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Emil Friedrich Kautzsch 4 September 1841 in Plauen 7 Mai 1910 in Halle Saale war ein deutscher evangelisch lutherischer Theologe Experte der hebraischen Sprache und Professor fur Altes Testament Emil KautzschDas Grab von Emil Kautzsch und seiner Ehefrau Helene geborene Michaelis auf dem Nordfriedhof Halle Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKautzsch studierte Theologie und Orientalistik an der Universitat Leipzig an deren theologischer Fakultat er 1863 zum Doktor der Philosophie promovierte 1869 zum Privatdozenten und 1871 zum ausserordentlichen Professor ernannt wurde 1 Seit Winter 1859 60 war er Mitglied der Leipziger Universitats Sangerschaft zu St Pauli heute Deutsche Sangerschaft 2 Ab 1872 lehrte er als Ordinarius an der Universitat Basel wo er 1878 79 als Rektor amtierte 1880 wechselte er an die Universitat Tubingen Von 1888 bis zur krankheitsbedingten Emeritierung 1908 war er Inhaber des Lehrstuhls fur Altes Testament an der Theologischen Fakultat in Halle und hatte an der dortigen Universitat 1898 99 das Rektorat inne Kautzsch war einer der Begrunder des interkonfessionellen Deutschen Vereins zur Erforschung Palastinas 1877 und war von 1888 an einer der Herausgeber der Theologischen Studien und Kritiken Grossten Einfluss hatte seine Neubearbeitung der Hebraischen Grammatik von Wilhelm Gesenius von der 22 Auflage 1878 bis zur 28 Auflage 1909 die noch 1962 nachgedruckt und auch ins Englische ubersetzt wurde Der Verbreitung der zeitgenossischen Ergebnisse der Exegese sollte die von ihm herausgegebene Textbibel 1890 94 31908 10 dienen die mit knappen Einleitungen und Erlauterungen versehen war Als Erganzung gedacht war die ebenfalls von ihm besorgte deutsche Ausgabe der Apokryphen und Pseudepigraphen des Alten Testaments 1898 1900 die bis ins spate 20 Jahrhundert als Standardwerk galt Ferner gab er Karl Rudolf Hagenbachs Encyklopadie und Methodologie der theologischen Wissenschaften 10 und 11 Auflage und Hermann Scholz Abriss der hebraischen Laut und Formenlehre grundlich revidierte Auflage 1899 heraus Sein Student Ottmar Palmer schreibt uber Kautzsch Aber mit grosser Dankbarkeit muss ich des durch seine Textbibel auch heute noch bekannten Professors Kautzsch gedenken der uns die damals noch sehr beargwohnte alttestamentliche Kritik doch in einem anderen Lichte erscheinen liess als sie in der Gemeindetheologie oder in frommen Sonntagsblattern zu erscheinen pflegte Man bekam in seinen ubrigens auch in leicht verstandlicher Sprache gehaltenen Vorlesungen Einleitung Geschichte Israels Jesaia einen tiefen Eindruck davon wie sich Ehrfurcht vor dem Heiligen und warme Treue zum guten Alten paaren konnte mit grosser Gewissenhaftigkeit und unbestechlichem Wahrheitssinn 3 Kautzschs Sohne Rudolf 1868 1945 und Paul 1882 1958 waren Kunsthistoriker seine Tochter Johanna 1878 1964 heiratete den Mathematiker Ernst Richard Neumann Kautzsch wurde mit dem Kronenorden 2 Klasse mit dem Roten Adlerorden 2 Klasse mit Eichenlaub sowie mit der Ehrenburgerschaft der Stadt Basel ausgezeichnet Schriften Auswahl BearbeitenDe Veteris Testamenti Locis a Paulo Apostolo Allegatis Metzger amp Wittig Leipzig 1869 Leipzig Universitat Habilitations Schrift 1869 Digitalisat mit Albert Socin Die AEchtheit der moabitischen Alterthumer Trubner Strassburg u a 1876 Digitalisat Grammatik des Biblisch Aramaischen Mit einer kritischen Erorterung der aramaischen Worter im Neuen Testament Vogel Leipzig 1884 Digitalisat als Herausgeber und Ubersetzer Die Heilige Schrift des Alten Testaments 2 Bande Mohr Freiburg Breisgau u a 1894 als Herausgeber und Ubersetzer Die Apokryphen und Pseudepigraphen des Alten Testaments 2 Bande Mohr Tubingen u a 1898 1900 Band 1 Die Apokryphen des Alten Testaments 1898 Band 2 Die Pseudepigraphen des Alten Testaments 1900 Biblische Theologie des Alten Testaments Aus dem Nachlass des Verfassers herausgegeben von Karl Kautzsch Mohr Tubingen 1911 Literatur BearbeitenAndreas Freye Emil Kautzsch 1841 1910 Alttestamentler und Orientalist Bern Peter Lang 2018 ISBN 978 3 631 75902 8 Beitrage zur Erforschung des Alten Testaments und des Antiken Judentums 62 Frank Reiniger Kautzsch Emil In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 3 Bautz Herzberg 1992 ISBN 3 88309 035 2 Sp 1265 1267 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Rudolf Smend Traditionsbewusste Erneuerung der alttestamentlichen Wissenschaft Emil Kautzsch 1841 1910 In Andreas Urs Sommer Hrsg Im Spannungsfeld von Gott und Welt Beitrage zu Geschichte und Gegenwart des Frey Grynaeischen Instituts in Basel 1747 1997 Schwabe Basel 1997 ISBN 3 7965 1063 9 S 111 122 Hans Jurgen Zobel Kautzsch Emil In Neue Deutsche Biographie NDB Band 11 Duncker amp Humblot Berlin 1977 ISBN 3 428 00192 3 S 376 f Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Emil Kautzsch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Emil Kautzsch Quellen und Volltexte Literatur von und uber Emil Kautzsch im Katalog 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KURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer Theologe und HochschullehrerGEBURTSDATUM 4 September 1841GEBURTSORT PlauenSTERBEDATUM 7 Mai 1910STERBEORT Halle Saale Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Emil Kautzsch amp oldid 236609383