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St Lorenzen saŋkt loˈrɛntsn italienisch San Lorenzo di Sebato ladinisch San Laurenz ist eine italienische Marktgemeinde mit 3845 Einwohnern Stand 31 Dezember 2022 im Pustertal in Sudtirol und liegt am Zusammenfluss von Rienz und Gader St Lorenzen italienisch San Lorenzo di Sebato Wappen Wappen von St Lorenzen KarteStaat ItalienRegion Trentino SudtirolProvinz Bozen SudtirolBezirksgemeinschaft PustertalEinwohner VZ 2011 31 12 2022 3 771 3 845Sprachgruppen laut Volkszahlung 2011 95 31 deutsch2 64 italienisch2 05 ladinischKoordinaten 46 47 N 11 54 O 46 783333333333 11 9 810 Koordinaten 46 47 N 11 54 OMeereshohe 784 2194 m s l m Zentrum 810 m s l m Flache 51 50 km Dauersiedlungsraum 14 4 km Fraktionen Ellen Fassing Lothen Montal Moos Onach Pflaurenz Runggen Saalen Sonnenburg St Martin StefansdorfNachbargemeinden Bruneck Kiens Lusen Enneberg Pfalzen RodeneckPostleitzahl 39030Vorwahl 0474ISTAT Nummer 021081Steuernummer 021081Burgermeister 2020 Martin AusserdorferIm Gemeindegebiet befand sich in der Antike die romische Strassenstation Sebatum Zur Gemeinde gehoren auch Schloss Sonnenburg ein ehemaliges Kloster dem im Mittelalter grossere Teile des Gadertales abgabenpflichtig waren und die Michelsburg Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wirtschaft 4 Bildung 5 Personlichkeiten 6 Sehenswurdigkeiten 6 1 Kirche 6 2 Museum Mansio Sebatum 7 Politik 7 1 Burgermeister 7 2 Wappen 8 Verkehr 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Lage von St Lorenzen im Pustertal nbsp Blick auf St LorenzenDie 51 50 km grosse Flache des Gemeindegebiets von St Lorenzen erstreckt sich uber Teile des Pustertals darunter den westlichen Rand der Brunecker Weitung in der sich die nahe Stadt Bruneck ausdehnt sowie des unteren Gadertals und der umliegenden Berggebiete der nordlichen Dolomiten Im Pustertal wird die Gemeinde von der Rienz in Ost West Richtung durchflossen die Gader durchfliesst die Gemeinde bis zu ihrer Mundung in die Rienz in Sud Nord Richtung Sie umfasst neben dem Hauptort noch zwolf Fraktionen Sudlich der Rienz und ostlich der Gader befindet sich nahe dem Zusammentreffen der beiden Flusse der Hauptort der Gemeinde St Lorenzen 810 m s l m Im dahinter ansteigenden Gelande liegen sudlich hintereinander die Fraktionen St Martin 820 870 m und Moos 900 930 m und sudostlich zur Brunecker Fraktion Reischach hin Stefansdorf 920 960 m Noch weiter sudlich wo die ersten Erhebungen der Pragser Dolomiten den Eingang zum Gadertal markieren folgt am Ostufer der Gader Saalen 970 980 m Sudlich der Rienz und westlich der Gader liegt direkt am Zusammentreffen der beiden Flusse die Fraktion Pflaurenz 800 810 m Sudwestlich davon befinden sich im Talboden der Gader zunachst Runggen 860 870 m und dann Montal 840 890 m Hinter Montal steigt das Gelande zu den Lusner Bergen an Das Gemeindegebiet reicht hier bis zur Rodenecker und Lusner Alm und findet am Astjoch 2194 m seinen hochsten Punkt An ihren Hangen bieten die Lusner Berge zwei weiteren Fraktionen Platz Ellen 1320 1370 m westlich oberhalb von Montal gelegen und im Suden nahe der Nachbargemeinde Enneberg uber dem engen Eingang des Gadertals Onach 1110 1150 m Nordlich der Rienz befinden sich unterhalb der Hangterrasse der Nachbargemeinde Pfalzen schliesslich die Fraktionen Sonnenburg 810 840 m gegenuber dem Hauptort und Pflaurenz gelegen sowie Fassing 880 900 m und Lothen 960 970 m Geschichte Bearbeiten nbsp OrtsmitteIm 19 Jahrhundert wurde die These des deutschen Historikers Theodor Mommsen bestatigt wonach das im Itinerarium Antonini erwahnte Sebatum bei St Lorenzen liegt 1 und nicht wie vorher angenommen bei Schabs im Eisacktal Der Name durfte vorromischen Ursprungs hin und verweist in die Zeit der keltischen Besiedlung des Pustertales durch den Stamm der Saevaten Der Ort stellte im romischen Reich insbesondere in den ersten drei Jahrhunderten eine wichtige Strassenstation dar Mortelgemauerte Hauser teilweise mit Fussbodenheizung und Bader sind aus dieser Zeit archaologisch nachweisbar und deuten auf relativ grossen Wohlstand hin Auch eine romische Strasse wurde teilweise ausgegraben Im 4 Jahrhundert begann im Zuge der Volkersturme der Spatantike der Niedergang der Siedlung Die gemortelten Steinhauser wurden von einfachen Hausern und Holzhausern abgelost Im Verlauf des 6 Jahrhunderts zog man sich vermutlich auf den Burgkofel bei Lothen zuruck Ein Munzschatz der um das Jahr 539 vergraben wurde markiert das Ende der Talsiedlung Anfang des zweiten Jahrtausends tauchte der Ort als Sanctum Laurentium 1070 wieder aus dem Dunkel der Geschichte als inzwischen bairisch besiedeltes Gebiet mit den beiden Burgen Sonnenburg und Michelsburg auf Im Jahr 1455 belehnte der Brixner Bischof Nikolaus von Kues Hans Jochl von Sterzing mit Besitz in Ellen und Stefansdorf 2 1928 erhielt die Gemeinde ihre heutige Ausdehnung Die bis dato eigenstandigen Gemeinden Montal Ellen und Onach wurden St Lorenzen zugeschlagen gleichzeitig musste Stegen an die Gemeinde Bruneck abgetreten werden Wirtschaft BearbeitenUngefahr die Halfte der Flache sind Wald Almwiesen und Weidegebiet Ungefahr 1700 ha werden von 263 landwirtschaftlichen Betrieben bewirtschaftet Der Grossteil der landwirtschaftlichen Betriebe sind Nebenerwerbsbauern Die Haupterwerbsquelle ist vor allem der Tourismus Bildung BearbeitenAuf dem Gemeindegebiet befinden sich drei Grundschulen im Hauptort St Lorenzen in Montal und in Onach die zusammen dem deutschen Schulsprengel der Nachbargemeinde Bruneck II angeschlossen sind 3 Personlichkeiten BearbeitenFriedrich von Sonnenburg 13 Jh Dichter Jakob Hutter um 1500 1536 Anfuhrer des Tiroler Taufertums Franz Hellweger 1812 1880 Maler Josef Knapp 1921 2014 Priester Kirchenmusiker und Komponist Maria Hochgruber Kuenzer 1958 PolitikerinSehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Baudenkmaler in St Lorenzen Sudtirol und Liste der Naturdenkmaler in St Lorenzen Sudtirol Kirche Bearbeiten nbsp In der KircheDie Pfarrkirche gehort zu den altesten Kirchen im Pustertal Sie wurde bereits im 11 Jahrhundert urkundlich erwahnt Der erste Kirchenbau ist aber bereits in das Ende des 4 oder den Anfang des 5 Jahrhunderts zu datieren Die Pfarrkirche zum Hl Laurentius so wie sie sich heute prasentiert ist das Ergebnis zahlreicher Erweiterungen Anbauten und Anderungen vom Mittelalter bis zur jungsten Zeit Mit ihren zwei ungleichen Turmen pragt sie das Bild der Ortschaft Der machtige gotische Turm wurde laut einer Inschrift 1454 vollendet Die Turmuhr stammt aus dem Jahre 1541 Der kleine Turm zeigt mit seinen Spitzbogenfenstern eine spatere Erhohung Der untere Teil an dem bei einer Restaurierung 1988 die romanischen Schallfenster freigelegt wurden stammt wohl aus dem 13 Jahrhundert und durfte an eine Seitenkapelle des altesten Teils der Kirche angebaut gewesen sein Als wertvollstes Kunstwerk gilt die Madonna mit dem Jesuskind mit der Traube die neben dem linken Seitenaltar angebracht ist Dies ist der Rest eines vom Brunecker Bildhauer Michael Pacher um 1460 geschnitzten Flugelaltars In der angebauten Egererkapelle finden sich drastische Darstellungen zur Kreuzigung Christi etwa wie ihm die Dornenkrone aufgesetzt wird sowie Darstellungen des Fegefeuers Museum Mansio Sebatum Bearbeiten Das 2011 eroffnete Museum Mansio Sebatum in St Lorenzen ist das einzige Museum in Sudtirol das sich ganz der Romerzeit widmet Auf drei Stockwerken wird im alten Rathaus die Siedlung Sebatum von den Anfangen bis zum Untergang thematisiert Der Besucher soll in die Welt der Eisenzeit und Romerzeit eintauchen und das Leben an der Strasse kennenlernen Das Museum arbeitet mit den aktuellen museumspadagogischen Konzepten Die Vermittlung der Themen erfolgt nicht nur uber eine Vielzahl an Fundstucken sondern auch uber die Dokumentation verschiedener Grabungen uber Modelle Rekonstruktionen interaktive Prasentationen Filmdokumentationen sowie Untermalung mit Hintergrundgerauschen und musik um alle Sinne des Besuchers anzusprechen und ihn auch atmospharisch in die Vergangenheit zu geleiten Im ersten und zweiten Stockwerk des Rathauses werden Einzelheiten der damaligen Zeit szenisch erlautert und anschaulich gemacht und zwar mit Ausstellungsstucken in Vitrinen mit Filmen und Inszenierungen Im dritten Obergeschoss stehen der romische Jenseitskult und die Grabriten im Mittelpunkt schliesslich wurden in St Lorenzen Graber mit vielen Beigaben aus der Romerzeit entdeckt Ein weiteres Thema ist der Niedergang des Romischen Reiches der naturlich an Sebatum nicht spurlos vorubergegangen ist Der Handel kam zum Erliegen das Strassennetz verfiel dustere Zeiten brachen an trotz Christianisierung in der Spatantike Auf dem Sonnenburger Kopf ist ausserdem ein archaologischer Panoramaweg mit 16 Schautafeln eingerichtet Politik BearbeitenBurgermeister Bearbeiten Burgermeister seit 1952 4 Josef Alvera 1952 1960 Josef Steinkasserer 1960 1969 Oswald Galler 1969 2000 Helmut Graber 2000 2015 Martin Ausserdorfer seit 2015Wappen Bearbeiten Das Wappen wurde mit Beschluss des Gemeinderates und durch einen Beschluss des Landesausschusses genehmigt Das Wappen zeigt den Hl Laurentius Verkehr BearbeitenSt Lorenzen wird von der SS 49 der Pustertalbahn die am Bahnhof St Lorenzen eine Zugangsstelle bietet und der Radroute 3 Pustertal durchquert Zudem zweigt in der Gemeinde die das Gadertal erschliessende SS 244 sudwarts ab Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Lorenzen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage St Lorenzen Sudtirol Reisefuhrer Offizielle Website Archaologiemuseum Mansio Sebatum Landschaftsplan der Gemeinde St Lorenzen Amt fur Landschaftsokologie Autonome Provinz Bozen Sudtirol PDF Datei Eintrag im Tirol Atlas des Instituts fur Geographie an der Universitat Innsbruck Archaologie in St LorenzenEinzelnachweise Bearbeiten Corpus Inscriptionum Latinarum Band 3 CIL III Teil 2 S 591 Johannes Helmrath Thomas Woelki Hrsg Acta Cusana Quellen zur Lebensgeschichte des Nikolaus von Kues Band II Lieferung 4 Felix Meiner Verlag Hamburg 2018 ISBN 978 3 7873 3344 8 S 1050 Nr 4510 Schulsprengel Bruneck II Sudtiroler Burgernetz abgerufen am 25 Oktober 2014 Die Burgermeister der Gemeinden Sudtirols seit 1952 PDF 15 MB In Festschrift 50 Jahre Sudtiroler Gemeindenverband 1954 2004 Sudtiroler Gemeindenverband S 139 159 abgerufen am 16 November 2015 Gemeinden der Autonomen Provinz Bozen Sudtirol Abtei Ahrntal Aldein Algund Altrei Andrian Auer Barbian Bozen Branzoll Brenner Brixen Bruneck Burgstall Corvara Deutschnofen Enneberg Eppan Feldthurns Franzensfeste Freienfeld Gais Gargazon Glurns Graun im Vinschgau Gsies Hafling Innichen Jenesien Kaltern Karneid Kastelbell Tschars Kastelruth Kiens Klausen Kuens Kurtatsch Kurtinig Laas Lajen Lana Latsch Laurein Leifers Lusen Mals Margreid Marling Martell Meran Molten Montan Moos in Passeier Muhlbach Muhlwald Nals Naturns Natz Schabs Neumarkt Niederdorf Olang Partschins Percha Pfalzen Pfatten Pfitsch Plaus Prad Prags Prettau Proveis Rasen Antholz Ratschings Riffian Ritten Rodeneck Salurn Sand in Taufers Sarntal Schenna Schlanders Schluderns Schnals Sexten St Christina in Groden St Leonhard in Passeier St Lorenzen St Martin in Passeier St Martin in Thurn St Pankraz St Ulrich in Groden Sterzing Stilfs Taufers im Munstertal Terenten Terlan Tiers Tirol Tisens Toblach Tramin Truden Tscherms Ulten Unsere Liebe Frau im Walde St Felix Vahrn Villanders Villnoss Vintl Vols am Schlern Voran Waidbruck Welsberg Taisten Welschnofen Wengen Wolkenstein in Groden Gemeinden der Bezirksgemeinschaft Pustertal Abtei Ahrntal Bruneck Corvara Enneberg Gais Gsies Innichen Kiens Muhlwald Niederdorf Olang Percha Pfalzen Prags Prettau Rasen Antholz Sand in Taufers St Lorenzen St Martin in Thurn Sexten Terenten Toblach Vintl Welsberg Taisten Wengen Normdaten Geografikum GND 4051610 6 lobid OGND AKS LCCN n92057094 VIAF 234418600 Anmerkung daneben auch GND 16335517 4 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Lorenzen Sudtirol amp oldid 229830894