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Dieser Artikel behandelt eine italienische Gemeinde Zum osterreichischen Schriftsteller siehe Peter von Tramin Tramin an der Weinstrasse traˈmiˑn italienisch Termeno sulla Strada del Vino ist eine italienische Gemeinde mit 3396 Einwohnern Stand 31 Dezember 2022 im Unterland in Sudtirol Tramin an der Weinstrasse ital Termeno sulla strada del vino Wappen Wappen von Tramin an der Weinstrasse KarteStaat ItalienRegion Trentino SudtirolProvinz Bozen SudtirolBezirksgemeinschaft Uberetsch UnterlandEinwohner VZ 2011 31 12 2022 3 311 3 396Sprachgruppen laut Volkszahlung 2011 96 37 deutsch3 44 italienisch0 20 ladinischKoordinaten 46 20 N 11 14 O 46 333333333333 11 233333333333 276 Koordinaten 46 20 N 11 14 OMeereshohe 213 2116 m s l m Zentrum 276 m s l m Flache 18 61 km Dauersiedlungsraum 10 6 km Fraktionen Rungg SollNachbargemeinden Amblar Don Auer Predaia Kaltern Kurtatsch Montan Neumarkt Pfatten SfruzPartnerschaft mit Mindelheim D Rodermark D Schwaz A Postleitzahl 39040Vorwahl 0471ISTAT Nummer 021098Steuernummer 80011130210Burgermeister 2020 Wolfgang Oberhofer SVP 1 Bekannt ist das Weindorf fur Weine aus der Rebsorte Gewurztraminer und den traditionellen Egetmann Umzug der am Faschingsdienstag in ungeraden Jahren durchgefuhrt wird Das an der Sudtiroler Weinstrasse gelegene Tramin ist wegen seines historischen Dorfkerns des Weinbaus der Nahe zum Kalterer See und der wochentlichen Weinfeste im Sommer und Herbst ein beliebter Ferienort traditionell vor allem fur Gaste aus dem deutschsprachigen Ausland Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Name 3 Geschichte 4 Sehenswurdigkeiten 5 Politik 6 Wirtschaft 7 Verkehr 8 Bildung 9 Stadtepartnerschaften 10 Personlichkeiten 11 Literatur 12 Weblinks 13 FussnotenGeografie Bearbeiten nbsp Das Dorfzentrum von Tramin mit Blickrichtung NordostenDie Gemeinde Tramin insgesamt 18 61 km gross befindet sich im Unterland einem Abschnitt des Etschtals im Suden Sudtirols auf der orografisch rechten westlichen Talseite Nordlich von Tramin liegt der Kalterer See hinter dem sich das Etschtal zur Hugellandschaft des Uberetsch mit den Gemeinden Kaltern und Eppan anhebt im Suden folgen als nachste Gemeinden auf der westlichen Talseite des Unterlands Kurtatsch und Margreid Der Hauptort Tramin 240 360 m s l m sowie die sudlich davon gelegene Fraktion Rungg 290 320 m erstrecken sich am sanft ansteigenden Hangfuss des Mendelkamms die Fraktion Soll 400 750 m nordlich des Hauptorts liegt auf einer etwas hoher gelegenen Hangterrasse Unterhalb der Siedlungsflachen besitzt Tramin Anteile an der Unterlander Talsohle die an die Nachbargemeinden Kurtatsch Neumarkt Montan Auer Pfatten und Kaltern grenzen Mit einer territorialen Exklave reicht das Gemeindegebiet bis in die ostliche Talhalfte und zur Etsch hinuber 2 Westlich uber dem Unterland gewinnt der zur Nonsberggruppe gerechnete Mendelkamm rasch an Hohe Tramin erreicht dort am Gipfel des Roen 2116 m uber den die Grenze zum Trentino verlauft seinen hochsten Punkt Name BearbeitenDie Etymologie von Tramin liegt im Dunkeln mogliche Deutungen gehen stark auseinander 3 Der Ortsname kann eventuell zu Termon im Nonstal und Tremosine am Gardasee gestellt werden wo sich der belegte vorromische Personenname Triumus als Anknupfungspunkt anbietet 4 Seit 1971 tragt die Gemeinde den werblichen Zusatz an der Weinstrasse im amtlichen Namen 5 Geschichte Bearbeiten nbsp Pfarrkirche St Quirikus und JulittaWegen der gunstigen Ortslage von Tramin gibt es fruhe Siedlungsspuren Bei Rungg wurde im 19 Jahrhundert ein fruhbronzezeitlicher Figurenmenhir entdeckt Der sogenannte Vigiliusbrief berichtet vom Bau einer den Heiligen Quiricus und Julitta geweihten Kirche in der zweiten Halfte des 9 Jahrhunderts und von deren Eingliederung in die Marienpfarrkirche Kaltern 6 Die urkundlich 1241 als communitas Tremini bezeichnete Dorfgemeinschaft von Tramin erstreckte sich raumlich uber das gesamte bereits im Mittelalter hauptsachlich weinwirtschaftlich genutzte Gebiet von Penon Graun Kurtatsch Entiklar und Soll Als zweiter Grunder Tramins gilt der Trienter Furstbischof Friedrich von Wangen der die Ortssiedlung ausbauen eine Burg auf dem Kastelaz Hugel errichten und ein erbliches Weinbergrecht einfuhren liess Unter Graf Meinhard II von Tirol kam es zu einem weiteren Siedlungsausbau 6 Erst 1777 tauschten die Trienter Bischofe Tramin auch formell mit den Tiroler Landesfursten Diese lange Dauer unterstreicht die ursprunglich enge Bindung an das Hochstift Trient die bereits im spaten 13 Jahrhundert zur engen rechtlichen Anlehnung an die Stadt Trient gefuhrt hatte deren Immobiliarrecht wurde im Jahr 1297 in Tramin als ius et consuetudo domorum mercatus Tridenti rezipiert 7 Ein eigenes Traminer Leiherecht ist noch 1467 als der cappellen zu Tramynn recht und gewonnhait bezeugt 8 Der florierende Weinhandel trug Tramin bereits 1451 die Qualifizierung als oppidum und marcht also als bevorrechtete Marktsiedlung ein auch das aus dem 17 Jahrhundert stammende Ortswappen weist in diese Richtung Eine eigene von Kaltern losgeloste Seelsorge wurde erst 1414 erlangt wobei jedoch bereits 1230 ein eigener Friedhof und 1328 ein Kirchpropst bezeugt ist der von den gotischen Steinmetzen Hans Feur von Sterzing und Peter Ursel von Tramin errichtete hohe Kirchturm unterstreicht den Bedeutungsgewinn Tramins seit dem 15 Jahrhundert 6 Tramin gehorte bis zum Ende des Ersten Weltkriegs zur Grafschaft Tirol und damit zu Osterreich Ungarn Innerhalb Tirols war die Gemeinde dem Gerichtsbezirk Kaltern zugeordnet der wiederum Teil des Bezirks Bozen war Mit dem Vertrag von Saint Germain kam Tramin 1920 zusammen mit dem Grossteil Tirols sudlich des Alpenhauptkamms zu Italien Als 1927 auf diesen ehemals osterreichischen Gebieten die beiden Provinzen Bozen und Trient entstanden wurde Tramin wie einige andere umliegende Gemeinden der mehrheitlich italienischsprachigen Provinz Trient zugeschlagen Erst 1948 wurde Tramin in die Provinz Bozen bzw Sudtirol eingegliedert Im Laufe des 20 Jahrhunderts wurde das Gemeindegebiet um zwei ehemals zu Kurtatsch gehorende Siedlungen bedeutend vergrossert 1913 kam Soll zu Tramin 1978 auch Rungg Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Bibliothek und Tourist Info 46 340434 11 240265Siehe auch Liste der Baudenkmaler in Tramin Die prachtig ausgeschmuckten Kirchen zeugen von der wirtschaftlichen Bedeutung der Marktgemeinde im Spatmittelalter Pfarrkirche St Quirikus und Julitta Weithin sichtbares Wahrzeichen von Tramin sind der 1492 fertiggestellte mit 86 m hochste gemauerte Kirchturm Tirols und die 1911 erbaute Pfarrkirche mit Presbyterium von 1400 Ansitz Langenmantel mit Wandmalereien der Trinkstube von Bartlma Dill Riemenschneider von 1547 St Jakob in Kastelaz Das erhoht uber dem Dorfkern gelegene Kirchlein hat sehenswerte romanische Fresken Bestiarien Auf der Hugelkuppe oberhalb von St Jakob stand einst die heute verschwundene Burg Kastellatz 9 St Valentin am Friedhof Friedhofskapelle und Valentinskirche St Mauritius in Soll Die Kirche besitzt gotische Fresken St Josef in Rungg neuromanische Kirche Politik Bearbeiten nbsp Dorfplatz mit Rathaus und Egetmann BrunnenBurgermeister seit 1952 10 Franz Stofferin 1952 1956 Fritz Morandell 1956 1969 Oswald Oberhofer 1969 1985 Erwin Bologna 1985 1995 Meinrad Oberhofer 1995 2000 Werner Dissertori 2000 2015 Wolfgang Oberhofer seit 2015Wirtschaft Bearbeiten nbsp Tramin links unten mit Blick zum Kalterer See und weiter nach NordenWichtige Wirtschaftszweige sind der Weinbau auf den sonnigen Hangen Leiten der Obstbau der vor allem auf dem im 18 Jahrhundert trockengelegten Traminer Moos in der Talsohle betrieben wird und der Tourismus Verkehr BearbeitenFur den Kraftverkehr ist Tramin in erster Linie durch die Weinstrasse erschlossen die nahe am Dorfzentrum vorbeifuhrt Die ostliche Seite der Talsohle wird von der A22 und der Brennerbahn durchquert Auf Traminer Gemeindegebiet befinden sich dort sowohl die Ein und Ausfahrt Neumarkt Auer Tramin der Autobahn als auch der Bahnhof Neumarkt Tramin Bildung Bearbeiten nbsp Blick auf TraminTramin ist Sitz eines deutschsprachigen Schulsprengels Dieser umfasst auf dem Gemeindegebiet eine Grundschule und eine Mittelschule Dem Sprengel angeschlossen sind auch die drei Grundschulen der Nachbargemeinde Kurtatsch 11 In Tramin ist zudem die Fortbildungsakademie Schloss Rechtenthal des Landes Sudtirol angesiedelt die in erster Linie als Fort und Weiterbildungsstatte fur Lehrpersonen in Schulen und padagogische Fachkrafte in Kindergarten dient Stadtepartnerschaften BearbeitenMindelheim Bayern ist seit 1994 offizielle Partnerstadt Zwischen der Stadtkapelle Mindelheim und der Burgerkapelle Tramin bestehen bereits seit 1958 enge freundschaftliche Beziehungen Rodermark Hessen ist seit 1978 Partnergemeinde Schwaz in Nordtirol ist seit 1998 offizielle Partnerstadt Personlichkeiten BearbeitenKunibert Zimmeter 1872 1952 Autor Max Sparer 1886 1968 Maler und Grafiker Franz Rellich 1906 1955 Mathematiker Richard Menapace 1914 2000 Radrennfahrer nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Panoramabild mit Blick von der Kellereigenossenschaft Tramin auf die Weinstrasse und in nordliche Richtung zum Kalterer SeeLiteratur BearbeitenKarl Wolfsgruber Die Kirchen von Tramin Pluristamp Bozen 1992 Kunibert Zimmeter Tramin In Der Schlern 1921 S 386 392 online Roland Zwerger Beitrage zur Geschichte von Tramin Dissertation Innsbruck 1985 Roland Zwerger Sakrale Kunst und Kirchengeschichte von Tramin Pluristamp Bozen 1992 Roland Zwerger Tramin an der Sudtiroler Weinstrasse Dorffuhrer und Weinbaugeschichte Arkadia Auer 2001 ISBN 88 8300 014 5 Roland Zwerger Tramin in Vergangenheit und Gegenwart Aufsatze aus 30 Jahren Varesco Auer 2020 ISBN 978 88 8300 044 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tramin an der Weinstrasse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Tramin in der Topographia Austriacarum Matthaus Merian Quellen und Volltexte nbsp Wikivoyage Tramin Reisefuhrer Eintrag im Tirol Atlas des Instituts fur Geographie an der Universitat Innsbruck Offizielle Website der Gemeinde Tramin Landschaftsplan der Gemeinde Tramin Amt fur Landschaftsokologie Autonome Provinz Bozen Sudtirol PDF Datei Der Egetmann Umzug Offizielle Website der Pfarre Tramin Egetmann in Tramin 1941 Film von Richard Wolfram aus der Sammlung des Bundesinstituts fur den Wissenschaftlichen Film OWF in der Osterreichischen MediathekFussnoten Bearbeiten Burgermeister Gemeinde Tramin an der Weinstrasse abgerufen am 22 Februar 2022 Damit ist die Tramin eine von nur zwei Sudtiroler Gemeinden mit einer territorialen Exklave Die andere Gemeinde ist Algund das neben seinen Siedlungszentren im Burggrafenamt auch ein davon raumlich getrenntes das kleine Dorf Aschbach und den Weiler Ried umfassendes Gebiet im Vinschgau besitzt Cristian Kollmann Der NamePfussund sein sprachgeschichtliches und politisches Umfeld In Der Schlern 10 2003 S 30 47 Diether Schurr Zum Ursprung von Tramin Termeno In Archivio per l Alto Adige 99 100 2005 2006 S 405 424 Ein kurzer Nachtrag desselben Autors erschien im Aufsatz Der Tartscher Bichl und die Deutung von Ortsnamen im Obervinschgau In Osterreichische Namenforschung Band 3 Jg 36 2008 S 53 83 academia edu Flora Brugger Wie Sudtirol seine Weinstrasse bekam Sudtirol Online 13 September 2021 abgerufen am 14 September 2021 a b c Franz Huter Hrsg Hanns Bachmann Handbuch der historischen Statten Band Osterreich Teilband 2 Alpenlander mit Sudtirol Kroners Taschenausgabe Band 279 2 uberarbeitete Auflage Kroner Stuttgart 1978 ISBN 3 520 27902 9 S 628 629 Hannes Obermair Il notariato nello sviluppo della citta e del suburbio di Bolzano nei secoli XII XVI In Il notariato nell arco alpino Produzione e conservazione delle carte notarili tra medioevo e eta moderna Studi storici sul notariato italiano Bd XVI Milano Giuffre 2014 ISBN 978 88 14203794 S 293 322 Bezug S 301 Hannes Obermair Nonsberger Regesten Das Archiv Unterweg Perger in Proveis 1274 1777 In Der Schlern 66 Jahrgang Nr 9 1992 S 587 600 hier S 594 Nr 15 academia edu PDF Magdalena Hormann Weingartner Kastellatz In Magdalena Hormann Weingartner Hrsg Tiroler Burgenbuch X Band Uberetsch und Sudtiroler Unterland Verlagsanstalt Athesia Bozen 2011 ISBN 978 88 8266 780 1 S 307 308 Die Burgermeister der Gemeinden Sudtirols seit 1952 PDF 15 MB In Festschrift 50 Jahre Sudtiroler Gemeindenverband 1954 2004 Sudtiroler Gemeindenverband S 139 159 abgerufen am 16 November 2015 Schulsprengel Tramin Sudtiroler Burgernetz abgerufen am 25 Oktober 2014 Gemeinden der Autonomen Provinz Bozen Sudtirol Abtei Ahrntal Aldein Algund Altrei Andrian Auer Barbian Bozen Branzoll Brenner Brixen Bruneck Burgstall Corvara Deutschnofen Enneberg Eppan Feldthurns Franzensfeste Freienfeld Gais Gargazon Glurns Graun im Vinschgau Gsies Hafling Innichen Jenesien Kaltern Karneid Kastelbell Tschars Kastelruth Kiens Klausen Kuens Kurtatsch Kurtinig Laas Lajen Lana Latsch Laurein Leifers Lusen Mals Margreid Marling Martell Meran Molten Montan Moos in Passeier Muhlbach Muhlwald Nals Naturns Natz Schabs Neumarkt Niederdorf Olang Partschins Percha Pfalzen Pfatten Pfitsch Plaus Prad Prags Prettau Proveis Rasen Antholz Ratschings Riffian Ritten Rodeneck Salurn Sand in Taufers Sarntal Schenna Schlanders Schluderns Schnals Sexten St Christina in Groden St Leonhard in Passeier St Lorenzen St Martin in Passeier St Martin in Thurn St Pankraz St Ulrich in Groden Sterzing Stilfs Taufers im Munstertal Terenten Terlan Tiers Tirol Tisens Toblach Tramin Truden Tscherms Ulten Unsere Liebe Frau im Walde St Felix Vahrn Villanders Villnoss Vintl Vols am Schlern Voran Waidbruck Welsberg Taisten Welschnofen Wengen Wolkenstein in Groden Gemeinden der Bezirksgemeinschaft Uberetsch Unterland Aldein Altrei Andrian Auer Branzoll Eppan Kaltern Kurtatsch Kurtinig Leifers Margreid Montan Neumarkt Pfatten Salurn Terlan Tramin Truden Normdaten Geografikum GND 4499457 6 lobid OGND AKS LCCN nr2004003025 VIAF 124795546 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tramin amp oldid 237355806