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Das Otztal ist ein Seitental des Inntals im osterreichischen Bundesland Tirol In dem rund 65 Kilometer langen Tal liegen die funf Gemeinden Sautens Oetz Umhausen Langenfeld und Solden Das Otztal ist vor allem durch seine Wintersportgebiete Solden Hochsolden Obergurgl Hochgurgl und Oetz international bekannt OtztalDas Otztal bei Langenfeld Blick Richtung NordenDas Otztal bei Langenfeld Blick Richtung NordenLage Tirol OsterreichGewasser Otztaler AcheGebirge Stubaier Alpen Otztaler AlpenGeographische Lage 47 6 N 10 57 O 47 1075 10 948888888889 1470 Koordinaten 47 6 N 10 57 OOtztal Tirol Gestein Granit GneisHohe 670 bis 1470 m u A Lange 65 kmKlima Inneralpiner TrockenbereichFlora Alle Klimastufen vom Obstanbau bis zur Nivalen Stufe Gletscher Vorlage Infobox Gletscher Wartung Bildbeschreibung fehlt Wildspitze hochster Berg Nordtirols 3768 mIm hinteren Otztal nach Schneefall im Herbst Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage und Landschaft 1 2 Gemeinden 1 3 Klima 1 4 Naturgefahren 2 Geologie 3 Geschichte 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 1 Sehenswertes 4 2 Otztaler Mundart 5 Wirtschaft 5 1 Landwirtschaft 5 2 Tourismus 5 3 Gewerbe Handwerk Handel 6 Verkehr 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLage und Landschaft Bearbeiten nbsp Radaraufnahme des oberen Otztals aus dem Weltraum 1994 ganz im NO bereits ausserhalb der Aufnahme Zwieselstein von wo das Venter Tal schrag in die Bildmitte zieht nordlich davon die Wildspitze Im O das oberste Gurgler Tal im N Pitztal im NW Kaunertal mit Gepatschspeicher sudlich davon die grosse Flache des Gepatschferners im W Melagtal Langtaufers BZ Das Otztal ist ein in Nord Sud Richtung verlaufendes 65 Kilometer langes Alpental Es ist der langste Seitenast des Inntals und das langste Quertal der Ostalpen Das Tal trennt die Stubaier Alpen im Osten von den Otztaler Alpen im Westen Politisch gehort es zum Bezirk Imst Der Name leitet sich vom Hauptort Oetz ab der Gerichtsort war Etwa 45 Kilometer westlich von Innsbruck mundet die Otztaler Ache in einer Bergsturzlandschaft des Tschirgant zwischen Haiming und Roppen in etwa 670 Meter Seehohe in den Inn Der Ortsteil Otztal Bahnhof der Gemeinde Haiming entstand im Zuge des Baus der Arlbergbahn und bildet den Eingang zum Tal Die von den Gletschern gespeisten Zungen des eiszeitlichen Otztalgletschers hobelten das Tal zu einem schmalen Trog aus das durch mehrere Bergsturze in Stufen geteilt wurde Die lange Talenge zwischen Langenfeld und Solden teilt es in ein schneearmeres Sommerfremdenverkehrsgebiet Vordertal und ein Wintersportgebiet im Hintertal Das Tal erstreckt sich uber funf klimatisch und landschaftlich markante Stufen von ausgedehnten Obstgarten und Getreidefeldern am Taleingang bis hin zu der ausgedehnten Gletscherregion In den Talstufen die durch Schluchten und Engen voneinander getrennt sind breiten sich die Talbecken von Oetz Umhausen Langenfeld Solden und Zwieselstein aus Bei Zwieselstein teilt zwieselt sich das Haupttal in das Gurgler und das Venter Tal In das Gurgler Tal mundet das Timmelstal mit dem Timmelsjoch der Verbindung nach Meran in Sudtirol Die Talstufen entstanden im ausseren und mittleren Teil durch Bergsturze deren Schuttmassen die Otztaler Ache aufgestaut und flache Schwemmebenen aufgeschuttet haben Grossere Seitentaler zweigen hauptsachlich nach Osten ab Bei Oetz das Nedertal von Langenfeld das Sulztal mit dem Ort Gries im Sulztal von Umhausen das Horlachtal mit dem Ort Niederthai Nur etwa 5 der Talflache gelten als Siedlungsraum Die Gletscher regional als Ferner bezeichnet sind bedeutende Wasserspeicher 115 km 13 des Einzugsgebietes der Otztaler Ache sind von Gletschern bedeckt 1 Die grossten sind der Gurgler Ferner der Schalfferner der Vernagtferner und der Hintereisferner Klimaschwankungen fuhrten immer wieder zu einem Anwachsen und Zuruckschmelzen der Gletscher seit Mitte des 19 Jahrhunderts wird jedoch ein Gletscherschwund festgestellt So sind die Gletscherflachen im Otztal seit 1850 um 95 km zuruckgegangen 1 In den Otztaler und Stubaier Alpen befinden sich zahlreiche Bergseen die zum Teil durch Aushobeln des Gletschers entstanden sind Gemeinden Bearbeiten Das Otztal gliedert sich von Nord nach Sud in folgende Gemeinden Sautens Oetz Umhausen Langenfeld SoldenDie funf Gemeinden bilden zusammen mit den grossteils im Inntal gelegenen Gemeinden Haiming und Roppen den Planungsverband Otztal mit 22 204 Einwohnern Stand 1 Janner 2023 2 und einer Flache von 911 5 km davon 4 7 Dauersiedlungsraum Klima Bearbeiten Der Tschirgant schutzt das Tal weitgehend vor kalten Nordwinden und die Sudwinde erwarmen sich beim Uberqueren der Berghange sodass das Otztal ein bemerkenswert mildes Klima aufweist Die Hohenunterschiede der einzelnen Talstufen wirken sich auch auf das Klima und die Vegetation aus in Sautens und Oetz gedeihen Weinreben und Edelkastanien Durch die Lage im Regenschatten der Alpen ist das Tal eines der trockensten Gebiete des Alpenraums mittlerer Jahresniederschlag in Umhausen 692 mm Monatliche Durchschnittstemperaturen und niederschlage fur Umhausen 1041 m u A Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezMittl Temperatur C 2 6 1 5 2 2 5 7 10 6 13 3 15 4 15 0 11 4 6 8 1 2 1 7 O 6 4Mittl Tagesmax C 2 8 4 6 8 6 12 1 17 3 19 9 22 2 21 7 18 2 13 3 6 5 3 1 O 12 6Mittl Tagesmin C 6 1 5 4 2 1 1 0 5 3 8 2 10 4 10 2 7 0 2 9 2 1 5 0 O 2 1Niederschlag mm 32 6 28 1 41 5 37 3 62 6 93 5 103 1 100 7 62 1 44 8 46 7 39 3 S 692 3Sonnenstunden h d 2 6 3 6 4 1 4 8 5 4 5 3 5 9 5 7 4 9 4 1 2 8 2 1 O 4 3Temperatur 2 8 6 1 4 6 5 4 8 6 2 1 12 1 1 0 17 3 5 3 19 9 8 2 22 2 10 4 21 7 10 2 18 2 7 0 13 3 2 9 6 5 2 1 3 1 5 0Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezNiederschlag 32 6 28 1 41 5 37 3 62 6 93 5 103 1 100 7 62 1 44 8 46 7 39 3 Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezQuelle Zentralanstalt fur Meteorologie und Geodynamik Klimadaten von Osterreich 1971 2000Naturgefahren Bearbeiten Das Tal ist immer wieder durch Muren Berg und Felssturze Lawinen und Hochwasser bedroht Besonders schwere Verwustungen im ganzen Tal bis hinaus ins Inntal gab es in der Vergangenheit bei den Ausbruchen des Rofener und Gurgler Eissees sowie des Fischbachs Geologie Bearbeiten nbsp Bergsturz von KofelsDas Otztal liegt komplett im kristallinen Bereich Seine umgebenden Berge bestehen aus Paragneis und Granitgneisen Hornblenden sudlich von Langenfeld Glimmerschiefer sudliche Otztaler Alpen und hinter Obergurgl etwas Marmor Die schieferigen Gesteine verwittern leichter und bilden die Grundlage fur Vegetation und damit die hochstgelegene Dauersiedlung der Ostalpen Das Gestein ist arm an Erzen und Mineralien finden sich nur uber dem Sulztal und am Granatkogel Der Block der Otztaler Alpen entstand einst weiter im Suden und wurde durch den Druck der Alpenbildung verschoben Ein Teil wurde bereits vor 450 Millionen Jahren umgeformt ein anderer Teil vor etwa 300 Millionen Jahren Die spektakularste Bergsturzlandschaft befindet sich am Eingang des Otztals wo der Abbruchschutt des Tschirgant bis weit in die Otztalmundung reicht und nur trockenen Fohrenwald zulasst Ein weiteres bedeutendes Bergsturzgebiet ist Kofels bei Umhausen Der sonst im Otztal nicht vorkommende Bimsstein stellte die Geologen lange vor ein Ratsel Es wurde von den Bauern lange als Baumaterial oder zum Scheuern von Holzfassern verwendet Hypothesen wurden aufgestellt dass der Bimsstein bei einem Vulkanausbruch oder einen Meteoriteneinschlag entstanden sei Neuere Untersuchungen gehen jedoch von einem massiven Bergsturz aus der durch seine Reibungshitze den Gneis zu einem dem Bimsstein ahnlichen heute als Kofelsit bekannten Gestein umgewandelt haben soll Das Ereignis wurde auf die Zeit vor etwa 8700 Jahren datiert Uber 3 Kubikkilometer Gestein mit einer Masse von rund 5 Milliarden Tonnen ergossen sich dabei uber eine Flache von 12 Quadratkilometer Geschichte Bearbeiten nbsp Umhausen um 1920 nbsp Solden mit Berghof um 1920 nbsp Langenfeld im Jahr 1911 nbsp Hirte und Schafherde bei Solden 1941 nbsp Festtracht im Otztal Aufnahme nach 1945 Bereits vor 9000 Jahren wurde die Hochgebirgsregion des Innerotztals von steinzeitlichen Jagern durchstreift Ein bedeutender Fund gelang 1991 als am Tisenjoch eine Gletschermumie aus der Jungsteinzeit etwa 3300 v Chr gefunden wurde Otzi genannt Das Tal war damals schon Hochweidegebiet Im ubrigen Otztal fehlen bisher Funde aus der Bronze und Eisenzeit Der erste bekannte Volksstamm der im Inntal siedelte und wohl vereinzelt ins vordere Otztal vordrang sind die Rater 15 vor Christus eroberten die Romer das Alpengebiet und das Otztal kam zur Provinz Ratien Die entscheidende Besiedelung des Otztals erfolgte von Norden her durch die Bajuwaren die zwischen Alpen und Donau erstmals um 550 nachgewiesen sind Sie vermischten sich mit den dort ansassigen Ratoromanen Erste urkundliche Nachrichten uber eine Besiedelung des Tals sind aus dem 12 Jahrhundert erhalten Das Otztal wird 1163 als Ezital und Solden 1166 1167 als Seldon erwahnt 3 Die ersten Urhofe im Innerotztal werden zwischen 1288 Tiroler landesfurstliches Urbar und ca 1370 ersturkundlich erwahnt In der Gemeinde Solden ist einer dieser Urhofe der Berghof 4 Das hintere Otztal also das Ventertal wird in der Kirchenchronik auch als Kurzlehnertal genannt Graf Meinhard II von Tirol Gorz machte die Burg Petersberg bei Silz zum Gerichts und Verwaltungssitz unter anderem auch fur das Otztal noch heute ist Silz der Sitz des Bezirksgerichts Zu den machtigsten Grundherren zahlten damals neben dem jeweiligen Landesfursten die Herren von Schwangau bei Fussen die Herren von Starkenberg bei Tarrenz die Herren von Montalban bei Meran sowie als geistliche Herren die Kloster und Stifte Frauenchiemsee und Stams Die Feudalherren grundeten Schwaighofe in denen ausschliesslich Viehwirtschaft betrieben wurde Der Grundzins musste meist in Form von Kaselaiben abgeliefert werden Um die Mitte des 14 Jahrhunderts wurden viele Schwaighofe wieder aufgelassen und zu Almhutten umgewandelt Einige dieser Hofe konnten sich als ganzjahrig bewirtschaftete Bergbauernhofe bis heute erhalten wie die Rofenhofe bei Vent Deren Sonderrechte unter anderem Steuerfreiheit wurden 1496 von Maximilian I bestatigt und erst 1849 endgultig aufgehoben Flachs wurde im Tal besonders in Umhausen noch bis vor einigen Jahrzehnten angebaut und zu Leinen verarbeitet 1320 wurde ein erster Saumweg uber das Timmelsjoch angelegt Im 17 Jahrhundert kam es durch den Ausbruch des durch den Vernagtferner aufgestauten Rofener Eissees mehrmals zu einer Verwustung des Otztals und teilweise sogar des Inntals 1830 wurde in Obergurgl der Beschluss gefasst durch ein Heiratsverbot die Grundung weiterer Familien zu verhindern weil der karge Boden eine Ernahrung der Bevolkerung unmoglich machte 1850 wurde es wieder aufgehoben Trotz des eintraglichen Flachsanbaus und der Viehzucht waren viele Bewohner zum Auswandern etwa nach Amerika gezwungen oder sich als Fremdarbeiter in Deutschland und der Schweiz zu verdingen Viele Bergbauernkinder zogen als Schwabenkinder zu Fuss uber den Arlberg zu den Kindermarkten in Schwaben Otztaler Schutzenkompanien hatten auch ihren Anteil an den Kriegsereignissen der Jahre 1809 1848 1859 sowie 1866 wo es zu einer erfreulichen Begegnung mit Clemens Franz Xaver Reichsgraf von Westphalen kam der nach dem Kriegsende zahlreiche Aristokraten aus seinem Familien und Bekanntenkreis als Sommerfrischler nach Oetz brachte und somit zu einem der ersten Fremdenverkehrspioniere wurde Mitte des 19 Jahrhunderts setzte auch der Alpinismus im Hochgebirge ein Daran nicht unwesentlich mitbeteiligt war der Gletscherpfarrer Franz Senn der als eigentlicher Begrunder des Tiroler Bergfuhrerwesens angesehen werden kann Es kam auch zum Bau zahlreicher Schutzhutten Eine wichtige Verkehrsverbindung wurde 1903 mit der Strasse vom Bahnhof Otztal nach Solden fertiggestellt Mit dem 1919 geschlossenen Friedensvertrag von St Germain gelangte Sudtirol an Italien der Alpenhauptkamm wurde Grenze Der offizielle Grenzverkehr uber das Timmelsjoch war unterbrochen 1931 begann mit der Landung des Schweizer Wissenschaftlers Auguste Piccard mit seinem Stratospharenballon auf dem Gurgler Ferner die touristische Erschliessung von Obergurgl Die Notlandung machte den Ort damals weitum bekannt Die von Adolf Hitler 1933 erlassene Tausend Mark Sperre sorgte durch das Ausbleiben eines Grossteils der so wichtigen deutschen Feriengaste fur einen wirtschaftlichen Ruckschlag Geschickte Propaganda und die wirtschaftliche Not sorgten im Otztal fur einen Zulauf der Nationalsozialisten ihre kirchenfeindliche Haltung stiess jedoch in der Bevolkerung auf grossen Widerstand In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg anderten sich die Wirtschafts und Lebensverhaltnisse zunehmend Der stetig anwachsende Tourismus fuhrte zu einem Ruckgang der oft unter hartesten Bedingungen betriebenen Berglandwirtschaft und zu einer ausgepragten Siedlungstatigkeit Dies fuhrte auch zu einer wachsenden Kritik an den Auswuchsen des Tourismus der oftmals die Landschaft und Natur beeintrachtigt 1968 konnte die Timmelsjoch Hochalpenstrasse fur den Verkehr freigegeben werden Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Umhauser Larchzieh n 2010Das Kulturleben wird trotz gelegentlicher Vereinnahmung durch den Tourismus in Musikkapellen Trachtenvereinen und Schutzenkompanien Traditionsvereine gepflegt In Umhausen findet alle funf Jahre das traditionelle Larchzieh n statt In Langenfeld ist der Freistaat Burgstein ein Kunstforum als Sommeratelier eingerichtet Der in Langenfeld geborene Volkskundler Mundartdichter und Bergbauer Hans Haid 1938 2019 kritisierte in seinen Werken die Auswuchse des Massentourismus und war Begrunder mehrerer Initiativen fur die regionale Entwicklung Sehenswertes Bearbeiten nbsp Muhlen des Otztaler FreilichtmuseumsOetz Piburger See historische Gasthofe Heimatmuseum Umhausen Stuibenfall Kapelle Maria Schnee Farst Otzi Dorf Kofels Bergsturz St Antonius Kirche in Niederthai Langenfeld Otztaler Freilichtmuseum Solden 007 Museum 5 Hochgurgl Top Mountain Motorcycle Museum Crosspoint 6 Aussichtspunkte an der Timmelsjoch HochalpenstrasseOtztaler Mundart Bearbeiten Das Otztal gehort zum tirolisch sudbairischen Dialektgebiet gilt aber auf Grund seiner relativ langen Konservierung durch die verkehrsmassige und geografische Abgeschiedenheit laut Sprachwissenschaftler Eberhard Kranzmayer als eine der altesten Sprachformen des Sudbairischen Das aussere Otztal steht dabei noch unter dem Einfluss des Oberinntals das innere unter dem des Passeier und Schnalstals in Sudtirol wahrend im mittleren Otztal die sprachlichen Eigenheiten am ursprunglichsten konserviert sind etwa der Vokal und Silbenreichtum des Fruh Mittelhochdeutschen Kranzmayer dessen Otztal Forschungen allerdings eine deutliche deutschnationale Hintergrundgesinnung aufweisen sah darin den Beweis einer durchgehend arischen Linie bis hinunter zu den deutschen Sprachinseln im Trentino 2020 wurde eine Aufarbeitung angekundigt 7 Bei dieser sollte auch bei gleichzeitiger Wertschatzung anderer regionaler Identitaten das Pradikat Otztalerisch die alteste Mundart Osterreichs kritisch hinterfragt werden ohne dass es zu einer neuerlichen Wertung innerhalb vergleichbarer Dialekte komme 8 Dessen ungeachtet finden sich auch drei Jahre spater immer noch Presseartikel mit Aussagen wie Alteste Sprache Osterreichs und dergleichen 9 Typisch fur den Otztaler Dialekt ist etwa der Erhalt der Vorsilbe ge wie in geweesn gewesen gekoofet gekauft Bildung der palatalisierten Vokale o y aus o u hoech hoch guet gut sowie die Beibehaltung des alt mittelhochdeutschen Auslautes in ich dich mich der im Sud und Mittelbairischen ansonsten verloren gegangen ist Alemannische Einflusse zeigen sich in Lob Laub statt bairisch Lab numma bairisch nimma und nuicht nicht auch ratoromanisches Lehngut ist erhalten In ihrer spezifischen Auspragung ist die Otztaler Mundart einzigartig mit etwa 8 000 bis 15 000 aktiven Sprechern lebendig 10 und wurde mit 2010 in das Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes in Osterreich aufgenommen 11 Wortbeispiele nuicht nicht wos ischt denn Was ist denn Was ist los Roan Rain steiler Hang reasche rasch schnell Fargla Kraxe ein Gerat das fruher zum Tragen des Heus verwendet wurde Onewontar kleiner Grungurtel am Rande eines Feldes Stangger Stangen Dieme zum Trocknen des Heus verwendet Dila Diele Heuboden oder Dachboden Friahaa Fruhheu erster Schnitt der Mahd Gruamat Grummet zweiter Schnitt Boufl dritter Schnitt Ebe weibliches Schaf Vurmenta Kotza Afflan Bar Murmeltier Katze Affe Bar weibliches junges mannliches Murmeltier Zwui wofur Horbeispiel Gedicht gehuenooglt 12 2020 wurde im Rahmen eines Projektes der Otztaler Museen begonnen ein Online Dialektworterbuch zu erstellen Dieser digitale Wortschatz beruht in einem ersten Schritt auf den Sammlungen von Eugen Gabriel Josef Ofner Siegfried Neurauter Markus Wilhelm Hubert Brenn Bernhard Stecher Sabine Kapferer Isidor Griesser Ewald Schopf Josef Schmisl und Dr Hans Haid Daruber hinaus soll die Bevolkerung Dialektworter beitragen Diese konnen auch online eingereicht werden Geplant ist auch mittels Audiofiles die korrekte Aussprache zu dokumentieren und nachvollziehbar zu machen 13 Die Schreibweise selbst orientiert sich an jener von Dr Hans Haid Immaterielles Kulturerbe Osterreichs Internationale Verzeichnisse Reprasentative Liste Imster Schemenlaufen 2012 Klassische Reitkunst und Spanische Hofreitschule 2015 Falknerei 2016 Register guter Praxisbeispiele Regionale Handwerkszentren 2015 Nationales Verzeichnis Mundliche Traditionen Erzahlen im Montafon Klassische Reitkunst und die Hohe Schule der Spanischen Hofreitschule Lieder der Lovara Marchenerzahlen Osterr Gebardensprache Otztaler Mundart Ratschen in der Karwoche Roman Slowenische Flur und Hofnamen in Karnten Vorarlberger FlurnamenDarstellende Kunste Aberseer Schleuniger Durrnberger Schwerttanz Heiligenbluter Sternsingen Innviertler Landler Kripperlspiel des Steyrer Kripperl Lassnitzer Volksschauspiele Metnitzer Kinisingen Maultrommelspiel Oblarner Krampusspiel Osterr Volkstanzbewegung Passionsspiele Erl Pinzgauer Tresterertanz Reither Nikolausspiel Rudentanz in Sierning Sternsingen im Villgratental Traunkirchner Mordsgschicht Wiener DudlerGesellschaftliche Praktiken Rituale und Feste Anklopfeln in Stans Aperschnalzen im historischen Rupertiwinkel Aufstellen und Besuch der Landschaftskrippen im Salzkammergut Bergfeuer Ehrwald Bleiberger Knappenkultur Blochziehen in Fiss Ebenseer Fetzenzug Ebenseer Glocklerlauf Fasnacht Imst Schemenlauf Fasnacht Nassereith Schellerlaufen Festbrauch der Burger und Schutzengarden des Bezirkes Murau Funkensonntag Freiungsaustragen beim Maxlaun in Niederwolz Gasteiner Perchten Gauderfest in Zell am Ziller Heiliggrab Bruderschaft Pfunds Hundstoaranggeln Kranzelreiten zu Weitensfeld Lichtbratlmontag in Bad Ischl Liebstattsonntag in Gmunden Mullen und Matschgern Murauer Faschingrennen Neustifter Kirtag Perchtoldsdorfer Hutereinzug Perlaggen im Tiroler Oberland und im Raum Innsbruck Ratschen in der Karwoche Sakramentsgarden in Tirol Salzburger Festschutzenwesen Samsontragen Scheibenschlagen Stille Nacht Telfer Schleicherlaufen Verein Nebenleistung Vereinigte zu Tamsweg Widderprozession nach Obermauern Wiener Kaffeehauskultur Windischgarstner Niglo Umzug Wirlinger Bollerschutzen Wissen um die Lipizzanerzucht Zachaussingen in ZirlUmgang mit der Natur Dreistufenlandwirtschaft im Bregenzerwald Falknerei Heilwissen der PinzgauerInnen Transhumanz Schaftriebe in den Otztaler Alpen Salzkammergut Vogelfang Wissen um die Flosserei auf der Oberen Drau Wissen um die Haselfichte als Klangholz Wissen um die Lipizzanerzucht Wissen um Standorte Ernten und Verarbeiten des punktierten Enzians Wissen um traditionellen Samenbau und SaatgutgewinnungTraditionelle Handwerkstechniken Apothekeneigene Hausspezialitaten Bodensee Radhaube in Lamespitze Burgenlandischer Indigo Handblaudruck Die Erzeugung der Mollner Maultrommel Ferlacher Buchsenmacher Hinterglasmalerei in Sandl Kloppelei in Salzburg Kohlerei Korbmachen Lesachtaler Brotherstellung Muhlviertler Handblaudruck Ofen und Kaminmaurerei im Burgenland Osterr Sensenschmieden Pecherei in Niederosterreich Pecholbrennen im ostlichen Muhlviertel Ratschen in der Karwoche Schmieden in Ybbsitz Trattenbacher Taschenfeitel ErzeugungUNESCO Erbe der Menschheit in Tirol nbsp Welterbestatten kein Eintrag nbsp Immaterielles Kulturerbe Anklopfeln im Tiroler Unterland Apothekeneigene Hausspezialitaten Bergfeuer Ehrwald Blochziehen in Fiss Falknerei Fasnacht Imst Schemenlauf Fasnacht Nassereith Schellerlaufen Gauderfest in Zell am Ziller Heiliggrab Bruderschaft Pfunds Kohlerei Marchenerzahlen Maultrommelspiel in Osterreich Mullen und Matschgern Osterr Gebardensprache Osterr Volkstanzbewegung Osterr Sensenschmieden Otztaler Mundart Passionsspiele Erl Perlaggen im Tiroler Oberland und im Raum Innsbruck Ratschen in der Karwoche Reither Nikolausspiel Sakramentsgarden Sternsingen im Villgratental Ausservillgraten und Innervillgraten Stille Nacht das Lied zur Weihnacht Telfer Schleicherlaufen Transhumanz Schaftriebe in den Otztaler Alpen Widderprozession nach Obermauern Wissen um die Haselfichte als Klangholz Wissen um die Standorte das Ernten und das Verarbeiten des punktierten Enzians Wissen um traditionellen Samenbau und Saatgutgewinnung Zachaussingen in ZirlWirtschaft BearbeitenLandwirtschaft Bearbeiten Nur mehr etwa vier Prozent der Bevolkerung sind alleine in der Landwirtschaft tatig Flachsanbau und verarbeitung spielen heute keine Rolle mehr In der ersten klimatisch begunstigten Talstufe von Oetz und Sautens wird Getreide Silo und Kornermais angebaut von wesentlicher Bedeutung ist auch der Obstbau mit verschiedenen Stein und Kernobstarten der auch zur Schnapsherstellung dient In geschutzten Lagen gedeihen Marillen Pfirsiche Wein und Edelkastanien Das Ackerland betragt funf Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flache In den nachsten beiden Talstufen von Umhausen und Langenfeld werden nur mehr Kartoffel und Gerste angebaut In den letzten Talstufen von Solden Gurgl und Vent gibt es uberhaupt keinen Ackerbau mehr 95 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flache sind Almen oder Bergwiesen nbsp Almlandschaft im Otztal Albin Egger Lienz 1911Die Rinderhaltung ging in den letzten Jahrzehnten zuruck An deren Stelle trat die Haltung von Schafen Jedes Jahr werden Mitte Juni uber 3000 Schafe vom Schnalstal in Sudtirol in mehreren kleinen Gruppen zu ihren Sommerweiden bei Vent getrieben Anfang bis Mitte September werden die Schafe dann wieder in zwei grossen Gruppen ausgehend von der Martin Busch Hutte und dem Hochjoch Hospiz zuruckgetrieben und in Vernagt mit einem Volksfest empfangen 14 Die Almwirtschaft wird saisonal als extensive Weidewirtschaft betrieben und hat neben einer Erholungsfunktion Nutzung als Jausenstation eine Schutzfunktion da durch die Beweidung das Auftreten von Erosionen Hangrutschungen verhindert wird Mit der Direktvermarktung wird in der Landwirtschaft versucht neue Wege zu gehen Der Tourismus profitiert direkt und indirekt von der Landwirtschaft durch die erzeugten Produkte und die Erhaltung der Kulturlandschaft Die Jagdrechte wurden bis 1849 von den Landesfursten verliehen und liegen heute beim Grundeigentumer Die Gewasser Otztaler Ache mit Zuflussen sind in elf Fischereireviere eingeteilt und unterliegen der Aufsichtspflicht durch bestellte Fischereiaufsichtsorgane Tourismus Bearbeiten nbsp Logo des Tourismusverbandes nbsp Wintersportort Hochsolden im OtztalDas Otztal zahlt mit rund 3 8 Millionen Ubernachtungen davon etwa 2 7 Millionen im Winter Stand 2014 15 zu den touristischen Ballungszentren Tirols Die Orte im ausseren Otztal sind eher zweisaisonal ausgerichtet wogegen in Solden mit seinen Ortsteilen der Wintertourismus dominant ist Seit dem Bau des ersten Sesselliftes Solden im Jahr 1948 werden die Beforderungsanlagen laufend erweitert In den 1960er Jahren wurde Hochgurgl und in den 1970er Jahren das Gletscherschigebiet am Rettenbach und Tiefenbachferner erschlossen Der Rettenbachferner ist auch Schauplatz von alpinen Ski Weltcup Wettbewerben Im vorderen Otztal nahm 1975 die Bergbahn zum Acherkogl in Otz den Betrieb auf Der Ende 2004 eroffnete Thermenbetrieb in Langenfeld verleiht vor allem dem vorderen Otztal einen weiteren touristischen Impuls Der Tourismus ist somit der wichtigste Arbeitgeber im Tal Heute existieren folgende Schigebiete im Tal Solden Hochsolden Gaislachkogel Rettenbachferner Tiefenbachferner 33 Liftanlagen Gurgl Obergurgl Hochgurgl mit der Panoramaplattform Top Mountain Star 21 Liftanlagen Oetz Hochotz 12 Liftanlagen 13 Lifte im Verbund mit Kuhtai Vent Bergbahnen Vent 4 Liftanlagen Niederthai 3 Liftanlagen Gries 1 Liftanlage In Summe gibt es 87 Liftanlagen inklusive Kuhtai im Otztal Gewerbe Handwerk Handel Bearbeiten Die Handwerks und Gewerbebetriebe sind durch eine hohe Abhangigkeit von ihrem wichtigsten Auftraggeber dem Tourismus gekennzeichnet Den Hauptanteil nimmt dabei die Bauwirtschaft und das Baunebengewerbe ein Diese Unternehmen befinden sich im vorderen und mittlerem Otztal z B Auer aus Umhausen und Thurner aus Oetz Die Unternehmen sind mit der Tourismusindustrie gewachsen und inzwischen uberregional tatig Nahversorger wie Backer Konditor und Metzger sind durch die Konkurrenz moderner Handelsvertriebsformen und Zustelldienste im Ruckgang begriffen Einzelhandler und Tourismusbetriebe werden hauptsachlich von auswartigen Lieferanten versorgt daneben erganzen landwirtschaftliche Produkte den gastronomischen Bedarf Verkehr BearbeitenDurch das Otztal fuhrt die Otztalstrasse B 186 vom Oberinntal mit einem Anschluss zur Inntalautobahn A 12 bis zur Grenze nach Sudtirol Italien Der letzte Abschnitt von Hochgurgl bis zum Timmelsjoch bildet die Timmelsjoch Hochalpenstrasse und ist mautpflichtig Das Timmelsjoch hat eine Wintersperre und ist ausserdem nur tagsuber geoffnet Vom Timmelsjoch besteht eine Verbindung uber die italienische Staatsstrasse 44 bis nach St Leonhard in Passeier und weiter uber die Staatsstrasse 44 nach Meran Im Zusammenhang mit dem um das Jahr 2020 kontrovers diskutierten Projekt einer Gletscherehe Otztal Pitztal flammte im verkehrsbelasteten Vorderotztal die Idee einer Ortsumfahrung von Oetz auf 16 Weiters besteht eine Strassenverbindung vom Sellraintal uber den Kuhtaisattel nach Oetz Das Otztal ist uber die Arlbergbahn Innsbruck Bludenz mit dem Bahnhof Otztal am Eingang des Tals an das Eisenbahnnetz angeschlossen Die Otztaler Verkehrsgesellschaft und der Postbus betreiben Autobuslinien von Innsbruck und Imst uber Otztal Bahnhof nach Obergurgl zum Timmelsjoch zum Rettenbach und Tiefenbachferner bei Solden und in die Seitentaler Im Winter wird ein Schibusverkehr angeboten Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Otztal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Otztal Reisefuhrer Land Tirol Planungsverband 13 Otztal Ida Schwinger Das Otztal Landschaftsgeschichte Natur und Kulturraumentwicklung Memento vom 26 Februar 2005 im Internet Archive similaun net Historisches vom Otztal Werner Kopp Naturpark OtztalEinzelnachweise Bearbeiten a b Gernot Patzelt Das Otztal Topographische Kennzeichnung In Eva Maria Koch Brigitta Erschbamer Hg Glaziale und periglaziale Lebensraume im Raum Obergurgl Alpine Forschungsstelle Obergurgl Band 1 Innsbruck University Press Innsbruck 2010 ISBN 978 3 902719 50 8 S 9 11 PDF 1 5 MB Statistik Austria Bevolkerung zu Jahresbeginn nach administrativen Gebietseinheiten Bundeslander NUTS Regionen Bezirke Gemeinden 2002 bis 2023 Gebietsstand 1 1 2023 ODS Martin Bitschnau Hannes Obermair Tiroler Urkundenbuch II Abteilung Die Urkunden zur Geschichte des Inn Eisack und Pustertals Band 2 1140 1200 Universitatsverlag Wagner Innsbruck 2012 ISBN 978 3 7030 0485 8 S 184 Kurt Klein Bearb Historisches Ortslexikon Statistische Dokumentation zur Bevolkerungs und Siedlungsgeschichte Hrsg Vienna Institute of Demography VID d Osterreichische Akademie der Wissenschaften Urhofe in der Ortschaft Solden S 37 007 museum solden Suche Abgerufen am 1 Mai 2022 Liebkind amp Friends Top Mountain Crosspoint Abgerufen am 27 Februar 2023 deutsch Edith Hessenberger Die Ache Band 22 November 2020 Otztaler Dialekt Worterbuch Abgerufen am 12 Dezember 2020 Bernhard Stecher volium zweane 1 Auflage www bp10 at Oetz 2023 ISBN 978 3 200 09103 0 S 92 Tirol Mundart im Otztal Memento vom 14 Dezember 2012 imInternet Archive austria info Otztaler Mundart Memento vom 1 September 2012 imInternet Archive Nationalagentur fur das Immaterielle Kulturerbe Osterreichische UNESCO Kommission Gedicht gehuenooglt Memento vom 2 September 2009 im Internet Archive im MP3 Format Bezirksblatter Hrsg Aso hoasset dos ba ins hinnan in Tole Imst 9 Dezember 2020 S 16 17 Hans Haid Wege der Schafe die jahrtausendalte Hirtenkultur zwischen Sudtirol und dem Otztal Tyrolia Verlag Innsbruck Wien 2008 ISBN 978 3 7022 2901 6 bzw Verlagsanstalt Athesia Bozen ISBN 978 88 8266 504 3 Land Tirol Regionsprofil Otztal Statistik 2015 Memento vom 8 Dezember 2015 im Internet Archive PDF 763 kB Bernhard Stecher volium zweane 1 Auflage www bp10 at Oetz 2023 ISBN 978 3 200 09103 0 S 137 Normdaten Geografikum GND 4043343 2 lobid OGND AKS VIAF 244974712 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otztal amp oldid 235306487