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Georg Friedrich Eduard William Wrede 10 Mai 1859 in Bucken 23 November 1906 in Breslau war ein deutscher evangelisch lutherischer Theologe William Wrede Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 2 Theologisches Werk 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBiographie BearbeitenWilliam Wrede wurde am 10 Mai 1859 in Bucken als Sohn des Rektors Ernst Wrede und dessen Ehefrau Justine geb Grutter geboren Ab 1862 war sein Vater evangelischer Pfarrer in Fredelsloh und von 1872 an in Gross Freden Nach dem ersten Unterricht in der Dorfschule bereitete ihn der Vater auf den Besuch des Gymnasiums vor Ostern 1874 trat er in die Sekunda des Gymnasiums in Celle ein das er im Herbst 1877 mit dem Abitur verliess Zunachst studierte er in Leipzig und ab Ostern 1879 an der Universitat Gottingen Evangelische Theologie Wahrend seines Studiums in Gottingen wurde er Mitglied der Akademischen Theologischen Verbindung Thuringia 1 Neben Adolf Harnack in Leipzig sind vor allem Albrecht Ritschl und Hermann Schultz von Einfluss fur ihn gewesen Nach der ersten theologischen Prufung Ostern 1881 war Wrede ein Jahr lang als Lehrer an einer Privatschule in Liebenburg tatig war dann 21 2 Jahre Mitglied des Predigerseminars in Loccum und weitere zwei Jahre Herbst 1884 1886 Inspektor des theologischen Stifts in Gottingen In dieser Zeit legte er die zweite theologische Prufung ab und ubernahm darauf im Januar 1887 in der Nahe der elterlichen Heimat das Pfarramt zu Langenholzen Am 9 und 19 September des Jahrs 1887 verstarben seine Eltern Seine wissenschaftlichen Interessen waren jedoch starker als die fur die Amtsausubung so dass sich Wrede im Herbst 1889 entschloss die wissenschaftliche Laufbahn einzuschlagen Er siedelte nach Gottingen uber und habilitierte sich dort im Marz 1891 auf Grund seiner Schrift Untersuchungen zum ersten Klemensbriefe fur das Fach der neutestamentlichen Exegese Im Fruhjahr 1893 wurde er zum ausserordentlichen Professor an die Universitat Breslau berufen Er heiratete Elisabeth Schulz die Tochter seines Lehrers Hermann Schulz Im Herbst 1895 wurde er ordentlicher Professor in Breslau wo er 13 Jahre lang wirkte Bis Pfingsten 1906 hielt er Vorlesungen da erkrankte er an einer Lungenentzundung aus der sich nach kurzer Besserung ein Herzleiden entwickelte das nach langeren Schwankungen am 23 November 1906 zum Tod fuhrte 2 Theologisches Werk BearbeitenWrede griff die zu seiner Zeit aufkommenden Methoden der historisch kritischen Exegese biblischer Schriften auf und betonte die Untersuchung des Neuen Testaments durfe sich nicht allein auf die Schriften des biblischen Kanons beschranken ein Verstandnis des Neuen Testaments konne nur gelingen wenn man die biblischen Schriften im Zusammenhang mit anderen zeitgenossischen Dokumenten betrachte Er pladierte fur einen religionsgeschichtlichen Vergleich der neutestamentlichen Schriften und eine Untersuchung des zeitgenossischen Kontexts der Schriften um auf diese Weise die Besonderheit und die theologische Aussageintention der neutestamentlichen Schriften herauszustellen So wurde Wrede zum Mitbegrunder der Religionsgeschichtlichen Schule Sein Arbeitsziel gipfelte in der Auffassung die neutestamentliche Theologie aufzulosen und zu ersetzen durch eine nicht theologisch sondern historisch verantwortete Religionsgeschichte des Urchristentums Aus diesem Grunde war Wredes Ansatz bisweilen stark umstritten Aus Wredes Vorgaben entwickelte sich der so genannte traditionsgeschichtliche Ansatz der heute ein selbstverstandliches Element der historisch kritischen Exegese des Neuen Testaments darstellt Dabei geht es um die Frage inwiefern der zu untersuchende neutestamentliche Text Aussageformen oder inhalte wiedergibt die sich zeitgenossisch verankern lassen Ein weiterer Schwerpunkt der theologischen Arbeit Wredes war die Einleitungswissenschaft also die Untersuchung der historischen Entstehungsumstande biblischer Schriften In seiner detaillierten analytischen Arbeit begrundete Wrede unter anderem dass der 2 Thessalonicherbrief vom 1 Thessalonicherbrief literarisch abhangig und nicht von Paulus von Tarsus verfasst sei was heute umstritten ist Daruber hinaus begrundete Wrede die Idee des Messiasgeheimnisses wonach Jesus seine Messianitat geheim gehalten wissen wollte 3 Im Evangelium nach Markus werde deutlich dass sich Jesus nicht als Messias verstanden habe Erst unter den Ostererfahrungen der Junger sei es zu der Ansicht gekommen dass Jesus der Retter gewesen ist Und erst bei der Verschriftlichung der Erzahlungen uber Jesus sei es zu der redaktionellen Einarbeitung der Messianitat Jesu gekommen Schon mit dieser These stiess Wrede auf vielfaltige Kritik Noch kritischer wurde sein Paulus Buch gesehen in dem er darlegte dass Paulus mit seinen theologischen Ausfuhrungen als zweiter Begrunder des Christentums neben Jesus anzusehen sei Werke Auswahl BearbeitenUntersuchungen zum Ersten Klemensbrief Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1891 Digitalisat Ueber Aufgabe und Methode der sogenannten Neutestamentlichen Theologie Gottingen 1897 Das Messiasgeheimnis in den Evangelien Zugleich ein Beitrag zum Verstandnis des Markusevangeliums Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1901 Digitalisat Charakter und Tendenz des Johannesevangeliums Mohr Tubingen Leipzig 1903 Digitalisat Paulus Halle 1904 Tubingen 1907 heute in Rengstorf Karl Heinrich Hg Das Paulusbild in der neueren deutschen Forschung Darmstadt 1969 S 1 97 Die Echtheit des zweiten Thessalonicherbriefes untersucht Leipzig 1903 Die Entstehung der Schriften des Neuen Testaments Vortage Mohr Tubingen 1907 Digitalisat Das literarische Ratsel des Hebraerbriefs Mit einem Anhang uber den literarischen Charakter des Barnabasbriefes Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1906 Vortrage und Studien Tubingen 1907 Gesammelte theologische Studien Hrsg und eingeleitet von Werner Zager Theologische Studien Texte Band 14 Spenner Waltrop o J ISBN 978 3 933688 66 8Literatur BearbeitenGerhard Wolfgang Ittel Urchristentum und Fremdreligionen im Urteil der religionsgeschichtlichen Schule Inaugural Dissertation Erlangen 1956 37 39 Klaus Gunther Wesseling Wrede William Taufname Georg Friedrich Eduard William Wrede In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 14 Bautz Herzberg 1998 ISBN 3 88309 073 5 Sp 88 98 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Werner Zager Liberale Exegese des Neuen Testaments David Friedrich Strauss William Wrede Albert Schweitzer Rudolf Bultmann Neukirchener Verlag Neukirchen Vluyn 2004 ISBN 3 7887 2040 9Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber William Wrede im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Bericht der Thuringia Akad Theol Verbindung an der Georgia Augusta zu Gottingen Sommer Semester 1907 Sommer Semester 1909 S 15 Adolf Wrede In William Wrede Vortrage und Studien Tubingen 1907 S III und IV Philipp Vielhauer Geschichte der urchristlichen Literatur 2 Auflage Berlin New York 1978 S 341 ff Normdaten Person GND 118807951 lobid OGND AKS LCCN n86092384 VIAF 44308817 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wrede WilliamALTERNATIVNAMEN Wrede Georg Friedrich Eduard WilliamKURZBESCHREIBUNG evangelisch lutherischer TheologeGEBURTSDATUM 10 Mai 1859GEBURTSORT BuckenSTERBEDATUM 23 November 1906STERBEORT Breslau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title William Wrede amp oldid 239120047