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Anton Jirku 27 April 1885 in Birnbaum Mahren 3 Dezember 1972 in Graz war ein deutsch osterreichischer Alttestamentler und Religionswissenschaftler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAnton Jirku Sohn eines Okonomiedirektors besuchte die Gymnasien in Brunn Krems an der Donau und Ungarisch Hradisch Nach der Reifeprufung 1904 studierte er an der Universitat Wien Evangelische Theologie und Semitische Philologie und schloss 1908 mit der Promotion zum Dr phil ab Anschliessend vertiefte er seine Studien an der Universitat Berlin und ab 1911 an der Universitat Rostock 1 erwarb dort 1913 den theologischen Lizenziat und habilitierte sich 1914 an der Universitat Kiel fur Altes Testament Wahrend des Ersten Weltkriegs diente Jirku als Fahnrich in der k u k Armee Er war in der deutsch volkischen Bewegung Osterreichs aktiv und erwarb 1920 die preussische Staatsburgerschaft im selben Jahr beteiligte er sich auch am Kapp Putsch Nach dem Ersten Weltkrieg vertrat Jirku im Sommersemester 1919 den Lehrstuhl von Carl Heinrich Cornill in Halle Saale und kehrte anschliessend nach Kiel zuruck zunachst als Titularprofessor ab 1921 als ausserordentlicher Professor Er heiratete die Tochter des Anglisten Ferdinand Holthausen Thekla Holthausen Im Wintersemester 1921 22 vertrat er den Lehrstuhl von Ernst Sellin in Kiel 1922 erhielt er die Ehrendoktorwurde der theologischen Fakultat der Universitat Kiel und nahm einen Ruf als ordentlicher Professor fur Altes Testament an die Universitat Breslau an Von dort aus unternahm er Forschungsreisen nach Palastina und Syrien 1926 1929 1932 wo er auch an archaologischen Grabungen teilnahm In der Zeit des Nationalsozialismus engagierte sich Jirku wie auch andere Professoren der evangelisch theologischen Fakultat bei den Deutschen Christen und trat am 1 Mai 1933 der NSDAP bei Mitgliedsnummer 2 033 727 2 Er geriet jedoch mit der NSDAP Gauleitung in Konflikt und wurde deswegen 1934 nach Greifswald versetzt 1935 nach Bonn Wir konnen hier in Bonn nur Professoren gebrauchen die ein inniges Verhaltnis zum Nationalsozialismus haben Anton Jirku 1935 3 Wegen seines politischen Engagements wurde er 1945 seiner Professur enthoben und lebte seitdem als Privatgelehrter Im Entnazifizierungsverfahren wurde er zunachst als geringer Ubeltater eingestuft was einen Verlust des Ruhegehalts bedeutet hatte Auf seinen Widerspruch hin wurde Jirku am 22 August 1949 als Anhanger eingestuft was die Vermogenssperre verhinderte allerdings durfte er seine Lehrtatigkeit nicht wieder aufnehmen Zum 1 September 1949 wurde er pensioniert Seinen Lebensabend verbrachte Jirku ab 1956 in Graz und Fieberbrunn in Tirol Er stritt weiterhin um seine Einsetzung als Professor Emeritus was ihm 1959 gewahrt wurde unter der Bedingung dass er auf alle damit verbundenen Rechte in der Fakultat verzichtete In der sowjetischen Besatzungszone wurden Jirkus in der Bonner Universitats Buchdruckerei erschienenen Schriften Das Alte Testament und die deutsche Gegenwart 1935 und Houston Stewart Chamberlain und das Christentum 1938 auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt 4 in der DDR wurde noch Der Kampf um Syrien Palastina die Brucke zwischen Afrika und Asien 1942 hinzugefugt 5 Jirku beschaftigte sich mit der Geschichte des Alten Testaments und des Judentums im weitesten Sinne Dabei bezog er auch die Paralleluberlieferung der anderen Sprachen mit ein Schriften Auswahl BearbeitenStudien zur Keilschriftgeographie Syriens 1910 Die judische Gemeinde von Elephantine und ihre Beziehungen zum Alten Testament Berlin Lichterfelde 1912 Die Damonen und ihre Abwehr im Alten Testament Leipzig 1912 Nachdruck Ann Arbor 1980 Mantik in Altisrael Rostock 1913 Lizenziatsarbeit Materialien zur Volksreligion Israels Leipzig 1914 Die magische Bedeutung der Kleidung in Israel Rostock 1914 Kieler Habilitationsschrift Die alteste Geschichte Israels im Rahmen lehrhafter Darstellungen Leipzig 1917 Nachdruck Hildesheim 1973 Die Hauptprobleme der Anfangsgeschichte Israels Gutersloh 1918 Das alttestamentliche Lehrstuck von der mosaischen Zeit Berlin Lichterfelde 1918 Altorientalischer Kommentar zum Alten Testament Leipzig Erlangen 1923 Nachdruck Hildesheim 1972 Die Wanderungen der Hebraer im dritten und zweiten vorchristlichen Jahrtausend Leipzig 1924 Der Kampf um Syrien Palastina im orientalischen Altertum Leipzig 1926 Das Alte Testament im Rahmen der altorientalischen Kulturen Leipzig 1926 Das weltliche Recht im Alten Testament Stilgeschichtliche und rechtsvergleichende Studien zu den juristischen Gesetzen des Pentateuchs Gutersloh 1927 Das israelitische Jobeljahr Leipzig 1929 Geschichte des Volkes Israel Leipzig 1931 Das alte Testament und die deutsche Gegenwart Bonn 1935 Die agyptischen Listen palastinensischer und syrischer Ortsnamen in Umschrift und mit historisch archaologischem Kommentar Leipzig 1937 Nachdruck Aalen 1962 Houston Stewart Chamberlain und das Christentum Bonn 1938 Die altere Kupfer Steinzeit Palastinas und der bandkeramische Kulturkreis Berlin 1941 2 unveranderte Auflage Aalen 1968 Der Kampf um Syrien Palastina die Brucke zwischen Afrika und Asien Bonn 1942 Die Ausgrabungen in Palastina und Syrien Halle Saale 1956 2 vermehrte und verbesserte Auflage Graz 1970 Die Welt der Bibel Funf Jahrtausende in Palastina Syrien Stuttgart Zurich 1957 Nachdruck Berlin Darmstadt Wien 1963 Essen Wiesbaden 1985 franzosische Ubersetzung von Lilly Jumel Le Monde de la Bible 112 hors texte Paris 1958 niederlandische Ubersetzung von R M F Houwink De wereld van de Bijbel 5 millennia in Palestina en Syrie Amsterdam 1959 Kanaanaische Mythen und Epen aus Ras Schamra Ugarit Gutersloh 1962 Geschichte Palastina Syriens im orientalischen Altertum Aalen 1963 Der Mythus der Kanaanaer Bonn 1966 Von Jerusalem nach Ugarit Gesammelte Schriften Graz 1966 Jirku A Die Entzifferung der gublitischen Schrift Byblos Schrift durch E Dhorme FF 26 1950 90 2 1 Abb Anton Jirku Wortschatz und Grammatik der gublitischen Inschriften Zeitschrift der Deutschen Morgenlandischen Gesellschaft Vol 102 n F 27 No 2 1952 pp 201 214Literatur BearbeitenJendris Alwast Jirku Anton In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 3 Bautz Herzberg 1992 ISBN 3 88309 035 2 Sp 105 105 Dietrich Meyer Die evangelisch theologische Fakultat Breslau in den Jahren 1933 bis 1935 In Peter Maser Hrsg Der Kirchenkampf im deutschen Osten und in den deutschsprachigen Kirchen Osteuropas Gottingen 1992 S 98 135 Wolfram Kinzig Wort Gottes in Trummern Karl Barth und die Evangelisch Theologische Fakultat vor und nach dem Krieg In Thomas Becker Hrsg Zwischen Diktatur und Neubeginn Die Universitat Bonn im Dritten Reich und in der Nachkriegszeit Bonn 2008 S 23 57 Weblinks BearbeitenLiteratur von Anton Jirku im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Anton Jirku im Catalogus Professorum HalensisEinzelnachweise Bearbeiten Immatrikulationseintrag im Rostocker Matrikelportal Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 18320864 Zitiert bei Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 287 http www polunbi de bibliothek 1948 nslit i html http www polunbi de bibliothek 1953 nslit i htmlNormdaten Person GND 137726228 lobid OGND AKS LCCN n84126956 VIAF 49603647 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jirku AntonKURZBESCHREIBUNG deutsch osterreichischer Alttestamentler und ReligionswissenschaftlerGEBURTSDATUM 27 April 1885GEBURTSORT Birnbaum MahrenSTERBEDATUM 3 Dezember 1972STERBEORT Graz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anton Jirku amp oldid 236931432