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Dieser Artikel behandelt den Chortyp Siehe auch Liedanzeiger Eine Liedertafel ist ursprunglich eine Tafelrunde nach dem ideellen Vorbild von Konig Artus oder Arthurs Tafelrunde eine solche von gleichgesinnten Freunden die verschieden in Beruf und Stellung einig waren in idealer Gesinnung besonders in begeisterter Liebe zum Gesang vgl Hermann Kuhlo Geschichte der Zelterschen Liedertafel Die Zeltersche Liedertafel in Berlin war die alteste ihrer Art welche aus diesem Idealgedanken entstanden war Nach ihrem Vorbild grundete sich spater im deutschsprachigen Raum eine Vielzahl von Liedertafeln Das ursprungliche Ideal der Liedertafel ging jedoch zugunsten der Vortragskunst mehr und mehr verloren Bei spateren Liedertafeln steht neben der Geselligkeit starker die Auffuhrungspraxis im Mittelpunkt wahrend sich die Zeltersche Liedertafel eher als geschlossener Kreis verstand und nicht offen auftrat Heute existieren ungezahlte Gesangsvereine unter der Bezeichnung Liedertafel einer speziellen Bezeichnung von Chorvereinigungen im deutschsprachigen Raum die in der Regel zu unterschiedlichen Anlassen auch offentlich auftreten Eine Ausnahme bildet die 2006 wiederbelebte Liedertafel der Sing Akademie zu Berlin die sich in der Tradition der Zelterschen Vereinigung als ein exklusiver Treffpunkt fur Dichter Komponisten und Sanger versteht Der Flemming Pokal der Zelterschen Liedertafel Entwurfszeichnung von Karl Friedrich Schinkel ca 1813Inhaltsverzeichnis 1 Zeltersche Liedertafel 2 Weitere Liedertafeln 3 Bekannte Mitglieder der Zelterschen Liedertafel 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseZeltersche Liedertafel BearbeitenAm 21 Dezember 1808 durch Carl Friedrich Zelter dem Direktor der Sing Akademie zu Berlin und andere Mitglieder gegrundet 1 war sie der erste burgerliche Mannerchor der deutschen Geschichte Bei den monatlichen Treffen der reinen Mannergesellschaft wurde bei einem frugalen Mahle in deutscher Frohlichkeit und Gemutlichkeit edle Geselligkeit gepflegt und Lieder gesungen die die eigenen Mitglieder als Dichter oder Komponisten schufen Im Mittelpunkt der Zelterschen Liedertafel standen also dieser Geist und diese patriotische Gesinnung angesichts schwieriger kriegerischer napoleonischer Zeiten und nicht hervorragende Gesangsdarbietung Auf offentliche Auftritte wurde fast ganzlich verzichtet Die Direktoren der Sing Akademie seit Zelter waren gleichzeitig Meister der Liedertafel Einzig Georg Schumann hatte nach dem Verzicht Hermann Kaweraus auf den Direktorenposten bei der Sing Akademie und dessen Wahl zum Tafelmeister 1901 erst nach Kaweraus Tod am 11 Juli 1909 das Meisteramt ubernommen Die Anzahl der Mitglieder die entweder Dichter Sanger oder Komponisten sein mussten sowie die Aussenwirkung dieser Liedertafel blieben aber stets beschrankt Uber den genauen Zeitpunkt oder die Umstande ihrer Auflosung ist kaum etwas bekannt Vermutlich hatte sie bis 1945 bestanden 2 Weitere Liedertafeln BearbeitenAls nachste Liedertafeln entstanden 1815 die Liedertafel zu Leipzig eine Liedertafel in Frankfurt an der Oder die Lubecker Liedertafel von 1842 und 1873 die Liedertafel der Union von 1801 in Bremen 3 Bekannte Mitglieder der Zelterschen Liedertafel BearbeitenWoldemar Bargiel Martin Blumner Carl Graf von Bruhl Eduard Devrient Friedrich Ferdinand Flemming August Eduard Grell Otto Grell Carl Ludwig Hellwig Hermann Kawerau Hinrich Lichtenstein Otto Nicolai Friedrich Johannes Pfannschmidt Georg Poelchau Furst Anton Radziwill Boguslaw Furst von Radziwill August Ferdinand Ribbeck Carl Friedrich Rungenhagen Karl Friedrich Schinkel Ehrenmitglied Georg Schumann Komponist Carl Friedrich ZelterSiehe auch BearbeitenListe der LiedertafelnLiteratur BearbeitenJohann Wilhelm Bornemann Die Zeltersche Liedertafel in Berlin Berlin Verlag der Deckerschen Geheimen Ober Hofbuchdruckerei 1851 Hermann Kuhlo Geschichte der Zelterschen Liedertafel von 1809 1909 dargestellt nach den Tafelakten von Prof Hermann Kuhlo Eigentum der Sing Akademie zu Berlin Verlag Horn amp Raasch Berlin 1909 Hermann Hoppe Lieder der Geselligkeit Aus dem Liederschatze der Zelterschen Liedertafel Zelter Grell Rungenhagen Selbstverlag des Herausgebers Berlin Charlottenburg ohne JahresangabeWeblinks BearbeitenLiedertafeln Blute Niedergang und Zukunft einer Tradition von Thomas Kahlcke am 22 Dezember 2019 auf ndr de abgerufen am 22 Dezember 2019Einzelnachweise Bearbeiten Am 24 Januar 1809 fand die erste regulare Sitzung statt Neue berliner Musikzeitung 16 1862 S 60 Fischer Axel Kornemann Matthias Dichten Singen Komponieren Die Zeltersche Liedertafel als kulturgeschichtliches Phanomen 1809 1945 Berliner Klassik 21 2017 Mannerchor 1839 Geschichte Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liedertafel amp oldid 237022197