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Moos in Passeier moˑs italienisch Moso in Passiria ist eine italienische Gemeinde in Passeier in Sudtirol Sie gehort zur Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt und hat 2046 Einwohner Stand 31 Dezember 2022 Nordlich von Meran gelegen grenzt die Gemeinde direkt an Osterreich und ist zu weiten Teilen im Naturpark Texelgruppe unter Schutz gestellt Moos in Passeier ital Moso in Passiria Wappen Wappen von Moos in Passeier KarteStaat ItalienRegion Trentino SudtirolProvinz Bozen SudtirolBezirksgemeinschaft BurggrafenamtEinwohner VZ 2011 31 12 2022 2 160 2 046Sprachgruppen laut Volkszahlung 2011 99 58 deutsch0 33 italienisch0 09 ladinischKoordinaten 46 50 N 11 10 O 46 833333333333 11 166666666667 1007 Koordinaten 46 50 N 11 10 OMeereshohe 774 3480 m s l m Zentrum 1007 m s l m Flache 194 58 km Dauersiedlungsraum 6 3 km Fraktionen Moos Pfelders Platt Rabenstein StulsNachbargemeinden Partschins Ratschings Riffian St Leonhard in Passeier St Martin in Passeier Schnals Solden Nordtirol TirolPostleitzahl 39013Vorwahl 0473ISTAT Nummer 021054Steuernummer 00177740214Burgermeister 2020 Gothard Gufler Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Allgemeines 1 2 Ortschaften der Gemeinde 1 2 1 Moos 1 2 2 Pfelders 1 2 3 Platt 1 2 4 Stuls 1 2 5 Rabenstein 1 2 6 Ulfas 1 2 7 Hutt 1 2 8 Pill 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Bildung 5 Wirtschaft und Infrastruktur 6 Politik 7 Personlichkeiten 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenAllgemeines Bearbeiten Moos in Passeier befindet sich in Hinterpasseier wie der obere Abschnitt des Passeiertals genannt wird Die Gemeinde umfasst den nordlichsten Abschnitt des Passeirer Haupttals zwei grossere Pfelderer und Seebertal und mehrere kleine Seitentaler sowie die umliegenden Berggebiete Der Hauptort Moos liegt zentral im Gemeindegebiet nahe dem Talgrund und der Passer auf rund 1000 m Hohe Zwei Fraktionen befinden sich auf erhoht gelegenen Gelandeterrassen etwas talabwarts Richtung St Leonhard auf der orographisch rechten Seite Platt 1140 m auf der orographisch linken Stuls 1350 m Nordlich von Moos nimmt Rabenstein das mit 1410 m hochstgelegene Dorf im Haupttal eine Anhohe westlich uber der Passer ein Das bei Moos Richtung Sudwesten abzweigende Pfelderer Tal bietet dem Dorf Pfelders 1630 m Platz Die Berge westlich des Passeirer Haupttals werden zu den Otztaler Alpen gezahlt ostlich hingegen zu den Stubaier Alpen Die Gebirgsgruppen treffen uber dem Passeirer Talschluss am Timmelsjoch 2474 m einem Ubergang ins Nordtiroler Otztal aufeinander Die Bergkamme beiderseits des Timmelsjochs sind Teil des Alpenhauptkamms und tragen die italienisch osterreichische Staatsgrenze zum Bundesland Tirol Innerhalb der Otztaler Alpen werden die Berge auf der Sudseite von Pfelders zur Texelgruppe gerechnet Zu den bedeutendsten Mooser Gipfeln gehoren hier die Hochweisse 3281 m der Lodner 3228 m die Lazinser Rotelspitze 3037 m und der Tschigat 2998 m Nordlich vom Pfelderer bzw westlich vom Seebertal erstreckt sich zwischen der Hochwilden 3480 m und dem Timmelsjoch der Gurgler Kamm Weitere nennenswerte Bergspitzen sind hier etwa der Hintere Seelenkogel 3470 m der Hochfirst 3403 m und die Liebenerspitze 3399 m Der Mooser Anteil der Stubaier Alpen findet an der Schwarzwandspitze 3354 m nordostlich vom Timmelsjoch seinen hochsten Punkt Von dort zweigt in sudliche Richtung die Botzergruppe ab in der die ostliche Gemeindegrenze von Moos uber den namensgebenden Botzer 3250 m bis zur Hohen Kreuzspitze 2743 m verlauft Erhebliche Teile des Gemeindegebiets sind im Naturpark Texelgruppe unter Schutz gestellt Dieser umfasst nahezu vollstandig die Mooser Anteile an den Otztaler Alpen sowohl in der Texelgruppe als auch am Gurgler Kamm und reicht nordostlich vom Timmelsjoch auch ein kleines Stuck in die Stubaier Alpen hinein Ortschaften der Gemeinde Bearbeiten nbsp Ansicht von Moos und PillMoos Bearbeiten Moos auf rund 1000 m Hohe gelegen hat eine spatgotische Pfarrkirche 1402 03 Maria Himmelfahrt geweiht mit 52 m hohem Turm Das Innere ist barockisiert u a mit Gemalden der Passeirer Malerschule einer Kunstschule des 18 und 19 Jahrhunderts aus St Martin Der Ortsname wird erstmals 1288 im landesfurstlichen Gesamturbar Graf Meinhards II als ze Mose urkundlich genannt 1 Es handelt sich um einen im deutschsprachigen Raum weit verbreiteten Flurnamen und bedeutet Sumpfgebiet Morast Ein beliebtes Wanderziel ist der Stieber Wasserfall am westlichen Ortsrand sturzt der Pfelderer Bach in zwei Kaskaden von erst 19 m und dann 18 m in die Passer Die Schluchtwande mit verschiedenen Felsformationen Kolken und Strudellochern bestehen aus dunklen Paragneisen Oberhalb des Wasserfalls nahe der Strasse nach Platt befand sich eine bis Anfang des 20 Jahrhunderts medizinisch genutzte Schwefelquelle versiegt zur Behandlung von Herz Kreislauf Erkrankungen und Rheuma Der Arzt Dr Mathias Felderer hatte hier ein Badehaus fur Sitzbader Vollbader und Trinkkuren eingerichtet Bad Sand Die verfallene Brunnenanlage und eine Erklarungstafel sind die Relikte dieses Kurbades in dem es heute nur noch Ferienappartements und ein Cafe gibt Unterhalb der Strasse zum Timmelsjoch Zugang von der Ortsmitte liegt das 2009 eroffnete Bunker Mooseum das zum MuseumHinterPasseier gehort Pfelders Bearbeiten Hauptartikel Pfelders Pfelders befindet sich im Pfelderer Tal einem rechten Seitental von Passeier auf 1630 m Hohe Es beherbergt ein kleines Skigebiet Platt Bearbeiten Platt liegt in 1140 m Hohe auf einer Terrasse sudostlich des Hauptortes auf der orographisch rechten sudlichen Talseite 15 so genannte Gletschermuhlen gemeint sind eigentlich Gletschertopfe sind auf beschilderten Wanderwegen von hier aus zu erreichen Die grosste ist acht Meter tief Stuls Bearbeiten Stuls it Stulles liegt 1350 m hoch gegenuber von Platt auf der orographisch linken nordlichen Talseite Ersturkundlich bereits 1288 im landesfurstlichen Gesamturbar Graf Meinhards II als Stulles genannt 2 nimmt die Siedlung eine Terrasse am Hang des Jaufenkamms ein Im Gegensatz zu Platt bekommt die Hangverebnung von Suden viel Sonne und ist deshalb im Sommer ein beliebter Wanderferienort Stuls ist Ausgangspunkt fur Wanderungen zur Eggergrubalm und zur Hochalm die Besteigung der Hochwart 2608 m und der Hohen Kreuzspitze 2743 m Von dieser Terrasse sturzen die Stuller Wasserfalle in zwei Kaskaden 342 m in die Tiefe des Passeiertals Rabenstein Bearbeiten nbsp Blick auf RabensteinRabenstein it Corvara liegt 1410 m hoch auf einer kleinen Anhohe westlich uber der Passer und ist agrarisch gepragt Auf dem Wiesenplateau sudlich des Ortes gab es einst einen See Er war 1401 durch einen Bergsturz entstanden der einen Damm bildete der das Wasser der Passer gestaut hatte Dieser Damm brach insgesamt achtmal zuletzt 1774 endgultig Wegen der Zerstorungen die die Dammbruche jeweils mit sich brachten wurde der See Kummersee genannt Heute gibt es einen beschilderten Wanderweg rund um seine ehemaligen Ufer Eine besondere nur durch einen zweistundigen Aufstieg erreichbare Attraktion ist das Erlebnisbergwerk am Schneeberg auf 2355 m Hohe heute ein Teil des Sudtiroler Bergbaumuseums Es war das hochstgelegene Bergwerk Europas Vom Mittelalter bis 1967 wurden hier Silber Blei und Zink abgebaut 1995 wurde es restauriert und seither werden Stollenfuhrungen Verpflegung und Ubernachtungsmoglichkeiten in der Schneeberghutte angeboten Ulfas Bearbeiten Der Weiler Ulfas liegt oberhalb von Platt In Ulfas befinden sich die Hofe Kratzegg Bastl Veitner Micheler Poll Pichler und Hofer sowie die Kirche zum Hl Korbinian von Freising errichtet 1903 kleiner Altar mit Statue des Heiligen und dem Korbiniansbaren als seinem Attribut Beim Kratzegghof Wanderparkplatz fur den Weg zur Ulfaser Alm ist noch eine Muhle in Betrieb Der Name ist ersturkundlich 1230 als Ulves genannt Man kann ihn uber lateinisch ulva Seggen Sauergrasgewachse erklaren Die auf 1600 m liegende Ulfaser Alm 30 Minuten Gehzeit ist im Sommer bewirtschaftet Aus dem hier vorbeifliessenden Saldernbach wird ein Waal 1862 1865 angelegt abgeleitet der auch die Tiere trankt Der oberhalb von Ulfas durch den Wald verlaufende Matatzer Waalweg begleitet einen der letzten seiner Art im Passeiertal die noch Wasser fuhren Er endet nach ca 3 5 km an einer Blockhutte an der der Waalwarter im Sommer auch eine Gastschenke betreibt Hutt Bearbeiten Der Weiler Hutt it La Capanna liegt zwischen Platt und Pfelders In Hutt befinden sich die Hofe Joseler Jenner und weitere kleine Hofe Die Kirche von Hutt ist dem hl Josef geweiht Pill Bearbeiten Pill it Bovile liegt am Eingang des Pfelderer Tals In Pill ersturkundlich 1288 im landesfurstlichen Gesamturbar Graf Meinhards II als Pille genannt 3 befinden sich die Hofe Goster Pamer Brugger Weiher sowie ca 20 weitere Hofe Da Pill ein Weiler ist und keine Kirche hat mussen die Piller nach Moos zum Gottesdienst gehen Aus Pill stammt der ehemalige Burgermeister von Moos Josef Ennemoser Geschichte BearbeitenDie Gemeinde entstand in ihrer heutigen Ausdehnung 1928 als Moos um die bis dato eigenstandigen Gemeinden Rabenstein und Platt vergrossert wurde Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch MuseumHinterPasseier Liste der Baudenkmaler in Moos in Passeier und Liste der Naturdenkmaler in Moos in PasseierBildung BearbeitenIn der Gemeinde gibt es Bildungseinrichtungen fur die deutsche Sprachgruppe Zu diesen zahlen funf Grundschulen im Hauptort Moos in Pfelders Platt Rabenstein und Stuls Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenDie Gemeinde ist fur den Kraftverkehr in erster Linie durch die SS 44 bis erschlossen Diese verknupft Moos ganzjahrig mit der SS 44 der Hauptstrasse des unteren Passeiertals und erlaubt im Sommerhalbjahr auch die Uberquerung des Timmelsjochs ins osterreichische Otztal Der Tourismus im dunn besiedelten und bauerlich gepragten Hinterpasseier ist im Vergleich zum Vorderpasseier noch verhalten Kleine Hotels und Familienpensionen die in erster Linie auf Wanderer ausgerichtet sind uberwiegen Die Wintersaison spielt vor allem in Pfelders eine Rolle wo auch ein Skigebiet existiert Politik BearbeitenBurgermeister seit 1952 4 Josef Hofer 1952 1955 Josef Raffl 1955 1958 Josef Ennemoser 1958 1985 Franz Raich 1985 1990 Karl Lanthaler 1990 1995 Franz Raich 1995 2000 Wilhelm Klotz 2000 2015 Gothard Gufler seit 2015Personlichkeiten BearbeitenJoseph Ennemoser 1787 1854 Arzt und Geheimschreiber Andreas Hofers Karl Lapper 1907 1996 Pressereferent Propagandist und Politiker NSDAP Josef Ennemoser 1926 1999 Gosterbauer in Pill und Burgermeister von Moos 1958 1985 Anna Lanthaler 1934 Mundartdichterin aus StulsLiteratur BearbeitenManfred Schwarz Irene Prugger Stefan Pertl Ubers Timmelsjoch Vom gefahrlichen Saumpfad zur Traumstrasse der Alpen Athesia Tappeiner Verlag Bozen 2018 Manfred Schwarz Aus Passeier schreibt man uns Kurioses und Alltagliches aus Zeitungen der Monarchiezeit 1848 1918 Band 1 verlag Passeier St Martin in Passeier 2018 Manfred Schwarz Zum Lachen zum Weinen ist s schier Passeier in Zeitungsberichten und Bildern des 20 Jahrhunderts 1919 1999 Band 2 verlag Passeier St Martin in Passeier 2020 Philipp S Katz Du Forscher du Ein Amerikaner im Bergdorf Stuls Uber den sozialen Wandel der 1970er Jahre Edition Raetia Bozen 2021 ISBN 978 88 7283 784 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Moos in Passeier Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webprasenz der Gemeinde Moos Landschaftsplan der Gemeinde Moos in Passeier Amt fur Landschaftsokologie Autonome Provinz Bozen Sudtirol PDF Datei Eintrag im Tirol Atlas des Instituts fur Geographie an der Universitat InnsbruckEinzelnachweise Bearbeiten Oswald Zingerle Meinhards II Urbare der Grafschaft Tirol Fontes rerum Austriacarum 2 Abt Band 45 1 Wien Tempsky 1890 S 76 Nr 4 Abschnitt Der gelt in Passeir Oswald Zingerle Meinhards II Urbare der Grafschaft Tirol Fontes rerum Austriacarum 2 Abt Band 45 1 Wien Tempsky 1890 S 76 Nr 13 Abschnitt Der gelt in Passeir Oswald Zingerle Meinhards II Urbare der Grafschaft Tirol Fontes rerum Austriacarum 2 Abt Band 45 1 Wien Tempsky 1890 S 81 Nr 97ff Abschnitt Der gelt in Passeir Die Burgermeister der Gemeinden Sudtirols seit 1952 PDF 15 MB In Festschrift 50 Jahre Sudtiroler Gemeindenverband 1954 2004 Sudtiroler Gemeindenverband S 139 159 abgerufen am 16 November 2015 Ortschaften in Passeier in Sudtirol Breiteben Christl Flon Glaiten Gomion Hutt Kalmtal Magdfeld Matatz Moos Morre Pfelders Pill Platt Prantach Quellenhof Rabenstein Ried Saltaus Schlattach Schweinsteg St Leonhard St Martin Stuls Tasach Ulfas Walten WindeggGemeinden der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt Algund Burgstall Gargazon Hafling Kuens Lana Laurein Marling Meran Moos in Passeier Nals Naturns Partschins Plaus Proveis Riffian St Leonhard in Passeier St Martin in Passeier St Pankraz Schenna Tirol Tisens Tscherms Ulten Unsere Liebe Frau im Walde St Felix VoranGemeinden der Autonomen Provinz Bozen Sudtirol Abtei Ahrntal Aldein Algund Altrei Andrian Auer Barbian Bozen Branzoll Brenner Brixen Bruneck Burgstall Corvara Deutschnofen Enneberg Eppan Feldthurns Franzensfeste Freienfeld Gais Gargazon Glurns Graun im Vinschgau Gsies Hafling Innichen Jenesien Kaltern Karneid Kastelbell Tschars Kastelruth Kiens Klausen Kuens Kurtatsch Kurtinig Laas Lajen Lana Latsch Laurein Leifers Lusen Mals Margreid Marling Martell Meran Molten Montan Moos in Passeier Muhlbach Muhlwald Nals Naturns Natz Schabs Neumarkt Niederdorf Olang Partschins Percha Pfalzen Pfatten Pfitsch Plaus Prad Prags Prettau Proveis Rasen Antholz Ratschings Riffian Ritten Rodeneck Salurn Sand in Taufers Sarntal Schenna Schlanders Schluderns Schnals Sexten St Christina in Groden St Leonhard in Passeier St Lorenzen St Martin in Passeier St Martin in Thurn St Pankraz St Ulrich in Groden Sterzing Stilfs Taufers im Munstertal Terenten Terlan Tiers Tirol Tisens Toblach Tramin Truden Tscherms Ulten Unsere Liebe Frau im Walde St Felix Vahrn Villanders Villnoss Vintl Vols am Schlern Voran Waidbruck Welsberg Taisten Welschnofen Wengen Wolkenstein in Groden Normdaten Geografikum GND 4997783 0 lobid OGND AKS VIAF 234805850 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Moos in Passeier amp oldid 236023767