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Gsies ɡsie s italienisch Valle di Casies ist eine Gemeinde im Gsieser Tal einem Seitental des Pustertals in Sudtirol Italien das vor allem fur seine Natur und Landschaft bekannt ist In der Gemeinde befinden sich mehrere kleine dorfliche Siedlungen sowie verstreute Weiler und Hofe mit insgesamt 2339 Einwohnern Stand 31 Dezember 2022 Gsies ital Valle di Casies Wappen Wappen von Gsies KarteStaat ItalienRegion Trentino SudtirolProvinz Bozen SudtirolBezirksgemeinschaft PustertalEinwohner VZ 2011 31 12 2022 2 226 2 339Sprachgruppen laut Volkszahlung 2011 98 29 deutsch1 62 italienisch0 09 ladinischKoordinaten 46 49 N 12 14 O 46 816666666667 12 233333333333 1206 Koordinaten 46 49 N 12 14 OMeereshohe 1 191 2837 m s l m Zentrum 1206 m s l m Flache 108 95 km Dauersiedlungsraum 10 4 km Fraktionen Ausserpichl Innerpichl Oberplanken St Magdalena Niedertal St Magdalena Obertal St Martin Niedertal St Martin Obertal UnterplankenNachbargemeinden Innervillgraten T Niederdorf Rasen Antholz St Jakob in Defereggen T Toblach Welsberg TaistenPostleitzahl 39030Vorwahl 0474ISTAT Nummer 021109Steuernummer 81006360218Burgermeister 2020 Paul Schwingshackl SVP Neben der Landwirtschaft wird Tourismus betrieben welcher vielen Bergbauern den Unterhalt sichert Trotzdem gehen mehr als die Halfte der Berufstatigen ausserhalb der Gemeinde einer Beschaftigung nach Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Bildung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Almen 6 Geologie 7 Kultur 8 Sport 9 Politik 9 1 Burgermeister 9 2 Wappen 9 3 Gemeindepartnerschaften 10 Personlichkeiten aus Gsies und Umgebung 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseGeografie Bearbeiten nbsp Blick auf das Gsieser TalDie Gemeinde Gsies nimmt den Hauptteil des Gsieser Tals ein das vom Gsieser Bach auch Pidigbach genannt durchflossen wird und im Osten Sudtirols liegt Das Gsieser Tal zweigt vom in Ost West Richtung verlaufenden Pustertal nach Nordosten ab Wahrend sein Taleingang noch zur Gemeinde Welsberg Taisten gehort erstreckt sich im grossten Teil sowie in unbewohnten Nebentalern und den umliegenden Bergen die Gemeinde Gsies auf einer Gesamtflache von 108 95 km Die Bevolkerung bewohnt zahlreiche kleinere dorfliche Siedlungen Weiler und Gehofte die sich meist am Talboden auf Hohen zwischen 1200 und 1600 m s l m befinden Die drei grossten Ortschaften sind Pichl der Gemeindesitz St Martin und St Magdalena Gsies ist von Kammen der Villgratner Berge umgeben Der Gsies im Westen und Nordwesten zum Antholzer Tal hin begrenzende Kammabschnitt findet in der Roten Wand 2818 m seinen hochsten Punkt und wird durch das Karbachtal gegliedert Dieses ist das bedeutendste Seitental des Gsieser Tals sein oberster Abschnitt gehort allerdings schon zur Nachbargemeinde Rasen Antholz Der im Norden uber dem Gsieser Talschluss liegende Kammabschnitt der am Karlskopf 2836 m und dem Deferegger Pfannhorn 2820 m kulminiert bildet die Grenze zwischen Italien und Osterreich zum Bundesland Tirol Geteilt wird er durch einen Ubergang ins Osttiroler Defereggental das Gsieser Torl 2205 m Auch der das Gsieser Tal ostlich einrahmende Kamm durch das Pfoital und das Verselltal eingeschnitten tragt auf einer langen Strecke die Staatsgrenze Dort trennt er Gsies von Innervillgraten im osterreichischen Villgratental Im aussersten Sudosten und Suden des Gemeindegebiets lauft der Ostkamm in einen bewaldeten Rucken aus der Gsies zum Hochpustertal hin in der Gegend von Toblach und Niederdorf abgrenzt Geschichte Bearbeiten nbsp Pichl nbsp St MagdalenaUr und fruhgeschichtlich war das Tal sparlich besiedelt Am oberen Gols im Harmer stand eine kleine prahistorische Wallburg Auch im Unterplankner Puregg ist bergseitig eine Siedlung nachzuweisen 1 Eine fruhe extensive Weidewirtschaft ist durch die urkundliche Nennung von Sirminit der Tscharnietalpe am Talschluss des Tscharnietbaches im 10 Jahrhundert belegt 2 3 Die urkundliche Erstnennung von Gsies als Gesize datiert in die Jahre 1178 1189 1299 sind die Formen Gesiez und Gesiezze bezeugt Etymologisch ist der Name wohl mit der Hofsprache der Herren von Welsberg zu verbinden Moglicherweise liegt eine Ableitung von sitzen etwa althochdeutsch gisiezida grundherrschaftlicher Besitz oder gesiuse Jagdlarm zugrunde 4 In Mittelalter und Fruher Neuzeit rechnete Gsies als eigene Nachbarschaft zum Landgericht Welsberg 5 Die heutige Gemeinde Gsies entstand 1929 durch Zwangszusammenlegung der bisher selbststandigen Gemeinden Pichl St Martin und St Magdalena Bis 1985 war Pichl wo 1953 fur die Gemeindeamter ein Gemeindehaus in der Ortlichkeit Durnwald erbaut wurde Sitz der Gemeinde 1985 wurde der Sitz nach St Martin verlegt Bildung BearbeitenIn Pichl und St Magdalena gibt es je einen Kindergarten fur die deutsche Sprachgruppe die vom Kindergartensprengel Bruneck verwaltet werden Auf dem Gemeindegebiet befinden sich drei Grundschulen in Pichl St Magdalena und St Martin die zusammen dem deutschen Schulsprengel Welsberg der Nachbargemeinde angeschlossen sind 6 Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Baudenkmaler in Gsies und Liste der Naturdenkmaler in GsiesAlmen Bearbeiten nbsp Berglandschaft in GsiesIn den Gsieser Bergen befindet sich auf einer Hohe von 1400 bis 2000 m eine Reihe von bewirtschafteten Almen welche im Sommer und im Winter geoffnet sind Die Almen sind uber Forstwege zu Fuss erreichbar Almen des Gsieser Tales Aschtalm 1950 m in St Magdalena Kaser Alm 2076 m in St Magdalena Kradorfer Alm 1704 m in St Magdalena Messner Hutte 1659 m in St Magdalena Moosalm 1477 m in St Magdalena Stumpfalm 1968 m in St Magdalena Uwaldalm 2042 m in St Magdalena Weissbachalm 2162 m in St Magdalena Hinterschuher Alm 1862 m in St Martin Tolder Hutte 1940 m in St Martin Houfahitte 1883 m in PichlGeologie BearbeitenVorherrschende Gesteinsart sind Alte Gneise teilweise sind auch Einlagerungen von Antholzer Granit Gneis zu finden Das Gsieser Tal weist teilweise eine erhohte Radonkonzentration auf Das geruchlose und hochradioaktive Gas tritt an manchen Stellen aus dem Boden aus und sammelt sich haufig in Kellern von alteren Gebauden an In der Gsieser Volksschule stellte man nachdem Kinder uber Kopfschmerzen geklagt hatten eine besonders hohe Radonbelastung fest Kultur BearbeitenZu den bekanntesten Gsieser Almfesten zahlen die sogenannten Hifflafeste auf der Galfallalm Dabei finden die traditionellen Feierlichkeiten uber die gegluckte Sauschba Ernte Sauschba Johannisbeeren statt Ahnlich wie die Sarner sind auch die Gsieser Gegenstand vieler Witze die mit den Ostfriesenwitzen vergleichbar sind haufig auch einfache Adaptionen derselben Die Gsieser selbst erzahlen sich gerne Witze uber die Villgrater die Bewohner des benachbarten Tales Villgraten Die beiden Taler Gsies und Villgraten sind heute durch die Staatsgrenze zwischen Osterreich und Italien getrennt Allerdings pflegen die Gsieser und die Villgrater noch immer regelmassig Kontakte zueinander Wie in vielen Alpenregionen die vor der Zeit der Industrialisierung und des Massentourismus mehr oder weniger fur sich isoliert lebten entwickelten sich aus dem Dialekt eigene lokale Begriffe Einige davon die man im Gsieser Tal verwendet sind Sauschba Johannisbeere Possl spielen Eare Erde Nunzn Ameisen Ein historischer Bauernhof das olte Voadohuibn Haus in St Magdalena ermoglicht Einblicke in das fruhere Leben auf einem kleinen Bergbauernhof Es werden alte Werkzeuge und Gerate gezeigt sowie Fuhrungen angeboten Sport BearbeitenJahrlich am 3 Sonntag im Februar findet der grosste Volkslanglauf Sudtirols und das zweitgrosste Langlaufrennen Italiens der Gsieser Tal Lauf statt Die Naturbahnrodel Weltmeisterschaft wurde hier 1990 und 1994 ausgetragen ausserdem die Naturbahnrodel Juniorenweltmeisterschaft 2002 In Gsies wurde aus der Not heraus das Bockl erfunden ein Wintersportgerat das aus einem Holzgestell und einem Ski besteht mit dem man die Skipisten und Rodelbahnen herunterfahren kann In den vergangenen Jahren organisierte der Freizeitclub Sportfreunde Gsies das grosste und harteste Bocklrennen im gesamten Alpenraum mit mehr als 350 Teilnehmern Politik BearbeitenBurgermeister Bearbeiten Gemeinderat 2020 13 2 13 2 Insgesamt 15 Sitze Sudtiroler Volkspartei 13 Gsieser Liste 2Burgermeister seit 1945 7 Johann Felderer 1945 1960 Leonhard Leitgeb 1960 1985 Anton Felderer 1985 2005 Paul Schwingshackl 2005 2015 Kurti Taschler 2015 2020 Paul Schwingshackl seit 2020Wappen Bearbeiten Die Blasonierung lautet In Gold zwei quer gegeneinander gestellte schwarze Schurfeisen Das Wappen geht auf die 1429 ausgestorbenen Ritter von Gsies zuruck 8 Gemeindepartnerschaften Bearbeiten Der Gsieser Ortsteil Pichl ist seit 1974 mit der Gemeinde Schwegenheim in Rheinland Pfalz Deutschland verpartnert 9 Personlichkeiten aus Gsies und Umgebung BearbeitenNikolaus Amhof 1770 1810 der Keilwirt war Hauptmann der Schutzenkompanie und kampfte in den Tiroler Freiheitskampfen 1809 10 gegen die Franzosen Er wurde im Juni 1810 in Niederdorf von den Franzosen erschossen Pater Joachim Haspinger 1776 1858 Freiheitskampfer an der Seite von Andreas Hofer Simon Stoll 1852 1914 Fabrikant Politiker und Mazen Luis Seiwald 1969 Kunstler Duo Artbrothers Kraxentrouga Erich Schwingshackl 1970 Koch Magdalena Amhof 1977 Politikerin SVP Literatur BearbeitenValentin Hintner Die Gsiesser Namen Orts Flur und Personennamen Wien Holder 1909 10 Klaus Fischer Das Gsieser Tal geographische Skizze eines peripher gelegenen Hochtales in Sudtirol In Der Schlern 63 1989 S 531 569 Josef Sulzenbacher Kirchen Kapellen Bildstocke Gedenkstatten im Gebiet von Welsberg Taisten Gsieser Tal Welsberg Tourismusverband 1992 Hannes Obermair Die Pfarrarchive von St Magdalena und St Martin in Gsies In Denkmalpflege in Sudtirol 1989 90 Bozen Athesia 1995 S 333 359 Bergbonifizierungskonsortium Gsies Taisten Hrsg Das Gsieser Tal ein Sudtiroler Hochtal im Spannungsfeld zwischen Tradition und Zukunft Bozen Pluristamp 1997 online Esther Stoll Die Vor und Nachgeschichte der Option in Gsies Innsbruck 2008 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gsies Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Gemeinde Gsies Eintrag im Tirol Atlas des Instituts fur Geographie an der Universitat Innsbruck Geschichte Tirol GsiesEinzelnachweise Bearbeiten GeoBrowser Provinz Bozen abgerufen am 20 Oktober 2021 Martin Bitschnau Hannes Obermair Tiroler Urkundenbuch II Abteilung Die Urkunden zur Geschichte des Inn Eisack und Pustertals Band 1 Bis zum Jahr 1140 Universitatsverlag Wagner Innsbruck 2009 ISBN 978 3 7030 0469 8 S 99 102 Nr 134 mit ausf Disk Egon Kuhebacher Orts und Flurnamen vordeutschen Ursprungs als Zeugen der mittelalterlichen Siedlungsgeschichte des Gsieser Tales In Das Gsieser Tal Ein Sudtiroler Hochtal im Spannungsfeld zwischen Tradition und Zukunft hrsg vom Bergbonifizierungskonsortium Gsies Taisten Bozen 1997 S 83 98 Egon Kuhebacher Die Ortsnamen Sudtirols und ihre Geschichte Band 1 Bozen Athesia 1995 ISBN 88 7014 634 0 S 142 Otto Stolz Die Viertel Eisacktal und Pustertal Politisch historische Landesbeschreibung von Sudtirol 3 4 Schlern Schriften 40 Innsbruck Universitats Verlag Wagner 1939 S 606ff Schulsprengel Welsberg Sudtiroler Burgernetz abgerufen am 25 Oktober 2014 Die Burgermeister der Gemeinden Sudtirols seit 1952 PDF 15 MB In Festschrift 50 Jahre Sudtiroler Gemeindenverband 1954 2004 Sudtiroler Gemeindenverband S 139 159 abgerufen am 16 November 2015 Unser Gemeindewappen auf der Homepage der Gemeinde Gsies abgerufen am 20 August 2018 Besiegelt wurde die Partnerschaft am 16 August 1974 zwischen den damaligen Burgermeistern Leonhard Leitgeb aus Pichl und Kurt Kaufmann aus Schwegenheim Memento des Originals vom 11 Mai 2021 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www schwegenheim de Abgerufen am 9 Marz 2019 16 10 Besprechung von A Noggler in Forschungen und Mitteilungen zur Geschichte Tirols und Vorarlbergs 6 1909 S 373 376 Gemeinden der Autonomen Provinz Bozen Sudtirol Abtei Ahrntal Aldein Algund Altrei Andrian Auer Barbian Bozen Branzoll Brenner Brixen Bruneck Burgstall Corvara Deutschnofen Enneberg Eppan Feldthurns Franzensfeste Freienfeld Gais Gargazon Glurns Graun im Vinschgau Gsies Hafling Innichen Jenesien Kaltern Karneid Kastelbell Tschars Kastelruth Kiens Klausen Kuens Kurtatsch Kurtinig Laas Lajen Lana Latsch Laurein Leifers Lusen Mals Margreid Marling Martell Meran Molten Montan Moos in Passeier Muhlbach Muhlwald Nals Naturns Natz Schabs Neumarkt Niederdorf Olang Partschins Percha Pfalzen Pfatten Pfitsch Plaus Prad Prags Prettau Proveis Rasen Antholz Ratschings Riffian Ritten Rodeneck Salurn Sand in Taufers Sarntal Schenna Schlanders Schluderns Schnals Sexten St Christina in Groden St Leonhard in Passeier St Lorenzen St Martin in Passeier St Martin in Thurn St Pankraz St Ulrich in Groden Sterzing Stilfs Taufers im Munstertal Terenten Terlan Tiers Tirol Tisens 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