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Eberhard Arnold 26 Juli 1883 in Hufen bei Konigsberg Ostpreussen 22 November 1935 in Darmstadt war ein deutscher Theologe Padagoge Publizist und Grunder der Bruderhofgemeinschaften 1 Eberhard Arnold Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSein Vater Carl Franklin Arnold geb am 10 Marz 1853 in Williamsfeld Ohio USA war zur Zeit von Eberhards Geburt Lehrer am Gymnasium in Konigsberg Seine Mutter Elisabeth geb Voigt stammte aus alten akademischen Kreisen und wurde am 20 September 1852 in Oldenburg geboren Eberhard Arnold war das dritte Kind in seiner Familie Er hatte einen Bruder und drei Schwestern Er war noch ziemlich jung als sein Vater als Theologe und Kirchenhistoriker an die Universitat Breslau in Schlesien berufen wurde Aus Arnolds Jugendjahren wird erzahlt dass er ein ausgelassener Junge war der besonders seinen Lehrern viel zu schaffen machte Diese und auch die Eltern seiner Mitschuler waren nicht immer begluckt uber den Einfluss den er oft auf seine Kameraden ausubte Auch stand er schon damals im Widerspruch zu seinem Elternhause da er sich sehr zu den Armen und Landstreichern hingezogen fuhlte Er empfand diese als viel naturlicher und warmherziger als die Menschen des Burgertums Das war fur seine Angehorigen oft schwer zu verstehen und es gab schon damals manche Auseinandersetzungen nbsp Emmy und Eberhard Arnold mit ihren Kindern Emmy Margret Heini und Hardy um 1915Schon 1899 als 16 jahriger Schuler in Breslau hatte Arnold einen starken inneren Ruf zur volligen Nachfolge Christi verspurt In seiner Studentenzeit in Halle an der Saale stand er 1907 unter dem starken Eindruck einer Erweckungsbewegung unter deren Einwirkung er und seine Braut Emmy von Hollander 1884 1980 2 die er im Dezember 1909 heiratete 3 schon damals aus der Staatskirche austraten die urchristliche Glaubenstaufe annahmen und nach einer wahren Gemeinde im neutestamentlichen urchristlichen Sinne suchten Der Vater der Braut Johann Heinrich von Hollander 1853 1920 4 war Rechtsgelehrter und Sohn des letzten deutschen Burgermeisters von Riga die Mutter Monika die Tochter von Piers Otto zuletzt Pastor der lutherischen Gertrudisgemeinde in Riga 5 Von 1905 bis 1909 studierte Arnold Theologie Philosophie und Padagogik Ende 1909 wurde er an der Universitat Erlangen mit der Dissertation uber Urchristliches und Antichristliches im Werdegang Friedrich Nietzsches zum Dr phil promoviert In den Jahren 1910 bis 1915 wirkte er als freier Redner und Schriftsteller von Halle Leipzig und Berlin aus um dann von 1915 bis 1920 literarischer Leiter des Furche Verlages in Berlin und Herausgeber seiner Zeitschrift Die Furche zu werden 1913 14 hielt er sich in Oberbozen am Ritten auf In jenen Jahren trat Arnold mit vielen lebendigen Vertretern der Jugendbewegung und des religiosen Sozialismus mit ihrem Streben nach einer ursprunglicheren Lebensform und nach wahrer Gerechtigkeit in Verbindung Die Botschaft vom Reich Gottes von Blumhardt Vater und Sohn beeindruckte Arnold schon damals entscheidend ebenso wie die radikale Lebensgestaltung im ursprunglichen Taufertum Mahrens im 16 Jahrhundert und vor allen Dingen das Zeugnis des Urchristentums im Neuen Testament von der Gutergemeinschaft der Jerusalemer Urgemeinde Im Sommer 1920 rief Arnold zusammen mit einigen Freunden u a Normann Korber Heinrich Schultheis die Neuwerk Bewegung ins Leben eine religios soziale Vereinigung deren Zusammenschluss auf der Pfingsttagung in Schluchtern Hessen erfolgte In Sannerz bei Schluchtern bezog er mit seiner Frau und seinen funf Kindern drei kleine Stuben im Hinterhaus einer Gastwirtschaft Anfangs stand man in Kontakt mit dem bei Schluchtern Elm gelegenen Habertshof auf dem Max und Maria Zink die Eltern des Theologen Jorg Zink siedelten und spater Emil Blum eine der ersten Heimvolkshochschulen grundete Von Sannerz siedelten sie dann 1927 nach dem nahegelegenen Sparhof in der Rhon um Die Gemeinschaft wuchs bestandig und umfasste bald etwa 80 bis 100 Erwachsene und Kinder Der Eberhard Arnold Verlag gab damals die Buchserie Quellen christlicher Zeugnisse aus allen Jahrhunderten heraus die etwa 20 Bande umfasste In den Jahren 1930 bis 1931 besuchte Arnold die Hutterer in Nordamerika Dort vereinigte er sich im Dezember 1930 im Namen und Auftrag der Gemeinschaft in Deutschland mit den hutterischen Brudern und wurde von ihnen mit der Sendung nach Deutschland und Europa beauftragt Nach seiner Ruckkehr aus Amerika arbeitete Arnold an einer Neuauflage seines 1918 zuerst erschienenen Buches Innenland Ein Wegweiser in die Seele der Bibel die jedoch erst nach seinem Tode im Druck erschien Er widmete sich damals auch besonders der Erforschung des reichhaltigen noch unveroffentlichten tauferischen und hutterischen Schrifttums das er in Amerika und in den europaischen Bibliotheken vorfand In diesen Jahren wuchs und erstarkte die Bruderhofgemeinschaft standig Sie wirkte auch durch Wort und Schrift stark nach aussen und ihre Mitgliederzahl nahm standig zu Seit dem Machtantritt der Nationalsozialisten im Januar 1933 ergaben sich jedoch erhebliche Note und Schwierigkeiten fur die Geschwister die 1934 zur Grundung des Almbruderhofes in Silum im Furstentum Liechtenstein fuhrten Inmitten dieser schweren Lage starb Eberhard Arnold plotzlich und unerwartet am 22 November 1935 in Darmstadt an den Folgen der Operation eines komplizierten Beinbruches Die von Arnold gegrundeten Bruderhofgemeinschaften gibt es heute in Deutschland England Australien und den USA Schriften Auswahl Bearbeiten nbsp Rund ein Viertel der im Gesangbuch Sonnenlieder enthaltenen Lieder stammt aus der Feder Eberhard Arnolds Urchristliches und Antichristliches im Werdegang Friedrich Nietzsches Bruno Becker Eilenburg 1910 Lebensweise lebendiger Gemeinden Oncken Kassel 1913 Innenland Ein Wegweiser in die Seele der Bibel Furche Verlag Berlin 1918 Die Religiositat der heutigen Jugend Furche Verlag Berlin 1919 mit Emmy von Hollander Die ersten Christen nach dem Tode der Apostel Eberhard Arnold Verlag Sannerz 1926 Licht und Feuer Das Weltgericht der Weltgeschichte und das sammelnde Licht der Gemeinde Christi Eberhard Arnold Verlag Neuhof bei Fulda 1933 Das Gewissen Sein Zeugnis und seine Gesundung Buchverlag des Almbruderhof Silum Post Triesenberg 1936 Das Erleben Gottes Buchverlag des Almbruderhof Silum Post Triesenberg 1936 Herz Seele und Geist Buchverlag des Almbruderhof Silum Post Triesenberg 1936 Salz und Licht Uber die Bergpredigt Brendow Verlag Moers 1982 ISBN 3 87067 166 1 Die Revolution Gottes Aus dem Lebenszeugnis der hutterischen Gemeinschaften Radius Verlag Stuttgart 1984 ISBN 3 87173 689 9 Gesammelte Reden und Schriften Buchverlag des Almbruderhof Pflug Verlag der Hutterischen Bruderhof Gemeinschaft Silum Post Triesenberg 1992 Literatur Bearbeitenin der Reihenfolge des Erscheinens Heinrich Kautz Arnold Eberhard In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 384 f Digitalisat Emmy Arnold Eberhard Arnold s Life and Work In Eberhard Arnold A testimony of church community from his life and writings Plough Publications Rifton NY 1964 2 Auflage 1974 ISBN 0 87486 112 8 S 1 15 Stephan Wehowsky Religiose Interpretation politischer Erfahrung Eberhard Arnold und die Neuwerkbewegung als Exponenten des religiosen Sozialismus zur Zeit der Weimarer Republik Vandenhoeck und Ruprecht Gottingen 1980 ISBN 3 525 87368 9 Yaacov Oved The Witness of the Brothers A History of the Bruderhof Transaction Publications New Brunswick NJ 1996 ISBN 1 56000 203 4 Markus Baum Stein des Anstosses Eberhard Arnold 1883 1935 Edition C C 481 Brendow Verlag Moers 1996 ISBN 3 87067 657 4 Bearb Neuauflage Markus Baum Eberhard Arnold Ein Leben im Geist der Bergpredigt Neufeld Verlag Schwarzenfeld 2013 ISBN 978 3 86256 035 6 Markus Baum Against the Wind Eberhard Arnold and the Bruderhof Plough Publications Rifton NY 1998 Julius H Rubin The Other Side of Joy Religious Melancholy among the 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BruderhofgemeinschaftenGEBURTSDATUM 26 Juli 1883GEBURTSORT Hufen bei Konigsberg OstpreussenSTERBEDATUM 22 November 1935STERBEORT Darmstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eberhard Arnold amp oldid 236500257