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Wilhelm Reublin auch Roubli um 1484 in Rottenburg am Neckar nach 1559 war eine fuhrende Person der Schweizer Tauferbewegung des 16 Jahrhunderts Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Taufsukzession 3 Literatur 4 WeblinksLeben Bearbeiten nbsp Alte Kirche von Witikon heute Stadt Zurich Wilhelm Reublin wurde um 1484 in Rottenburg am Neckar geboren Nach dem Studium der Theologie in Freiburg und Tubingen war Reublin als Priester in Griessen Klettgau tatig Im Jahr 1521 wurde er Leutpriester an St Alban in Basel wo sich Reublin reformatorischen Gedanken annaherte Das Pfarrhaus von St Alban wurde so bald zu einem Mittelpunkt des reformatorischen Kreises in Basel Im Herbst 1522 wurde Reublin jedoch aufgrund seiner reformatorischen Predigten nach Tumulten aus der Stadt ausgewiesen Nach einem Aufenthalt in Laufenburg Baden gelangte er nach Zurich und betatigte sich als Prediger in Witikon und Zollikon Ende 1522 ernannte ihn die Witikoner Gemeinde zum Leutpriester und verweigerte gleichzeitig die Abgabe der Zehnten Als ortlicher Pfarrer thematisierte er alle reformatorischen Themen und trat fur die Abschaffung der Kindertaufe ein Im April 1523 heiratete er Adelheid Leemann und war so der erste Priester der Eidgenossenschaft der den Zolibat offentlich brach Reublin hatte sich inzwischen dem Castelberger Lesekreis um Konrad Grebel und Felix Manz angeschlossen aus dem sich im Januar 1525 die erste Taufergemeinde entwickelte Als seine Gemeinde ab Fruhjahr 1524 offen die Sauglingstaufe ablehnte erregte das den Unmut der Obrigkeit In Zurich nahm Reublin an der Taufdisputation vom 17 Januar 1525 teil nach deren Abschluss Grebel und Manz mit einem Redeverbot bestraft wurden und die Nichtzuricher wie Reublin die Stadt Zurich innerhalb von acht Tagen verlassen mussten nbsp Hallauer Bergkirche erbaut 1491 Reublin liess sich zusammen mit Johannes Brotli in dem seit 1521 unter der Herrschaft von Schaffhausen stehenden Ort Hallau nieder wo sie innerhalb kurzer Zeit eine grosse Taufergemeinde etablieren konnten Von Hallau aus warb Reublin auch an anderen Orten erfolgreich fur die noch junge Tauferbewegung An Ostern 1525 taufte er in Waldshut den Theologen Balthasar Hubmeier unter dem sich der Ort Waldshut zu einem weiteren Zentrum der Taufer entwickelte Auch Michael Sattler wurde spater von Reublin in Rottenburg getauft Weitere Stationen waren die Orte Schaffhausen Strassburg Reutlingen und Esslingen Nach einer Inhaftierung in Strassburg im Winter 1528 29 wanderte Reublin 1530 mit seiner Frau und anderen Schweizer Taufern ins mahrische Austerlitz aus wo sich bereits eine auf Gutergemeinschaft basierende kommunitare Taufergemeinde gebildet hatte Von Austerlitz ubersiedelte Reublin mit etwa 150 weiteren Taufern im Januar 1531 nach Auspitz auch um dort eine strikere Form der Gutergemeinschaft umsetzen zu konnen Doch noch im gleichen Jahr wurde Reublin aus der Auspitzer Gemeinde ausgeschlossen da man bei ihm 24 Gulden Privatbesitz gefunden hatte Reublin kehrte schliesslich wieder nach Sudwestdeutschland zuruck wo er 1531 noch einmal in Rottenburg tauferisch tatig war In der folgenden Zeit trennte er sich jedoch von der Tauferbewegung Um 1535 stand Reublin in Briefwechsel mit dem reformierten Theologen Heinrich Bullinger Im August 1554 erscheint Reublin noch einmal in Basel Uber seine letzten Jahre ist ansonsten kaum etwas bekannt Taufsukzession BearbeitenDie Linie der Taufsukzession geht bei Wilhelm Reublin Januar 1525 uber Jorg Blaurock Januar 1525 auf Konrad Grebel Januar 1525 zuruck Die in Klammern gesetzten Daten bezeichnen das jeweilige Taufdatum Belege dazu finden sich in den Biographieartikeln der erwahnten Personen Literatur BearbeitenPeter Buhrer Wilhelm Reublin Radikaler Prediger und Taufer In Mennonitische Geschichtsblatter 63 2008 S 181 232 James M Stayer Wilhelm Reublin Eine pikareske Wanderung durch das fruhe Taufertum In Hans Jurgen Goertz Hrsg Radikale Reformatoren 21 biografische Skizzen von Thomas Muntzer bis Paracelsus Munchen 1978 S 93 102 James M Stayer Reublin and Brotli The Revolutionary Beginnings of Swiss Anabaptism In Marc Lienhard Hrsg The Origins and Characteristics of Anabaptism The Hague 1977 S 83 102 Irmgard Wilhelm Schaffer Reublin Roubli Wilhelm In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 8 Bautz Herzberg 1994 ISBN 3 88309 053 0 Sp 76 77 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Ludwig Keller Reublin Wilhelm In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 28 Duncker amp Humblot Leipzig 1889 S 279 Weblinks BearbeitenPeter Buhrer Reublin Wilhelm In Mennonitisches Lexikon Band 5 MennLex 5 22 Mai 2020 Hanspeter Jecker Reublin Wilhelm In Historisches Lexikon der Schweiz 25 April 2016 Gustav Bossert James M Stayer Reublin Wilhelm 1480 84 after 1559 In Global Anabaptist Mennonite Encyclopedia Online 1959 Normdaten Person GND 138332932 lobid OGND AKS VIAF 89888515 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reublin WilhelmKURZBESCHREIBUNG Schweizer Theologe und Mitglied der Schweizer TauferbewegungGEBURTSDATUM um 1484GEBURTSORT Rottenburg am NeckarSTERBEDATUM nach 1559 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Reublin amp oldid 228945969