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Martell marˈtɛl italienisch Martello ist eine italienische Gemeinde mit 828 Einwohnern Stand 31 Dezember 2022 in Sudtirol Sie liegt in dem von der Plima durchflossenen Martelltal einem Seitental des Vinschgaus Martell ist laut italienischer Volkszahlung von 2011 die einzige Gemeinde Italiens die zu 100 von deutschsprachigen Einwohnern bewohnt wird Martell ital Martello Wappen Wappen von Martell KarteStaat ItalienRegion Trentino SudtirolProvinz Bozen SudtirolBezirksgemeinschaft VinschgauEinwohner VZ 2011 31 12 2022 879 828Sprachgruppen laut Volkszahlung 2011 100 deutsch0 0 italienisch0 0 ladinischKoordinaten 46 34 N 10 47 O 46 566388888889 10 7825 1312 Koordinaten 46 34 N 10 47 OMeereshohe 957 3757 m s l m Zentrum 1312 m s l m Flache 143 8 km Dauersiedlungsraum 4 3 km Fraktionen Ennetal Ennewasser Gand Hintermartell Meiern Sonnenberg WaldbergNachbargemeinden Laas Latsch Peio TN Rabbi TN Schlanders Stilfs Ulten Valfurva Sondrio Partnerschaft mit Dudenhofen D Postleitzahl 39020Vorwahl 0473ISTAT Nummer 021049Steuernummer 82008550210Burgermeister 2020 Georg Altstatter SVP Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Ortsname 4 Sehenswurdigkeiten 5 Wirtschaft 6 Bildung 7 Politik 8 Sport 9 Personlichkeiten 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeografie Bearbeiten nbsp Martell DorfDie Gemeinde Martell befindet sich im von der Plima durchflossenen Martelltal einem Seitental des Vinschgaus Sie umfasst dabei nahezu das gesamte Tal nur der Taleingangsbereich gehort zur Nachbargemeinde Latsch sowie die umliegenden Berggebiete Die Siedlungspunkte liegen mehrheitlich auf der orographisch linken Seite des in sudwestliche Richtung streichenden Tals Martell besteht aus sechs Fraktionen 1 Ennewasser Gand Hintermartell Meiern Sonnenberg WaldbergZu Meiern gehort auch das Dorf oder Thal genannte Gemeindezentrum 1312 m mit Rathaus Volksschule Kindergarten und Kirche 2 Umgeben ist das Martelltal von zahlreichen Dreitausendern der Ortler Alpen im Westen den Laaser Bergen im Suden uber dem Talschluss dem Ortler Hauptkamm und im Osten dem Zufrittkamm zugerechnet Ihren hochsten Punkt findet die Gemeinde am Hauptkamm an der Sudlichen Zufallspitze 3757 m wo Martell an das Trentino und die Lombardei Provinz Sondrio grenzt Westseitig in den Laaser Bergen sind die Mittlere Pederspitze 3462 m und die Schildspitze 3461 m als bedeutende Gipfel zu nennen ostseitig im Zufrittkamm die Veneziaspitzen 3386 m und die Zufrittspitze 3439 m Das gesamte Gemeindegebiet ist im Nationalpark Stilfserjoch unter Schutz gestellt Geschichte BearbeitenAbgesehen von den sagenumwobenen Impulsen die diesbezuglich vom 2498 m hoch gelegenen Klosterle vermutlich ein ehemaliges Hospiz oberhalb der Zufallhutte gelegen ausgegangen sein sollen ist anzunehmen dass die Besiedlung von Martell erst ab dem 11 Jahrhundert im Zuge der hochmittelalterlichen Hohenkolonisation von den graflichen Grundherrschaften planmassig vorangetrieben wurde Eine Beurkundung von 15 Hofen ist um 1228 dokumentiert 3 Die erste urkundliche Erwahnung des Namens stammt von 1280 Die Fruhmesserchronik weiss zu berichten dass um 1340 bereits eine Gemeinde Martell existierte comunitas hominum de Martelle Diese Art der Besiedlung hatte zur Folge dass bisher nur saisonal oder sporadisch benutzte Almgebiete in ganzjahrig bewohnte Schwaighofe umgewandelt wurden Die Bauern die sich diese schwere Rodungstatigkeit aufhalsten wurden dafur mit dem Erbbaurecht belohnt Damit wurde die im Hochmittelalter einsetzende Bevolkerungszunahme gewissermassen gesteuert und ubervolkerte Zonen entlastet Der Hofname Greit lasst sich in seiner Bedeutung auf eine solche Rodung zuruckfuhren Kirchlich gehorte Martell seit dem Fruhmittelalter zur Diozese Chur ehe es im 19 Jahrhundert zur Diozese Brixen geschlagen wurde und heute Teil der Diozese Bozen Brixen ist In einer Urkunde von 1362 wird das Gebiet mit in Valle Venusta in dyocesi Curiensi in loco dicto in Martel prazise lokalisiert 4 1448 ist erstmals belegt dass im Hintermartell Eisen Kupfer und Silber abgebaut wurde 1711 wurde die Kapelle St Maria in der Schmelz fur die Bergleute errichtet Siedlungsschube hat es nach Entvolkerungen in Pestzeiten wieder gegeben sowie ab dem 15 Jahrhundert durch Bergknappen die anfanglich privat also wild leichter zugangliche und ergiebigere Lagerstatten ausbeuteten Um 1650 holten die Grafen Hendl fachmannisch gut ausgebildete Knappen aus Schwaz Nicht alle Bergknappen verliessen nach Auflassen der Schurftatigkeiten um 1800 Martell Sie blieben als verarmte und von den Bauern in vielerlei Weise boykottierte Kleinhausler in der Gand in den Soldhausern und verdienten sich durch handwerkliche Tatigkeiten wie Korbflechten Drechseln oder als Fassbinder neben den unregelmassigen Arbeiten auf den Bauernhofen ein Zubrot 1427 existierten in Martell 50 Feuerstellen Haushalte 1847 uberstieg die Einwohnerzahl das erste Mal die Tausender Marke 5 Am Talschluss steht das unter dem Faschismus erbaute heute verfallene Hotel Paradiso Ortsname BearbeitenDas Toponym ist erstmals im Jahr 1280 als Martel belegt Die Etymologie ist unklar eventuell ist der Name Martell zu jenem der Ortschaft Morter am Talausgang zu stellen Vorgeschlagen wurden Ableitungen von lateinisch martellum Hammerwerk lateinisch murtella Heidelbeere von einem Personennamen Martel oder vom vorromischen Wort marra Geroll Steinhaufen Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Baudenkmaler in Martell Sudtirol Wirtschaft BearbeitenMartell ist wirtschaftlich in erster Linie von der Milchviehhaltung gepragt Bekanntheit erlangte jedoch auch die Erdbeerproduktion mit Anbauflachen von 900 bis auf 1800 m Hohe Sie werden zur Genossenschaft M E G geliefert Auch andere Beeren und Gemusesorten werden dorthin geliefert Die Hohe erlaubt spate Ernten wenn andernorts die Saison bereits zu Ende ist 6 Im Zufrittsee wird die Plima zur Stromerzeugung gestaut Bildung BearbeitenIn Martell gibt es eine Grundschule fur die deutsche Sprachgruppe Politik BearbeitenBurgermeister seit 1952 7 Alois Holzknecht 1952 1965 Heinrich Janser 1965 1971 Gottfried Stricker 1971 1974 Erwin Altstatter 1974 1995 Erich Grassl 1995 2000 Peter Gamper 2000 2010 Georg Altstatter seit 2010Sport BearbeitenAm oberen Ende des Martelltals befindet sich auf dem Gebiet der Gemeinde das Biathlonzentrum Martelltal in dem jahrlich Biathlonwettkampfe ausgetragen werden Personlichkeiten BearbeitenGregor Schwenzengast 1646 1723 BildhauerWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Martell Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Martell Reisefuhrer Offizielle Website der Gemeinde Martell Eintrag im Tirol Atlas des Instituts fur Geographie an der Universitat InnsbruckEinzelnachweise Bearbeiten Gemeinde Martell abgerufen am 16 Februar 2017 Martell Dorf auf der Website suedtirolerland it abgerufen am 30 Mai 2019 Josef Rampold Vinschgau S 357 Hannes Obermair Bozen Sud Bolzano Nord Schriftlichkeit und urkundliche Uberlieferung der Stadt Bozen bis 1500 Band 1 Bozen Stadtgemeinde Bozen 2005 ISBN 88 901870 0 X S 350 Nr 712 Gemeinde Martell Bevolkerungsentwicklung abgerufen am 11 Februar 2011 Martell Tal der Erdbeere In Der Vinschger 30 Juni 2004 abgerufen am 2 Marz 2009 Die Burgermeister der Gemeinden Sudtirols seit 1952 PDF 15 MB In Festschrift 50 Jahre Sudtiroler Gemeindenverband 1954 2004 Sudtiroler Gemeindenverband S 139 159 abgerufen am 16 November 2015 Gemeinden der Autonomen Provinz Bozen Sudtirol Abtei Ahrntal Aldein Algund Altrei Andrian Auer Barbian Bozen Branzoll Brenner Brixen Bruneck Burgstall Corvara Deutschnofen Enneberg Eppan Feldthurns Franzensfeste Freienfeld Gais Gargazon Glurns Graun im Vinschgau Gsies Hafling Innichen Jenesien Kaltern Karneid Kastelbell Tschars Kastelruth Kiens Klausen Kuens Kurtatsch Kurtinig Laas Lajen Lana Latsch Laurein Leifers Lusen Mals Margreid Marling Martell Meran Molten Montan Moos in Passeier Muhlbach Muhlwald Nals Naturns Natz Schabs Neumarkt Niederdorf Olang Partschins Percha Pfalzen Pfatten Pfitsch Plaus Prad Prags Prettau Proveis Rasen Antholz Ratschings Riffian Ritten Rodeneck Salurn Sand in Taufers Sarntal Schenna Schlanders Schluderns Schnals Sexten St Christina in Groden St Leonhard in Passeier St Lorenzen St Martin in Passeier St Martin in Thurn St Pankraz St Ulrich in Groden Sterzing Stilfs Taufers im Munstertal Terenten Terlan Tiers Tirol Tisens Toblach Tramin Truden Tscherms Ulten Unsere Liebe Frau im Walde St Felix Vahrn Villanders Villnoss Vintl Vols am Schlern Voran Waidbruck Welsberg Taisten Welschnofen Wengen Wolkenstein in Groden Gemeinden der Bezirksgemeinschaft Vinschgau Glurns Graun Kastelbell Tschars Laas Latsch Mals Martell Prad am Stilfserjoch Schlanders Schluderns Schnals Stilfs Taufers im Munstertal Normdaten Geografikum GND 7749574 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martell Sudtirol amp oldid 234692590