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Als Gutergemeinschaft der Jerusalemer Urgemeinde auch Gutergemeinschaft der Urgemeinde Urgemeindliche Gutergemeinschaft oder urchristliche Gutergemeinschaft wird das Einbringen alles Eigentums und Teilen der Erlose mit den Bedurftigen bezeichnet das die Apostelgeschichte des Lukas Apg 2 44 EU 4 32 EU im Neuen Testament NT als Kennzeichen dieser ersten Gemeinschaft des Urchristentums in Jerusalem herausstellt Mit Bezug auf diese NT Darstellung versuchten zahlreiche christliche Gruppen in der Kirchengeschichte ihr Eigentum zu teilen und ganz oder teilweise gemeinsam zu verwalten Die Forschung fragt vor allem woher das Motiv des Kollektiveigentums stammt wie die zugehorigen NT Texte sie begrunden welcher Art sie war welche historische Realitat dahinter stand und welche Bedeutung sie heute haben kann Inhaltsverzeichnis 1 Neues Testament 1 1 Texte zur Gutergemeinschaft 1 2 Texte zum Besitzausgleich zwischen Gemeinden 2 Wirkungen 2 1 Spatantike 2 2 Mittelalter 2 3 Reformationszeit 2 4 Neuzeit 2 5 Ab 1920 3 Forschung 3 1 Antike Analogien 3 2 Biblische Bezuge 3 3 Organisationsform 3 4 Historizitat 3 5 Wirksamkeit 3 6 Geltungsanspruch 4 Literatur 5 EinzelnachweiseNeues Testament BearbeitenTexte zur Gutergemeinschaft Bearbeiten Die Aussage Sie hatten alles gemeinsam findet sich zweimal nahezu wortgleich in den Texteinheiten Apg 2 42 47 und Apg 4 32 35 Es sind formal sprachlich und inhaltlich eng verwandte Summarien Der Evangelist Lukas gilt als ihr gemeinsamer Autor 1 Im direkten Anschluss an das Pfingstwunder und die erste Predigt des Simon Petrus fasst Apg 2 42 47 EU die Hauptmerkmale der Jerusalemer Urgemeinde zusammen Sie hielten an der Lehre der Apostel fest und an der Gemeinschaft am Brechen des Brotes und an den Gebeten Alle wurden von Furcht ergriffen denn durch die Apostel geschahen viele Wunder und Zeichen Und alle die glaubig geworden waren bildeten eine Gemeinschaft und hatten alles gemeinsam Sie verkauften Hab und Gut und gaben davon allen jedem so viel wie er notig hatte Tag fur Tag verharrten sie einmutig im Tempel brachen in ihren Hausern das Brot und hielten miteinander Mahl in Freude und Einfalt des Herzens Sie lobten Gott und waren beim ganzen Volk beliebt Und der Herr fugte taglich ihrer Gemeinschaft die hinzu die gerettet werden sollten Das Wort koinonia Gemeinschaft verwendet Lukas nur hier Wie die Wendung hapanta koina alles gemeinsam bestatigt bedeutet es im NT nicht nur personale Harmonie sondern auch soziale Verwendung des Eigentums Die Verteilung von Verkaufserlosen an Bedurftige ist demnach konstitutiver Bestandteil dieser Gemeinschaft und hat denselben Rang wie die apostolische Lehre die Mahlfeier bei der Sakrament und Sattigung noch ungetrennt waren das Gebet und die Mission Dafur erfuhr die Urgemeinde laut Apg 2 47 EU die Sympathie des judischen Volkes 2 Diese Merkmale stellt der Text als Wirkung des im Pfingstwunder ausgeschutteten Heiligen Geistes und der ersten Petruspredigt dar Diese verkundet zentral die Auferstehung Jesu Christi des zuvor fur die Schuld aller Gekreuzigten Apg 2 36 EU Sie endet mit dem Aufruf Apg 2 38 40 EU Tut Busse und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sunden so werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes Lasst euch erretten aus diesem verkehrten Geschlecht Darauf folgt eine Massentaufe der Predigthorer In ihrer Gutergemeinschaft zeigt sich dass sie den versprochenen Geist empfangen haben und dem Umkehrruf folgen 3 Nach weiteren Missionserfolgen kommt Apg 4 32 35 EU auf das Thema Gutergemeinschaft zuruck und erlautert deren Art und Ziel Und die Menge der Glaubigen war ein Herz und eine Seele und auch nicht einer sagte dass etwas von seinen Gutern sein eigen sei sondern alle Dinge waren ihnen gemeinsam Es litt auch niemand unter ihnen Mangel denn die welche Besitzer von Ackern oder Hausern waren verkauften sie und brachten den Erlos des Verkauften und legten ihn den Aposteln zu Fussen und man teilte jedem aus so wie jemand bedurftig war Demnach blieb Privatbesitz formell bestehen aber jeder Getaufte verzichtete den anderen Gemeindegliedern gegenuber je nach Bedarf auf seine Besitzrechte Den so erreichten Zustand des Gemeinbesitzes bezeichnet Lukas mit der Wendung hapanta koina analog zum damaligen hellenistischen Freundschaftsideal so dass die Urgemeinde hier auch fur Nichtjuden Vorbild war und sein sollte 4 Nach diesen Summarien folgen Beispiele Apg 4 36 37 EU Josef aber der von den Aposteln den Beinamen Barnabas erhalten hatte besass einen Acker und verkaufte ihn brachte das Geld und legte es den Aposteln zu Fussen Apg 5 1 11 EU erzahlt dass Hananias und Saphira zusammen ein Grundstuck verkauften aber etwas von dem Erlos fur sich behielten und Hananias den Aposteln nur einen Teil davon uberbrachte Petrus habe ihn gefragt Hananias warum hat der Satan dein Herz erfullt dass du den Heiligen Geist belugst und von dem Erlos des Grundstucks etwas fur dich behaltst Hatte es nicht dein Eigentum bleiben konnen und konntest du nicht auch nach dem Verkauf frei uber den Erlos verfugen Mit dem Beschluss in seinem Herzen habe er nicht Menschen sondern Gott belogen Als Hananias diese Worte horte sturzte er zu Boden und starb Ebenso ergeht es seiner Frau die Petrus danach mit ihrer Tat konfrontiert Die Beispiele kontrastieren das erwunschte Verhalten den ganzen Erlos eines Grundstucksverkaufs der Gemeinde zu spenden mit dem verurteilten Verhalten etwas vom Erlos fur sich zu behalten Laut der Reaktion des Petrus waren Grundstucksverkauf und Spende freiwillig aber das Unterschlagen eines Teils war fur ihn ein Belugen Gottes weil der Spender falschlich vorgab den vollen Erlos zu spenden Damit brach er die vom Heiligen Geist bewirkte Gemeinschaft die den Bedurftigen zugutekommen sollte Demnach sollte der tatsachliche Verkaufserlos bei einer freiwilligen Spendenubergabe nicht verheimlicht werden 5 oder eine vorher angekundigte Spende vollstandig ubergeben werden 6 Danach erwahnt die Apg die Gutergemeinschaft nicht mehr Texte zum Besitzausgleich zwischen Gemeinden Bearbeiten Nach Apg 6 1 7 EU gewahrleistete die Gutergemeinschaft nicht immer dass alle versorgt wurden Bei der taglichen Nahrungsausteilung seien die Witwen der griechisch sprechenden Judenchristen ubersehen worden Eine Vollversammlung der Gemeinde habe die bisher von den Aposteln selbst geubte Nahrungsverteilung einem neu gewahlten Gremium von sieben Diakonen ubertragen 7 Weitere NT Texte berichten von Kollekten aus anderen Gemeinden fur die Urgemeinde Sie zeigen dass es dort weiterhin Mangel gab so dass ein Besitzausgleich zwischen den Gemeinden eingefuhrt wurde Apg 11 27 30 erwahnt eine solche Kollekte aus Antiochia Nach Gal 2 10 wurde beim Apostelkonzil um 48 eine fortlaufende Kollekte fur die Urgemeinde vereinbart die Paulus von Tarsus in den von ihm gegrundeten Gemeinden einsammeln wollte Denkbarer Anlass war eine Hungersnot in der Region um das Jahr 47 48 8 Das Beispiel der Jerusalemer Gutergemeinschaft kann die externe Spendensammlung angeregt haben 9 Paulus schilderte in Rom 15 25 29 EU die Ubergabe dieser Sammlung fur die Armen unter den Heiligen in Jerusalem vgl Apg 24 17 und schrieb uber die Spender Sie haben s willig getan und sind auch ihre Schuldner Denn wenn die Heiden an ihren geistlichen Gutern Anteil bekommen haben ist es recht und billig dass sie ihnen auch mit leiblichen Gutern Dienst erweisen Er verstand diese Armenkollekte also nicht als karitative Dienstleistung sondern als theologische Pflicht der Heidenchristen die den Judenchristen damit fur die empfangene Heilsbotschaft danken und ihre bleibende Verbindung bekraftigen sollten 10 In 2 Kor 8 1 15 EU ermutigte Paulus die Gemeinde in Korinth ihre fruher begonnene Kollekte fur die Urgemeinde fortzusetzen Denn ihr wisst was Jesus Christus unser Herr in seiner Liebe getan hat Er der reich war wurde euretwegen arm um euch durch seine Armut reich zu machen Denn es geht nicht darum dass ihr in Not geratet indem ihr anderen helft es geht um einen Ausgleich Im Augenblick soll euer Uberfluss ihrem Mangel abhelfen damit auch ihr Uberfluss einmal eurem Mangel abhilft So soll ein Ausgleich entstehen wie es in der Schrift heisst Wer viel gesammelt hatte hatte nicht zu viel und wer wenig hatte nicht zu wenig Damit griff Paulus die Absicht der Gutergemeinschaft auf den Mangel der Armen innerhalb der christlichen Gemeinschaft auszugleichen und ubertrug die Vorstellung des Besitzausgleichs zwischen reichen und armen Gemeindegliedern auf das Verhaltnis aller Gemeinden untereinander 11 Wirkungen BearbeitenDie Gutergemeinschaft der Urgemeinde Apg 2 4 wirkte in der Christentumsgeschichte als Vorbild fur christliche Minderheiten die entsprechend zu leben versuchen und sich damit von den Grosskirchen abgrenzen Sie bildet einen kritischen Massstab fur das gesamte Verhaltnis der Kirchen zu Armut Eigentum und Besitz Sie begrundet daruber hinaus auch Gesellschaftskritik da sie ein gleichberechtigtes Zusammenleben in gegenseitiger verbindlicher Solidaritat ohne Ausbeutung beinhaltet und damit das kommende Reich Gottes bezeugen und vorwegnehmen will Spatantike Bearbeiten Die Alte Kirche entwickelte eine Hierarchie und Ansatze zu einer Zweistufenethik die den meisten Christen die Gebote Jesu erliess Kirchliche Bischofe waren zugleich Grossgrundbesitzer Das Teilen des Besitzes mit den Armen blieb dem Einzelnen als freiwillige Almosen uberlassen Als Gegenbewegung dazu entstand seit 300 das christliche Monchtum das meist auf Motive der Askese zuruckgefuhrt wird Otto Gerhard Oexle dagegen sieht die von der Gutergemeinschaft der Urgemeinde inspirierte Idee der Vita communis als Entstehungsgrund 12 Die Anachoreten folgten dem Vorbild des Antonius der 305 seinen ganzen Besitz verschenkt und sich als Eremit in die Wuste zuruckgezogen hatte Pachomios grundete um 325 das erste christliche Kloster als Koinobion Fur ihn war die Urgemeinde ein bestimmendes Motiv wobei er wohl noch keine Gutergemeinschaft einfuhrte 13 Vertreter des koinobitischen Monchtums beriefen sich stets auf Apg 2 44 und 4 32 um das asketische Modell abzulehnen und zunehmende Vergemeinschaftung als die richtige mit der Christianisierung einhergehende Form des Zusammenlebens der Christen zu begrunden 14 Eusebius von Vercelli 283 371 fuhrte 340 fur den Klerus seiner Stadt eine Lebens und Gutergemeinschaft nach Apg 2 ein 15 Fur viele Kirchenvater war die Gutergemeinschaft der Urgemeinde das Ideal des apostolischen Zeitalters von dem aus sie Luxus Bestechlichkeit ungerechte Gewinne das Zinsnehmen als Wucher und die Habgier kritisierten Dabei entwickelten sie keine Wirtschaftstheorie 16 Der Presbyter Basilius der Grosse der zuvor lange als Anachoret besitzlos gelebt hatte ubte 368 anlasslich einer schweren Hungersnot in Kappadokien in Predigten uber Lukastexte des NT scharfe Kritik an den Reichen die den Nahrungsmangel fur Preiserhohungen und Guterverknappung ausnutzten Er verlangte den sofortigen und ruckhaltlosen Einsatz ihrer Guter fur das Gemeinwohl das Senken der Preise und Kreditzinsen Er organisierte aus laufenden Spenden eine geregelte Armenspeisung und errichtete nach dieser Soforthilfe eine Siedlung fur Arme die sie dauerhaft mit Nahrung und medizinischer Behandlung versorgte Sein Grundgedanke war dass alles Privateigentum Gott gehore so dass jeder Wohlhabende nur sein Treuhander und Verwalter sei und alle Gewinnuberschusse fur die Armen zu mobilisieren habe Diesem Patrozinium genannten Prinzip folgten Gregor von Nazianz und Gregor von Nyssa 17 Hieronymus legitimierte das koinobitische Monchtum um 380 mit dem Hinweis dass Judenchristen in Alexandria und anderswo noch jahrhundertelang Gutergemeinschaft praktiziert hatten Johannes Cassianus schrieb uber die Apg 2 44 Die ganze Kirche lebte damals so wahrend sich heute nur wenige in den Klostern finden die dieses Leben fuhren Damit idealisierte er das Urchristentum im Kontrast zur Kirche seiner Zeit 18 Als das Christentum zur Staatsreligion geworden war 380 wurde nur noch in abgesonderten Klostern Gutergemeinschaft geubt Die um 397 entstandene Augustinusregel paraphrasiert Apg 2 Das ist es was wir euch im Kloster gebieten Das erste Ziel eures gemeinschaftlichen Lebens ist in Eintracht zusammenzuwohnen und ein Herz und eine Seele in Gott zu sein Deshalb nennt nichts euer eigen sondern alles gehore euch gemeinsam Kap 1 Fur Augustinus von Hippo war die Gutergemeinschaft der Urgemeinde die Norm und der historische Ausgangspunkt fur das Zusammenleben der Christen in Hausgemeinschaften vita communis und somit fur den Zusammenhalt aller Christen Diese Norm betonte er 407 in Predigten gegen die Donatisten denen er eine egoistische nur an der eigenen ethischen Vollkommenheit interessierte Haltung vorwarf 19 Auch die Regula Benedicti 6 Jahrhundert verlangte die Aufgabe allen Privatbesitzes von angehenden Monchen Die Gutergemeinschaft begrundet hier auch eine Gemeinwirtschaft und Pflicht zur streng geregelten taglichen gemeinsamen Arbeit 20 Die Verwaltung des klosterlichen Gemeineigentums oblag allein dem jeweiligen Abt war also an die Ordenshierarchie gebunden und beinhaltete keine Kirchenkritik 21 Mittelalter Bearbeiten Die Bettelorden praktizierten eine rege Almosentatigkeit bewegten viele Reiche zur Besitzabgabe und begrussten zugleich die sich ausdehnende Zinswirtschaft Ihre Konflikte mit dem Klerus beeinflussten die Universitaten und fuhrten zur Bildung von Laienorden in vielen Stadten So trugen sie wesentlich zur Stabilisierung des mittelalterlichen Feudalismus bei 22 Die im 11 Jahrhundert gegrundeten Franziskanerorden pflegten ebenfalls Besitzverzicht und Gemeinschaftsbesitz Besonders die Minoriten verbanden dies starker als ihre Vorganger mit expliziter Kritik an ungleichen Besitz und Machtverhaltnissen in Kirche und Gesellschaft Vorstosse dem Klerus besitzlose Lebensweisen und der Kirche den Verzicht auf Reichtum nahezubringen wurden jedoch von den Papsten zuruckgewiesen 23 Die Gutergemeinschaft der Bettelorden bewirkte im 13 Jahrhundert einen Streit der Scholastik um die Rolle des Privateigentums Thomas von Aquin rechtfertigte Privatbesitz und seine Vererbung mit dem Naturrecht als mit der Gutergemeinschaft gleichberechtigte Form christlichen Lebens Dagegen sah Johannes Duns Scotus das Gemeineigentum als Normalitat an gestand nur ein Gebrauchsrecht auf Guter als legitim zu bestritt das Recht auf Privateigentum und deutete es als von den Fursten erfundene Setzung 24 Kirchen und gesellschaftskritische Formen der Gutergemeinschaft traten seit dem 14 Jahrhundert ofter auf Um 1370 entstand in den Niederlanden die Bewegung der Bruder vom gemeinsamen Leben die keinen neuen Orden bilden wollten Vielmehr sahen sie ihre Gutergemeinschaft als direktes Gebot Jesu Christi des alleinigen Abtes fur alle Regularkanoniker Fur sie war das Vorbild der Urgemeinde als apostolische Lehre allgemeinverbindliche Lebensform aller Christen ob Kleriker oder Laien die die Kirche nur verdeckt habe 25 Reformationszeit Bearbeiten Seit dem 15 Jahrhundert gab es Vorstosse fur eine radikale Reformation in Kirche und Gesellschaft deren Vertreter ofter auch Gutergemeinschaft forderten und lokal oder regional zeitweise verwirklichten etwa die tschechischen Taboriten 1420 und Hans Bohm Pauker von Niklashausen 1476 Ab 1520 im Verlauf der Reformation unternahmen Gruppen der Taufer solche Versuche Sie sympathisierten vielfach mit den deutschen Bauernaufstanden und ubernahmen zum Teil deren Forderungen fur von ihnen reformierte Stadte etwa Nikolaus Storch Thomas Muntzer und Hans Hergot in Sachsen und Thuringen In Zollikon Schweiz grundete ein Kreis um Konrad Grebel Felix Manz und Wilhelm Reublin nach ihrer Ausweisung aus Zurich 1525 eine kommunale Gutergemeinschaft 26 Die Taufer verbreiteten 1527 neben den Schleitheimer Artikeln eine Gemeindeordnung die Gutergemeinschaft in kunftigen Taufergemeinden etablieren sollte Dazu gehorte die Forderung nach einem Sonderetat aus dem im akuten Notfall die Armen zu versorgen seien Der Bauernfuhrer Michael Gaismair versuchte 1526 in Tirol erfolglos eine neue christlich begrundete Eigentumsordnung durchzusetzen 27 Hans Hut ein Schuler Muntzers versuchte die Gutergemeinschaft in Nikolsburg Mahren 1527 erfolglos gegen den gemassigten Taufer Balthasar Hubmaier durchzusetzen Hut verstand Gutergemeinschaft als Uberwindung der Ursunde des Begehrens im Sinne des neunten und zehnten der Zehn Gebote Seine Anhanger ubten sie auch in ihren Familien und mit Fluchtlingen die sie in ihre Hauser aufnahmen 28 Sie grundeten 1528 zunachst in Austerlitz dann 1530 in Auspitz eine Gutergemeinschaft und vertraten zudem einen radikalen Pazifismus der Verzicht auf bewaffnete Selbstverteidigung einschloss Infolge der inneren Konflikte um diese Themen grundete Jakob Hutter 1533 in Tirol die ersten Bruderhofe als von Gutergemeinschaft bestimmte agrarische Wohnsiedlungen und arbeitsteilige Handwerksbetriebe mit eigenen Kindergarten und Schulen Zwar musste Hutter schon 1535 nach Mahren fliehen aber wahrend andere Versuche bald wieder verschwanden konnten die Hutterer ihre Gutergemeinschaften bis in die Gegenwart bewahren Besonders 1556 bis 1578 unter Peter Walpot entstanden neue Bruderhofe Wahrend der starken Verfolgung in der Gegenreformation wanderten sie nach Ungarn die Walachei und spater in die Ukraine aus Im 19 Jahrhundert entstanden Bruderhofe in den USA 29 Weitere Beispiele sind die Stabler Gabrieler und Philipper 30 Diese tauferischen Versuche waren meist als Vorlaufer einer erwarteten Neuordnung der Gesamtgesellschaft gedacht wollten diese aber nicht allgemein erzwingen Nur das Tauferreich von Munster setzte Gutergemeinschaft und Polygamie mit einer neuen Verfassung als Pflicht aller Munsteraner Christen durch 31 Martin Luther warf den aufstandischen Bauern 1525 vor das Evangelium fur soziale Veranderung zu missbrauchen und damit himmlische und irdische Gerechtigkeit Zwei Reiche Lehre zu verwechseln Die in der Taufe gewahrte Gnade Gottes sei unabhangig von der gesellschaftlichen Stellung Die Gutergemeinschaft von Apg 4 32ff sei freiwillig und rechtfertige keine Forderungen an andere Dagegen wollten die Bauern ihr Eigentum behalten und Gemeinbesitz mit fremdem Eigentum schaffen 32 Der Augsburger Pastor Urbanus Rhegius stellte die Theologie der Taufer und ihre Lebensfuhrung 1528 in einer vom Stadtrat angeforderten Polemik als widergottliche Verfuhrung der Glaubigen dar Er deutete ihre Gutergemeinschaft als blosses Mittel untatigen Vagabunden materielle Sicherheit zu verschaffen als Neid und getarnte Besitzgier Ihre Armenhilfe deutete er als ungeregeltes Chaos mit dem sie sich einer burgerlichen Ordnung zu entziehen suchten 33 Der Reformator Johannes Brenz dagegen verteidigte 1528 30 die verfolgten Taufer Sie hatten ebenso wenig wie fruhere Monche versucht allen Christen Gutergemeinschaft aufzuzwingen diese lasse sich nicht mit Aufruhr gleichsetzen Nur tatsachlicher nicht als kunftige Absicht unterstellter Aufruhr durfe bestraft werden 34 Bis 1525 wurden die Bauernaufstande bis 1534 die meisten Tauferkommunen durch Massaker an zehntausenden ihrer Anhanger niedergeschlagen Dennoch hielten die Taufer an ihrem Glauben und ihrer Lebensweise fest der ein fur sie lebensgefahrlicher Angriff auf das mittelalterliche Corpus Christianum war 35 Neuzeit Bearbeiten Weitere Gutergemeinschaften gab es bei verfolgten christlichen Minderheiten im 17 Jahrhundert etwa bei den Levellers im englischen Burgerkrieg 1642 1649 Deren Wortfuhrer Gerrard Winstanley begrundete die Forderung alle englischen Adligen zu enteignen und die Feudalordnung durch Gemeineigentum abzulosen direkt aus der ganzen Bibel ohne sich auf kontinentale Theologen zu beziehen Der Jesuit Jean de Labadie fuhrte ab 1668 in mehreren Regionen Europas Hausgemeinschaften ein die Einkommen und Besitz teilten Seine Anhanger die Labadisten wanderten in die USA aus kauften im Maryland eine Landflache und grundeten dort 1683 eine Landkommune Sie wurde von einem Bischof autoritar gefuhrt der jedem die Tagesarbeiten zuteilte Jeder Privatbesitz war verboten und der Konsum wurde rationiert Diese Gemeinschaft soll 1725 an der Selbstbereicherung des Anfuhrers gescheitert sein 36 Die englische Quakerin Ann Lee grundete nach einem visionaren Erlebnis das sie um 1758 im Gefangnis hatte eine Gruppe die wegen ihrer ekstatischen Tanze Shaker genannt wurde Die zunachst acht Personen wanderten 1770 in die USA aus und grundeten bei Albany New York eine zolibatare pazifistische spiritualistische und missionarische Lebens und Gutergemeinschaft Die Gruppe nahm Waisenkinder und Obdachlose auf die spater oft Mitglieder wurden Sie wuchs bis 1826 auf 18 Gemeinden mit etwa 6000 Mitgliedern an schmolz aber bis 2000 wieder auf wenige Personen 37 Die um 1740 wahrscheinlich von einem Quaker gegrundeten russischen Duchoborzen bildeten mit Erlaubnis von Zar Alexander I ab 1801 eine straff organisierte Siedlungs Arbeits und Gutergemeinschaft in Taurien Sie bestraften Abtrunnige mit dem Tod und wurden daher 1839 nach Transkaukasien verbannt Nach mehreren Verfolgungswellen wegen ihrer Kriegsdienstverweigerung erreichte Tolstoi dass ihnen 1886 die Auswanderung nach Nordamerika erlaubt wurde 38 In seinen Spatschriften beschrieb Tolstoi die von ihm erhoffte Zukunftsgesellschaft als agrarische Gutergemeinschaft die Staat Armee Privateigentum Handel und industrielle Arbeitsteilung abschaffen wurde Er loste damit um 1900 die nicht von ihm gegrundete Bewegung der Tolstojaner aus die eine pazifistische Anarchie anstrebten 39 Im Pietismus hatte Philipp Jacob Spener in seinem Werk Pia desideria 1675 das Gemeineigentum nach Apg 2 4 als Ideal einer christlichen Lebensform genannt Gottfried Arnold hatte dieses Ideal in seiner Unparteiischen Kirchen und Ketzer Historie 1699 als Kritik an der bisherigen Kirchengeschichte entfaltet Seitdem galt die urgemeindliche Gutergemeinschaft sozialreformerischen Pietisten wie Ernst Christoph Hochmann von Hochenau und Friedrich Christoph Oetinger als Vorbild 40 In seiner Schrift Die guldene Zeit 1759 identifizierte Oetinger das erwartete tausendjahrige Reich Jesu Christi mit der paganen Idee des Goldenen Zeitalters Das 19 Jahrhundert werde eine demokratische Gesellschaftsordnung bringen in der Geld Staat und Privateigentum abgeschafft sein wurden 41 Sein Werk inspirierte 1824 die Grundung der pietistischen Siedlung Wilhelmsdorf Wurttemberg als Gutergemeinschaft 42 Der vom Pietismus beeinflusste Wurttemberger Weber Johann Georg Rapp grundete 1805 in Pennsylvania USA den Harmonistenorden der von 1814 bis 1824 unter dem Namen New Harmony in Indiana dann bis 1916 unter dem Namen Okonomie erneut in Pennsylvania bestand Die ursprunglich etwa 800 zuletzt noch ca 150 Mitglieder lebten ehelos und ubertrugen alle Besitzrechte einem Vorstand unter Rapps Vorsitz Die Kommune spaltete sich 1832 an Fuhrungskonflikten und verwandelte sich ab 1840 allmahlich in eine reine Produktionsgenossenschaft 43 In der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage Mormonen grundete Joseph Smith 1831 den United Order of Enoch dessen Angehorige in Gutergemeinschaft lebten Der Orden beeinflusste die Ansiedlung der Mormonen in Missouri und Utah 44 Ab 1920 Bearbeiten Inspiriert von den religiosen Sozialisten und den Hutterern denen sie sich anfangs anschlossen grundeten das Ehepaar Emmy und Eberhard Arnold 1920 in Sannerz Hessen den ersten Bruderhof Die Bruderhofer pflegten eine an der Bergpredigt orientierte Gutergemeinschaft In der Zeit des Nationalsozialismus wurden sie als Pazifisten verfolgt und bezogen Ausweichquartiere im Furstentum Liechtenstein in Grossbritannien und Paraguay 45 Weitere Bruderhofe entstanden spater in den USA und Australien 46 Hans und Wally Klassen aus Russland emigrierte Mennoniten und Tolstojaner gehorten zur Kommune in Sannerz Sie grundeten 1923 in Sonnefeld Oberfranken eine Siedlung deren Mitglieder meist Quaker Gutergemeinschaft und strengen Vegetarismus ubten und Waisenkinder aufnahmen 47 1943 grundete Chiara Lubich in Loreto Marken eine Lebensgemeinschaft von Frauen die Armut Keuschheit und Nachfolge Jesu im Alltag gelobten Daraus ging die Fokolarbewegung hervor eine zunachst katholische Laienbewegung die heute uberkonfessionell und interreligios geworden ist Ein Teil ihrer Mitglieder lebt ehelos in Wohngemeinschaften die gewohnlichen Berufen nachgehen aber alles Gehalt in eine Gruppenkasse einzahlen Uberschusse werden an eine Zentralkasse in Rom uberwiesen aus der uberlebensnotwendige Guter gekauft und an Orte verteilt werden wo sie fehlen 48 Nach 1945 entstanden in Europa eine Vielzahl evangelischer und okumenischer Kommunitaten die die urgemeindliche Gutergemeinschaft zum Vorbild nehmen und sich darum als Teil der Kirche nicht als Sondergruppen Sekten abseits der Kirche verstehen 49 Frere Roger der Grunder und erste Prior der evangelischen Communaute de Taize fuhrte dort 1949 eine Gutergemeinschaft ein die mit Ehelosigkeit und strengem Gehorsam verbunden war 50 Eine an Apg 2 angelehnte Lebensform im Rahmen der Grosskirchen pflegt auch die 1961 gegrundete okumenische Jesus Bruderschaft Forschung BearbeitenIn der Forschung zum NT werden dessen Texte zur Gutergemeinschaft der Urgemeinde seit dem 19 Jahrhundert diskutiert Gefragt wird nach ihrer Bedeutung im Eigenkontext zeitgenossischen Analogien biblischen Bezugen ihrer etwaigen Organisationsform Historizitat Wirksamkeit und aktuellen Bedeutung Antike Analogien Bearbeiten Gutergemeinschaft war lange vor dem Christentum eine in der Antike verbreitete soziale Utopie 51 Seit den Historien des Herodot um 460 v Chr schrieben einige antike Historiker vergangenen Naturvolkern die noch kein Geld als Tauschmittel kannten Gutergemeinschaft zu Andere Autoren beschrieben diese als Teil von fiktiven vorzeitlichen oder versunkenen Gemeinwesen die ethische Ideale verwirklicht hatten Solche in die Vergangenheit projizierten Utopien waren im Hellenismus als moralisches Gegenbild zur damaligen Gegenwart ublich 52 Besonders Pythagoras wurde oft eine ideale Philosophensozietat zugeschrieben die auch Gutergemeinschaft geubt habe In seinem Dialog Timaios um 360 v Chr fuhrte Platon das uberlieferte Sprichwort Gemeinsam ist was den Freunden gehort auf Pythagoras zuruck 53 Aristoteles uberlieferte das Sprichwort Nikomachische Ethik 1159b Besitz der Freunde ist gemeinsam Diese Wendung findet sich auch in den Spruchen des Sextus 180 200 die ein anonymer Autor aus alteren Quellen des Hellenismus vor allem aus Platonismus und Stoa zusammenstellte Antonios Diogenes schrieb uber Pythagoras um 200 Die Freunde aber liebte er uber die Massen wobei er als erster die Auffassung vertrat dass unter Freunden alles gemeinsam ta ton filon koina und der Freund ein alter ego sei 53 Iamblichos von Chalkis schrieb in seiner Schrift Uber das pythagoreische Leben um 300 Ursprung der Gerechtigkeit ist nun Gemeinschaft gleiches Recht und eine Verbundenheit in der alle ganz wie ein einziger Leib und eine einzige Seele dasselbe empfinden und mein und dein gleich bezeichnen Dies hat nun Pythagoras von allen Menschen am besten ins Werk gesetzt indem er aus der Wesenart seiner Junger die Bindung an Privateigentum vollig verbannte und dafur den Sinn fur das Gemeinsame verstarkt 54 Viele Forscher nehmen an dass Lukas die antike Idealisierung der Pythagoreer kannte und sie seinen Sprachstil beeinflusste u a koinonia ein Herz und eine Seele hapanta koina sie hatten alles gemeinsam 55 Martin Hengel 1996 56 Gerd Theissen 2008 und andere Neutestamentler nehmen an dass Lukas die Wendung hapanta koina wortlich aus damals umlaufender hellenistischer Spruchweisheit ubernahm 57 Laut Matthias Konradt 2006 ubernahm er die Wendung aus der hellenistischen Freundschaftsethik 58 Laut Niclas Forster 2007 stilisierte er die Summarien in Apg 2 4 bewusst nach dem damals ublichen literarischen Muster idealer Gemeinschaften 59 Gutergemeinschaft gehorte zu einigen Varianten der antiken Utopie vom Goldenen Zeitalter Romische Autoren wie der Dichter Vergil sahen dieses Zeitalter mit Kaiser Augustus angebrochen Aeneis 29 19 v Chr Sie liessen das uberlieferte Merkmal der Gutergemeinschaft jedoch fort offenbar weil die Realitat diesem zu deutlich widersprach 60 Dagegen betont Apg 2 4 die Gutergemeinschaft der Urgemeinde eventuell in bewusstem Kontrast zur romischen Umwelt so wie die lukanische Geburtsgeschichte Jesus mit kaiserlichen Hoheitstiteln als den wahren Retter und Bringer des Friedens auf Erden bezeichnet Solche antikaiserlichen Anspielungen gelten als Grundzug des lukanischen Doppelwerks 61 Auch im antiken Judentum war Gutermeinschaft bekannt Einige Schriftrollen vom Toten Meer die Gemeinderegel und die Damaskusschrift entstanden um 180 v Chr beschreiben eine endzeitliche Gemeinschaft von Priestern die ihre Guter gemass Ez 44 28 Priester sollten besitzlos sein um ganz fur Gott zu leben beim Eintritt in diese Gruppe abgeben sollten 62 Diese Texte enthalten weitere Parallelen zu Apg 2 4 etwa eine Wassertaufe als Aufnahmebedingung ein Leitungsgremium von zwolf Laien und drei Priestern 63 Im Unterschied zu Apg 2 4 betonen sie das Zusammenwohnen in gemeinsamen Hausern das Bilden eines festen Gemeindevermogens durch Einzahlen von Arbeitslohnen in eine gemeinsame Kasse und ein fest organisiertes Fursorgewesen 64 Ob es die beschriebene Gruppe gab und sie in der nahegelegenen historischen Siedlung Qumran lebte ist umstritten Im 1 Jahrhundert stellten vom Hellenismus beeinflusste judische Autoren die vermuteten Essener analog zu den Pythagoreern dar Flavius Josephus schrieb 65 Sie sind Verachter des Reichtums und bewundernswert ist bei ihnen der Gemeinschaftssinn es ist Gesetz dass die in die Sekte Eintretenden ihr Vermogen dem Orden ubereignen so dass insgesamt bei ihnen weder die Niedrigkeit der Armut noch ein Vorrang des Reichtums in Erscheinung tritt sondern nach Zusammenlegung des Besitzes der Einzelnen nur ein Vermogen fur alle als Bruder vorhanden ist Gewahlt sind die Verwalter des gemeinschaftlichen Vermogens und unterschiedslos ist jeder Einzelne fur alle zur Dienstleistung verpflichtet Philon von Alexandria schrieb 66 Ihre Liebe zu den Menschen zeigen sie durch Wohlwollen Gleichberechtigung und das Gemeinschaftsleben koinonia Zuerst also kein Haus ist das Eigentum einer einzelnen Person ohne dass es nicht in der Tat das Haus aller ware denn ausser dass sie in Bruderschaften gemeinsam leben steht ihre Wohnung auch den Mitgliedern derselben Sekte offen die von anderswoher kommen Folglich haben sie eine gemeinsame Kasse fur alle und gemeinsame Ausgaben Gemeinsam sind die Kleider und gemeinsam die Lebensmittel auch haben sie den Brauch der gemeinschaftlichen Mahlzeiten angenommen Das Teilen desselben Daches derselben Lebensweise und desselben Tisches findet man tatsachlich nirgends besser verwirklicht Und das ist der Grund dafur Alles was sie als Lohn fur ihr Tagwerk verdienen behalten sie nicht fur sich selbst sondern legen es vor allen nieder damit es zur gemeinsamen Verfugung stehe fur die welche sich davon bedienen wollen Diese idealtypischen Beschreibungen gelten als literarische Kulturkritik Obwohl kein direkter Einfluss auf Apg 2 4 nachweisbar ist wird angenommen dass Lukas Gutergemeinschaft uber das damalige hellenisierte Judentum kennenlernte Laut Martin Honecker enthalt Apg 2 4 jedoch keinen prinzipiellen Protest gegen Reichtum und Privateigentum 67 Biblische Bezuge Bearbeiten Das Bodenrecht der Tora geht von dem Grundsatz Lev 25 23 EU aus JHWH allein gehore das Land Israel die Israeliten hatten es nur gepachtet 68 Damit wird das Gebot des Erlassjahrs begrundet das verlangt in Sklaverei geratene Israeliten in jedem 50 Jahr zu entlassen und jedem sein ursprungliches von Gott gegebenes Erbteil zuruckzugeben Weil dieses Gebot in der Konigszeit Israels ca 950 586 v Chr missachtet wurde ging es in die Zukunftsverheissung der exilisch nachexilischen biblischen Prophetie ein Jes 61 1 2 EU Diese Verheissung zitierte Jesus von Nazaret laut Lk 4 18 21 EU bei seinem offentlichen Auftritt in der Synagoge von Nazareth und beanspruchte sie zu erfullen 69 Damals besassen jedoch die Romer und von ihnen abhangige judische Grossgrundbesitzer das Land Israel Daher wird die Gutergemeinschaft der Urgemeinde als Versuch gedeutet das verheissene endzeitliche Erlassjahr unter der Fremdherrschaft vorwegzunehmen und partiell zu verwirklichen 70 Den Ausdruck ein Herz und eine Seele Apg 4 32 EU verstehen viele Ausleger als Anspielung auf das judische Schma Jisrael Dtn 6 5 EU Darum sollst du den Herrn deinen Gott lieben mit ganzem Herzen mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft Gerhard Jankowski 1995 folgerte Die Urgemeinde habe fur Lukas das hier umschriebene erste der Zehn Gebote gerade durch ihre Gutergemeinschaft verwirklicht Denn indem niemand etwas sein eigen nannte sondern alle uber alles gemeinsam verfugten hatten sie Gott wieder als alleinigen Eigentumer Israels Lev 25 23 EU anerkannt Deshalb berichte Lukas von Grundstucksverkaufen und hebe das Beispiel eines Leviten hervor Dieser Priesterstamm durfte nach Dtn 18 1 2 EU ohnehin kein Land besitzen Offenbar habe die Urgemeinde wie die Leviten alles Grundeigentum aufgegeben Damit habe Lukas die Urgemeinde als Gegenentwurf zu dem auf Grossgrundbesitz Sklaverei und Militargewalt gegrundeten Imperium Romanum dargestellt Dieser Gegenentwurf sei also nur in einer vollig anderen Gesellschaftsordnung zu verwirklichen auf die die Apg mit der Predigt der Auferstehung Jesu auch in Rom hingearbeitet habe 71 Fur viele Neutestamentler spielt Apg 4 34 Es gab auch keinen unter ihnen der Not litt deutlich auf das Toragebot Dtn 15 4 EU an Doch eigentlich sollte es bei dir gar keinen Armen geben Fur Lukas habe die Gutergemeinschaft der Urgemeinde also das Ziel des gebotenen Sabbatjahrs Dtn 15 erfullt das einen allgemeinen Schuldenerlass fur die Armen vorsah Aber wahrend fur Dtn 15 11 EU Die Armen werden niemals ganz aus deinem Land verschwinden dieses Ziel unerreichbar blieb habe Lukas diesen Vers auf den auch Jesus hinwies Mk 14 7 EU bewusst nicht aufgegriffen In der Gemeinde wird also die Israel gegebene Verheissung erfullt Dtn 15 4 72 Auch Michael Schafers 1998 folgerte Indem die Urgemeinde den Mangel der Bedurftigen laut Apg 4 34 behob habe sie fur Lukas die Utopie der Tora erfullt dass es im Volk Gottes keine Armen mehr geben soll Ihre Gutergemeinschaft habe also die dauerhafte Uberwindung der Armut im Sinne von Dtn 15 4 angestrebt Sie gehe uber die blosse individuelle Freigebigkeit hinaus die Armut niemals habe beseitigen konnen Nur wenn die Urgemeinde Gutergemeinschaft tatsachlich praktiziert habe habe sie das Vorbild fur das damalige Diaspora Judentum sein konnen das antike Quellen bezeugen 73 Meist wird die Gutergemeinschaft der Urgemeinde als Wirkung Jesu erklart Als direkte Einflusse Jesu fuhrte Jurgen Roloff 1988 an seinen Besitzverzicht Lk 6 24 EU seine entsprechende Forderung an seine Nachfolger Lk 9 3 EU 10 4 EU seine Kritik am Reichtum Mk 10 21 27 EU Lk 12 16 21 EU 16 13 19 31 EU und seine Warnung vor dem Sorgen Mt 6 25 33 EU Die Urgemeinde sei dieser Verkundigung Jesu gefolgt Mit ihrer Gutergemeinschaft habe sie seine Warnung vor dem Mammon als gottfeindlicher Macht zu beherzigen versucht und Besitz fur das Miteinander fur Arme nicht fur eigene von anderen trennende Interessen eingesetzt 74 Peter Stuhlmacher 2005 nahm an dass in der Urgemeinde Jesu Gebote und der Dekalog weiter galten Er deutete Apg 2 4 als Versuch der Urgemeinde Jesu Gebot zur Besitzaufgabe Lk 12 22 32 EU Mt 6 25 34 EU zu befolgen Deshalb habe sie eine ganz auf die Gottesherrschaft ausgerichtete Lebensgemeinschaft gebildet 75 Organisationsform Bearbeiten Die historisch kritische Debatte zum Thema begann im 19 Jahrhundert im Kontext damaliger gesellschaftlicher Konflikte Seit etwa 1830 wurde die Gutergemeinschaft der Urgemeinde zur Begrundung fur die Ziele des Fruhsozialismus herangezogen und als Anstoss fur eine umfassende Gesellschaftsreform oder soziale Revolution gedeutet zum Beispiel von Felicite de Lamennais und Wilhelm Weitling 76 Friedrich Engels grenzte sich 1843 gegen die in Frankreich damals beliebte Gleichsetzung Christentum ist Kommunismus ab Zwar schienen einige wenige Bibelstellen den Kommunismus zu begunstigen der allgemeine Geist biblischer Lehren widerspreche diesem und jeder sonstigen vernunftigen Massnahme jedoch vollig Er gestand aber zu dass die Aufstandischen im deutschen Bauernkrieg sich zu Recht auf die urchristliche Gutergemeinschaft berufen hatten Ihre Unterdruckung und Rechtlosigkeit stach sehr ab von dem Gemeinwesen der ersten Christen und von den Lehren Christi wie sie in der Bibel niedergelegt sind Der Bauernfuhrer Thomas Muntzer habe daher nur logische Schlusse aus Luthers Lehre gezogen als er die Eigentumsgemeinschaft und Demokratie als einzig richtige Gesellschaftsform fur Christen aus der Bibel folgerte 77 Seit der Marzrevolution 1848 grenzten christliche Ausleger die Gutergemeinschaft der Urgemeinde gegen den Fruhsozialismus ab Apg 2 44 4 32 bedeute keine Aufhebung des Privateigentums durch eine andere kollektive Besitzform Der Diakon Heinrich Merz betonte 1849 Privatbesitz sei Recht und Pflicht um Bedurftigen helfen zu konnen Zwangsweise Enteignung wurde Reiche nur arm und so Arme noch armer machen Jeder habe nur das in die Gemeindekasse eingezahlt was ihm moglich und aktuell notig war aber den Rest behalten in dem Bewusstsein dass Alles von Gott und Alles fur die Bruder da sei Es komme also auf die innere Bereitschaft der Liebe an Ahnlich betonte Gerhard Uhlhorn 1895 Es handele sich bei Apg 2 4 um freiwilliges spontanes ungeregeltes Almosengeben aus enthusiastischer Liebe der Anfangszeit 78 Der katholische Priester Wilhelm Hohoff proklamierte seit 1871 Die Gleichheit der Guter also ein gesamtgesellschaftlicher Besitzausgleich sei aufgrund der Nachstenliebe das Ziel des Christentums Dieses sei daher mit dem Sozialismus vereinbar Damit wurde er ein fruher Vertreter des religiosen Sozialismus 79 Dagegen folgerten die meisten katholischen Ausleger aus dem NT im Anschluss an die Enzyklika Rerum Novarum 1891 keine Gesellschaftsreform sondern die allgemeine Sozialpflichtigkeit des Eigentums Die Gutergemeinschaft deuteten sie als gesteigerte Form des Almosengebens oder als Sonderethik fur eine ethisch vollkommene Minderheit 80 Theo Sommerlad 1903 deutete Apg 2 44 als Einrichtung einer Armenunterstutzung ohne feste Organisationsform Die NT Texte zeigten keine Spur eines Verbandes oder einer gemeinsamen Bewirtschaftung des Grundbesitzes 81 Der Marxist Karl Kautsky ordnete das Urchristentum seit 1895 als von einem antiken Lumpenproletariat von mittellosen Armen Kleinhandwerkern und mittelstandischen Kaufleuten getragene Reformbewegung ein Diese habe auf damalige Massenarmut mit gerechter Guterverteilung und gemeinsamer Guterverwaltung reagiert Jedoch hatten die Urchristen die Produktionsmittel verkauft oder in Privathand gelassen und so die Armut nicht uberwinden konnen Weil sie sich auf einen Kommunismus des Geniessens und gemeinsamen Haushalt beschrankten hatten sie ihr an der Familie orientiertes egalitares Ideal mit zunehmender Ausbreitung des Christentums aufgeben mussen Darum konnten Christen am Aufbau einer klassenlosen Gesellschaft mitwirken obwohl ihr Glaube mit dem wissenschaftlichen Sozialismus unvereinbar sei 82 Einige Marxisten kritisierten Kautzkys Thesen andere griffen sie positiv auf So schrieb Rosa Luxemburg 1905 gemass der damaligen Verarmung der Bevolkerungsmasse hatten die Urchristen Gemeineigentum Teilen der Reichen mit den Armen soziale Gleichheit und damit Kommunismus verkundet jedoch begrenzt auf die Besitzaufgabe der Getauften und die Lebensmittel nicht die Produktionsmittel Klassenherrschaft habe sich deshalb auch in der Kirche historisch durchgesetzt Die dauerhafte Uberwindung von Klassenherrschaft entspreche der Botschaft Jesu Christi Der Antikommunismus heutiger Priester richte sich daher gegen seine Lehre Gerade die ersten Apostel seien die leidenschaftlichsten Kommunisten gewesen Dazu zitierte sie Apg 4 32 35 83 Diese Ansicht lehnten die meisten Theologen und Kirchenvertreter in der Folgezeit ab Ernst Troeltsch widersprach Kautsky ab 1908 Die Urchristen hatten keine sozialreformerischen Ziele gehabt und keine besonderen Klasseninteressen vertreten Sie hatten Jesu Liebesgebot nur im eigenen Kreis umzusetzen versucht dies allerdings anfangs durchaus radikal Ihre Gutergemeinschaft habe nur die Verteilung von Konsumgut umfasst nicht die Produktionsmittel Es habe sich um einen auf interne Solidaritat der Glaubigen gegrundeten Liebeskommunismus als Kommunismus der Konsumtion gehandelt 84 Der Kirchenhistoriker Hans von Schubert 1919 hielt die Kategorie des Liebeskommunismus fur unpassend Die Urgemeinde habe keinen Zwang ausgeubt die Konsumguter gemeinsam zu verwalten 85 Leonhard Ragaz dagegen knupfte an Troeltsch an Die Urgemeinde habe eine freie Genossenschaft gebildet und einen Sozialismus der Freiwilligkeit angestrebt der dem Geist Christi entsprochen habe 86 1972 bejahte auch Ernst Bloch den Begriff Liebeskommunismus fur die urgemeindliche Gutergemeinschaft Heinz Dietrich Wendland Wilhelm Schneemelcher Wolfgang Schrage Jurgen Roloff und andere betonten dagegen Kommunismus sei mit Liebe unvereinbar und keine fur die urchristliche Gutergemeinschaft geeignete Kategorie Dort gehe es weder um vollige Besitzlosigkeit noch Vergesellschaftung von Produktionsmitteln 87 Michael Schafers 1998 zufolge praktizierte die Urgemeinde eine ihren Moglichkeiten und Zeitumstanden gemasse Mischung aus individuellem Besitzverzicht und Sozialfursorge mit dem Ziel die Armut intern zu uberwinden und gleiche Besitzverhaltnisse zu schaffen Deshalb habe sie das Privateigentum diesem Ziel untergeordnet und dienstbar gemacht es aber nicht durch eine kollektive Besitzform oder ein kollektiv ausgeubtes Verfugungsrecht abgelost Der Prozess der freiwilligen Besitzabgabe habe einen Besitzausgleich angestrebt hinter den private Besitz und Verfugungsrechte zuruckgetreten seien Diesen prozessualen Besitzausgleich habe sie als Ausdruck der Nachfolge Jesu im Zeichen der Naherwartung verstanden und legitimiert 88 Peter Stuhlmacher 2005 folgerte aus den Unterschieden von Apg 2 zu antiken Texten die fest organisierte Guter und Versorgungsgemeinschaften beschreiben Es handelte sich in Jerusalem nur erst um eine vita communis auf der Basis geistlicher Spontaneitat und Freiwilligkeit das ganze Lebensinteresse war auf das Gebet und das im maranatha erflehte endzeitliche Kommen des Herrn ausgerichtet 89 Jurgen Roloff 2010 zufolge reagiert die Gutergemeinschaft in beiden Summarien auf das Auferstehungszeugnis der Apostel und erweist seine Wirksamkeit Apg 2 34 4 33 So habe Lukas beide Aspekte unlosbar verbunden Apg 2 stelle die Gutergemeinschaft als Resumee voran Apg 4 beschreibe ihren konkreten Vollzug Wann immer es die Lage erfordert verkaufen die Besitzer von Grundstucken und Hausern ihr Eigentum und liefern den Erlos bei den Aposteln ab Diese verwalten die Gemeinschaftskasse aus der bedurftige Gemeindeglieder bekommen was sie brauchen vgl 6 1f Auf diese Weise habe Lukas eine zeitlich begrenzte Praxis die ihm wahrscheinlich nur aus den uberlieferten Einzelbeispielen bekannt gewesen sei zum historischen Leitbild fur die Kirche aller Zeiten erhoben Weil die Apostel als Zeugen der Erscheinungen des Auferstandenen seine baldige Wiederkunft erwarteten hatten sie vorhandene Mittel spontan fur Bedurftige eingesetzt aber keine langfristige Versorgung organisiert 90 Historizitat Bearbeiten Hans Conzelmann 1969 argumentierte literarkritisch gegen die Historizitat der Gutergemeinschaft Die Summarien stellten einen allgemeinen Verzicht auf Eigentum dar Apg 2 44 4 32 die Beispielerzahlungen dagegen schilderten den Verzicht als besondere Leistung Einzelner Apg 4 36f also als Ausnahme Auch antike Texte zur Gutergemeinschaft der Pythagoreer seien Idealbilder Die Ubereignung von Vermogen und Lohn beim Eintritt in die Gemeinde von Qumran die Conzelmann als historisch annahm zeige gerade dass eine Gutergemeinschaft nur habe bestehen konnen wenn auch die Produktion gemeinsam organisiert worden sei Daher sei Apg 2 4 eine nachtraglich idealisierte Darstellung eine vollige Besitzgemeinschaft habe es so nicht gegeben 91 Gerd Theissen 1989 dagegen nahm einen historischen Kern der Gutergemeinschaft an Die Urgemeinde habe die hellenistische Parole Allen ist alles gemeinsam wahrscheinlich als Reaktion auf den Konflikt zwischen Hebraern und Hellenisten Apg 6 1ff ubernommen um die Konfliktparteien zum gleichberechtigten Miteinanderteilen zu verpflichten und einer autoritaren Entwicklung vorzubeugen 92 Ulrich Luz 2005 argumentierte wie folgt fur die Historizitat Zwar habe Lukas die Summarien bewusst so formuliert dass darin Motive idealer Gesellschaftsformen und Freundschaftsethik in antiker Philosophie wie auch biblische Toragebote anklangen Aber er habe die Gutergemeinschaft sicher nicht erfunden da regelmassige gemeinsame Mahlzeiten in der Urgemeinde zuverlassig belegt seien die an das letzte Mahl Jesu vor seinem Tod erinnerten Solche religiosen Mahlzeiten hatten immer auch die soziale Existenzsicherung der Armen eingeschlossen Da Palastina damals standig von Hungersnoten bedroht war viele ehemalige Jesusnachfolger aus Galilaa stammten ihre Berufe als Fischer und Bauern in der Stadt nicht ausuben konnten die Urgemeinde als Zentrum des Urchristentums oft von anderen Christen besucht wurde und auch eine Ortsgruppe der Essener in Jerusalem Gutergemeinschaft ubte sei irgendeine kommunitare Lebensform der Urgemeinde hochstwahrscheinlich historisch 93 Jurgen Roloff 2010 nannte ahnliche und zusatzliche Argumente Viele der ersten Mitglieder aus Galilaa hatten ihre Familienverbande Wohnsitze und Berufe dort aufgegeben und konnten als Fischer und Bauern in Jerusalem kaum Arbeit finden In dieser Lage mussten ortsansassige Christen mit fur ihren Unterhalt aufkommen Pharisaer hatten eine Armenfursorge etabliert indem sie bei der Mahlfeier in den Synagogen Geldspenden fur Bedurftige auslobten und einsammelten Diesem Beispiel seien die Jerusalemer Urchristen gefolgt 94 Wirksamkeit Bearbeiten Die Gutergemeinschaft wurde oft als Ursache fur die Verarmung der Urgemeinde dargestellt Das Verkaufen von Grundbesitz und Konsumieren der Erlose habe in den wirtschaftlichen Ruin gefuhrt Deshalb sei die Urgemeinde spater auf materielle Hilfe von aussen angewiesen gewesen wie die Kollekte des Paulus zeige Somit sei die Gutergemeinschaft zwangslaufig gescheitert und kein Modell fur die Gegenwart Diese Ansicht vertraten Georg Wilhelm Friedrich Hegel Adolf Stoecker 1881 Friedrich Lahusen 1890 Hans von Schubert 1919 Max Weber Gotthilf Schenkel 1946 Werner Elert 1949 Martin Robbe 1967 Rudolf Bultmann 1968 Heinz Kreissig 1970 Barry Gordon 1989 und andere 95 Ihr widersprachen Walter Rauschenbusch Vertreter des Social Gospel 1907 Leonhard Ragaz um 1920 Harmannus Obendink 1949 und Hans Joachim Iwand 1964 Iwand betonte Die Gutergemeinschaft sei vom Menschen aus betrachtet ebenso moglich oder unmoglich wie Gottes Menschwerdung Wer an Jesus Christus glaube konne die Gutergemeinschaft nicht ablehnen 96 Wolfgang Reinhardt 1995 betonte Lukas habe Widerspruche zur anfanglichen Gutergemeinschaft bewusst nicht harmonisiert Die Verarmung der Urgemeinde habe aussere nicht innere Ursachen gehabt Man solle nicht vom Scheitern der Gutergemeinschaft reden weil schon Apg 11 27 30 ihre Wirkung auf andere Gemeinden zeige Vielmehr konnte man von einer Ausweitung des Modells auf die ganze Okumene sprechen Er zitierte zustimmend Klaus Haacker Das Beispiel der Urgemeinde hat also in Wirklichkeit Schule gemacht und ist in uberregionale Aktionen des innerkirchlichen Lastenausgleichs umgesetzt worden Die attraktive Armenversorgung sei Hauptgrund fur das Wachstum des Urchristentums in der Antike gewesen 97 Martin Leutzsch 1999 zufolge bestatigen fruhchristliche Texte Didache Apologie Justins Lukian die Wirksamkeit der Gutergemeinschaft Auch ausserchristliche antike Parallelen zeigten ihre Durchfuhrbarkeit Sie sei fur Lukas laut Apg eine Erfolgsgeschichte kein missglucktes Experiment gewesen 98 Geltungsanspruch Bearbeiten 1780 legte der Lubecker Chirurg Jakob Leonhard Vogel Apg 2 4 als gultigen Rechtsanspruch armer an reiche Christen und gemeinsames Verfugungsrecht aller Christen aus 99 Ein jeder Christ hatte nach der bruderlichen Verbindung ein Recht zu den Gutern aller Mitglieder der ganzen Gemeine und konnte im Fall der Not fordern dass die beguterten Mitglieder ihm soviel von ihrem Vermogen mitteilten als zu seiner Notdurft erfordert ward Ein jeder Christ konnte sich der Guter seiner Bruder bedienen und die Christen die etwas hatten konnten ihren bedurftigen Brudern den Nutzen und Gebrauch derselbigen nicht versagen Ein Christ zum Exempel der kein Haus hatte konnte von einem anderen Christen der 2 oder 3 Hauser hatte begehren dass er ihm eine Wohnung gebe deswegen blieb er doch Herr der Hauser Wegen der Gemeinschaft des Gebrauchs aber musste die eine Wohnung dem andern zum wohnen uberlassen werden Martin Leutzsch sieht die meisten traditionellen Auslegungen als Versuche an den Geltungsanspruch des lukanischen Vorbilds fur heutige Christen abzuwehren Er zahlt dazu folgende Argumentationsweisen konsequente Historisierung Die Gutergemeinschaft habe es nur in der besonderen nicht wiederholbaren Situation der Urchristen ihrer Naherwartung gegeben konsequente Enthistorisierung Sie sei nie historische Realitat nur ein ideales Konstrukt des Lukas gewesen Bestreiten des Vorbildcharakters Von Gutergemeinschaft sei nur in der Apg die Rede das Jerusalemer Modell sei schon im Urchristentum nur eines unter anderen religionsgeschichtlicher Vergleich Die Gutergemeinschaft sei aus ausserchristlichen Parallelen ubernommen und folge nicht aus der Botschaft Jesu Begrenzung der Relevanz und Wirksamkeit Die Gutergemeinschaft sei ein Gemeindemodell kein Gesellschaftsmodell Sie sei auch laut Apg selbst nicht von allen Urchristen sondern nur unter der Leitung der erstberufenen Apostel praktiziert worden Die Beteiligten seien dabei einem pfingstlichen Rausch verfallen gewesen Sie habe zur Verarmung der Urgemeinde gefuhrt 100 Literatur BearbeitenEberhard Arnold Sie hatten alles gemein In Friedrich Siegmund Schultze Hrsg Die soziale Botschaft des Christentums fur unsre Zeit dargestellt in Ansprachen von Mannern und Frauen verschiedener Richtungen und Parteien 2 Auflage 1921 S 22 26 Hans Jurgen Goertz Hrsg Alles gehort allen Das Experiment Gutergemeinschaft vom 16 Jahrhundert bis heute Beck Munchen 1984 ISBN 3 406 09289 6 Friedrich W Horn Die Gutergemeinschaft der Urgemeinde In Evangelische Theologie 58 1998 S 370 383 Hans Josef Klauck Gutergemeinschaft in der klassischen Antike in Qumran und im Neuen Testament In Hans Josef Klauck Gemeinde Amt Sakrament Neutestamentliche Perspektiven Echter Wurzburg 1989 ISBN 3429011825 S 69 100 Martin Leutzsch Erinnerung an die Gutergemeinschaft Uber Sozialismus und Bibel In Richard Faber Hrsg Sozialismus in Geschichte und Gegenwart Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1994 ISBN 388479731X Jose Porfirio Miranda Der Kommunismus der Bibel spanisches Original 1981 Edition ITP Kompass Munster 2014 ISBN 978 3 981 3562 6 7 Hans Dieter Plumper Die Gutergemeinschaft bei den Taufern des 16 Jahrhunderts Alfred Kummerle Goppingen 1972 Hermann Schempp Gemeinschaftssiedlungen auf religioser und weltanschaulicher Grundlage Mohr Siebeck Tubingen 1969 ISBN 3 16 529272 8 Manfred Wacht Gutergemeinschaft In Theodor Klauser Hrsg Reallexikon fur Antike und Christentum Band 13 Anton Hiersemann Stuttgart 1984 Sp 47 79 Einzelnachweise Bearbeiten Kiyoshi Mineshige Besitzverzicht und Almosen bei Lukas Wesen und Forderung des lukanischen Vermogensethos Mohr Siebeck Tubingen 2003 ISBN 3 16 148078 3 S 218 Kiyoshi Mineshige Besitzverzicht und Almosen bei Lukas Wesen und Forderung des lukanischen Vermogensethos Tubingen 2003 S 221 Peter Bohlemann Jesus und der Taufer Schlussel zur Theologie und Ethik des Lukas Cambridge University Press 1997 ISBN 0 521 59421 9 S 309 Gerd Theissen Urchristlicher Liebeskommunismus Zum Sitz im Leben des Topos apanta koina in Apg 2 44 und 4 32 In Tornd Fornberg David Hellholm Hrsg Texts and Contexts Biblical Texts in Their Textual and Situational Contexts Scandinavian University Press Kopenhagen Oslo 1995 S 689 711 Walter Schmithals Die Apostelgeschichte des Lukas Zurcher Bibelkommentare NT 3 2 Theologischer Verlag Zurich 1982 ISBN 3 290 14731 2 S 56 Kiyoshi Mineshige Besitzverzicht und Almosen bei Lukas Wesen und Forderung des lukanischen Vermogensethos Tubingen 2003 S 232 234 Kiyoshi Mineshige Besitzverzicht und Almosen bei Lukas Wesen und Forderung des lukanischen Vermogensethos Tubingen 2003 S 245f Friedrich W Horn Das Ende des Paulus Walter de Gruyter 2001 ISBN 3 11 017001 9 S 29 Oscar Cullmann Okumenische Kollekte und Gutergemeinschaft im Urchristentum In Oscar Cullmann Vortrage und Aufsatze 1925 1962 Mohr Siebeck Tubingen 1966 ISBN 3 16 103201 2 S 600 604 Christoph J Karlson Zum sozio kulturellen und theologischen Hintergrund der paulinischen Kollekte In Frank Adloff Eckhard Priller Rupert Strachwitz Hrsg Prosoziales Verhalten Lucius amp Lucius 2010 ISBN 978 3 8282 0507 9 S 24 27 Michael Schafers Prophetische Kraft der kirchlichen Soziallehre Armut Arbeit Eigentum und Wirtschaftskritik Munster 1998 S 133 Michael Borgolte Sozialgeschichte des Mittelalters Eine Forschungsbilanz nach der deutschen Einheit Oldenbourg Munchen 1996 ISBN 3 486 64447 5 S 340 Hans J Milchner Nachfolge Jesu und Imitatio Christi Lit Verlag 2003 ISBN 3 8258 6948 2 S 224 Ulrich Meyer Soziales Handeln im Zeichen des Hauses Zur Okonomik in der Spatantike und im fruheren Mittelalter Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1998 ISBN 3 525 35455 X S 243 Anmerkung 3 Georg Schwaiger Monchtum Orden Kloster Von den Anfangen bis zur Gegenwart Ein Lexikon Beck Munchen 2003 ISBN 3 406 49483 8 S 132 Martin Honecker Geld II In Gerhard Muller Horst Balz Theologische Realenzyklopadie Band 1 Walter de Gruyter Berlin 1993 ISBN 3 11 013898 0 S 283 Ulrich Meyer Soziales Handeln im Zeichen des Hauses Zur Okonomik in der Spatantike und im fruheren Mittelalter Gottingen 1998 S 110 120 Georg Holzherr Die Benediktsregel Eine Anleitung zu christlichem Leben Paulusverlag Freiburg 2007 ISBN 978 3 7228 0635 8 S 71 und Fussnote 29 Ulrich Meyer Soziales Handeln im Zeichen des Hauses Zur Okonomik in der Spatantike und im fruheren Mittelalter Gottingen 1998 S 264 267 Jurgen Kocka Claus Offe Geschichte und Zukunft der Arbeit Campus Verlag 2000 ISBN 3 593 36487 5 S 71 Thomas Schilp Norm und Wirklichkeit religioser Frauengemeinschaften im Fruhmittelalter Pietismus Und Neuzeit Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1998 ISBN 3 525 35452 5 S 119 Anton Grabner Haider Johann Maier Karl Prenner Kulturgeschichte des spaten Mittelalters Von 1200 bis 1500 n Chr Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2012 ISBN 978 3 525 53038 2 S 47f Anton Grabner Haider Johann Maier Karl Prenner Kulturgeschichte des spaten Mittelalters Von 1200 bis 1500 n Chr Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2012 ISBN 978 3 525 53038 2 S 47f Michael Schafers Prophetische Kraft der kirchlichen Soziallehre Armut Arbeit Eigentum und Wirtschaftskritik Munster 1998 S 207 und Anmerkung 97 Gerhard Faix Gabriel Biel und die Bruder vom gemeinsamen Leben Quellen und Untersuchungen zu Verfassung und Selbstverstandnis des Oberdeutschen Generalkapitels Mohr Siebeck Tubingen 1999 ISBN 3 16 147040 0 S 144 Werner O Packull Die Hutterer in Tirol fruhes Taufertum in der Schweiz Tirol und Mahren Universitatsverlag Wagner 2000 ISBN 3 7030 0351 0 S 57f Heinold Fast Huttersche Bruder In Theologische Realenzyklopadie Band 15 Walter de Gruyter Berlin 1986 ISBN 3 11 008585 2 S 753 Artikel Taufer Tauferische Gemeinschaften In Horst Balz und andere Hrsg Theologische Realenzyklopadie Band 32 Walter de Gruyter Berlin 2001 ISBN 3 11 016712 3 S 604 Hans Jurgen Goertz Religiose Bewegungen in der Fruhen Neuzeit Oldenbourg Wissenschaftsverlag Munchen 1992 ISBN 3 486 55759 9 S 27 Hans Dieter Plumper Die Gutergemeinschaft bei den Taufern des 16 Jahrhunderts 1972 Grete Mecenseffy Ursprunge und Stromungen des Taufertums in Osterreich In Mitteilungen des Oberosterreichischen Landesarchivs Band 14 Linz 1984 S 77 94 ooegeschichte at PDF Gottfried Seebass Irene Dingel Die Reformation und ihre Aussenseiter Gesammelte Aufsatze und Vortrage Gottingen 1997 157 Gottfried Seebass Irene Dingel Die Reformation und ihre Aussenseiter Gesammelte Aufsatze und Vortrage Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1997 ISBN 3 525 58165 3 S 46 Hellmut Zschoch Reformatorische Existenz und konfessionelle Identitat Mohr Siebeck Tubingen 1995 ISBN 3 16 146376 5 S 258 Gottfried Seebass Irene Dingel Die Reformation und ihre Aussenseiter Gesammelte Aufsatze und Vortrage Gottingen 1997 289 Jurgen Moltmann Ethik der Hoffnung Gutersloher Verlagshaus Gutersloh 2010 ISBN 978 3 579 01929 1 S 40ff Hermann Schempp Gemeinschaftssiedlungen auf religioser und weltanschaulicher Grundlage Tubingen 1969 S 29 Corinna Dahlgrun Christliche Spiritualitat Formen und Traditionen der Suche nach Gott Walter de Gruyter ISBN 3110178028 S 26 28 Hermann Schempp Gemeinschaftssiedlungen auf religioser und weltanschaulicher Grundlage Tubingen 1969 S 175ff Gunter Bartsch Kommunismus Sozialismus Anarchismus von Mazdak bis Mao von Saint Simon bis Saragat von Godwin uber Bakunin bis zu den Anarchos von heute Schriftenreihe der Bundeszentrale fur politische Bildung Band 72 ISSN 0435 7604 S 45 Michael Walter Tolstoi nach seinen sozialokonomischen staatstheoretischen und politischen Anschauungen Druck von Schulthess 1907 S 85f Ulrich Braker Samtliche Schriften Band 5 Kommentar und Register Beck Munchen 2010 ISBN 3406435394 S 244 Hans Joachim Mahl Die Idee des goldenen Zeitalters im Werk des Novalis 2 Auflage Tubingen 1994 S 236 244 Jobst Reller Seelsorge Gemeinde Mission und Diakonie Impulse von Ludwig Harms aus Anlass seines 200 Geburtstages Lit Verlag 2009 ISBN 3825819426 S 19 Fn 12 Robert P Sutton Communal Utopias and the American Experience Religious Communities 1732 2000 Greenwood 2003 ISBN 0275975541 S 37 46 Hermann Schempp Gemeinschaftssiedlungen auf religioser und weltanschaulicher Grundlage Tubingen 1969 S 171 Stephan Wehowsky Religiose Interpretation politischer Erfahrung Eberhard Arnold und die Neuwerkbewegung als Exponenten des religiosen Sozialismus zur Zeit der Weimarer Republik Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1997 ISBN 3525873689 S 41 44 und S 62 Markus Baum Eberhard Arnold Ein Leben im Geist des Bergpredigt Neufeld 2013 ISBN 9783862560356 S 245 Hermann Schempp Gemeinschaftssiedlungen auf religioser und weltanschaulicher Grundlage Tubingen 1969 S 126 Edith Hanke Prophet Des Unmodernen Leo N Tolstoi als Kulturkritiker in der deutschen Diskussion der Jahrhundertwende Max Niemeyer 1993 ISBN 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Vermogensethos Tubingen 2003 S 225 Fn 44 Martin Hengel Studien zum Urchristentum 1996 Mohr Siebeck Tubingen 2008 ISBN 978 3 16 149509 0 S 360 Gerd Theissen Die Weisheit des Urchristentums Beck Munchen 2008 ISBN 978 3 406 57743 7 S 168 Matthias Conradt Gott oder Mammon In Christoph Sigrist Hrsg Diakonie und Okonomie Theologischer Verlag Zurich 2006 ISBN 3 290 17388 7 S 126 Niclas Forster Das gemeinschaftliche Gebet in der Sicht des Lukas 2007 S 367 Stefan Schreiber Weihnachtspolitik Lukas 1 2 und das Goldene Zeitalter Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2009 ISBN 3525533926 S 33 Frank Kurschner Pelkmann Von Herodes bis Hoppenstedt Auf den Spuren der Weihnachtsgeschichte tredition 2012 S 387 Otto Betz Jesus der Herr der Kirche Aufsatze zur biblischen Theologie II Mohr Siebeck Tubingen 1990 ISBN 3161455053 S 12 Erich Grasser Forschungen zur Apostelgeschichte Mohr Siebeck Tubingen 2001 ISBN 3161475925 S 126 Peter Stuhlmacher Biblische Theologie des Neuen Testaments Band 1 Grundlegung Von Jesus zu Paulus Gottingen 2005 S 205 Zitiert nach Gottfried Orth Siehst du den Balken nicht Soziale Gerechtigkeit Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2008 ISBN 3 525 61038 6 S 56 Zitiert nach Peter Stuhlmacher Biblische Theologie des Neuen Testaments Band 1 Grundlegung Von Jesus zu Paulus Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2005 ISBN 3 525 53146 X S 204 Grundriss der Sozialethik Berlin 1995 S 478 Martin Honecker Grundriss der Sozialethik Walter de Gruyter Berlin 1995 ISBN 3110144743 S 475 Martin Hengel Anna M Schwemer Der messianische Anspruch Jesu und die Anfange der Christologie Mohr Siebeck Tubingen 2003 S 209 Herbert Stettberger Nichts haben alles geben Eine kognitiv linguistisch orientierte Studie zur Besitzethik im lukanischen Doppelwerk Herder Freiburg 2005 ISBN 3451285320 S 102 Kim Tan Das Erlassjahr Evangelium Ein Unternehmer entdeckt Gottes Gerechtigkeit Neufeld Verlag 2011 ISBN 3937896996 S 140 Gerhard Jankowski und hatten alles gemeinsam Apg 4 32 In Kuno Fussel Franz Segbers Hrsg so lernen die Volker des Erdkreises Gerechtigkeit Ein Arbeitsbuch zu Bibel und Okonomie Anton Pustet Salzburg 2000 ISBN 3 7025 0324 2 S 139 146 Jacob Jervell Kritisch exegetischer Kommentar uber das Neue Testament Band 3 Die Apostelgeschichte Neuauslegung Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1998 ISBN 3 525 51627 4 S 192 und Fn 495 Daniel Marguerat Lukas der erste christliche Historiker Eine Studie zur Apostelgeschichte Theologischer Verlag Zurich 2008 ISBN 3 290 17472 7 S 264 Kiyoshi Mineshige Besitzverzicht und Almosen bei Lukas Wesen und Forderung des lukanischen Vermogensethos Tubingen 2003 S 225 und Fn 50 Michael Schafers Prophetische Kraft der kirchlichen Soziallehre Armut Arbeit Eigentum und Wirtschaftskritik LIT Verlag 1998 S 133 und Fn 229 Jurgen Roloff Das Neue Testament Deutsch NTD Band 5 Die Apostelgeschichte 1988 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2010 ISBN 978 3 525 51361 3 S 95 Peter Stuhlmacher Biblische Theologie des Neuen Testaments Band 1 Grundlegung Von Jesus zu 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