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Dieser Artikel behandelt den Korporationsverband Deutsche Sangerschaft Fur die gleichnamige Zeitschrift siehe Deutsche Sangerschaft Zeitschrift Die Deutsche Sangerschaft DS ist ein deutscher Korporationsverband an 20 Universitaten und Hochschulen Er verbindet etwa 20 farbentragende und fakultativ schlagende Sangerschaften mit insgesamt etwa 3 000 ausschliesslich mannlichen Mitgliedern Er ist Mitglied im Deutschen Chorverband Die Farben sind schwarz grun gold Festkommers zum Deutschen Sangerschaftstag 1973 im Kieler Schloss Inhaltsverzeichnis 1 Charakter 2 Geschichte 3 Prasidierende 4 Veranstaltungen 5 Organisation 6 Aktive Mitgliedsbunde 7 Fusionierte Mitgliedsbunde 8 Eigenstandige Altherren Verbande 9 Ehemalige Ehrenmitglieder 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseCharakter BearbeitenPer Satzung hat sie sich die Wahrung deutschen Kulturgutes die Pflege der Musik und des Chorgesanges zur Aufgabe gemacht Gemeinsames Singen und Musizieren sollen das Zusammenleben und die Gemeinschaftsbildung innerhalb der Einzelkorporationen und des Verbandes fordern Die Deutsche Sangerschaft ist weder konfessionell noch parteipolitisch gebunden Die Staatsburgerschaft ist kein Kriterium fur eine Mitgliedschaft Die Deutsche Sangerschaft erwartet von ihren Angehorigen eine den kulturellen gesellschaftlichen und politischen Aufgaben der Zeit gegenuber aufgeschlossene Lebenshaltung Die Mitgliedsbunde der Deutschen Sangerschaft tragen Couleur und stellen ihren Mitgliedern frei ob sie eine Mensur schlagen wollen oder nicht Geschichte BearbeitenInnerhalb der Urburschenschaft wurde 1816 ein Gesangverein gegrundet Mit der Auflosung der Jenaischen Burschenschaft erlosch auch dieser erste rein studentische Gesangsverein Die ersten eigenstandigen studentischen Gesangvereine ausserhalb der burschenschaftlichen Bewegung wurden 1822 zu St Pauli Leipzig und an der Leopoldina Breslau als Universitatsgesangsverein zu St Pauli und Akademisch Musische Verbindung Breslau gegrundet In Halle wurde 1825 der Akademische Gesangsverein AGV gegrundet der als Vorlaufer der Sangerschaft Fridericiana 1866 anzusehen ist In den folgenden Jahren kam es an zirka 20 Universitaten und Hochschulen zur Grundung von musisch orientierten Bunden die sich aber von ihrem Charakter her alle unterschieden Farbentragen Mensuren usw Das erste Deutsche Sangerbundfest fand 1865 in Dresden statt Es nahmen viele der Verbindungen teil Der Versuch einen Dachverband zu grunden scheiterte aber Zwischen der Akademischen Liedertafel Berlin und dem Akademischen Gesangverein Munchen wurde 1867 ein Kartellvertrag geschlossen Diesem Vertrag schlossen sich weitere Verbindungen an was zur Grundung des Sondershauser Verbandes fur nicht farbentragende Verbindungen mit musikalischer Ausrichtung fuhrte Die Leopoldina Breslau legte 1877 als erste Sangerschaft Farben an Der AGV der Pauliner an der Universitat Jena fuhrte als erster akademischer Gesangsverein 1880 die Besprechungsmensur ein Am ersten Deutsch Akademischen Sangerfest 1892 in Salzburg nahmen 23 Vereine teil Ein Dachverband sollte gegrundet werden Die Durchfuhrung eines zweiten Sangerfestes 1896 wurde beschlossen Anlasslich des 35 Stiftungsfestes der Sangerschaft Erato am 5 Juli 1896 fand in Dresden eine Vertreterversammlung statt an der uber 25 Vereine teilnahmen Es kam zur Grundung des Deutsch Akademischen Sangerbundes DASB und zur endgultigen Trennung der spateren DS und des Sondershauser Verbandes Nach Differenzen uber die Bestimmungsmensur kam es 1901 zu mehrfachen Ein und Austritten von Verbindungen des DASB In diesem Jahr vereinigten sie sich wieder zum Chargierten Convent Verband der Farbentragenden Akademischen Gesangsvereine Prinzipien waren die Pflege des deutschen Mannergesanges unbedingte Satisfaktion und Verwerfung der Bestimmungsmensur Im Jahr 1902 wurde die Bezeichnung Sangerschaft eingefuhrt die in der Folge alle Vereine annahmen Es folgte eine Namensanderung des Verbandes in C C Verband farbentragender Sangerschaften Wegen der Fechtfrage traten immer wieder Verbindungen aus bzw wieder ein Der Gesamtaltherrenverband des C C wurde 1905 gegrundet Beim 3 Bundesfest 1906 wurde Weimar zum standigen Tagungsort gewahlt Durch die Eindrucke des Ersten Weltkrieges kam es 1919 wieder zu einer Annaherung zwischen den die Mensur ablehnenden und bejahenden Sangerschaften Mehr und mehr Sangerschaften fuhrten die Mensur als Prinzip ein Am 30 Juli 1919 kam es zur Grundung des Weimarer Verbandes Deutscher Sangerschaften Hauptprinzip war das Sangesprinzip Weiterhin waren die Besprechungsmensur gestattet die Bestimmungsmensur verboten und die unbedingte Satisfaktion obligatorisch Forderungen zwischen Sangerschaften waren verboten die Wahl des Paukverhaltnisses blieb freigestellt Ein Sangerschafter dessen Mutterbund die Besprechungsmensur ablehnte durfte wenn er einem mensurfreundlichen Bund beitrat nicht fechten Es galten vier Semester Aktivitatszwang sechs Semester Chorpflicht auch bei Studienortswechsel Bei Abstimmungen wurden die Stimmen nach der Mitgliederzahl gewichtet Der endgultige Name Deutsche Sangerschaft Weimarer CC DS wurde 1922 angenommen die Bestimmungsmensur und der Abschluss von Kartellen wurden gestattet In den 1920er Jahren kam es zu weiteren Neugrundungen Es wurden Sing und Schulungswochenenden veranstaltet Wehrsport Politische Schulungen Zwischen DS und Sondershauser Verband kam es zu Gesprachen uber eine Zusammenarbeit der Verbande Die DS fuhrte 1934 die Bestimmungsmensur verpflichtend ein Aufgrund der politischen Verhaltnisse traten die Sangerschaften in Osterreich und der Tschechoslowakei schon 1933 gezwungenermassen aus und existierten bis 1938 weiter Die Deutsche Sangerschaft wurde 1936 in Hannover aufgelost Ebenso aus politischen Grunden mussten 1933 die vier Sangerschaften Osterreichs Universitats Sangerschaft Ghibellinen zu Wien Technisch akademische Sangerschaft Nibelungia zu Wien Akademische Sangerschaft Gothia zu Graz Akademische Sangerschaft Skalden zu Innsbruck die Deutsche Sangerschaft verlassen Sie schlossen sich im Sommer 1933 zur Osterreichischen Sangerschaft OS zusammen 1 Die Deutsche Sangerschaft wurde 1951 wieder gegrundet Der erste Sangerschaftertag fand in Goslar statt Weimar war als Tagungsort noch nicht zuganglich weswegen man an wechselnden Orten tagte Sangerschaften die sich an ihren Heimatorten nicht rekonstituieren konnten fusionierten teilweise mit anderen Bunden einige reaktivierten uberhaupt nicht Die Verbandsprinzipien blieben bis auf die 1934 beschlossene Bestimmungsmensur erhalten Nach der Wende fand 1991 der erste Sangerschaftertag in Weimar nach dem Zweiten Weltkrieg statt Weimar wurde wieder zum Tagungsort in jedem ungeraden Jahr Alle osterreichischen Sangerschaften traten 1992 vor allem wegen der Nichtannahme des sangerschaftlichen Grundsatzpapieres aus der DS aus Das Papier sollte die DS Verfassung bezuglich der Punkte Mitgliederauswahl der Einzelsangerschaft Chorarbeit und Paukzwang interpretieren Die Sangerschaften Osterreichs verbleiben aber gemeinsam mit einigen bundesdeutschen Sangerschaften in der Weimarer Interessengemeinschaft WIG Prasidierende BearbeitenJedes Jahr wird auf dem Sangerschaftertag die Prasidierende Sangerschaft des kommenden Jahres gewahlt Zuletzt waren dies 2012 die Sangerschaft Leopoldina Breslau zu Koln 2013 die Sangerschaft Guilelmia Niedersachsen zu Freiburg im Breisgau 2014 die Sangerschaft Erato Dresden zu Darmstadt 2015 die Sangerschaft Frankonia Brunonia Braunschweig 2016 die Sangerschaft Markomannen Brunn zu Karlsruhe 2017 die Sangerschaft Gotia et Baltia Kiel zu Gottingen 2018 die Prager Universitats Sangerschaft Barden zu Munchen 2019 die Sangerschaft zu St Pauli Jena et Burgundia Breslau in Munster und 2020 die Sangerschaft Franco Palatia Bayreuth 2 Veranstaltungen BearbeitenIm Rahmen ihrer Bildungsarbeit hielt die Deutsche Sangerschaft zusammen mit dem Coburger Convent CC von 1956 bis 1990 alljahrlich Gesamtdeutsche Tagungen GDT in Berlin ab Diese Tagungen beschaftigten sich vordringlich mit den Ursachen den kulturellen politischen und wirtschaftlichen Auswirkungen der deutschen Teilung und ihrer moglichen Uberwindung und hatte die Aufgabe aktive Mitglieder also Studenten der Sangerschaften mit dieser Problematik vertraut zu machen Nach der deutschen Wiedervereinigung veranstalten DS und CC seit 1992 den Studententag in wechselnden Hochschulstadten Organisation BearbeitenDie Deutsche Sangerschaft gehort als eigenstandiger Verband dem Deutschen Sangerbund 28 Februar 2005 fusioniert zum Deutschen Chorverband an Obgleich die Sangerschaften der DS nach ihrer Verfassung Mannerbunde sind ist es ihnen durch ihre spezielle Aufgabe moglich Damen in die sangerschaftliche Arbeit zu integrieren Fast alle der 24 aktiven Sangerschaften haben gemischte Chore Verbandsvorsitzer und geschaftsfuhrender Hauptausschuss der DS werden auf zwei Jahre beim jahrlich zu Himmelfahrt stattfindenden Sangerschaftertag in jedem ungeraden Jahr in Weimar gewahlt Die aktiven Sangerschaften sind im Hauptausschuss durch den Sprecher der jeweilig prasidierenden Sangerschaft vertreten Jedes Jahr in den Semesterferien meist in der letzten Augustwoche organisiert eine Sangerschaft die so genannte Sangerschafterwoche bei der eine Anzahl von Aktiven und Alten Herren sich eine Woche lang in einem Ferienheim oder einer Jugendherberge treffen meist einen gemeinsamen Chorauftritt organisieren und gesellschaftliche Veranstaltungen durchfuhren Die Woche wird traditionell mit einem Kommers beschlossen Die Sangerschafterwoche 2008 musste wegen Drohungen der Antifa von Potsdam in die Mark Brandenburg verlegt werden Vierteljahrlich berichtet die bereits 1895 als Akademische Sangerzeitung gegrundete Verbandszeitschrift Deutsche Sangerschaft Aktive Mitgliedsbunde BearbeitenStand 1 Januar 2009 Bayreuth Sangerschaft Franco Palatia 1895 Bonn Sangerschaft Bardia 1890 Berlin Sangerschaft Borussia 1952 Braunschweig Sangerschaft Frankonia Brunonia 1893 Darmstadt Sangerschaft Erato Darmstadt ehemals Erato Dresden zu Darmstadt 1861 Freiburg im Breisgau Greifswalder und Rostocker Sangerschaft Guilelmia Niedersachsen zu Freiburg 1886 Gottingen Sangerschaft Arion Altpreussen 1849 Sangerschaft Gotia et Baltia Kiel zu Gottingen 1887 Halle Saale Sangerschaft Fridericiana 1866 Jena Sangerschaft zu St Pauli Jena 1828 Karlsruhe Sangerschaft Markomannen zu Brunn 1890 Koln Sangerschaft Leopoldina Breslau zu Koln 1822 Mainz Leipziger Universitats Sangerschaft zu St Pauli in Mainz 1822 Munchen Prager Universitats Sangerschaft Barden zu Munchen 1869 Munster Sangerschaft zu St Pauli Jena et Burgundia Breslau in Munster 1828 Tubingen Sangerschaft Hohentubingen 1952 Fusionierte Mitgliedsbunde BearbeitenStand 1 Januar 2009 Breslau Sangerschaft Burgundia Breslau 1910 1935 heute in Munster Frankfurt am Main Universitatssangerschaft Rhenania bis 2004 heute in Darmstadt Konigsberg Sangerschaft Altpreussen 1921 1935 heute in GottingenEigenstandige Altherren Verbande BearbeitenStand 1 Januar 2009 Aachen Sangerschaft Germania 1921 Berlin Sangerschaft Germania 1867 Sangerschaft Ascania 1906 Braunschweig Sangerschaft Normannia Danzig 1905 Clausthal Zellerfeld Sangerschaft Rheno Silesia 1957 Hannover Sangerschaft Franconia 1920 Hamburg Sangerschaft Holsatia Heidelberg Sangerschaft Cheruskia 1948 Marburg Sangerschaft Hasso Salia 1889 Munchen Munchner Akademische Sangerschaft Alt Wittelsbach 1903 Ehemalige Ehrenmitglieder BearbeitenNach der geltenden Verfassung der Deutschen Sangerschaft vom Dezember 2009 konnen nur farbentragende Verbindungen Mitglieder des Verbandes sein nicht jedoch Einzelpersonen Insofern gibt es keine Ehrenmitgliedschaften Ehrenmitgliedschaften von Einzelpersonen sind jedoch in einzelnen Sangerschaften moglich Paul von Hindenburg 3 Erich Ludendorff 3 Hugo Kaun Hans Grimm Erwin Guido Kolbenheyer Harald LonneckerJohannes Brahms Franz Liszt und andere waren Ehrenmitglieder einer einzelnen Sangerschaft nicht eines sangerschaftlichen Korporationsverbandes Die meisten sangerschaftlichen Verbande DASB CC MCC WCC kannten solche Ehrenmitgliedschaften nicht Die Deutsche Sangerschaft begann erst 1922 verbandliche Ehrenmitglieder zu ernennen Literatur BearbeitenErnst Hans Eberhard Handbuch des studentischen Verbindungswesens Leipzig 1924 25 S 221 224 Paulgerhard Gladen Die deutschsprachigen Korporationsverbande WJK Hilden 2014 ISBN 3 933892 28 7 S 189 204 Harald Lonnecker Die Deutsche Sangerschaft Weim CC und ihre Vorlauferverbande Ehemalige und derzeitige Sangerschaften in der Deutschen Sangerschaft Weim CC Wilhelmshaven 1995 Harald Lonnecker Findbuch des Archivs der Deutschen Sangerschaft Weim CC 1896 1936 Koblenz 2001 Veroffentlichungen des Archivs der Deutschen Burschenschaft Neue Folge Heft 2 Harald Lonnecker Das Archiv der Deutschen Sangerschaft Weim CC Koblenz 2001 Veroffentlichungen des Archivs der Deutschen Burschenschaft Neue Folge Heft 3 Harald Lonnecker Literatur zur Geschichte der Deutschen Sangerschaft Weim CC und der einzelnen Sangerschaften Koblenz 2001 Veroffentlichungen des Archivs der Deutschen Burschenschaft Neue Folge Heft 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Deutsche Sangerschaft Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Deutschen SangerschaftEinzelnachweise Bearbeiten Dr Reinhold Reimann Die Osterreichische Sangerschaft in Acta Studentica Folge 48 1993 S 5 Hinweis auf aktuell Prasidierende Sangerschaft unter Kontakt auf der Seite der DS abgerufen am 1 Januar 2021 a b Harald Lonnecker Wenn Helden zu Problemen werden Hindenburg und Ludendorff als Ehrenmitglieder akademischer Verbande GDS Archiv fur Hochschul und Studentengeschichte 6 2002 S 30 41 Einzelverbande im Deutschen Chorverband ACHORDAS Baden Wurttembergischer Sangerbund Badischer Chorverband Bing Barbershop in Germany Brandenburgischer Chorverband Chorverband Berlin Chorverband der Pfalz Chorverband Hamburg Chorverband Niedersachsen Bremen Chorverband Nordrhein Westfalen Chorverband Sachsen 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