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Der Codex Askewianus auch Askew Codex genannt ist ein sahidisches Manuskript mehrerer ursprunglich griechischen gnostischen Schriften Die Sammelhandschrift enthalt mehrere Werke darunter einen Text der unter dem Namen Pistis Sophia veroffentlicht wurde Der Codex hat seinen Namen von seinem fruheren Besitzer Dr Anthony Askew einem Arzt und Buchersammler Er wurde 1785 vom Britischen Museum von seinen Erben gekauft tragt die Signatur MS Add 5114 und befindet sich heute in der British Library Wie aus Briefen aus seinem Umfeld hervorgeht kaufte Askew anscheinend das Manuskript von einem Londoner Buchhandler uber die weitere Herkunft ist nichts bekannt aber alle Indizien zeigen auf einen agyptischen Ursprung der Handschrift Der Codex im Quartformat von 21 16 5 cm ist auf Pergament geschrieben und enthalt 178 Blatter und somit 356 Seiten beschrieben in zwei Spalten zu 30 bis 34 Zeilen Insgesamt ist das Manuskript in aussergewohnlich gutem Zustand allerdings fehlen die Seiten 337 344 Mitten im Werk wechselt die Handschrift Die erste Hand zeigt eine feine sorgfaltige alte Unzialschrift die zweite Hand eine nachlassige plumpe Schrift mit Anzeichen fur Zittern was auf einen alten Mann als Schreiber hindeuten konnte 1 Beide Schreiber verwendeten verschiedene Tinten und verschiedene Methoden der Paginierung und der Korrekturen und hatten weitere Besonderheiten Beide Schreiber waren vermutlich Zeitgenossen Inhaltsverzeichnis 1 Gliederung 2 Inhalt 3 Datierung 4 Bedeutung 5 Einzelnachweise 6 AusgabenGliederung BearbeitenCarl Schmidt teilt in vier Hauptteile ein wobei die ersten drei einem Werk angehoren und die Lucken zwischen den Teilen spater mit Material anderer Herkunft aufgefullt wurde Der vierte Hauptteil bildet ein eigenes Werk Nach George Robert Stow Mead ergeben sich mehrere Hauptteile Der erste Teil endet mit Kapitel 62 Es blieben aus unbekanntem Grund mehr als eineinhalb Spalten frei die spater mit unbedeutenden Notizen gefullt wurden Der Text lauft dann ohne erkennbaren Grund weiter Es wird meist sekundar mit das erste Buch der Pistis Sophia uberschrieben Der nachste Einschnitt tragt die Uberschrift Das zweite Buch der Pistis Sophia Schmidt vermutet darin eine spatere Hinzufugung denn die alteren koptischen Manuskripte tragen ihren Titel nicht am Anfang sondern am Ende eines Abschnitts was aus der alteren Tradition der Schriftrollen herruhrt Tatsachlich gibt es am Ende eine Subscription mit dem Titel Ein Teil von den Buchern des Erlosers Das folgende Kapitel 101 ist ein kurzes Stuck uber die unaussprechliche Gnosis ohne Abschnitte die den Gedankenfluss komplett unterbricht Es ist deutlich eine Zusammenfassung eines anderen Buches Kap 102 andert deutlich das Thema Somit ist es schwer als unmittelbare Fortsetzung des Texts zu verstehen In Kapitel 126 kommt es wieder zu einem Bruch vorbereitet durch eine Lucke im Text Am Ende von Kap 135 gibt es wieder eine Subscription Ein Teil von den Buchern des Erlosers Der nachste Abschnitt geht von Kapitel 136 bis 143 Nach einer Lucke von 8 Seiten beginnt der nachste Teil in Kapitel 144 er hat weder Titel noch Subscription Auf der letzten Seite befindet sich ein Anhang wobei die letzten zwei Zeilen nachtraglich getilgt sind Inhalt BearbeitenNach Mead liegt es nahe dass die Teile Kap 30 64 ein Einschub in die Schrift sind somit ist der Codex eine Miscellanienhandschrift Es handelt sich um eine Zusammenfassung einer umfangreichen Literatur Nach Mead gab der Titel das zweite Buch der Pisits Sophia der ganzen Schrift zu unrecht den Namen der sich aber im Nachhinein nicht mehr andern lasst Besser ware das Buch des Heilands oder Teile aus dem Buch des Heilands Ob der Titel auch auf den hinteren Teil zutrifft ist immer noch eine offene Frage Es handelt sich bei dieser Schrift um ein Konglomerat aus verschiedenen Schriften und nicht um die Abschrift eines einzelnen Werks Diese Zusammenfassung durfte den Schreibern bereits in dieser Form vorgelegen haben Die Schrift stammt ursprunglich aus dem Griechischen was sich an einer hohen Zahl von Lehnwortern ablesen lasst Nicht nur Namen sondern auch Substantive Adjektive Verben Adverbien und sogar Konjunktionen bleiben unubersetzt Das trifft sowohl auf Zitate aus dem alten Testament und Neuen Testament zu als auch auf den ubrigen Text An einigen Stellen folgt der Text sklavisch der griechischen Satzkonstruktion und bildet lange Perioden die im koptischen Satzbau nicht ublich sind Eines der ahnlichen Dokumente im Berliner Codex lag Irenaus im Griechischen vor was diese Annahme erhartet Obwohl vieles unsicher ist scheint es einen Konsens zu geben dass der Text und auch die zugrunde liegenden Schriften in agyptischer Umgebung entstanden sind ubergestulpt uber gnostische Inhalte die von ausserhalb Agyptens namlich von Syrien herkommen Datierung BearbeitenDie Datierung der Komposition hangt zusammen mit der Frage welcher Sekte dieses Buch zugeschrieben werden soll Im Gesprach sind Valentinus oder einer seiner Schuler die Barbelo Gnostiker mit ihren verschiedenen Untergruppen Nikolaiten Ophiten Kainiten Sethianer dann die Archontiker Nicht in Frage kommen hingegen libertinistische gnostische Gruppen Dementsprechend reicht das Datierungsspektrum vom 3 bis zum 7 Jahrhundert Bedeutung BearbeitenDieser Kodex war einer der wenigen zusammenhangenden gnostischen Texte die nicht von den Kirchenvatern und damit aus einer ablehnenden Haltung heraus uberliefert waren Ausser diesem gab es noch den Codex Brucianus und den Berliner Codex Berolinensis Gnosticus 8502 Diese drei Schriften bildeten neben den Zitaten bei den Kirchenvatern seit Ende des 18 bis Anfang des 20 Jahrhunderts die Grundlage fur die Gnosisforschung Erst mit dem Fund der Nag Hammadi Schriften wurde die Quellenlage deutlich besser Ein Problem ist nach wie vor dass es agyptische Ubersetzungen und Uberarbeitungen der griechischen Schriften sind die im Original verschollen sind Einzelnachweise Bearbeiten Schmidt Einleitung 2 S XI Diese zweite Hand ist sorgloser und ungelenkiger geschrieben und lasst nach den zitternden Zugen auf einen alteren Mann schliessen Ausgaben BearbeitenSchwartze Moritz Gotthilf J H Petermann Hrg Pistis Sophia opus gnosticum Valentino adiudicatum e codice manuscripto Coptico Londinensi http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3Dpistissophiaopu00petegoog MDZ 3D 0A SZ 3Dn11 doppelseitig 3D LT 3DPistis 20Sophia 2C 20opus 20gnosticum 20Valentino 20adiudicatum 20e 20codice 20manuscripto 20Coptico 20Londinensi PUR 3D descripsit et latine vertit M G Schwartze edidit J H Petermann Berolini 1851 Die Erstausgabe des Texts und eine Ubersetzung in Latein Schwartze starb bevor sie erschien sie wurde aus seinem Nachlass herausgegeben von Julius Heinrich Petermann Schmidt Carl Koptisch gnostische Schriften Bd I Die Pistis Sophia Die beiden Bucher des Jeu http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3Dkoptischgnostisc00schmuoft MDZ 3D 0A SZ 3Dn4 doppelseitig 3D LT 3DKoptisch gnostische 20Schriften 20Bd 20I 20Die 20Pistis 20Sophia 20Die 20beiden 20B C3 BCcher 20des 20Je C3 BB PUR 3D Unbekanntes altgnostisches Werk Leipzig 1905 Erste deutsche Ubersetzung enthalt zahlreiche Verbesserungen gegenuber der Erstausgabe von Schwartze Mead G R S Pistis Sophia A Gnostic Miscellany http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3Dpistissophiagnos1921mead MDZ 3D 0A SZ 3Dn6 doppelseitig 3D LT 3DPistis 20Sophia 3B 20A 20Gnostic 20Miscellany PUR 3D Being for the most part extracts from the Books of the saviour to which are added excerpts from a cognate literature Englished by G R S Mead J M Watkins London 1921 Englische Ubersetzung der Pistis Sophia 1921 mit einem ausfuhrlichen Vorwort und einer Beschreibung des Manuskripts Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Codex Askewianus amp oldid 223893812