inspirierender Gesprachspartner bei der Entwicklung seines Vorlesungsstoffs Der renommierte Alttestamentler Emil Kautzsch forderte den jungen und fast unbekannten Dozenten Gunkels Vorlesungen und Seminare waren bei den Studenten wegen seiner anschaulichen Darbietung des Stoffs beliebt Aber es gab mehr Privatdozenten als Ordinarien verfugbar waren und so setzte Gunkel alles daran sich mit einer wissenschaftlichen Arbeit fur eine Professur zu empfehlen Sie erschien im Herbst 1894 20 und war ein grosser Wurf Schopfung und Chaos in Urzeit und Endzeit 21 In dieses Werk waren viele Gesprache mit Albert Eichhorn eingeflossen daneben aber auch die Sachkenntnis des Assyriologen Heinrich Zimmern mit dem Gunkel in Halle in naheren Kontakt trat 22 Die Reaktionen waren teils beeindruckt teils ablehnend letzteres insbesondere bei Julius Wellhausen und seiner Schule Wellhausen ausserte sarkastisch gegenuber Harnack Schopfung und Chaos sei ein passender Titel fur Gunkels Werk in dem das Chaos allerdings uberwiege 23 Da Gunkel uber Zimmern Kontakt mit dem Hallenser Althistoriker Eduard Meyer aufgenommen und mit ihm das Konzept des Buches durchgesprochen hatte rezensierte Meyer das Werk fur die Allgemeine Zeitung uberaus positiv 24 In Halle lernte Gunkel den reformierten Domprediger Gustav Beelitz und dessen neunzehnjahrige Tochter Elisabeth kennen die aber gegenuber dem zwolf Jahre alteren Alttestamentler zuruckhaltend blieb Gunkel warb ausdauernd mit Blumenbouquets und Gedichten um ihre Aufmerksamkeit Im Marz 1893 wurde schliesslich die Verlobung gefeiert und nachdem Gunkel die Stelle eines Extraordinarius fur Altes Testament in Halle erhalten hatte folgte am 18 November 1895 die von Karl Gunkel dem Vater vollzogene Trauung im Dom zu Halle 25 Extraordinarius in Berlin 1895 1907 Bearbeiten nbsp Adolf von Harnack 1908Zum Wintersemester 1895 96 trat Hermann Gunkel eine Stelle als Extraordinarius fur Altes Testament in Berlin an wahrend Friedrich Baethgen zeitgleich die ordentliche Professur fur Altes Testament erhielt Konrad Hammann vermutet Adolf von Harnack habe Gunkel empfohlen 26 Wohl auch wegen der rasch wachsenden Kinderschar Werner Katharina Erika und Annemarie zog die junge Familie mehrfach im Raum Berlin um bis 1901 in Friedenau Feurigstrasse 5 ein Mietshaus der Grunderzeit gefunden war das die Gunkels dann fur den Rest der Berliner Zeit bewohnten 27 Wahrend die Berliner Fachkollegen einen kultiviert oberflachlichen Kontakt miteinander pflegten war es Harnack der Interesse fur Gunkels Forschungen zeigte auch einmal gemeinsam mit ihm einen Ferienkurs zur Pfarrerweiterbildung hielt und die Familie Gunkel kurzfristig bei sich aufnahm als es Schwierigkeiten beim Umzug gab 28 Gunkel war sich bewusst mit seiner traditionsgeschichtlichen Betrachtung der Bibel wie er sie in Schopfung und Chaos vorgestellt hatte Neuland betreten zu haben In Berlin begann er damit die Fragestellungen der alttestamentlichen Exegese in einer grosseren Offentlichkeit bekanntzumachen Er veroffentlichte Artikel Rezensionen sogar Gedichte in der Frankfurter Zeitung den Preussischen Jahrbuchern und der Deutschen Rundschau Damit schuf er sich eine zusatzliche Einnahmequelle Er war auch wissenschaftlich sehr produktiv aber mit der Zeit zehrte es an ihm dass er Extraordinarius blieb und ihm die ordentliche Professur somit die akademische Anerkennung versagt blieb Gunkel war ein nervoser Mensch standig niedergedruckt und verbittert durch die Erfahrung dass ihn die Fachkollegen die ihm wissenschaftlich gesehen nicht das Wasser reichen konnten Jahr fur Jahr in seinem Berliner Extraordinariat sitzen und nicht zur Geltung kommen liessen so beschrieb ihn Otto Dibelius der um die Jahrhundertwende in Berlin studierte 29 Im Gegensatz zu Wellhausen verstand es Gunkel seinen Stoff im Horsaal ansprechend zu prasentieren und in Sozietaten fur Interessierte zu vertiefen seine Horerzahlen waren uberdurchschnittlich In Berlin studierten ausser Otto Dibelius auch Karl Barth und Rudolf Bultmann bei ihm er betreute die Promotion von Martin Dibelius 30 Gunkel der verhinderte Neutestamentler pragte so bedeutende Neutestamentler der nachsten Generation Uber Fortbildungskurse scheint die angehende Alttestamentlerin Hedwig Jahnow Gunkel kennengelernt zu haben sie war wahrscheinlich Mitglied in Gunkels Sozietat 31 Gunkel kam mit anderen Berliner Professoren in freundschaftlichen Kontakt dem Agyptologen Adolf Erman dem Althistoriker und mittlerweile ausgemachten Wellhausen Gegner Eduard Meyer dem Germanisten Erich Schmidt und dem Philosophen Adolf Lasson 32 Als Baethgen 1898 in Berlin ausschied hatte Harnack Gunkel gern als dessen Nachfolger gesehen die Fakultat zog ihn auch in Erwagung wollte aber Hermann Leberecht Strack als alteren Extraordinarius nicht durch Bevorzugung Gunkels dupieren noch weniger allerdings Strack eine ordentliche Professur geben Eine aussichtsreiche Berufung ins liberale Marburg zerschlug sich 1900 weil die preussische Regierung sie blockierte Das einflussreiche kirchlich positive Lager zu dem beispielsweise Friedrich von Bodelschwingh gehorte machte bei Harnack und Gunkel einen verderblichen Einfluss auf den theologischen Nachwuchs aus und Friedrich Althoff achtete bei Stellenbesetzungen darauf einen Proporz der verschiedenen kirchlichen Lager zu wahren Kurz eine ordentliche Professur in Preussen war fur Gunkel unerreichbar er konnte sich glucklich schatzen in Berlin uberhaupt Extraordinarius geworden zu sein 33 1901 kam die erste Auflage des Genesis Kommentars auf den Markt Dieser Kommentar 1910 bereits in dritter Auflage erschienen gilt bis heute als Klassiker als der vielleicht beste Kommentar des 20 Jahrhunderts zu einer alttestamentlichen Schrift Bernhard Lang 2014 34 Am 6 November 1902 wurde Gunkel zum Ehrendoktor der Berliner Universitat ernannt Im Babel Bibel Streit meldete sich Gunkel 1903 zu Wort Als Hintergrund des Konflikts machte er die Entfremdung der evangelischen Kirche von der Bibelwissenschaft aus Wie wenige unter den Gebildeten in der Gemeinde ja auch unter den alteren Geistlichen und nicht nur unter den alteren haben eine deutliche Vorstellung davon was in der wissenschaftlichen Theologie der Gegenwart eigentlich vorgeht 35 Werner Klatt berichtet mit Berufung auf Gunkels Sohn Werner in Berlin habe Hermann Gunkel mit seiner Entlassung gerechnet da er durch diese Ausserungen bei der frommen Kaiserin Auguste Viktoria und ihrem Umfeld in Ungnade gefallen war 36 und nun in Regierungskreisen als radikaler Liberaler galt Sicherheitshalber habe Gunkel um seine Familie ernahren zu konnen sondiert ob die Stelle eines Volksschullehrers in Bevensen fur ihn in Frage komme 37 Ordinarius in Giessen 1907 1920 Bearbeiten Der Ruf an die Universitat Giessen beendete fur den 45 jahrigen Gunkel das perspektivlose Warten auf einen preussischen Lehrstuhl Hier war nach dem Tod Bernhard Stades der Lehrstuhl fur Altes Testament 1907 neu zu besetzen Karl Budde der ihm in Marburg vorgezogen worden war empfahl Gunkel nachdrucklich wenn er bei diesem auch Schwachen ausmachte etwas Impulsives Impressionistisches womit er leicht uber die Grenzen des Beweisbaren oder doch Bewiesenen hinausschiesst 38 Ausserdem war ihm in der hebraischen Philologie der Giessener Semitist und Stade Schuler Friedrich Schwally klar uberlegen Man hoffte dass Gunkel und Schwally sich erganzen wurden Der Gottinger Verlag Vandenhoeck amp Ruprecht brachte eine Bibel fur die Gegenwart erklart sogenannte Gegenwartsbibel auf den Markt die sich vor allem an Volksschullehrer und interessierte Laien wandte und ab 1904 erschien Die Kommentierung ubernahmen meist jungere Exegeten und Vertreter der Religionsgeschichtlichen Schule Gunkel kommentierte fur diese Reihe den 1 Petrusbrief 1907 und das Buch Genesis 1911 daruber hinaus pragte er die Konzeption des alttestamentlichen Teils Das Besondere ist dass die biblische Reihenfolge der Texte aufgegeben und stattdessen eine Anordnung nach literaturgeschichtlichen Gesichtspunkten vorgenommen wurde Die Gegenwartsbibel war bis in die 1920er Jahre popular dann brachen die Verkaufszahlen ein Mit verandertem Konzept trat das Neue Gottinger Bibelwerk ATD NTD an ihre Stelle 39 1911 hatte Gunkel die Genugtuung gleich zweimal zum Ehrendoktor ernannt zu werden zum Dr phil der Universitat Breslau am 3 August und zum Dr theol der Universitat Oslo am 11 September 40 1912 ubernahm Gunkel die Kommentierung des Buchs der Psalmen fur die Reihe Gottinger Handkommentar Sie war sein wichtigstes Projekt der Giessener Zeit das er aber erst in Halle fertigstellte Auch wenn Gunkel stets betonte wie wohl er sich in Giessen fuhlte war doch unubersehbar dass er an einer kleinen Landesuniversitat tatig war die grosse Mehrheit seiner Studenten stammte aus Hessen Darmstadt In Berlin hatte er einen ganz anderen Wirkungskreis gehabt 41 Es gab aber prominente Ausnahmen der Schweizer Walter Baumgartner und der Norweger Sigmund Mowinckel kamen eigens nach Giessen um von Gunkel zu lernen Baumgartner beschrieb wie er 1912 in Gunkels Sprechstunde kurz abgefertigt wurde Gunkels aussere Erscheinung sprach ihn auch wenig an eine eher spiessburgerliche Figur mit Hangebacken und einem ganz unmartialischen langen Schnurrbart nur die Augen blitzten verraterisch hinter den goldumranderten Brillenglasern Trotzdem nahm er das Angebot an nach der Sprechstunde wiederzukommen und diesmal erlauterte ihm Gunkel in aller Breite was er als Alttestamentler vorhatte Das Alte Testament als Teil des Alten Orients Israel darin ein kleines und junges Volk Aufbau einer wirklichen israelitischen Literaturgeschichte Reform der Exegese vom Impressionismus her bessere Fuhlung mit den nichttheologischen Wissenschaften usw 42 Baumgartner hatte seinen akademischen Lehrer gefunden Nach dem Pogrom von Bialystok hatte der Berliner Publizist Julius Moses im Dezember 1906 Personlichkeiten des offentlichen Lebens um Vorschlage zur Losung der Judenfrage gebeten Daran beteiligte sich 1907 auch Gunkel Ebenso wie beispielsweise Thomas Mann und Theodor Noldeke empfahl er Assimilation Mischehen und Taufen und streute antijudische Bemerkungen in sein Statement ein Diese Position behielt er in den folgenden Jahren bei und wandte sich beispielsweise 1913 gegen Vorschlage die Universitat Frankfurt am Main mit einer judisch theologischen Fakultat auszustatten Die Wissenschaft des Judentums habe keinen akademischen Standard eine wissenschaftliche Behandlung der Bibel finde sich ausschliesslich im Protestantismus und ein Austausch mit judischen Fachkollegen sei uninteressant 43 Der Marburger Sprachwissenschaftler Hermann Jacobsohn warf Gunkel 1912 Antisemitismus vor da er geaussert hatte das moderne Judentum habe mit dem biblischen Israel so wenig zu tun wie deutsche Kellner in London mit den alten Germanen Auch wenn Adolf Lasson eine Aussohnung zwischen beiden vermittelte und Jacobsohn den Antisemitismus Vorwurf zurucknahm zeigte sich hier dass Gunkel in seiner Bewertung der nachbiblischen judischen Geschichte als Verfallsgeschichte Emil Schurer und Wilhelm Bousset folgte 44 Gunkel hatte sich vor 1914 kaum zu politischen Fragen geaussert Bei Kriegsbeginn meldete sich Sohn Werner als Freiwilliger Gunkel kommentierte dieses Ereignis am 7 August 1914 im Familienstammbuch Wir Eltern bringen damit eines unserer grossten Guter dem bedrangten Vaterlande dar 45 Gunkel leistete seinen Beitrag zur geistigen Mobilmachung er veroffentlichte beispielsweise in der Frankfurter Zeitung am 23 September 1914 Israelitische Kriegsgedichte und unterschrieb die von Ulrich von Wilamowitz Moellendorff initiierte Erklarung der Hochschullehrer des Deutschen Reiches 16 Oktober 1914 Aus der Anfangsphase des Krieges stammt der Artikel Was wir von dem Siege erhoffen den Gunkel vor dem 30 Januar 1915 Eingangsstempel an eine unbekannte Zeitung oder einen Verlag sandte dann aber wieder zuruckzog Darin antizipierte er den deutschen Sieg und forderte als Konsequenzen fur die Zukunft Schluss mit dem Parteienstreit Freiheit statt obrigkeitlicher Gangelung insbesondere Wissenschaftsfreiheit Friede mit der Arbeiterschaft und den nationalen Minderheiten 46 Konrad Hammann sieht hierin ein Indiz dass Gunkel wie andere liberale Theologen relativ fruh auf einen Verstandigungsfrieden gesetzt habe Im Januar 1916 kritisierte Gunkel in einem Privatbrief die Forderung der Alldeutschen nach einem Siegfrieden der Deutschland umfangreiche territoriale Gewinne bringen sollte 47 Als sich abzeichnete dass der Krieg langer dauern wurde verfasste Gunkel 1916 eine popularwissenschaftliche Abhandlung uber das Verhaltnis von Krieg und Religion Israelitisches Heldentum und Kriegsfrommigkeit im Alten Testament Gunkel ging bei allem Patriotismus darin nicht so weit Deutschland in einem heiligen Krieg zu sehen 48 Im Fruhjahr 1916 folgte Gunkel einer Einladung des Theologischen Studentenvereins Kristiania zu einer Reihe von Gastvorlesungen in der norwegischen Hauptstadt Fur Gunkel war diese Auslandsreise ein besonderes Erlebnis Landschaft bauerliche Kultur modernes Kristiania Mit Rucksicht auf die Neutralitat Norwegens blieb die Kriegsthematik sorgfaltig ausgespart Sein Schuler Mowinckel hatte in der norwegischen Presse fur die Veranstaltungen Gunkels geworben und das Echo des Publikums war insgesamt positiv Seine Reiseeindrucke beschrieb Gunkel nach Ruckkehr im Giessener Anzeiger 49 nbsp Olaf BrochMit dem befreundeten norwegischen Slawisten Olaf Broch stand Gunkel im Briefwechsel Broch leitete auf Gunkels Bitte hin eine diplomatische Initiative ein mehrere deutsche Soldaten aus russischer Kriegsgefangenschaft in skandinavische Internierungslager zu verlegen darunter auch Werner Gunkel Umso mehr traf es ihn dass Broch der deutschen Regierung im November 1917 Kriegsverbrechen vorwarf Gunkel widersprach versuchte aber einen Hauptvorwurf zu uberprufen Das Deutsche Reich betreibe im neutralen Norwegen biologische Kriegsfuhrung es habe dorthin mit Milzbrandbazillen versetzten Zucker exportiert Gunkel wandte sich unter Vermittlung des Historikers und Politikers Hans Delbruck ans Kriegsministerium das dementierte und den Milzbrand Vorwurf zu einem Manover der feindlichen Propaganda erklarte Dass das Ministerium Gunkel aber aufforderte er moge im deutschen Interesse auf eine Veroffentlichung seines Briefwechsels mit Broch verzichten machte bei Gunkel einen sehr ublen Eindruck 50 Wahrend des Ersten Weltkriegs kommentierte Gunkel das biblische Buch Ester Unter dem Eindruck der Judenpogrome in Russland und des Genozids an den Armeniern gelangte er 1916 zu einer grosseren Wertschatzung des Buchs Ester als sie bei christlichen Exegeten ublich war Als Martin Rade ihn 1919 aufforderte sich am Kampf gegen den Antisemitismus zu beteiligen antwortete Gunkel dieser sei allerdings notwendig aber auch ein schlimmes Wespennest in das man da greifen muss Dazu habe er leider neben seiner wissenschaftlichen Arbeit nicht die Kapazitaten 51 Die Niederlage des Deutschen Reiches sturzte Gunkel nicht in eine existenzielle Krise auch theologisch anderte sich bei ihm nichts Er beklagte die allgemeine Armut und Not und bekundete den Wunsch seinem Volk das er sich romantisch idealistisch als einen Organismus vorstellte auf dem Feld der Wissenschaft zu dienen 52 Ordinarius in Halle 1920 1927 Bearbeiten Gunkel hatte viel publiziert seine Schriften wurden rege rezipiert er hatte einen grossen Schulerkreis aber all das verhalf ihm nicht zu einer ordentlichen Professur in Preussen Es bedurfte erst eines grosseren Wandels in der preussischen Verwaltung bevor er auf hohe Unterstutzung rechnen durfte Das erfullte sich als nach dem Ende des 1 Weltkrieges die sozialdemokratische Regierung in Preussen Professor Carl Heinrich Becker als Unterstaatssekretar die Universitatspolitik bestimmen liess 53 Als Carl Heinrich Cornill Ende 1919 in den Ruhestand trat beriet die Theologische Fakultat Halle uber seine Nachfolge Gunkel war im Gesprach aber nicht erste Wahl Die Fakultat schlug Otto Procksch vor aber das Ministerium lehnte mit Schreiben vom 9 Marz 1920 ab und forderte dass ein Vertreter der religionsgeschichtlichen Richtung benannt wurde Grosse Fakultaten wie Halle und Berlin sollten eine Vielfalt von Forschungspositionen anbieten was den Ideenaustausch anregen wurde Die Fakultat straubte sich weiterhin gegen Religionsgeschichtler uberhaupt und Gunkel im Besonderen aber Becker setzte sich durch und im Sommer 1920 wurde Gunkel das Ordinariat Cornills fur alttestamentliche Theologie und Exegese und die Leitung der alttestamentlichen Abteilung des theologischen Seminars ubertragen Das hatte ein Nachspiel in der Kirchenpresse Die Allgemeine Evangelisch lutherische Kirchenzeitung argwohnte dass die demokratische Regierung eine Sauberung der Fakultaten von allen positiven Theologen betreibe nur deshalb habe man der Halleschen Fakultat den sehr weit links stehende n Gunkel aufgenotigt Das liberale Protestantenblatt hielt dagegen Eine demokratische Regierung durfe sich gegen eine konservativ dominierte Fakultat stellen wenn es gelte die Interessen der Wissenschaft zu wahren 54 Gunkels gewandeltes Verhaltnis zum Judentum kommt in den 1920er Jahren darin zum Ausdruck dass er in judischen Vereinen Vortrage hielt Die Judische Gemeinde Berlin lud ihn zu Beitragen uber Bibel und Israel fur ihr Gemeindeblatt ein Ab 1923 nahm Gunkel in mehreren Zeitungsartikeln offentlich Stellung gegen Antisemitismus So bekraftigte er gegen Spekulationen uber einen arischen Jesus dass Jesus von Nazareth Jude gewesen und in der judischen Kultur verwurzelt gewesen sei Die Deutschen die Juden und uberhaupt alle grossen Kulturnationen seien Mischrassen die ubrigens leistungsfahiger seien als reine Rassen Er tauschte sich mit judischen Gelehrten uber verschiedene Themen aus Als 1924 die zweite Auflage der RGG in die Planungsphase trat sprach er mit Ismar Elbogen ab welche Fachleute der Wissenschaft des Judentums die einzelnen Artikel uber das nachbiblische Israel ubernehmen sollten 55 Letzte Lebensjahre Bearbeiten nbsp Grabstein der Eheleute Gunkel auf dem Friedhof Giebichenstein HalleEnde der 1920er Jahre verschlechterte sich Gunkels Gesundheitszustand Auf Rat seines Arztes hin der ihm Magen und Darmbeschwerden sowie Arteriosklerose attestierte bat er am 21 Juni 1927 um seine vorzeitige Emeritierung 56 Er nahm aber in Halle noch einen Lehrauftrag fur Alttestamentliche Literaturgeschichte wahr Die Einleitung in die Psalmen war sein letztes grosses Projekt das von Joachim Begrich zu Ende gefuhrt wurde Hermann Gunkel verbrachte seine letzten Lebensmonate grosstenteils im Diakonissenkrankenhaus Halle 1931 war der Religiose Sozialist Gunther Dehn auf den Lehrstuhl fur Praktische Theologie in Halle berufen worden wurde dort aber von Angehorigen des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbunds bedrangt und an seiner Vorlesungstatigkeit gehindert Die Fakultatskollegen distanzierten sich von ihm bis auf den todkranken Emeritus Gunkel der ihn bat ihn im Krankenhaus zu besuchen Er versicherte Dehn seiner Solidaritat und bedauerte nichts mehr fur ihn tun zu konnen 57 Gunkel starb am 11 Marz 1932 und wurde auf dem Friedhof Giebichenstein beigesetzt Er der zeitlebens damit haderte als junger Gelehrter von der Fachwelt abgewiesen worden zu sein war an seinem Lebensende eine unbestrittene Autoritat Sechs Lehrstuhle in Deutschland und der Schweiz waren von seinen akademischen Schulern besetzt 58 Werk BearbeitenSchopfung und Chaos Bearbeiten nbsp Marduks Kampf gegen Tiamat Relief vom Palast des Sennacherib Ninive Dieses programmatische Fruhwerk Gunkels aus dem Jahr 1894 gliedert sich in einen alttestamentlichen und einen neutestamentlichen Teil Ersterer behandelt die Schopfungsgeschichte der Priesterschrift In seinen Prolegomena der Geschichte Israels hatte Julius Wellhausen erklart Der Verfasser ein Priester der nachexilischen Zeit sucht die Dinge so wie sie jetzt sind aus einander abzuleiten er fragt sich wie sie wol allmahlich aus dem Urstoff hervorgegangen sein mogen und hat dabei uberall nicht eine mythische Welt sondern die gegenwartige gewohnliche vor Augen Die einzelnen Abschnitte seiner Schopfungsgeschichte entspringen deshalb Reflexion systematische r Konstruktion der man mit leichter Muhe nachrechnen kann 59 Gunkel widersprach grundsatzlich Wir erkennen in Gen 1 eine Reihe nachklingender mythologischer Zuge Daraus folgt dass Gen 1 nicht die Composition eines Schriftstellers sondern die Niederschrift einer Tradition ist und zugleich dass diese Tradition in hohes Altertum zuruckgeht 60 Gunkel war nicht der erste der Parallelen zwischen dem babylonischen Mythos und dem Eroffnungskapitel der Bibel sah Aber wahrend dies bisher nur als direkte literarische Abhangigkeit diskutiert wurde und dafur ein plausibles historisches Szenario entworfen werden musste fuhrt Gunkel das Konzept einer mundlichen Vorgeschichte des biblischen Textes ein Die Untersuchung von Schopfungsvorstellungen quer durchs Alte Testament zeigte ihm dass ein babylonischer Chaosdrachenkampf Mythos zum israelitischen Mythos vom Chaosdrachenkampf JHWHs weiterentwickelt wurde wahrend Gen 1 am Ende dieser Entwicklung steht 61 Im neutestamentlichen Teil postulierte Gunkel eine hinter Offb 12 1 17 LUT stehende judisch apokalyptische Tradition die letzten Endes auf die Legenden des babylonischen Winterfestes Geburt Marduks der vor dem Meerungeheuer Tiamat gerettet wird und des Fruhjahrsfestes Sieg Marduks uber das Meerungeheuer zuruckgeht Als ihm der mythologische Charakter von Offb 12 klar wurde war Gunkel begeistert ich schwebte uber der Erde wie die seligen Gotter 62 Ohne dass Gunkel das Programm der Traditionsgeschichte hier schon entfaltet wird es in der Behandlung von Offb 12 vorgefuhrt Nachdem ein Text in seinem historischen Kontext betrachtet wurde folgt der Blick auf die Vorgeschichte dieses Textes und der Ursprung des in ihm verarbeiteten Stoffes wird gesucht Der vorliegende Text wird in die Rezeptionsgeschichte dieses Stoffes hineingestellt dadurch wird besser verstandlich wie der Autor mit dem traditionellen Stoff umgegangen ist Seine eigene Theologie hebt sich klarer ab 63 Die scharfe Zuruckweisung dieses Programms kam 1899 von Wellhausen Gunkel reklamirt alles Mogliche und Unmogliche als aus Babylon entsprungen Das Proton Pseudos ist dass er der Ursprungsfrage uberhaupt grossen Wert beimisst Von methodischer Wichtigkeit ist es zu wissen dass tatsachlich ein Stoff in den Apokalypsen vorliegt der von der Conception des Autors nicht immer vollig durchdrungen in seinem Guss nicht immer ganz aufgegangen ist und noch ofter fur unsere Erklarung einen undurchsichtigen Rest lasst woher jedoch dieser Stoff ursprunglich stammt ist methodisch ganz gleichgiltig 64 Gunkel dem es nicht gelang die Rezension von Wellhausens Artikel in der Theologischen Literaturzeitung ubertragen zu bekommen verteidigte sich umgehend mit einem Beitrag in der Zeitschrift fur wissenschaftliche Theologie 65 Wellhausen reagierte darauf nicht mehr Kommentare Bearbeiten Buch Genesis Bearbeiten Unter Voraussetzung des Wellhausen schen Modells fragte Gunkel in seinem Genesis Kommentar hinter die rekonstruierten schriftlichen Quellen zuruck nach den alten mundlichen Uberlieferungen und formulierte programmatisch Die Genesis ist eine Sammlung von Sagen 66 Das war in der universitaren Theologie keine neue Erkenntnis aber es war in die kirchliche Offentlichkeit nicht durchgedrungen Der Babel Bibel Streit zeigte dass konservative amtskirchliche Kreise scharf bekampften was aus ihrer Sicht den Wahrheitsanspruch der Bibel in Frage stellte 67 Gunkel unterschied im Alten Testament grundsatzlich zwischen Prosa und Poesie erstere eben wegen ihrer Schriftlichkeit auf die Eliten beschrankt letztere mundlich tradiert im Volk verbreitet und weitaus alter Poesie erfordere einen asthetischen Zugang den sich der Leser verbaue wenn er frage ob es wirklich so gewesen ist wie vom Dichter erzahlt Die poetischen Grundgattungen waren fur Gunkel Sage Mythos Marchen und Legende Er warb beim Leser um die Akzeptanz des Begriffs Mythos Mythen man erschrecke nicht vor diesem Worte sind Gottergeschichten im Unterschiede von den Sagen deren handelnde Personen Menschen sind Der eigentliche Zug des Jahve Religion ist wegen seiner Tendenz zum Monotheismus den Mythen nicht gunstig Daher hat man in demjenigen Israel das wir aus dem A T kennen lernen eigentliche unverfalschte Mythen nicht ertragen 68 Dieser Kunstgriff erlaubte es Gunkel die verblassten mythischen Erzahlungen der Genesis Schopfung Sintflut Turmbau zu Babel als Ursagen der Grundgattung Sage unterzuordnen und im Kommentar nicht in die Diskussion uber Ursprung und Zweck von Mythen einzutreten 69 In der dritten Auflage des Genesiskommentars 1910 loste sich Gunkel von der Vorstellung den Sagen der Genesis lagen historische oder atiologische Motive zugrunde Es seien reine Gebilde der Phantasie deshalb konne man sie marchenhaft nennen Gunkel schrieb sich die Entdeckung der Marchen in der Genesis selbst zu raumte aber ein dass er Impulse von Eduard Meyer Wilhelm Wundt und Hugo Gressmann erhalten habe Gressmann hatte Gunkel auf Wundts Volkerpsychologie hingewiesen Wundt nahm an dass der Mythos Marchenstoffe kombiniert habe 70 Buch der Psalmen Bearbeiten Der Gottinger Verlag Vandenhoeck amp Ruprecht beauftragte Gunkel 1912 mit der Neubearbeitung des Psalmenkommentars von Friedrich Baethgen Dieses grosse Werk begleitete Gunkel durch die Jahre des Ersten Weltkriegs und der Weimarer Republik es erschien zwischen 1924 und 1926 in sieben Lieferungen Auf dem Weg dahin informierte Gunkel das Publikum auf verschiedene Weise uber seine Psalmenstudien So veroffentlichte er Studien uber die Konigspsalmen 1914 Liturgien in den Psalmen 1916 Formen der Hymnen 1917 und Danklieder im Psalter 1919 Auch das im Entstehen begriffene Fachlexikon RGG erhielt mehrere programmatische Artikel Poesie und Musik Israels Psalmen Psalterbuch und Weisheitsdichtung im AT Die eigentlichen Einleitungsfragen hatte Gunkel ausgegliedert sie wurden 1933 postum von Joachim Begrich unter dem Titel Einleitung in die Psalmen veroffentlicht Der Aufbau des Psalmenkommentars ist durchsichtig Jeder Psalm wird zuerst ubersetzt dann folgt eine aufs Ganze zielende Erklarung die moglichst allgemeinverstandlich sein soll Sie beginnt mit Angaben zur Gattung des Psalms und seines Sitzes im Leben dann folgt eine Paraphrase des Psalms die seine Gliederung in Strophen seine Metaphorik und Motivparallelen in der altorientalischen und altagyptischen Dichtung erschliesst Dieser Durchgang endet mit Vermutungen zum Verfasser und zur zeitlichen Ansetzung des Psalms Dann folgt die breite Diskussion philologischer Probleme Die Verbesserung des mutmasslich verderbten Textes hat besonderes Gewicht Seine zahlreichen Konjekturen 71 und Textumstellungen begrundete Gunkel mit seinen Erkenntnissen zu den Gattungen der Psalmen damit der Psalm seiner Gattung entspricht musse er auf diese Weise verbessert und oft auch in mehrere ursprunglich selbstandige Einzelpsalmen aufgeteilt werden Diese Eigenheit des Gunkelschen Psalmenkommentars wurde bei allem Lob dass er sonst erhielt von den Rezensenten von Anfang an kritisch vermerkt 72 Aus heutiger Sicht hat Gunkels Textkritik auch wenn er manchmal das Richtige trifft schwere methodische Mangel Beispielsweise brachte er Psalm 4 erst durch Textanderungen in eine Form die aus ihm das Paradigma der Gattung Vertrauenslied machte Durch Konjekturen schuf er Belege dafur dass die Leber im alten Israel als Sitz der Gefuhle und sogar des Lebensgeistes Nefesch betrachtet worden sei 73 Letztere schwach begrundete These Gunkels wurde weit rezipiert unter anderem in dem grossen Worterbuch von Kohler und Baumgartner 74 Herausgeberschaften Bearbeiten Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments FRLANT Bearbeiten Der Verleger Gustav Ruprecht kam 1899 auf einen Plan zuruck den ihm Gunkel bereits fruher vorgelegt hatte eine besondere Monographienreihe fur die Veroffentlichungen Gunkels und seiner akademischen Schuler Ruprecht schlug den Neutestamentler Wilhelm Bousset als Mitherausgeber vor Als erstes Heft der neuen Reihe erschien 1903 ein programmatischer Beitrag von Gunkel Zum religionsgeschichtlichen Verstandnis des Neuen Testaments Darin erklarte er das Christentum sei eine synkretistische Religion Starke religiose Motive die aus der Fremde gekommen waren sind in ihm enthalten und zur Verklarung gediehen orientalische und hellenistische 75 Nach Boussets fruhem Tod 1920 ubernahm im Neuen Testament Rudolf Bultmann Er nutzte die Reihe FRLANT umgehend zur Veroffentlichung des Buchs das sich zum Standardwerk entwickeln sollte Die Geschichte der synoptischen Tradition 1921 Religion in Geschichte und Gegenwart RGG Bearbeiten Hauptartikel Religion in Geschichte und Gegenwart Um 1900 schlug Martin Rade dem Tubinger Verleger Paul Siebeck vor ein neues theologisches Lexikon auf den Markt zu bringen dessen Profil sich von der Realencyclopadie fur protestantische Theologie und Kirche unterscheiden sollte Es sollte sich an interessierte Pfarrer und das gebildete Burgertum nicht nur an Fachtheologen wenden und religionsgeschichtliche Fragestellungen berucksichtigen Gunkel war von Anfang an als Abteilungsredakteur fur Altes Testament vorgesehen Nach der ersten Redaktionskonferenz am 26 September 1904 in Eisenach wurde Gunkels Stellung immer starker Sein Name erschien neben Friedrich Michael Schiele auf der Titelseite Als er 1908 wegen der hohen zeitlichen Belastung und des seiner Ansicht nach zu niedrigen Honorars seinen Ruckzug ankundigte stand die Fortfuhrung des Projekts in Frage Siebeck wollte Gunkel unbedingt halten Rade reiste nach Giessen und uberzeugte Gunkel davon weiter hauptverantwortlich mitzuarbeiten Im Ergebnis war die RGG1 1908 1914 stark von Gunkel gepragt Er schrieb 342 Artikel selbst und verteilte andere zentrale Artikel an Kollegen die seinem Ansatz nahestanden Auf Kosten der Wellhausen Schule erhielt das Werk eine klar religionsgeschichtliche Ausrichtung Sprachlich redigierte Gunkel die Beitrage anderer Autoren relativ stark um eine gute Allgemeinverstandlichkeit zu gewahrleisten Die erste Auflage der RGG zeichnete sich auch wegen Gunkels Engagement durch hohe Einheitlichkeit und ein klares Konzept aus 76 Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenSchopfung und Chaos in Urzeit und Endzeit eine religionsgeschichtliche Untersuchung uber Gen 1 und Ap Joh 12 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1895 Digitalisat Genesis ubersetzt und erklart Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1901 5 Auflage Gottingen 1922 Digitalisat Israel und Babylonien Der Einfluss Babyloniens auf die israelitische Religion Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1903 Digitalisat Reden und Aufsatze Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1913 Digitalisat Die Psalmen ubersetzt und erklart 4 Auflage 77 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1929 6 Auflage Gottingen 1986 Digitalisat Einleitung in die Psalmen Die Gattungen der religiosen Lyrik Israels hrsg von Joachim Begrich 1 Auflage Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1933 3 Auflage Gottingen 1986 Digitalisat Literatur BearbeitenLexikonartikel Bearbeiten Reinhard Wonneberger Gunkel Hermann In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 14 de Gruyter Berlin New York 1985 ISBN 3 11 008583 6 S 297 300 Kurt Galling Gunkel Hermann In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 3 Auflage Band 2 Mohr Siebeck Tubingen 1958 Sp 1908 1909 Ernest Nicholson Gunkel Hermann In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 3 Mohr Siebeck Tubingen 2000 Sp 1332 Frank Lothar Hossfeld Gunkel Hermann In Walter Kasper Hrsg Lexikon fur Theologie und Kirche 3 Auflage Band 4 Herder Freiburg im Breisgau 1995 Sp 1103 Konrad von Rabenau Gunkel Hermann In Neue Deutsche Biographie NDB Band 7 Duncker amp Humblot Berlin 1966 ISBN 3 428 00188 5 S 322 f Digitalisat Monographien und Sammelbande Bearbeiten Erhard S Gerstenberger Ute Eisen Hrsg Hermann Gunkel revisited Literatur und religionsgeschichtliche Studien LIT Berlin 2010 Konrad Hammann Hermann Gunkel Eine Biographie Mohr Siebeck Tubingen 2014 ISBN 978 3 16 150446 4 Werner Klatt Hermann Gunkel Zu seiner Theologie der Religionsgeschichte und zur Entstehung der formgeschichtlichen Methode Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1969 Online Ernst Joachim Waschke Hrsg Hermann Gunkel 1862 1932 Biblisch Theologische Studien 141 Neukirchener Verlag Neukirchen Vluyn 2013 ISBN 978 3 7887 2719 2 Artikel Bearbeiten Walter Baumgartner Hermann Gunkel In Neue Zurcher Zeitung 16 17 Marz 1932 Nr 489 Digitalisat 499 Digitalisat wiederabgedruckt in Ders Zum Alten Testament und seiner Umwelt Brill Leiden 1959 S 371 378 Walter Baumgartner Zum 100 Geburtstag von Hermann Gunkel In Congress Volume Bonn 1962 Vetus Testamentum Supplements 9 Brill Leiden 1963 S 1 18 nachgedruckt als Geleitwort zur 9 Auflage von Hermann Gunkel Genesis ubersetzt und erklart Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2011 S 1 18 Erhard S Gerstenberger Vom Sitz im Leben zur Sozialgeschichte der Bibel Hermann Gunkel ein zeitgebundener Visionar Was macht seine Exegese heute noch aktuell In Thomas Wagner u a Hrsg Kontexte Biografische und forschungsgeschichtliche Schnittpunkte der alttestamentlichen Wissenschaft Festschrift fur Hans Jochen Boecker zum 80 Geburtstag Neukirchener Verlag Neukirchen Vluyn 2008 S 157 170 Download Hans Joachim Kraus Geschichte der historisch kritischen Erforschung des Alten Testaments Verlag der Buchhandlung des Erziehungsvereins Neukirchen 1956 S 309 ff Hans Peter Muller Hermann Gunkel In Martin Greschat Hg Theologen des Protestantismus im 19 und 20 Jahrhundert Kohlhammer Stuttgart 1978 Bd 2 S 241 255 Konrad von Rabenau Hermann Gunkel auf rauhen Pfaden nach Halle In Evangelische Theologie 30 1970 S 433 444 Hans Rollmann Zwei Briefe Hermann Gunkels an Adolf Julicher zur religionsgeschichtlichen und formgeschichtlichen Methode In Zeitschrift fur Theologie und Kirche 78 1981 S 276 288 Hans Schmidt In Memoriam Hermann Gunkel Akademische Gedachtnisrede bei der Bestattung Hermann Gunkels gehalten in der Bartholomaus Kirche in Halle am 15 Marz 1932 In Theologische Blatter 11 1932 Sp 97 103 Rudolf Smend Kritiker und Exegeten Portratskizzen zu vier Jahrhunderten alttestamentlicher Wissenschaft Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2017 S 501 514 Ernst Joachim Waschke Hermann Gunkel der Begrunder der religionsgeschichtlichen Schule und der gattungsgeschichtlichen Forschung In Arno Sames Hrsg 500 Jahre Theologie in Wittenberg und Halle 1502 bis 2002 Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2003 ISBN 3 374 02115 8 S 129 142 Bibliographien Bearbeiten Johannes Hempel in Eucharisterion Studien zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments Festgabe fur Hermann Gunkel zum 60 Geburtstage dem 23 Mai 1922 dargebracht von seinen Schulern und Freunden Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1923 Bd 2 214 225 bis 1922 Werner Klatt Hermann Gunkel Zu seiner Theologie der Religionsgeschichte und zur Entstehung der formgeschichtlichen Methode Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1969 S 272 ff 1922 1969 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Hermann Gunkel Quellen und Volltexte Literatur von und uber Hermann Gunkel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Hermann Gunkel in der Deutschen Digitalen Bibliothek Eintrag zu Hermann Gunkel im Catalogus Professorum Halensis Gunkel Johann Friedrich Hermann Hessische Biografie Stand 10 Marz 2023 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Anmerkungen Bearbeiten Werner Klatt Hrsg Ein Brief von Hermann Gunkel uber Albert Eichhorn an Hugo Gressmann In Zeitschrift fur Theologie und Kirche 66 1969 S 1 6 hier S 3 f Dieser Brief ist auf den 21 Juni 1913 datiert Konrad Hammann Hermann Gunkel Eine Biographie Tubingen 2014 S 1 5 Konrad Hammann Hermann Gunkel Eine Biographie Tubingen 2014 S 10 12 Auf diese Leerstelle weist Friedrich Wilhelm Graf in seiner Rezension von Hammanns Gunkel Biografie hin Journal for the History of Modern Theology Zeitschrift fur Neuere Theologiegeschichte 22 2015 S 142 Wellhausen und Gunkel haben zwar beide in Gottingen studiert eine Begegnung ist aber nicht dokumentiert und auch unwahrscheinlich da Wellhausen Gottingen bereits verlassen hatte als Gunkel sich dort immatrikulierte und erst nach Gunkels Abreise aus Gottingen als Ordinarius fur Orientalische Sprachen an seine Heimatuniversitat zuruckkehrte Eine indirekte Beziehung bestand dadurch dass beide Vater Pfarrer der Hannoverschen Landeskirche waren und Gunkels Vater Wellhausens chronisch kranken Vater zeitweilig vertreten musste Vgl Rudolf Smend Gunkel und Wellhausen In Ernst Joachim Waschke Hrsg Hermann Gunkel 1862 1932 Neukirchen Vluyn 2013 S 21 40 hier S 27 Konrad Hammann Hermann Gunkel Eine Biographie Tubingen 2014 S 13 22 Konrad Hammann Hermann Gunkel Eine Biographie Tubingen 2014 S 22 24 Konrad Hammann Hermann Gunkel Eine Biographie Tubingen 2014 S 24 29 Spater machte er fur den Kriegsfall in Halle eine Ausbildung zum Sanitater Vgl Rudolf Smend Kritiker und Exegeten Portratskizzen zu vier Jahrhunderten alttestamentlicher Wissenschaft Gottingen 2017 S 504 Konrad Hammann Hermann Gunkel Eine Biographie Tubingen 2014 S 30 32 Konrad Hammann Hermann Gunkel Eine Biographie Tubingen 2014 S 32 Konrad von Rabenau Hermann Gunkel auf rauhen Pfaden nach Halle 1970 S 433 f Konrad Hammann Hermann Gunkel Eine Biographie Tubingen 2014 S 32 37 Hier zitiert nach Konrad Hammann Hermann Gunkel Eine Biographie Tubingen 2014 S 49 Konrad Hammann Hermann Gunkel Eine Biographie Tubingen 2014 S 50 Konrad von Rabenau Hermann Gunkel auf rauhen Pfaden nach Halle 1970 S 435 f Konrad Hammann Hermann Gunkel Eine Biographie Tubingen 2014 S 50 f Vgl Konrad von Rabenau Hermann Gunkel auf rauhen Pfaden nach Halle 1970 S 436 Der Befehl galt Gunkel er galt aber offenbar auch der Fakultat Hans Schmidt In Memoriam Hermann Gunkel Akademische Gedachtnisrede bei der Bestattung Hermann Gunkels gehalten in der Bartholomaus Kirche in Halle am 15 Marz 1932 In Theologische Blatter 11 1932 Sp 97 103 hier Sp 98 Walter Baumgartner Zum 100 Geburtstag von Hermann Gunkel Geleitwort zur 9 Auflage von Hermann Gunkel Genesis ubersetzt und erklart Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2011 S 6 Auf dem Titelblatt wurde allerdings das Erscheinungsjahr 1895 angegeben Konrad Hammann Hermann Gunkel Eine Biographie Tubingen 2014 S 52 58 Rudolf Smend Kritiker und Exegeten Portratskizzen zu vier Jahrhunderten alttestamentlicher Wissenschaft Gottingen 2017 S 506 Julius Wellhausen Briefe hrsg von Rudolf Smend Mohr Siebeck Tubingen 2013 S 326 Eduard Meyer Der babylonische Einfluss auf Judenthum und Christenthum Ein Bericht uber die Untersuchungen H Gunkels In Beilage zur Allgemeinen Zeitung 13 Dezember 1894 Nr 344 Konrad Hammann Hermann Gunkel Eine Biographie Tubingen 2014 S 84 88 Konrad Hammann Hermann Gunkel Eine Biographie Tubingen 2014 S 94 Konrad Hammann Hermann Gunkel Eine Biographie Tubingen 2014 S 90 f Konrad Hammann Hermann Gunkel Eine Biographie Tubingen 2014 S 98 Otto Dibelius Ein Christ ist immer im Dienst Erlebnisse und Erfahrungen in einer Zeitenwende Kreuz Verlag Stuttgart 1961 S 60 Rudolf Smend Kritiker und Exegeten Portratskizzen zu vier Jahrhunderten alttestamentlicher Wissenschaft Gottingen 2017 S 507 Stefanie Schafer Bossert Uta Schmidt Theologin Lehrerin Politikerin Zu Leben und Werk der Gunkel Lizentiatin Hedwig Jahnow In Erhard S Gerstenberger Ute Eisen Hrsg Hermann Gunkel revisited Literatur und religionsgeschichtliche Studien LIT Berlin 2010 S 247 278 hier S 249 f Walter Baumgartner Zum 100 Geburtstag von Hermann Gunkel Geleitwort zur 9 Auflage von Hermann Gunkel Genesis ubersetzt und erklart Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2011 S 8 Konrad Hammann Hermann Gunkel Eine Biographie Tubingen 2014 S 100 105 Bernhard Lang Reform der Exegese vom Impressionismus her In Neue Zurcher Zeitung 17 Juni 2014 S 67 Hermann Gunkel Israel und Babylonien Der Einfluss Babyloniens auf die israelitische Religion Gottingen 1903 S 3 Konrad Hammann Hermann Gunkel Eine Biographie Tubingen 2014 S 147 Werner Klatt Hermann Gunkel Zu seiner Theologie der Religionsgeschichte und zur Entstehung der formgeschichtlichen Methode Gottingen 1969 S 193 Auf die Volkslehrerstelle in Bevensen geht Hammann in seiner Biografie Gunkels nicht ein Hier zitiert nach Rudolf Smend Kritiker und Exegeten Portratskizzen zu vier Jahrhunderten alttestamentlicher Wissenschaft Gottingen 2017 S 511 Konrad Hammann Hermann Gunkel Eine Biographie Tubingen 2014 S 215 225 Werner Klatt Hermann Gunkel Zu seiner Theologie der Religionsgeschichte und zur Entstehung der formgeschichtlichen Methode Gottingen 1969 S 193 Universitatsbibliothek Halle Nachlass Hermann Gunkel Ehrungen Walter Baumgartner Zum 100 Geburtstag von Hermann Gunkel Geleitwort zur 9 Auflage von Hermann Gunkel Genesis ubersetzt und erklart Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2011 S 8 Walter Baumgartner Zum 100 Geburtstag von Hermann Gunkel Geleitwort zur 9 Auflage von Hermann Gunkel Genesis ubersetzt und erklart Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2011 S 2 Konrad Hammann Hermann Gunkel und das Judentum seiner Zeit In Ernst Joachim Waschke Hrsg Hermann Gunkel 1862 1932 Neukirchen Vluyn 2013 S 41 67 hier S 41 45 Konrad Hammann Hermann Gunkel und das Judentum seiner Zeit In Ernst Joachim Waschke Hrsg Hermann Gunkel 1862 1932 Neukirchen Vluyn 2013 S 41 67 hier S 46 51 Hier zitiert nach Konrad Hammann Hermann Gunkel Eine Biographie Tubingen 2014 S 255 Paul Michael Kurtz Was wir von dem Siege erhoffen Eine Stellungnahme Hermann Gunkels zur Zeit des Ersten Weltkriegs In Journal for the History of Modern Theology Zeitschrift fur Neuere Theologiegeschichte 24 2017 S 122 130 Konrad Hammann Hermann Gunkel Eine Biographie Tubingen 2014 S 261 f Konrad Hammann Hermann Gunkel Eine Biographie Tubingen 2014 S 255 257 Konrad Hammann Hermann Gunkel Eine Biographie Tubingen 2014 S 328 332 Konrad Hammann Hermann Gunkel Eine Biographie Tubingen 2014 S 258 261 Konrad Hammann Hermann Gunkel und das Judentum seiner Zeit In Ernst Joachim Waschke Hrsg Hermann Gunkel 1862 1932 Neukirchen Vluyn 2013 S 41 67 hier S 52 56 Konrad Hammann Hermann Gunkel Eine Biographie Tubingen 2014 S 264 f Konrad von Rabenau Hermann Gunkel auf rauhen Pfaden nach Halle 1970 S 439 Konrad von Rabenau Hermann Gunkel auf rauhen Pfaden nach Halle 1970 S 439 442 Konrad Hammann Hermann Gunkel und das Judentum seiner Zeit In Ernst Joachim Waschke Hrsg Hermann Gunkel 1862 1932 Neukirchen Vluyn 2013 S 41 67 hier S 57 65 Konrad von Rabenau Hermann Gunkel auf rauhen Pfaden nach Halle 1970 S 444 Rudolf Smend Hermann Gunkel ein Pionier der Bibelwissenschaft In Ernst Joachim Waschke Hrsg Hermann Gunkel 1862 1932 Neukirchen Vluyn 2013 S 1 19 hier S 5 Walter Baumgartner Hermann Gunkel In Neue Zurcher Zeitung 17 Marz 1932 Baumgartner nennt hier keine Namen aber die Beitrage zur Festschrift fur Hermann Gunkel 1923 lassen erkennen wer gemeint ist Basel Walter Baumgartner Bern Max Haller Halle Otto Eissfeldt Hans Schmidt Marburg Emil Balla Tubingen Paul Volz Julius Wellhausen Prolegomena zur Geschichte Israels 3 Auflage S 311 f Hermann Gunkel Schopfung und Chaos in Urzeit und Endzeit eine religionsgeschichtliche Untersuchung uber Gen 1 und Ap Joh 12 Gottingen 1895 S 14 Konrad Hammann Hermann Gunkel Eine Biographie Tubingen 2014 S 63 68 Konrad Hammann Hermann Gunkel Eine Biographie Tubingen 2014 S 71 Henning Paulsen Traditionsgeschichtliche Methode und religionsgeschichtliche Schule In Zeitschrift fur Religions und Geistesgeschichte 10 1958 S 61 78 hier S 23 25 Julius Wellhausen Zur apokalyptischen Literatur In Skizzen und Vorarbeiten VI 1899 S 215 249 hier S 233 Digitalisat Hermann Gunkel Aus Wellhausen s neuesten apokalyptischen Forschungen Einige principielle Erorterungen In Zeitschrift fur wissenschaftliche Theologie 42 1899 S 581 611 Digitalisat Hermann Gunkel Genesis ubersetzt und erklart Gottinger Handkommentar zum Alten Testament 5 Auflage Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1922 S VII Ernst Joachim Waschke Zum Mythosverstandnis im Genesis Kommentar Hermann Gunkels In Ders Hrsg Hermann Gunkel 1862 1932 Neukirchen Vluyn 2013 S 69 84 hier S 75 f Hermann Gunkel Genesis ubersetzt und erklart Gottinger Handkommentar zum Alten Testament 5 Auflage Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1922 S XIV Ernst Joachim Waschke Zum Mythosverstandnis im Genesis Kommentar Hermann Gunkels In Ders Hrsg Hermann Gunkel 1862 1932 Neukirchen Vluyn 2013 S 69 84 hier S 76 79 Konrad Hammann Hermann Gunkel Eine Biographie Tubingen 2014 S 226 228 Vgl Wilhelm Wundt Volkerpsychologie Band 2 3 Teil 1909 S 30 Gunkel selbst verzeichnete im Anhang seines Psalmenkommentars 254 hier erstmals veroffentlichte Vorschlage zur Verbesserung des Masoretischen Textes meist Konjekturen von denen er 212 sich selbst zuordnete 40 verdankte er Hugo Gressmann und je einen Hans Bauer und Anton Jirku Konrad Hammann Hermann Gunkel Eine Biographie Tubingen 2014 S 358 f Beispielsweise in Ps 7 6 LUT vgl Hermann Gunkel Die Psalmen ubersetzt und erklart 6 Auflage Gottingen 1986 S 26 Digitalisat Stefan Schorch Gunkels Konjekturen Die Rolle der Textkritik im Werk Hermann Gunkels In Ernst Joachim Waschke Hrsg Hermann Gunkel 1862 1932 Neukirchen Vluyn 2013 S 85 105 besonders S 105 Konrad Hammann Hermann Gunkel Eine Biographie Tubingen 2014 S 129 139 und 156 f Konrad Hammann Hermann Gunkel Eine Biographie Tubingen 2014 S 206 214 Die ersten drei Auflagen des Kommentars verfasste Friedrich Baethgen Die 4 Auflage ist somit Gunkels altester Psalmenkommentar Normdaten Person GND 118543636 lobid OGND AKS LCCN n79003280 NDL 00768805 VIAF 49226610 Wikipedia Personensuche nbsp Dieser Artikel wurde am 13 September 2023 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen PersonendatenNAME Gunkel HermannALTERNATIVNAMEN Johann Friedrich Hermann Gunkel vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher protestantischer Theologe Alttestamentler GEBURTSDATUM 23 Mai 1862GEBURTSORT Springe Konigreich HannoverSTERBEDATUM 11 Marz 1932STERBEORT Halle 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