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Jakob Hutter auch Huter oder Hueter circa 1500 in Moos einem Weiler in der Nahe von St Lorenzen im heutigen Sudtirol 25 Februar 1536 in Innsbruck war ein Fuhrer und Organisator des Tiroler Taufertums Er gilt als Namensgeber der Hutterer die aus einer von ihm geleiteten Taufergemeinde in Mahren hervorgingen 1 Jakob HutterInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Erinnerung und Versohnung 3 Film 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHutter erlernte in Prags 2 nahe seinem Geburtsort das Hutmacherhandwerk und begab sich dann auf die Stor Spater siedelte er sich in Spittal an der Drau an Vielleicht wurde er in Klagenfurt mit dem Taufertum bekannt Nach seinem Ubertritt zur tauferischen Lehre zog er als Prediger durch das Pustertal und grundete dort einige kleine Gemeinden Als Anfang 1529 die Obrigkeit von den Vorgangen im Pustertal erfuhr begann die Verfolgung der Taufer auch in Tirol Diese suchten nach Auswegen weil man gehort hatte dass die Taufer in Mahren nicht verfolgt werden entsandte man Hutter und einige andere dorthin um die Lage zu erkunden Da sich die Lage dort als gunstig herausstellte beschlossen die Tiroler Taufer nach Mahren umzusiedeln Allerdings zogen nicht alle Taufer auf einmal dorthin sondern nach und nach in kleineren Gruppen So beschloss Hutter vorerst in Tirol zu bleiben um die dortigen Taufer mit dem Wort Gottes zu versorgen Hutter entging der Gefangennahme durch die Obrigkeit da verhaftete Taufer trotz grausamster Verhormethoden seinen Aufenthaltsort nie verrieten Bereits 1527 hatte Ferdinand I zu diesem Zeitpunkt Erzherzog von Osterreich Steiermark Karnten Krain und Tirol verkundet dass man derartige verfuhrerische Lehren und ketzerische Sekten keineswegs dulden werde Hutter ging 1533 nach Mahren nachdem die Verfolgung der Taufer in Tirol ihren Hohepunkt erreicht hatte Viele Taufer aus der Pfalz Schwaben und Schlesien kamen nach Mahren Hutter gelang es die dortigen Taufergemeinden vor Spaltungen zu bewahren So erreichte das Taufertum in Mahren eine Blutezeit Unter Hutters Fuhrung wurden mehrere gemeinsame Siedlungen gegrundet in denen eine Gutergemeinschaft analog zur Gutergemeinschaft der Jerusalemer Urgemeinde verwirklicht wurde Jedoch beschloss der mahrische Landtag 1535 die Ausweisung aller Taufer aus Mahren Daraufhin verteilten sich die Taufer auf die umliegenden Lander Hutter selbst ging zuruck nach Tirol Dort wurde er am 30 November 1535 in Klausen gemeinsam mit seiner Frau Katharina verhaftet und in die bischofliche Festung Schloss Branzoll gebracht Am 9 Dezember wurde Hutter nach Innsbruck verlegt Er wurde verhort und man versuchte ihn zum Widerruf zu bewegen Da er weder widerrief noch die Namen weiterer Taufer preisgab wurde er hochnotpeinlichen Verhormethoden unterzogen denen er aber standhielt Hutter wurde schliesslich zum Feuertod verurteilt Am 25 Februar 1536 wurde Hutter in Innsbruck vor dem Goldenen Dachl auf dem Scheiterhaufen verbrannt Seine Frau konnte zunachst fliehen wurde jedoch wieder gefasst und 1538 auf der Burg Schoneck hingerichtet Laut der Hutterischen Chronik richtete man allein in Tirol insgesamt 360 Taufer hin Erinnerung und Versohnung Bearbeiten nbsp Gedenktafel fur Jakob Hutter am Goldenen Dachl in InnsbruckIn Innsbruck erinnert eine Gedenktafel beim Goldenen Dachl an Jakob Hutter In den Jahren 2006 bis 2007 bildete sich in Innsbruck ein Arbeitskreis der sich um Zeichen der Versohnung mit den Hutterern bemuhte Ihm gehoren Vertreter der evangelischen und katholischen Kirche die Friedensbewegung Pax Christi Tirol und die Arbeitsgemeinschaft evangelikaler Gemeinden an Am 25 Februar 2007 fanden ein Gedenkakt vor dem Goldenen Dachl und ein gemeinsamer Gebetsgottesdienst im alten Innsbrucker Rathaus statt Auf Einladung des Arbeitskreises kamen drei hutterische Ehepaare nach Tirol Film Bearbeiten Jakob Hutter und die Hutterer Martyrer des Glaubens Dokumentarfilm 82 Min Osterreich 2004 Regie Thomas F J Lederer Produzent Louis Holzer Taura FilmLiteratur BearbeitenFriedrich Wilhelm Bautz Huter Jakob In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 2 Bautz Hamm 1990 ISBN 3 88309 032 8 Sp 1218 1221 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Carl Adolph Cornelius Huter Jakob In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 13 Duncker amp Humblot Leipzig 1881 S 460 Grete Mecenseffy Huter Jakob In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 91 f Digitalisat Claus Peter Clasen The anabaptists in south and central Germany Switzerland and Austria their names occupations places of residence and dates of conversion 1525 1618 Mennonite Historical Society Goshen Ind 1978 ISBN 0 8357 0324 X Georg Loesche Archivalische Beitrage zur Geschichte des Taufertums und des Protestantismus in Tirol und Vorarlberg Jahrbuch fur die Geschichte des Protestantismus in Osterreich 47 Evangel Presseverband in Osterreich Wien 1926 Christoph Hartung von Hartungen Gunther Pallaver Hrsg Die Tauferbewegung Zum 450 Todestag des Begrunders der Hutterer Jakob Huter 1536 1986 Gaismair Tage 1986 Praxis 3 Bozen 1989 Werner O Packull Die Hutterer in Tirol fruhes Taufertum in der Schweiz Tirol und Mahren Schlern Schriften 312 Wagner Innsbruck 2000 ISBN 3 7030 0351 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikibooks Entstehungsgeschichte der Hutterer Lern und LehrmaterialienEinzelnachweise Bearbeiten Werner O Packull Die Hutterer in Tirol fruhes Taufertum in der Schweiz Tirol und Mahren Schlern Schriften 312 Wagner Innsbruck 2000 S 257 267 HuttererNormdaten Person GND 118820303 lobid OGND AKS LCCN n91085585 NDL 00620853 VIAF 202821839 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hutter JakobALTERNATIVNAMEN Huter Jakob Hueter JakobKURZBESCHREIBUNG Fuhrer und Organisator des Tiroler TaufertumsGEBURTSDATUM um 1500GEBURTSORT Moos in St LorenzenSTERBEDATUM 25 Februar 1536STERBEORT Innsbruck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jakob Hutter amp oldid 231313772