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Die Nag Hammadi Schriften auch als Nag Hammadi Bibliothek bekannt sind eine Sammlung fruhchristlicher Texte Sie wurden im Dezember 1945 in der Nahe des kleinen agyptischen Ortes Nag Hammadi von ansassigen Bauern gefunden Die meisten dieser Schriften waren bis dahin gar nicht oder nur fragmentarisch bekannt Dazu gehort insbesondere das Thomasevangelium Sie entstammten vermutlich einem Zeitraum zwischen dem 1 und 4 Jahrhundert Die meisten dieser Schriften sind vorwiegend aus der Sicht gnostischer Christen geschrieben 1 2 Nag Hammadi Kodex II mit Apokryphon des Johannes und dem Thomasevangelium Inhaltsverzeichnis 1 Umfang und Herkunft 2 Fundgeschichte 3 Bedeutung und Inhalt 3 1 Thomasevangelium 4 Liste der Nag Hammadi Texte 5 Ausgaben 5 1 Ausgaben auf Englisch 5 2 Ausgaben auf Deutsch 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseUmfang und Herkunft BearbeitenDer Fundort der Schriften befindet sich auf dem rechten Nilufer am Fusse des Gebel al Tarif 10 km nordostlich der Nilbrucke von Nag Hammadi 3 Der Fund besteht aus dreizehn in Leder gebundenen Papyrus Kodizes Diese enthalten eine Sammlung von 47 unterschiedlichen Texten Einige Texte sind jedoch mehrfach enthalten weshalb die Sammlung aus insgesamt 53 einzelnen Texten besteht Die Manuskripte stammen aus der ersten Halfte des 4 Jahrhunderts verfasst wurden die Texte vermutlich vorwiegend im 1 oder 2 Jahrhundert Als Herkunft der Texte wird uberwiegend Agypten angenommen bei einigen Texten gibt es aber auch Hinweise auf eine Herkunft aus Syrien Die Sprache der Texte ist Sahidisch ein Dialekt des Koptischen 4 man geht jedoch davon aus dass es sich um Ubersetzungen aus dem Altgriechischen handelt Unbekannt ist wer die Texte gesammelt hat Moglicherweise handelt es sich um die Bibliothek einer nicht naher zu bestimmenden gnostischen Gemeinschaft Wahrscheinlicher ist jedoch aufgrund der Nahe eines pachomianischen Klosters und des beim Einband verwendeten Materials das Briefe und Quittungen der pachomianischen Monche enthalt dass die Sammlung Teil der Bibliothek dieses Klosters war Ungeklart ist in diesem Fall ob die Sammlung als Informationsquelle zum Kampf gegen gnostische Haretiker zusammengestellt wurde oder ob die Texte im Zusammenhang mit dem etwa zeitgleichen 39 Osterfestbrief des Athanasius als haretisch aus den Klosterschriften ausgesondert wurden Fundgeschichte Bearbeiten nbsp Lage von Nag HammadiIm Dezember 1945 gruben agyptische Bauern am Fuss des Jabal al Tarif eines Felshangs etwa 11 km nordostlich von Nag Hammadi nach einem naturlichen Dunger dem sogenannten Sabakh Einer dieser Bauern war Muhammed Ali Angehoriger des Samman Klans der Jahre spater die Geschichte des Fundes erzahlte Unter einem Felsblock an den sie ihre Kamele gebunden hatten stiessen die Bauern beim Graben auf einen fast einen Meter hohen Krug aus rotem Ton Zunachst bestanden Bedenken den Krug zu offnen oder zu zerschlagen da er ja einen Dschinn beherbergen konnte Dass andererseits auch Gold der Inhalt sein konnte uberwand die Bedenken Beim Zerschlagen stellte sich aber heraus dass der Inhalt aus dreizehn in Leder gebundenen Papyrus Kodizes bestand deren Wert zunachst nicht erkannt wurde Einer dieser dreizehn Kodizes ging offenbar verloren der heute als Kodex XIII gezahlte Band war Teil des Kodex VI Zunachst sollten sie aufgeteilt werden schliesslich wurden sie von den anderen Bauern aber Muhammed Ali uberlassen der sie nach Hause in das Dorf al Qasr mitnahm Dort warf er sie in die Nahe des Ofens und einige Teile des verdachtigen Schriftguts wurden von Muhammed Alis Mutter Umm Ahmad verheizt vermutlich der grossere Teil des Kodex XII der Einband des Kodex X und einige heute fehlende lose Blatter und Fragmente Da Muhammed Ali wegen der Ermordung seines Vaters in eine Blutfehde verwickelt war und die Polizei sein Haus schon ofter durchsucht hatte deponierte er die Bucher bei einem koptischen Priester namens Basilius Abd al Masih Dessen Schwager Raghib Andrawus erkannte den moglichen Wert und nahm sie nach Kairo mit Hier zeigte er sie einem koptischen Arzt George Sobhi der das Amt fur Altertumer verstandigte Nach einigen Verhandlungen und einer Aufwandsentschadigung von 300 ging der Fund in den Besitz des agyptischen Staates uber Am 4 Oktober 1946 wurde er in die Bestande des Koptischen Museums in Kairo aufgenommen Teile des Fundes waren aber zuvor schon in den Besitz von Nachbarn Muhammed Alis gelangt von wo sie den Weg nach Kairo fanden und in die Hande eines zypriotischen Handlers namens Phokion Tano 5 gerieten Insbesondere ein Band der heutige Kodex I wurde von einem belgischen Antiquar namens Albert Eid erworben und ausser Landes gebracht Dieser Kodex wurde am 10 Mai 1952 vom Jung Institut in Zurich gekauft weshalb er heute auch als Codex Jung bekannt ist Nach einigen Verwicklungen und Verzogerungen gelangte auch dieser ins koptische Museum ebenso wie die noch in den Handen Tanos verbliebenen Bande der sie inzwischen an eine italienische Sammlerin namens Dattari verkauft hatte Bedeutung und Inhalt BearbeitenVor diesen Funden waren nur drei originale gnostische Handschriften bekannt Codex Brucianus Codex Askewianus und Codex Berolinensis Gnosticus 8502 Diese Manuskripte waren bis zur Entdeckung der Nag Hammadi Schriften die einzigen direkten Quellen zur Gnosis Ansonsten gab es nur die indirekten Zeugnisse der Kirchenvater Die Funde von Nag Hammadi enthalten somit die wichtigsten Dokumente fur die Erforschung der Gnosis Die Schriften stammen von verschiedenen Richtungen der Gnosis so sind Schriften der Valentinianer und der sethianischen Gnosis vertreten Neben diesen gibt es auch starker fruh kirchlich gepragte Texte von denen viele dem dritten und fruhen vierten Jahrhundert zugeordnet werden Diese Richtung hat die theologische Spekulation innerhalb der Kirche stark gefordert Daneben gibt es auch hermetisch und weisheitlich ausgerichtete Texte und solche die uberhaupt nichts mit Gnosis zu tun haben wie etwa ein Fragment aus Platons Staat Die Titel sind entweder dem sogenannten Kolophon entnommen in dem sie zum Teil aber schon sekundare Nachtrage darstellen oder im Zuge der Ubersetzung neu gesetzt worden Die meisten Texte waren vor der Entdeckung der Nag Hammadi Schriften unbekannt jedoch gibt es auch solche die ganz oder teilweise an anderer Stelle gefunden wurden dazu gehoren etwa das Thomasevangelium und das Apokryphon des Johannes Bei den fruhen Kirchenlehrern finden sich Erwahnungen oder kurze Zitate in verurteilenden Streitschriften die vom Titel oder Inhalt her Anspielungen auf Nag Hammadi Schriften sein konnten Sie sind aber oft nicht genau genug oder bezeichnen wie beim Agypterevangelium andere Texte Der Nag Hammadi Fund hat nicht nur Bedeutung fur die koptische Dialektkunde und stellt eine Bereicherung fur die Gnosisforschung dar Die Schriften entfalten auf ganz unterschiedliche Weise Beschreibungen der himmlischen Welt sowie die damit verbundenen kosmogonischen soteriologischen und eschatologischen Fragen Hervorzuheben ist auch die enkratitische und ethische Ausrichtung vieler Texte Einige Texte bieten einen einzigartigen Einblick in die gnostische Polemik gegen das Kirchenchristentum andere wie das Gebet des Paulus das Hermetische Gebet und die Drei Stelen des Seth sowie zahlreiche hymnische Traditionen geben einen Einblick in gelebte gnostische Frommigkeit Die Schriften sind oft Aposteln zugeschrieben damit gehoren sie als pseudapostolische Schriften zu den neutestamentlichen Apokryphen Ein haufiges Motiv ist das der Sonderoffenbarung Zwischen Auferstehung und Himmelfahrt erscheint Jesus einzelnen oder allen Jungern und unterweist sie in esoterischen Lehren die vor der ubrigen Christenheit geheim bleiben sollen Eine besondere Rolle kommt hierbei auch der Jungerin Maria Magdalena zu 6 Ausgangspunkt der Sonderoffenbarung ist die Erscheinung des Auferstandenen Mk 16 9 20LUT Mt 28 16 20LUT Lk 24 36 53LUT und Apg 1 1 14LUT Nach der Apostelgeschichte redet der auferstandene Christus vierzig Tage mit seinen Jungern uber das Reich Gottes Diese Gesprache des Auferstandenen wollen einige Nag Hammadi Texte wiedergeben Gesonderte Gesprache des Auferstandenen mit Maria Magdalena und zwei namentlich nicht genannten Jungern sind im sekundaren Markus Schluss Mk 16 9ff LUT erwahnt Thomasevangelium Bearbeiten Besondere Bedeutung hat das Thomasevangelium eine wohl aus dem 2 Jahrhundert stammende Sammlung von Jesusspruchen Die 114 Ausspruche haben zum Teil Parallelen in den synoptischen Evangelien andere wiederum konnten aus dem ersten Jahrhundert bzw von Jesus selbst stammen Daher hat das Thomasevangelium vor allem in der nordamerikanischen Forschung fur die Frage nach dem historischen Jesus einen hohen Stellenwert In breiterer Offentlichkeit ist das Thomasevangelium durch den Film Stigmata mit dem frei ubersetzten Satz bekannt geworden Jesus sprach Ich bin das Licht das uber allen ist Ich bin das All das All ist aus mir hervorgegangen und das All ist zu mir gelangt Hebt einen Stein auf und ihr werdet mich finden spaltet ein Holz und ich bin da Thomasevangelium Spruch 77Liste der Nag Hammadi Texte BearbeitenDie folgende Liste folgt in der Anordnung der heute gebrauchlichen Nummerierung der Kodizes und Schriften ein Verweis auf NHC I 5 meint also die Schrift Der dreiteilige Traktat Die Titel der Schriften und die Abkurzungen folgen der von Schenke u a herausgegebenen Ausgabe Nag Hammadi Deutsch Sofern abweichend sind in Klammern Abkurzungen der deutschen Ubersetzung von Ludemann und Janssen angegeben Mehrfach in den Kodizes uberlieferte Schriften wie z B das Apokryphon des Johannes II 1 III 1 IV 1 erscheinen nach dem ersten Auftreten kursiv Titel Kodex Nr Abkurzung BeschreibungDas Gebet des Apostels Paulus Precatio Pauli I 1 PrecPl OrPls Gnostisches GebetDas Apokryphon des Jakobus auch Epistula Jacobi Brief des Jakobus I 2 EpJac EpJk Der Form nach eine Mischung aus Brief Dialog und Visionsbericht Gibt eine Geheimlehre Apokryphon wieder die Jakobus und Petrus nach der Auferstehung Jesu empfangen haben sollen nicht identisch mit dem Brief des Jakobus im Neuen Testament Das Evangelium der Wahrheit Evangelium Veritatis I 3 EV EvVer Predigtartiger Text mit Anklangen an die valentinianische GnosisDer Rheginusbrief I 4 Rheg EpRheg Auch bekannt als Abhandlung uber die AuferstehungDer dreiteilige Traktat Tractatus Tripartitus I 5 TractTrip TracTrip Umfangreiche theologische Abhandlung die der valentinianischen Gnosis zugerechnet wird Das Apokryphon des Johannes II 1 AJ Gnostisches Dialogevangelium das der sethianischen Gnosis zugerechnet wird In mehreren Fassungen vorhanden neben II 1 auch noch III 1 und IV 1 Das Thomasevangelium II 2 EvThom EvTh Apokryphes Spruchevangelium Enthalt unabhangige Parallelen zu den kanonischen Evangelien Einzelne Spruche gelten als echte Jesusworte Das Philippusevangelium II 3 EvPhil Gnostisches SpruchevangeliumDie Hypostase der Archonten II 4 HA HypArch Aus zwei Teilen bestehende Schrift Der erste Teil enthalt eine Auslegung von Genesis 1 6 der zweite Teil einen Offenbarungsdialog in dem Norea von dem Engel Eleleth belehrt wird Die Schrift wird der sethianischen Gnosis zugerechnet Vom Ursprung der Welt II 5 UW OT Auch bekannt als Schrift ohne Titel Gnostische Lehrschrift uber die Entstehung der Welt gewissermassen ein gnostischer Gegenentwurf zur Erzahlung der Genesis Die Exegese uber die Seele Exegesis de Anima II 6 ExAn Predigtahnlicher gnostischer Text uber den Fall und die Rettung der SeeleDas Thomasbuch II 7 LibThom LibTh Auch als Buch des Athleten Thomas bekanntDas Apokryphon des Johannes III 1 AJ siehe oben II 1 Das koptische Agypterevangelium III 2 AgEv EvAg Eigentlicher Titel Das heilige Buch des grossen unsichtbaren Geistes Untertitel Das agyptische Evangelium Der Eugnostosbrief III 3 Eug Eu Gnostischer Lehrbrief mit einer Polemik gegen die hellenistische Philosophie der die gnostische Sicht der Seinswerdung des Gottlichen gegenubergestellt wird Die Sophia Jesu Christi Sophia Jesu Christi III 4 SJC Christliche Uberarbeitung des Eugnostosbriefes umgestaltet zu einem Dialogevangelium Der Dialog des Erlosers III 5 Dial DialSal Dialog Jesu mit seinen Jungern Der Text ist stark zerstort Das Apokryphon des Johannes IV 1 AJ siehe oben II 1 Das Agypterevangelium IV 2 AgEv EvAg siehe oben III 2 Der Eugnostosbrief V 1 Eug Eu siehe oben III 3 Die Apokalypse des Paulus V 2 ApcPl ApokPls Offenbarungsschrift uber die Entruckung und Himmelsreise des PaulusDie erste Apokalypse des Jakobus V 3 1ApcJac 1ApokJk Offenbarungsdialog zwischen Jesus und Jakobus uber die Erlosung vor dem Hintergrund des bevorstehenden Martyriums des Jakobus Eine abweichende Fassung des Textes ist im Codex Tchacos uberliefert Die zweite Apokalypse des Jakobus V 4 2ApcJac 2ApokJk Hymnische Rede des Jakobus vor seiner Hinrichtung Die Apokalypse des Adam V 5 ApcAd ApokAd Offenbarungen Adams an seinen Sohn Set die von diesem dann weitergegeben wurden Beschreibt den paradiesischen Urzustand Fall Sintflut und gibt endzeitliche Heilsversprechen bzw Drohungen Die Taten des Petrus und der zwolf Apostel VI 1 ActPt Mischung aus Apostelakten und Dialogevangelium Beschreibt eine Reise des Petrus und der Apostel die Begegnung mit einem Perlenverkaufer und schliesslich mit Lithargoel der sich als auferstandener Jesus Christus offenbart Bronte VI 2 Bronte Hymnischer Text Selbstoffenbarung eines Wesens das sich in Gegensatzen beschreibt Die Bedeutung des Titels Bronte Donner ist unklar Die ursprungliche Lehre Authentikos Logos VI 3 AuthLog Gnostische Lehrschrift mit einer metaphernreichen Beschreibung des Zustands der Seele in der WeltDer Gedanke unserer grossen Kraft VI 4 Noema Heterogene gnostische Schrift Rahmen ist die Offenbarungsrede der titelgebenden Weisheit oder grossen Kraft Plato Staat 588a 589b VI 5 Plato Der Originaltext von Plato ist nicht gnostisch die in den Nag Hammadi Texten enthaltene Version wurde jedoch stark im gnostischen Sinn modifiziert Uber die Achtheit und die Neunheit De Ogdeade et Enneade VI 6 OgdEnn OgEn Hermetische Einweihungschrift in Form eines rituellen Dialogs zwischen Hermes und seinem Schuler Tat Hermetisches Gebet Precatio Hermetica VI 7a PrecHerm OrHerm Wird als Abschluss der vorhergehenden Schrift Uber die Achtheit und die Neunheit betrachtet Der Text ist im hermetischen Schrifttum mehrfach uberliefert Schreibernotiz VI 7b SchrNot Die Zuordnung zu der vorhergehenden Schrift Uber die Achtheit und die Neunheit bzw zu dem folgenden Asklepius Fragment ist unklar Asklepius VI 8 Askl Ausschnitt aus dem Mittelteil des hermetischen Asklepius eines hermetischen Unterweisungsdialogs Der Text weist starke Abweichungen auf gegenuber der vollstandig erhaltenen lateinischen Fassung des Asklepius steht aber den uberlieferten griechischen Fragmenten naher Die Paraphrase des Seem VII 1 ParSem ParaSeem Seem teilt die Offenbarungen die er von Derdekeas einer Erlosergestalt und auf seiner Himmelsreise erfahren hat in bildreichen Umschreibungen mit Der zweite Logos des grossen Seth VII 2 2LogSeth Christlich gnostische Schrift die doketistische Lehren vertritt und sich gegen judische und christliche orthodoxe Standpunkte wendet Ein Erster Logos des grossen Seth ist nicht uberliefert Die Apokalypse des Petrus VII 3 ApcPt ApokPetr Gnostischer Offenbarungsdialog zwischen Jesus und Petrus mit einer doketischen Vision von der Kreuzigung Jesu Die Schrift hat keine Beziehung zu der aus fruhchristlicher Zeit bekannten apokryphen Apokalypse des Petrus Lehren des Silvanus VII 4 Silv Sil Synkretistische Weisheitslehren mit agyptischen judischen und christlichen Elementen in Form der Mahnrede eines Lehrers an seinen Schuler Der im Titel genannte Silvanus wird gelegentlich mit Silas dem Begleiter des Paulus identifiziert Die drei Stelen des Seth VII 5 3StelSeth Der sethianischen Gnosis zuzurechnender liturgisch ritueller Text bestehend aus drei Hymnen an Autogenes Barbelo und den Ungezeugten Vater Zostrianos VIII 1 Zostr Dem Zarathustra Zostrianos zugeschriebener pseudoepigrapher sethianischer Traktat in Form des Berichts uber eine Himmelsreise des Zostrianos Es wird vermutet dass dieser Text jener Schrift entspricht gegen die Plotin eine Widerlegung verfasst hat 7 Der Brief des Petrus an Philippus VIII 2 EpPt EpPetr Phil Der Brief des Petrus an Philippus bildet den Rahmen Es folgt ein Dialog zwischen den Jungern und dem auferstandenen Jesus eine Rede des Petrus gefolgt vom Empfang des Geistes und der Aussendung der Junger Christlicher Text mit stark gnostischer Pragung Eine leicht verschiedene Fassung des Textes ist fragmentarisch im Codex Tchacos uberliefert Melchisedek IX 1 Melch Stark zerstorter Text 19 von etwa 745 Zeilen sind erhalten Melchisedek ist hier ein himmlischer Priester der als Typos fur Christus erscheint Die Beziehung zu dem im Alten Testament erwahnten Melchisedek Konig von Salem ist unklar Norea IX 2 OdNor Norea Sethianischer Hymnus Norea bittet um Erlosung und wird erhort Das Zeugnis der Wahrheit Testimonium Veritatis IX 3 TestVer Gnostische Mahnrede mit polemischen Angriffen auf orthodoxe Christen und Angehorige anderer gnostischer Richtungen Besondere Betonung wird auf die Bedeutung der sexuellen Askese gelegt Marsanes X 1 Mar Mars Stark zerstorter Text Gnostische Offenbarungsschrift teils magischen Inhalts Buchstaben und Zahlenspekulationen Der Titel wird mit einem von Epiphanius erwahnten gnostischen Propheten Marsianos in Verbindung gebracht Die Interpretation der Gnosis XI 1 Inter Nur teilweise erhaltener und daruber hinaus stark zerstorter Text Gnostisch christliche Lehrrede uber die gefallene Ekklesia Kirche ihren Zustand und die Wiederherstellung ihrer himmlischen Vollkommenheit Valentinianische Exposition Expositio Valentiniana XI 2 ExpVal ExVal Abhandlung mit einer Darstellung des valentinianischen Systems Kosmologie Anthropologie Soteriologie und Eschatologie Allogenes XI 3 Allog Sethianische Offenbarungsschrift mit einem Bericht uber den Aufstieg des Allogenes in himmlische SpharenHypsiphrone XI 4 Hyps Kurze nur in Fragmenten erhaltene Offenbarungsschrift Sie behandelt den Abstieg der Erlosergestalt Hypsiphrone Hochgesinnte zugleich die Sprecherin in die Welt Die Sentenzen des Sextus XII 1 Sextus SentSex Koptische Ubersetzung der auch anderweitig uberlieferten Sextussentenzen einer christlichen Spruchsammlung mit ursprunglich 451 Spruchen Sentenzen von denen in der Nag Hammadi Version 127 erhalten sind Das Evangelium der Wahrheit Evangelium Veritatis XII 2 EV EvVer nur teilweise erhalten siehe oben I 3 Weisheits Fragmente XII 3 FragSap Fragmentarischer sehr schlecht erhaltener Text Uber den Inhalt kann nur wenig gesagt werden Die dreigestaltige Protennoia XIII 1 Protennoia TrimProt Sethianische Schrift Die Offenbarung der Gottheit in dreierlei Form namlich als Protennoia Ruf Heimarmene Stimme und Logos Wort Vom Ursprung der Welt XIII 2 UW OT siehe oben II 5 Ausgaben BearbeitenAusgaben auf Englisch Bearbeiten Die Originaltexte zusammen mit Ubersetzungen ins Englische und Apparat wurden im Rahmen der Schriftenreihe Nag Hammadi Studies NHS ediert Die folgende Tabelle zeigt Kodex und Schriftennummer mit dem entsprechenden NHS Band Kodex Nr TitelI H Attridge Hrsg Nag Hammadi Codex I The Jung Codex Vol I Introductions Texts Translations Indices NHS XXII Brill Leiden u a 1985 Vol II Notes NHS XXIII Brill Leiden u a 1985 II 2 7 XIII 2 Bentley Layton Hrsg Nag Hammadi Codex II 2 7 Together with XIII 2 BRIT LIB OR 4926 1 and P OXY 1 654 655 Vol I Gospel according to Thomas Gospel according to Philip Hypostasis of the Archons and Indexes NHS XX The Coptic Gnostic Library ed J M Robinson Brill Leiden u a 1989 Vol II On the Origin of the World Expository Treatise on the Soul Book of Thomas the Contender NHS XXI Brill Leiden u a 1989 III 3 4 V 1 Douglas M Parrott Hrsg Nag Hammadi Codices III 3 4 and V 1 Papyrus Berolinensis 8502 3 and Oxyrhynchus Papyrus 1081 Eugnostos and the Sophia of Jesus Christ NHS XXVII Brill Leiden u a 1991 III 5 S Emmel Hrsg Nag Hammadi Codex III 5 The Dialogue of the Savior NHS XXVI Brill Leiden u a 1984 V 2 5 VI D M Parrott Hrsg Nag Hammadi Codices V 2 5 and VI with Papyrus Berolinensis 8502 1 and 4 NHS XI Brill Leiden u a 1979 VIII J H Sieber Hrsg Nag Hammadi Codices VIII NHS XXXI Brill Leiden u a 1991 IX X B A Pearson Hrsg Nag Hammadi Codices IX and X NHS XV Brill Leiden u a 1981 XIXII XIII C W Hedrick Hrsg Nag Hammadi Codices XI XII XIII NHS XXVIII Brill Leiden u a 1990 Englische Ubersetzung der Nag Hammadi Texte James M Robinson The Nag Hammadi Library in English Harper San Francisco New York 1978 1990 ISBN 0 06 066934 9 Ausgaben auf Deutsch Bearbeiten Die zum Teil stark beschadigten Texte wurden nach ihrer Rekonstruktion zunachst als Einzelschriften veroffentlicht Sie wurden in zwei konkurrierenden Projekten von Martin Krause und Pahor Lahib sowie von Johannes Leipoldt und Hans Martin Schenke herausgegeben Erst seit 1977 sind sie durch eine englische Gesamtubersetzung einer breiteren Offentlichkeit bekannt geworden Eine vollstandige deutsche Ubersetzung ist das Werk Nag Hammadi Deutsch des Berliner Arbeitskreises fur Koptisch Gnostische Schriften eines langfristigen Forschungsprojektes ursprunglich unter Leitung von Hans Martin Schenke Hans Martin Schenke u a Hrsg Nag Hammadi deutsch Eingeleitet und ubersetzt von Mitgliedern des Berliner Arbeitskreises fur Koptisch Gnostische Schriften de Gruyter Berlin New York 2001 2003 Band 1 NHC I 1 V 1 Die griechischen christlichen Schriftsteller der ersten Jahrhunderte N F 8 Koptisch gnostische Schriften Band 2 Berlin 2001 ISBN 3 11 017234 8 Band 2 NHC V 2 XIII 1 BG 1 und 4 Die griechischen christlichen Schriftsteller der ersten Jahrhunderte N F 12 Koptisch gnostische Schriften Band 3 Berlin 2003 ISBN 3 11 017656 4 Einbandige Studienausgabe 3 uberarb u erw Auflage Berlin Boston 2013 ISBN 978 3 11 031234 8 Die erste Ubersetzung des gesamten Textbestands mit Einleitungen von Gerd Ludemann und Martina Janssen ist 1997 unter dem Titel Bibel der Haretiker erschienen Gerd Ludemann Martina Janssen Ubers Die Bibel der Haretiker Die gnostischen Schriften aus Nag Hammadi Erste deutsche Gesamtubersetzung Stuttgart 1997 ISBN 3 87173 128 5 Online verfugbar siehe Abschnitt Weblinks Ein Teil der Texte erschien ubersetzt in Martin Krause Kurt Rudolph Die Gnosis Band 2 Koptische und mandaische Quellen Artemis Verlag Zurich Stuttgart 1971 Artemis amp Winkler Dusseldorf Zurich 1997 ISBN 3 7608 1150 7 Fur den popularen Gebrauch sind diejenigen Nag Hammadi Texte deren Textbestand weitgehend erhalten ist neu formuliert und kommentiert von Konrad Dietzfelbinger in vier Einzelbanden entsprechend Dietzfelbingers Klassifikation der Texte in der Edition Argo erschienen Konrad Dietzfelbinger Apokryphe Evangelien Konigsdorfer Konigsdorf 2004 ISBN 3 9807847 3 8 Schopfungsberichte Dingfelder Andechs 1989 ISBN 3 938156 00 7 Erloser und Erlosung Konigsdorfer Konigsdorf 2005 ISBN 3 9807847 4 6 Erleuchtung Dingfelder Andechs 1994 ISBN 3 938156 02 3 Siehe auch BearbeitenApokryphen Pseudepigraphie Bibel Literatur BearbeitenReihenpublikationenJames M Robinson Hrsg Nag Hammadi Studies NHS Brill Leiden 1948ff ISSN 0169 7749 Stephen Emmel Johannes van Oort Hrsg Nag Hammadi and Manichaean Studies NHMS Brill Leiden 1994 ff ISSN 0929 2470 Louis Painchaud Wolf Peter Funk Paul Hubert Poirier Hrsg Bibliotheque Copte de Nag Hammadi Memento vom 13 November 2005 im Internet Archive BCNH Presses de l Universite Laval Quebec und Peeters Louvain Paris 1977ff MonografienGerd Ludemann Martina Janssen Unterdruckte Gebete Gnostische Spiritualitat im fruhen Christentum Radius Verlag Stuttgart 1997 ISBN 3 87173 118 8 John D Turner Ann McGuire Hrsg The Nag Hammadi Library after Fifty Years Proceedings of the 1995 Society of Biblical Literature Commemoration Nag Hammadi and Manichaean studies Band 44 Brill Leiden u a 1997 ISBN 90 04 10824 6 David M Scholer Nag Hammadi Bibliography 1970 1994 Nag Hammadi and Manichaean Studies Band 32 Brill 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Schriften aus Nag Hammadi Aschendorff Verlag Munster 2011 ISBN 978 3 402 11021 8 Hugo Lundhaug Lance Jenott Hrsg The Nag Hammadi codices and late antique Egypt Mohr Siebeck Tubingen 2017 ISBN 978 3 16 153973 2 ArtikelLouis Painchaud La Bibliotheque copte de Nag Hammadi In L Etude de la religion au Quebec Bilan et prospective Sous la direction de Jean Marc Larouche et Guy Menard Les Presses de l Universite Laval Saint Nicolas 2001 ISBN 2 7637 7835 6 James M Robinson The discovery of the Nag Hammadi codices In Biblical Archaeology Jg 42 1979 S 206 224 Carsten Colpe Heidnische judische und christliche Uberlieferung in den Schriften aus Nag Hammadi I X In Jahrbuch fur Antike und Christentum Jg 16 Munster 1973 S 106 126 ISSN 0075 2541Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nag Hammadi Schriften Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Bibel der Haretiker Die gnostischen Schriften aus Nag Hammadi deutsche Ubersetzung von Gerd Ludemann und Martina Janssen PDF Version Memento vom 17 April 2012 im Internet Archive und HTML Version Memento vom 7 September 2007 im Internet Archive Homepage der Nag Hamadi Studies NHS am Institute for Antiquity and Christianity der Claremont Graduate School Memento vom 1 April 2011 im Internet Archive Gnostic Society Library englische Ubersetzung Einar Thomassen Johannes van Oort Hrsg Nag Hammadi and Manichaean Studies Nag Hammadi Bibliography 1995 2006 Bd 65 Brill Leiden Boston 2009 2 Einzelnachweise Bearbeiten Claus Speer Die Weichenstellungen im fruhen Christentum Abgerufen am 5 Mai 2018 1 Deutsche Ubersetzung der Nag Hammadie Schriften von Gerd Ludemann und Martina Janssen ser gwdg de Memento vom 7 September 2007 im Internet Archive Vorlage Webarchiv Wartung Linktext fehlt Linktext fehlt Nag Hammadi Deutsch Band 1 S 2 Einige Texte sind im lykopolitanischen Dialekt abgefasst einer anderen Form des Koptischen GND 1176586408 Corinna Muhlstedt Die verkannte Zeugin Deutschlandfunk 17 April 2019 abgerufen am 13 April 2020 deutsch Porphyrios Vita Plotini 16 3ff Normdaten Werk GND 1034033395 lobid OGND AKS VIAF 47145304866178610415 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nag Hammadi Schriften amp oldid 224276709