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Lajen ˈlaˑjen italienisch Laion ladinisch Laion oder Laiun ist eine italienische Gemeinde mit 2743 Einwohnern Stand 31 Dezember 2022 am Ubergang vom Eisacktal nach Groden in Sudtirol Lajen ital und lad Laion Wappen Wappen von Lajen KarteStaat ItalienRegion Trentino SudtirolProvinz Bozen SudtirolBezirksgemeinschaft EisacktalEinwohner VZ 2011 31 12 2022 2 621 2 743Sprachgruppen laut Volkszahlung 2011 89 93 deutsch3 93 italienisch6 14 ladinischKoordinaten 46 36 N 11 34 O 46 607777777778 11 563055555556 1093 Koordinaten 46 36 N 11 34 OMeereshohe 464 2282 m s l m Zentrum 1093 m s l m Flache 37 3 km Dauersiedlungsraum 11 4 km Fraktionen Albions Freins Lajen Ried St Peter Tanirz TschofasNachbargemeinden Barbian Kastelruth Klausen St Ulrich in Groden Villanders Villnoss WaidbruckPostleitzahl 39040Vorwahl 0471ISTAT Nummer 021039Steuernummer 80007310214Burgermeister 2020 Stefan Leiter SVP Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Name 4 Kultur amp Sehenswurdigkeiten 4 1 Bauwerke 4 2 Walther von der Vogelweide 4 3 Landschaftsbild 4 4 Wandern 5 Verkehr 6 Politik 7 Bildung 8 Personlichkeiten 8 1 Sohne und Tochter der Gemeinde 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Blick von Sudwesten auf den Lajener Bergrucken mit den Ortschaften Tschofas Tanirz und St Peter an den Talhangen im Vordergrund das zur Gemeinde Kastelruth gehorende Tagusens Die Gemeinde Lajen umfasst Gebiete im Eisacktal und unteren Grodner Tal Sie erstreckt sich uber einen von Wald und Wiesen gepragten Bergrucken der den westlichsten Auslaufer der Geislergruppe der Dolomiten darstellt Im Westen bildet der Eisack im Suden der Grodner Bach die Gemeindegrenze Im Norden endet das Gemeindegebiet knapp jenseits der Wasserscheide an den bereits zum Villnosstal abfallenden Hangen im Osten an der Bergkante von Ausserraschotz wo Lajen auf 2282 m seinen hochsten Punkt findet Der Hauptort Lajen liegt auf etwa 1100 m s l m auf einer Mittelgebirgsterrasse am Ubergang vom Grodner ins Eisacktal Die Gehofte und Weiler unterhalb davon in talnaheren Lagen werden der Fraktion Lajener Ried zugerechnet unterteilt in Ausserried Innerried Oberried und Unterried Nordlich vom Hauptort befinden sich an den ostseitigen orographisch linken Hangen des Eisacktals das Dorf Albions 880 m und die Streusiedlung Freins 1100 m Ostlich vom Hauptort reihen sich an den nordseitigen orographisch rechten Hangen des Grodner Tals die Siedlungen Tschofas 1200 m Tanirz 1170 m und St Peter 1200 m zu dem auch die kleine Ortschaft St Peter im Tal 950 m am Grodner Bach gehort Die Ortlichkeit Pontives 1100 m bildet den ostlichen Endpunkt des zu Lajen zahlenden Talabschnitts und markiert den Beginn des noch heute uberwiegend ladinischen Groden Geschichte BearbeitenEine Besiedelung des Raumes Lajen kann man bis in die Steinzeit zuruckverfolgen etwa 6000 Jahre v Chr Tatsachlich ist auf der Raschotz dem Hausberg von Lajen ein Jagerrastplatz aus dieser Zeit nachgewiesen worden Ebenso wurde Steinwerkzeug gefunden Am Wasserbuhl und Wetterkreuzbuhel lasst sich eine bronze und eisenzeitliche Vorgangersiedlung von Lajen ausmachen Von ihr konnte der Name Lajen ursprunglich kommen Durch die klimatisch gunstige Lage konnte sich die Siedlung gut entwickeln Ein Menhir wurde bei Grabungen dort entdeckt Dieser Menhir wurde aus Gneis Granitgneis Orthogneis hergestellt Er misst eine Lange von 170 und eine Hohe von 160 Zentimeter und ist maximal 40 Zentimeter breit Das Gewicht des Menhirs liegt etwa bei 1500 kg Auf dem Menhir befindet sich eine anthropomorphe Darstellung mit Schulter Hals und Kopfpartie Zudem findet man zwei Dolche wovon einer nicht eindeutig erkennbar ist Aus der Eisenzeit wurde ein ratisches Haus gefunden Das Gebaude wird in eine Zeit zwischen dem 5 und 3 Jh v Chr eingeordnet Mehrere romerzeitliche Munzfunde attestieren die Besiedlung des Buhels bis in die ersten Jahrhunderte nach Christi Geburt Im Mittelalter waren das Hochstift Freising als auch das Hochstift Augsburg in Lajen umfassend begutert 1 Kirchlich gilt Lajen als die Urpfarre von Groden und Kolfuschg in Alta Badia Im Jahr 1929 wurde Griesbruck von Lajen abgetrennt und der Gemeinde Klausen angeschlossen Name BearbeitenDer Name ist moglicherweise mit der im Itinerarium Antonini und in der Tabula Peutingeriana genannten romischen Strassenstation bzw Brucke namens Sublavio in Verbindung zu bringen das als unter Lajen gedeutet werden konnte Demnach liesse sich fur Lajen ein antikes Lavio annehmen das uber ein ladinisiertes Lagion und Laion schliesslich zu Lajen eingedeutscht wurde Die Siedlung selbst taucht zum ersten Mal als Legian in einer Schenkungsurkunde des Hochstifts Freising von 993 94 1005 auf 2 In diesem Dokument ubergibt eine Witwe namens Luitpirch ihren gesamten Grundbesitz dem Bischof Albuin von Brixen 3 Kultur amp Sehenswurdigkeiten BearbeitenBauwerke Bearbeiten Siehe auch Liste der Baudenkmaler in Lajen nbsp Spatgotische Kirche Unsere Liebe Frau in LajenPfarrkirche St PeterWalther von der Vogelweide Bearbeiten Lajen gehort zu jenen Orten die als Geburts und oder als Wohnort von Walther von der Vogelweide diskutiert werden Hierzu haben unter anderem die Forschungen des aus St Martin in Passeier stammenden Lajener Pfarrers und spateren Salzburger Erzbischofs Johannes Evangelist Haller beigetragen Fur Lajen ist dies mit der uberregionalen Bekanntheit seiner Vogelweiden daraus zu begrunden dass das Lajener Ried in dem sich Vogelweiden finden in landschaftlicher Nahe und Verbindung zum Ort Waidbruck steht Waidbruck beziehungsweise Sublavio unter Lajen war bis zur Eroffnung des Kunterswegs durch die Eisackschlucht um 1314 eine Schlusselstelle an der so genannten Kaiserstrasse Viele Reisende Kaufleute Pilger und geistliche Herren kamen hier vorbei Auch die Besitzungen des Hochstiftes Augsburg und des Bistums Freising in Lajen sorgten fur viel Mobilitat Bischof Wolfger von Passau ein Forderer Walthers hat seine Durchreise auf dieser Route dokumentiert Der Name Waidbruck geht jedoch nicht auf Weiden zuruck Dem Ortsnamen liegt nicht althochdeutsch wida Weide sondern weida Nahrungserwerb wie in Weidmann zugrunde und er hat wohl mit der hofischen Sprache der Trostburg zu tun etwa Brucke zum Jagdrevier 4 In Lajen werden in unregelmassigen Abstanden unter reger Beteiligung ortlicher Vereine und Geschafte Wandertage und Umzuge mit dem Motto Walther von der Vogelweide veranstaltet zuletzt als 4 Wandertag Marcia am 26 Juli 2014 5 In Lajen gibt es auch eine Von der Vogelweide Strasse 2023 wurde mit dem Minnehus Walther von der Vogelweide ein Besucherzentrum zur Thematik eroffnet 6 Landschaftsbild Bearbeiten nbsp Die Kulturlandschaft um den Hauptort LajenSiehe auch Liste der Naturdenkmaler in Lajen Das Siedlungsgebiet in Lajen wird von verstreuten Hofen und Weilern gepragt Die zahlreichen Ackerterrassen und die sie umgebenden Flurgeholze Baume und Straucher gehoren zu den Merkmalen der Kulturlandschaft an den sudexponierten Hangen um die Hofe vom Lajener Ried Wandern Bearbeiten In der Gemeinde Lajen gibt es zahlreiche Wanderwege so u a Mittelgebirgswanderungen und Bergwanderungen auf die Raschotz Der Poststeig fuhrt von Lajen nach St Ulrich in Groden Sehr beliebt sind die Torggelewanderungen Verkehr BearbeitenFur den Kraftverkehr ist Lajen in erster Linie durch die SS 242 dir erschlossen Nahe der Talsohle am Eisack verlaufen zudem die A22 und die Brennerbahn Letztere bietet am Bahnhof Waidbruck Lajen trotz grosserer Nahe zum Waidbrucker Ortszentrum auf Lajener Gemeindegebiet gelegen eine Zugangsstelle Politik BearbeitenBurgermeister seit 1952 7 Anton Schmalzl 1952 1960 Anton Schenk 1960 1966 Otto Ploner 1966 1974 Alois Unterthiner 1974 1990 Gottfried Vonmetz 1990 1995 Engelbert Grunberger 1995 2010 Stefan Leiter seit 2010Bildung BearbeitenIn der Gemeinde gibt es Bildungseinrichtungen fur die deutsche Sprachgruppe Zu diesen gehoren vier Grundschulen im Hauptort Lajen in Albions Ried und St Peter Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter der Gemeinde Bearbeiten Martin Goller 1764 1836 Benediktiner Komponist und KompositionslehrerLiteratur BearbeitenGemeinde Lajen Hrsg Gemeindebuch Lajen Lajen 1993 online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lajen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Lajen Reisefuhrer Gemeinde Lajen Landschaftsplan der Gemeinde Lajen Amt fur Landschaftsokologie Autonome Provinz Bozen Sudtirol PDF Datei Geschichte Tirol Lajen Eintrag im Tirol Atlas des Instituts fur Geographie an der Universitat InnsbruckEinzelnachweise Bearbeiten Thaddaus Steiner Bearb Das Urbar des Hochstifts Augsburg von 1316 Veroffentlichungen der Schwabischen Forschungsstelle Augsburg Reihe 5a Urbare 4 Augsburg Wissner Verlag 2019 ISBN 978 3 95786 202 0 S 7 Martin Bitschnau Hannes Obermair Tiroler Urkundenbuch II Abteilung Die Urkunden zur Geschichte des Inn Eisack und Pustertals Bd 1 Bis zum Jahr 1140 Universitatsverlag Wagner Innsbruck 2009 ISBN 978 3 7030 0469 8 S 135 137 Nr 170 Sudtiroler Amt fur Bodendenkmaler Archaologie in Lajen Ausstellungskatalog Peter Anreiter Zur Methodik der Namendeutung mit Beispielen aus dem Tiroler Raum Hrsg Institut fur Sprachwissenschaft der Universitat Innsbruck Innsbrucker Beitrage zur Kulturwissenschaft Innsbruck 1997 ISBN 3 85124 184 3 S 76 http www lajen info Eroffnung Minnehus Museum Walther von der Vogelweide 20 April 2023 Die Burgermeister der Gemeinden Sudtirols seit 1952 PDF 15 MB In Festschrift 50 Jahre Sudtiroler Gemeindenverband 1954 2004 Sudtiroler Gemeindenverband S 139 159 abgerufen am 16 November 2015 Gemeinden der Autonomen Provinz Bozen Sudtirol Abtei Ahrntal Aldein Algund Altrei Andrian Auer Barbian Bozen Branzoll Brenner Brixen Bruneck Burgstall Corvara Deutschnofen Enneberg Eppan Feldthurns Franzensfeste Freienfeld Gais Gargazon Glurns Graun im Vinschgau Gsies Hafling Innichen Jenesien Kaltern Karneid Kastelbell Tschars Kastelruth Kiens Klausen Kuens Kurtatsch Kurtinig Laas Lajen Lana Latsch Laurein Leifers Lusen Mals Margreid Marling Martell Meran Molten Montan Moos in Passeier Muhlbach Muhlwald Nals Naturns Natz Schabs Neumarkt Niederdorf Olang Partschins Percha Pfalzen Pfatten Pfitsch Plaus Prad Prags Prettau Proveis Rasen Antholz Ratschings Riffian Ritten Rodeneck Salurn Sand in Taufers Sarntal Schenna Schlanders Schluderns Schnals Sexten St Christina in Groden St Leonhard in Passeier St Lorenzen St Martin in Passeier St Martin in Thurn St Pankraz St Ulrich in Groden Sterzing Stilfs Taufers im Munstertal Terenten Terlan Tiers Tirol Tisens Toblach Tramin Truden Tscherms Ulten Unsere Liebe Frau im Walde St Felix Vahrn Villanders Villnoss Vintl Vols am Schlern Voran Waidbruck Welsberg Taisten Welschnofen Wengen Wolkenstein in Groden Gemeinden der Bezirksgemeinschaft Eisacktal Brixen Barbian Feldthurns Klausen Lajen Lusen Muhlbach Natz Schabs Rodeneck Vahrn Villanders Villnoss Waidbruck Normdaten Geografikum GND 4034140 9 lobid OGND AKS LCCN n82007868 VIAF 312804255 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lajen amp oldid 236451712