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Pecholsteine Pechsteine Pechpfannen oder Griebenherde werden speziell geformte und bearbeitete Steine die fruher zur Gewinnung von Pech aus harzhaltigen Kiefernasten dienten genannt Blattahnliche Rillenflache mit uber 2 m Durchmesser eines sehr grossen Pecholsteins in Hundsdorf bei Gutau OberosterreichSeitenansicht des Pecholsteins in Hundsdorf bei Gutau OberosterreichPechstein bei Quellenreuth Oberfranken mit schalenformiger PechpfanneGriebenherd in Reumtengrun VogtlandPecholstein am Pecholweg in der Ortschaft Elz Gemeinde Lasberg Oberosterreich Inhaltsverzeichnis 1 Begriff 2 Pechgewinnung 3 Geschichte 4 Beispiele 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBegriff BearbeitenDer Stein der zur Pechgewinnung diente hat lokal verschiedene Bezeichnungen und es gab auch Unterschiede in der Pechgewinnung bzw der verschiedenen gewonnenen Produkte Pecholsteine Pechsteine oder Griebenherde werden auch als Pechschmiersteine oder Speckschmiersteine bezeichnet Die nachstgrossere Einheit war der Pechofen Der Pechstein vulkanischen Ursprungs der nicht mit der Pechgewinnung zusammenhangt hat seinen Namen nach seiner schwarzen Farbe Pechgewinnung Bearbeiten Hauptartikel Pecholbrennen im ostlichen Muhlviertel Der feuerfeste Stein befand sich unmittelbar im Wald wo die Verarbeitung des Holzes direkt vor Ort stattfinden konnte Geeignet zur Pechgewinnung mit diesem Verfahren waren Kiefern Fichten Tannen und Larchen Die Aste wurden pyramidenformig auf dem Stein aufgeschichtet und mit Fichtenasten Erde und Rasenstucken abgedeckt Dieser Meiler wurde dann mindestens einen Tag lang befeuert Das wegen Sauerstoffmangels nicht brennende Holz gab dabei Pech Holzteer ab Dieses wurde durch Abflusse oder Rinnen die in die Pecholsteine geschlagen sind in ein Behaltnis geleitet Gewonnen wurden verschiedene Sorten Pech siehe z B Birkenpech bzw Teer ausserdem auch Terpentin und Holzkohle Das Pechol wurde als Salbe oder mit Schweinefett gemischt als Wagenschmiere verwendet 1 2 3 In der Tiermedizin kommt es auch heute noch zum Einsatz Pferden wird es bei Strahlfaule auf den Huf aufgetragen Bei Rindern die auf der Alm an Larvenbefall leiden wird das Pechol als Desinfektionsmittel fur die betroffenen entfernten Hautteile verwendet 4 Geschichte BearbeitenUrkundliche Hinweise auf diese Art der Pechgewinnung gibt es bereits im 12 Jahrhundert 5 Im ausgehenden 19 bzw im 20 Jahrhundert verdrangten pharmazeutische und andere Industrieprodukte die Gewinnung und den Gebrauch des Pechols als Heil oder Schmiermittel Das Pecholbrennen im ostlichen Muhlviertel wurde im Jahr 2013 als Immaterielles Kulturerbe in Osterreich eingetragen 6 Beispiele BearbeitenIm oberosterreichischen Muhlviertel befinden sich mehrere Naturdenkmaler im Bezirk Freistadt in den Gemeinden Gutau Schonau im Muhlkreis und Unterweissenbach dazu noch ein unter Denkmalschutz stehender Stein in Gutau mehrere Naturdenkmaler im Bezirk Perg namlich die Pecholsteine in Rechberg und in St Thomas am Blasenstein und uber 65 weitere Pecholsteine 7 unter anderem in Allerheiligen 8 Kaltenberg 9 Konigswiesen 10 Schwertberg 11 und Weitersfelden 12 In der Ortschaft Elz in der Gemeinde Lasberg existieren mehrere Pecholsteine Daruber hinaus besteht ein Rundweg der die Thematik des Pecholbrennens erklart 13 Im Oberen Muhlviertel gibt es nur wenige Kiefern weshalb das Pecholbrennen auf Granitfelsen dort viel weniger ausgeubt wurde 14 Von den 6 Pecholsteinen die 1939 im Bezirk Rohrbach erfasst wurden war im Jahr 1969 keiner mehr auffindbar 15 Ein mobiler Pecholstein der sich zuvor am Haselberg in der Nahe der Ortschaft Freundorf befand wurde um das Jahr 2000 von Helmut Mitgutsch seinerzeit Wanderreferent in der Gemeinde nach Klaffer am Hochficht verlegt Weitere Beispiele Pechsteine in Quellenreuth Gotzmannsgrun und Volkenreuth Ortsteile von Schwarzenbach an der Saale stehen unter Denkmalschutz Griebenherde in Gunzen Raun Reumtengrun Mechelgrun und Wernesgrun im sachsischen VogtlandkreisSiehe auch BearbeitenPecholbrennen im ostlichen Muhlviertel Liste von PecholsteinenLiteratur BearbeitenHans Hollerich Pechsteine und vorindustrielle Pechgewinnung In Archiv fur Geschichte von Oberfranken 67 Band Bayreuth 1987 S 163 185 Ernst Fietz Die Pecholsteine im oberosterreichischen Muhlviertel In Oberosterreichische Heimatblatter Jahrgang 25 Linz 1971 S 16 24 Liste von 77 Pecholsteinen mit Lageplan auf S 21 ooegeschichte at PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pecholstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bibliografie zur oberosterreichischen Geschichte Suche nach Pecholstein In ooegeschichte at Virtuelles Museum Oberosterreich abgerufen am 1 Januar 1900 Einzelnachweise Bearbeiten Franz Grims Flora und Vegetation des Sauwaldes und der umgrenzenden Taler von Pram Inn und Donau 40 Jahre spater In Stapfia Band 87 2008 ISSN 0252 192X S 51 zobodat at PDF Gemeinde Bad Zell Hrsg Die Pecholsteine Memento vom 21 Mai 2010 im Internet Archive Die Geschichte unseres Ortes Pechsteine Heimat und Geschichtsverein Mohlsdorf e V PDF 142 kB Memento vom 20 Oktober 2007 im Internet Archive Was es mit den Pecholsteinen im Muhlviertel auf sich hat Pecholbrennen Ein immaterielles Kulturerbe der UNESCO beheimatet in den Waldern des ostlichen Muhlviertels In muehlviertel at Abgerufen am 2 Mai 2021 Erich Trinks Bearb Urkunden Buch des Landes ob der Enns Band 2 Wien 1856 CCLXXVII S 408 archive org Machwardus pechstein als Zeuge 1188 24 Janner St Polten Diepolt Bischof von Passau entscheidet einen Zwist wegen der beiden Hofe Teufenbach und Winkel zwischen der Propstei St Florian und den Erben des bischoflichen Ministerialen Meginhard Chraier Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes in Osterreich Eintragungen 2012 2013 PDF In unesco at 2013 S 30 abgerufen am 1 Mai 2021 Ernst Fietz Die Pecholsteine im oberosterreichischen Muhlviertel In Oberosterreichische Heimatblatter 1971 S 16 24 Liste von 77 Pecholsteinen mit Lageplan auf S 21 ooegeschichte at PDF Rudolf Zach Die Pecholsteine im ostlichen Muhlviertel Erganzungen In Oberosterreichische Heimatblatter Heft 1 2 1979 S 109 110 zobodat at PDF mit besonderer Berucksichtigung von zwei Pecholsteinen in der Gemeinde Allerheiligen Josef Furst Franz Schaufler Die Pecholsteine im Gebiet von Unterweissenbach und Kaltenberg In Oberosterreichische Heimatblatter 1970 S 18 21 ooegeschichte at PDF Johann Bauer Karl Holzmann Die Pecholsteine im Bereiche der Marktgemeinde Konigswiesen In Oberosterreichische Heimatblatter 1985 S 159 162 ooegeschichte at PDF Leopold Josef Maybock Der Pecholstein beim Eiserbauer in der Muhlviertler Gemeinde Schwertberg im Bezirk Perg In Oberosterreichische Heimatblatter 64 Jahrgang Heft 1 2 Linz 2010 S 78 83 land oberoesterreich gv at PDF Maria Kammerer Lochsteine Pecholsteine Prellsteine In Ludwig Riepl Hrsg Weitersfelden Ein heimatkundliches Lesebuch und eine Ortschronik 1997 S 399 402 mit Fotos von 5 Pecholsteinen in Weitersfelden Osterreichische UNESCO Kommission Pecholbrennen im ostlichen Muhlviertel Abgerufen am 9 Januar 2022 Das Feuer am Pecholstein wird weitergegeben In nachrichten at 18 Juni 2014 abgerufen am 24 Juni 2022 Fietz 1970 op cit S 16 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pecholstein amp oldid 239426724