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Archontiker zu altgriechisch ἄrxontes Herrscher Fursten bezeichnet eine gnostische Gruppe im Palaestina des 4 Jahrhunderts Hauptquelle der Uberlieferung ist eine christliche Polemik gegen haretische Gruppen aus dem 4 Jahrhundert das Panarion des Epiphanius von Salamis Die Darstellung beruht in diesem Fall zumindest zum Teil auf personlichen Erfahrungen des Autors Epiphanius berichtet namlich zunachst von einem Presbyter namens Peter altgriechisch petros Petros der ursprunglich im Eleutheropolis und in Jerusalem lebte und von Bischof Aetios mit dem Bann belegt worden war Danach verschwand er fur einige Zeit kehrte dann zuruck und wurde nun von Epiphanius angeklagt und erneut mit dem Bannfluch belegt Dieser Peter sei gewissermassen der Erzharesiarch gewesen von dem ein gewisser Eutaktus sich die Haresie wie eine Ansteckung zugezogen habe Nachdem Aetios 359 als Arianer verurteilt worden war und Epiphanius sich nach 367 nicht mehr in Eleutheropolis aufhielt kann der Kontakt zwischen Epiphanius und den Archontikern auf den Zeitraum zwischen 359 und 367 datiert werden 1 Epiphanius sagt von den Archontikern dass sie die Taufe verabscheuen Es sei namlich so dass die Archonten die gnostischen Planetenherrscher und deren Oberhaupt der im 8 Himmel thronende Sabaoth der mit dem Gott des Alten Testaments identifiziert wurde der zur wahren Gottheit aufstrebenden Seele feindlich gesinnt seien Nicht nur das die Seele diene den Archonten gewissermassen als Nahrung und kann diesem metaphysischen Gefressenwerden nur durch gnostisches Wissen entgehen Mit der Taufe ist die Seele aber dem Sabaoth unterworfen und kann nicht mehr aufsteigen 2 Epiphanius zufolge seien mehrere apokryphe Schriften unter Archontikern in Umlauf gewesen bzw von Archontikern verfasst worden Er nennt als zentrale Werke eine Grosse Harmonie und eine Kleine Harmonie sowie weitere Schriften die sich insbesondere auf die ebenfalls apokryphe Himmelfahrt des Jesaja stutzten Darin wird die Lehre von den Archonten ihren Spharen und den ihnen untergebenen Engeln als Ogdoade Achtheit oder als den Planeten entsprechend Hebdomade Siebenheit Nichts davon ist erhalten jedenfalls nicht unter den genannten Titeln 3 Was insgesamt die Bedeutung der Archontiker anbelangt so scheint es eine relativ kleine Gruppe gewesen zu sein die nur in Palaestina und vielleicht auch so vermutet Epiphanius in Syria verbreitet war und von deren Schriften nichts uberliefert ist Andererseits ist es einer der wenigen Falle in denen die antignostische Polemik eines christlichen Autors nicht nur auf Horensagen und uberlieferten Schriften sondern auf personlicher Erfahrung und Kontakt beruht Quellen BearbeitenEpiphanius von Salamis Panarion 40 45 2 78 3 Anacoratus 40 Theodoret haereticarum fabularum compendium 1 11 Johannes von Damaskus de haeresibus 40Literatur BearbeitenEpiphanius von Salamis Panarion 40 Text Karl Holl Jurgen Dummer Epiphanius Panarion haer 34 64 Akademie Vlg Berlin 1980 Englische Ubersetzung Panarion Ubersetzt von Frank Williams Nag Hammadi and Manichaean studies Bd 63 Brill Leiden 2009 ISBN 90 04 17017 0 S 283 291 Klaus Koschorke Die Polemik der Gnostiker gegen das kirchliche Christentum Nag Hammadi studies 12 Brill Leiden 1978 ISBN 90 04 05709 9 S 146 Allen Paul Wikgren David Edward Aune Studies in New Testament and early Christian literature essays in honor of Allen P Wikgren Supplements to Novum Testamentum Bd 33 Brill Leiden 1972 ISBN 90 04 03504 4Weblinks BearbeitenArchontics Artikel von Benedict Guldner in The Catholic Encyclopedia 1907 engl Einzelnachweise Bearbeiten Epiphanius von Salamis Panarion 40 1 3 6 Epiphanius von Salamis Panarion 40 2 6 9 Epiphanius von Salamis Panarion 40 2 1 3 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Archontiker amp oldid 235650787