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Sigmund Olaf Plytt Mowinckel 4 August 1884 in Kjerringoy 4 Juni 1965 war ein norwegischer Alttestamentler Er ist vor allem aufgrund seiner Psalmenforschungen bekannt Sigmund Mowinckel Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kindheit 1 2 Studium 1 3 Weiterer Verlauf 2 Werk 2 1 Komposition des Buches Jeremia 2 2 Psalmstudien 3 Werke in Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKindheit Bearbeiten Sigmund Mowinckel kam als Sohn des Diozesankaplans Jorgen Blydt Mowinckel und seiner Ehefrau Petra Johanne im nordnorwegischen Kjerringoy in der Provinz Nordland zur Welt wuchs aber in Beiarn auf Er hatte zwei Bruder Herbert und Rolf Studium Bearbeiten Mowinckel studierte von 1902 bis 1908 Theologie an der Universitat Oslo Anstatt nach dem Staatsexamen die praktisch theologische Prufung zu machen studierte er ermuntert durch seine Lehrer Jens Gleditsch und Johannes Ording ein weiteres Jahr Theologie um eine erste theologische Abhandlung zu verfassen 1 Die Disziplin auf die er sich hier festlegte namlich das Alte Testament blieb fur seinen gesamten Lebensweg sein Hauptgebiet Beeinflusst wurde er dabei besonders durch den deutschen Alttestamentler Hermann Gunkel 2 Von 1911 bis 1913 studierte er ermoglicht durch ein Stipendium in Deutschland Altes Testament bei Hermann Gunkel und Assyriologie bei Peter Jensen an der Universitat Marburg Weiterer Verlauf Bearbeiten Mowinckel wurde 1915 an der Universitat Oslo promoviert wo er ab 1917 auch Dozent war 1922 wurde er zum ausserordentlichen 1933 zum ordentlichen Professor berufen 1940 wurde er zum Priester der Norwegischen Kirche ordiniert 3 1954 wurde er emeritiert Mowinckel heiratete am 9 Mai 1917 die Krankenschwester Caroline Thorine Simonsen 3 Nach ihrem Tod heiratete er am 7 Oktober 1964 die Lehrerin Ingeborg Wilhelmine Wiborg geb Schibbye 3 Mowinckel verstarb am 4 Juni 1965 und wurde am 28 September 1965 auf dem Vestre gravlund in Oslo begraben Grab Nummer 20 102 00 004 4 Werk BearbeitenKomposition des Buches Jeremia Bearbeiten Im Ruckgriff auf Bernhard Duhm entwickelte Mowinckel ein Quellenmodell fur die ersten 45 Kapitel des Jeremiabuches Die nachfolgenden Kapitel klammerte er als spaten Anhang aus Er unterschied vier Quellen Quelle A besteht aus einer Sammlung poetischer Worte Jeremias in den Kapiteln 1 25 Quelle B berichtet aus einer externen Perspektive uber den Propheten Benannt wurde sie nach Baruch dem Schreiber des Propheten als Baruchschrift Diese Fremdberichte finden sich in 19 2 20 6 26 28 29 und 26 44 Quelle C enthalt Predigten oder grossere Reden des Propheten in Teilen der Kapitel 7 8 11 18 21 25 32 35 und 44 Stilistisch steht diese Quelle dem Deuteronomismus nahe Quelle D besteht aus dem Trostbuchlein fur Ephraim in den Kapiteln 30 31 Es stammt aus nachexilischer Zeit Mit dieser Einteilung legt Mowinckel den Grundstein fur weitere Forschungen am Jeremiabuch Wilhelm Rudolph lost die starre Unterteilung eigenstandiger Quellen zugunsten einer redaktionsgeschichtlichen Hypothese auf und eroffnet damit eine Forschungsrichtung die bis in die Gegenwart der alttestamentlichen Exegese fortwirkt 5 Psalmstudien Bearbeiten In Bezug auf die Psalmen war Mowinckel der Kopf einer Bewegung die haufig im Gegensatz zur formkritischen Schule Hermann Gunkels stand Mowinckel interpretierte die Entstehung der Psalmen aus dem Kultus heraus Gerade dort beruhrt er sich wieder mit der religionsgeschichtlichen Sichtweise Gunkels Insbesondere formulierte er die Hypothese dass die Psalmgesange zum uberwiegenden Teil nicht individuelle Lyrik sondern kultische Gesange sind Ihre Funktion sei es in vorexilischer Zeit gewesen Feste und Prozessionen im Tempel von Jerusalem liturgisch zu begleiten Mit dieser Deutung stellte er sich gegen seinen von ihm verehrten Lehrer und Mentor Gunkel und blieb bis heute ein Aussenseiter der theologischen Forschung Werke in Auswahl BearbeitenZur Komposition des Buches Jeremia Dybwad Kristiania 1914 Psalmenstudien 1921 1924 Band 1 Awan und die individuellen Klagepsalmen Videnskapsselskapet Kristiania 1921 Band 2 Das Thronbesteigungsfest Jahwas und der Ursprung der Eschatologie Videnskapsselskapet Kristiania 1922 Band 3 Kultprophetie und prophetische Psalmen Videnskapsselskapet Kristiania 1923 Band 4 Die technischen Termini in den Psalmenuberschriften Videnskapsselskapet Kristiania 1923 Band 5 Segen und Fluch in Israels Kult und Psalmendichtung Videnskapsselskapet Kristiania 1924 Band 6 Die Psalmdichter Videnskapsselskapet Kristiania 1924 Das Thronbesteigungsfest Jahwas und der Ursprung der Eschatologie Dybwad Kristiania 1922 Die Sternnamen im alten Testament Grondahl Oslo 1928 Die Chronologie der israelitischen und judischen Konige Brill Leiden 1932 Die Erkenntnis Gottes bei den alttestamentlichen Propheten Grondahl u Sons Oslo 1941 Zur Frage nach dokumentarischen Quellen in Josua 13 19 Dybwad Oslo 1946 Prophecy and tradition The prophetic books in the light of the study of the growth and history of the tradition Dybwad Oslo 1946 Zum israelitischen Neujahr und zur Deutung der Thronbesteigungspsalmen Dybwad Oslo 1952 Religion und Kultus Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1953 Der achtundsechzigste Psalm Dybwad Oslo 1953 Erwagungen zur Pentateuch Quellenfrage Universitetsforlaget Oslo 1964 Tetrateuch Pentateuch Hexateuch Topelmann Berlin 1964 Studien zu dem Buche Ezra Nehemia 1964 Band 1 Die nachchronische Redaktion des Buches Det Norske Videnskaps Akademi Oslo 1964 Band 2 Die Nehemia Denkschrift Det Norske Videnskaps Akademi Oslo 1964 Band 3 Die Ezrageschichte und das Gesetz Moses Det Norske Videnskaps Akademi Oslo 1964 Literatur BearbeitenSigurd Hjelde Sigmund Mowinckel und seine Zeit Leben und Werk eines norwegischen Alttestamentlers Forschungen zum Alten Testament Band 50 Mohr Siebeck Tubingen 2006 ISBN 3 16 148734 6 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Sigmund Mowinckel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Sigurd Hjelde Mowinckel Sigmund In Michaela Bauks Klaus Koenen Stefan Alkier Hrsg Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet WiBiLex Stuttgart 2006 ff Einzelnachweise Bearbeiten Dabei handelt es sich um zwei Aufsatze aus den Jahren 1909 und 1910 namlich Om nebiisme og profeti Uber Nebiismus und Prophetie sowie Profeternes forhold til nebiismen Das Verhaltnis der Propheten zum Nebiismus So in seinem Selbstzeugnis Skizze 1972 Vgl Sigurd Hjelde Sigmund Mowinckel und seine Zeit Leben und Werk eines norwegischen Alttestamentlers 2006 S 39 Anm 3 a b c https nbl snl no Sigmund Mowinckel abgerufen am 9 Dezember 2015 https www begravdeioslo no maler grav grave id 133849 abgerufen am 9 Dezember 2015 Darstellung nach Backhaus Franz Josef amp Meyer Ivo Das Buch Jeremia in Zenger Erich u a Hrsg Einleitung in das Alte Testament Kohlhammer Stuttgart 51995 S 468 Normdaten Person GND 118901060 lobid OGND AKS LCCN n85065349 NDL 00689518 VIAF 64805936 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mowinckel SigmundALTERNATIVNAMEN Mowinckel Sigmund Olaf Plytt vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG norwegischer AlttestamentlerGEBURTSDATUM 4 August 1884GEBURTSORT KjerringoySTERBEDATUM 4 Juni 1965 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sigmund Mowinckel amp oldid 232511174