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Mechelgrun ist seit dem 1 Januar 1996 ein Ortsteil der Gemeinde Neuensalz im sachsischen Vogtlandkreis Zu Mechelgrun gehort der 1934 eingemeindete Ortsteil Zschockau MechelgrunGemeinde NeuensalzOrtswappen MechelgrunKoordinaten 50 29 N 12 14 O 50 48384 12 24063 437 Koordinaten 50 29 2 N 12 14 26 OHohe 437 398 541 m u NNFlache 7 76 km Einwohner 693 12 Jan 2015 1 Bevolkerungsdichte 89 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1996Postleitzahl 08541Vorwahl 037463Mechelgrun Sachsen Lage von Mechelgrun in SachsenWasserschloss MechelgrunWasserschloss MechelgrunMechelgrun mit Spitzkegelhalden 2018 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage und Verkehr 1 2 Nachbarorte 2 Geschichte 2 1 Einwohnerentwicklung 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLage und Verkehr Bearbeiten Mechelgrun befindet sich acht Kilometer ostlich der Stadt Plauen und 2 5 Kilometer sudlich des Ortes Neuensalz im Zentrum des Naturraumes und des sachsischen Teils des historischen Vogtlands Der tiefste Punkt mit 398 m u NN ist am Rabenbach der hochste Punkt des Ortsteiles Zschockau ist der 541 m hohe Harzberg und der hochste Punkt auf Mechelgruner Flur befindet sich mit 548 m u NN im alten Kohlholz ein Waldgebiet mit ehemaligen Teich in Richtung Streuberg Weithin sichtbar sind die beiden Spitzkegelhalden mit einer Hohe von 526 m und 523 m uber dem Meeresspiegel Der Zschockaubach kommt aus dem gleichnamigen Ortsteil und fliesst inzwischen vereinigt mit dem Jahnsgruner Bach in der Ortsmitte unterhalb des Sportplatzes in den aus Theumaer Flur kommenden Rabenbach Dieser geht in Neuensalzer Flur uber und fliesst letztlich in die Vorsperre Neuensalz der Talsperre Pohl Der Ort Mechelgrun wird von der Bundesstrasse 169 durchzogen Die Autobahnanschlussstelle Plauen Ost der Bundesautobahn 72 ist uber die B 169 B 173 in weniger als funf Minuten Fahrzeit zu erreichen Der Ort ist uber die PlusBus Linie 70 des Verkehrsverbunds Vogtland im Stundentakt mit Plauen Rodewisch und Auerbach verbunden Nachbarorte Bearbeiten NeuensalzGrossfriesen nbsp ZschockauTheuma BergenGeschichte Bearbeiten nbsp Aussenschwibbogen MechelgrunDas kleine Bauerndorf Mechelgrun Mechtildegrune ist eine oberostfrankische Siedlung welche in einem sumpfigen Gebiet Entstehung fand Der Name Mechtildegrune wird wahrscheinlich auf eine edle Dame zuruckgefuhrt die den Namen Mechthilde trug Die Endung grun dagegen zeigt dass Mechelgrun eine Rodung ist die von dichten Waldern umgeben wird Mechelgrun erschien erstmals namentlich in einer Urkunde von 1267 mit den Dorfern Theuma Dimen oder Dymen Grossfriesen Magno Vrizen Lottengrun Lotthengrune Schloditz Zlautiz Tirpersdorf villa Tyrpensdorf Drossdorf Drosansdorf Bergen villa Bergen und Zschockau Schacowe In dieser Urkunde wird von Abgaben gesprochen welche den festen Wohnsitz eines Landesgeistlichen in Theuma sichern sollten Die Abgaben wurden dabei in der Einheit Scheffel angegeben und verhielten sich von Ort zu Ort sehr unterschiedlich Dabei stellte die Grosse des Ortes aber auch die Anzahl der hier niedergelassenen Siedler eine grosse Rolle dar So musste Mechelgrun 4 1 2 Scheffel Roggen an die Kirche zu Theuma abgeben um an den Gottesdiensten welche regelmassig abgehalten wurden teilnehmen zu konnen Zu beachten ist dass die Einheit Scheffel oft sehr unterschiedlich ausfallt So betragt in der Gegend von Plauen ein Scheffel ca 154 Liter wahrend in der Gegend zu Leipzig ein Scheffel ca 100 Liter betragt Die Urkunde von 1267 zeigt ganz deutlich dass die Ortschaft Mechelgrun schon vor 1267 bestand und daher alter ist als angenommen wird Die alteste Siedlung bestand in einer 200 m breiten Aue des Rabenbaches und ihrer unmittelbaren Umgebung 2 Der Gutskomplex entstand etwas abseits der fruheren Ortsmitte des von der Landwirtschaft gepragten Ortes Die Familie Rabe besass um 1418 19 das gesamte Territorium am Rabenbach so auch Mechelgrun Theuma Zschockau 1934 nach Mechelgrun eingemeindet und Neuensalz Bereits im Jahr 1583 wird von zwei Rittergutern Mechelgrun unteren Teils und Mechelgrun oberen Teils berichtet Das bekannteste Gebaude dieser beiden Guter ist das heute als Ruine vorhandene Wasserschloss Mechelgrun Rittergut oberen Teils welches durch unklare Besitzverhaltnisse verfallt Hierbei hat sich im Jahr 2021 eine Initiative gegrundet die den Verfall der Wasserschlossruine verhindern mochte und fur den Erhalt kampft Das Rittergut Mechelgrun oberen und unteren Teils ubte bis ins 19 Jahrhundert die Grundherrschaft uber Mechelgrun aus sodass eine hohe Pragung fur die Ortschaft entstand So fand durch das geteilte Rittergut eine reine Gutssiedlung Entstehung die sich allerdings durch unterschiedliche Faktoren verandert hat und das heutige Ortsbild darstellt So verlor der Ort sein bauerliches Geprage und entwickelte sich zu einer kleinen Wohnsiedlung welche Stuck fur Stuck den Bezug zur Landwirtschaft verloren hat In Mechelgrun verschwanden daher zahlreiche alte Gebaude wurden umgebaut oder teilweise neu errichtet sodass man heute das Alter des Ortes nur schwer erkennen kann Weiterhin interessant zu erfahren ist dass in Mechelgrun drei Wassermuhlen vorhanden waren So gab es in Mechelgrun die Obere Muhle die Mittelmuhle und die Stengelmuhle von der heute nur noch Grundmauern erhalten sind Alle drei Muhlen waren am Rabenbach zu finden und stellten fur Mechelgrun einen wichtigen wirtschaftlichen Zweig dar Weiterhin gab es bei Theuma noch zwei Wassermuhlen auch am Rabenbach die als Neumuhle und Lieboldsmuhle fruher Gebhardtsmuhle im Volksmund Bezeichnung finden Leider sind von den funf erwahnten Muhlen nur noch zwei vorhanden die aber durch Umbau und Verfall einen nicht zufriedenstellenden Zustand aufweisen konnen Somit existieren nur noch die Obere Muhle und die Mittelmuhle welche im alten Sumpfkessel von Mechelgrun zu finden sind In Mechelgrun gab es ausserdem noch drei Griebenherde auch als Pechpfannen bekannt die am alten Schlossteich standen sind spurlos verschwunden Somit war die Pechproduktion ein weiteres Handwerk welches in Mechelgrun Ausfuhrung fand Mitte des 19 Jahrhunderts hatte dann die Stickerei in der Gutssiedlung Einzug gehalten wodurch in dieser Zeit zahlreiche Stickereigebaude im Ort Entstehung fanden Mechelgrun lag bis 1856 im kursachsischen bzw koniglich sachsischen Amt Plauen 3 1856 wurde der Ort dem Gerichtsamt Plauen und 1875 der Amtshauptmannschaft Plauen angegliedert 4 Am 1 Oktober 1934 wurde der Nachbarort Zschockau in die Gemeinde Mechelgrun eingegliedert 5 Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden Neubauernstellen die Produktionsstatte eines Textilbetriebes und eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft LPG Ab 1979 bestand die LPG P Mechelgrun die auch Teile der beiden fruheren Ritterguter bewirtschaftete Nach 1989 wurden die Gebaude nicht mehr genutzt verfielen zusehends und wurden teilweise abgerissen Durch die zweite Kreisreform in der DDR kam die Gemeinde Mechelgrun im Jahr 1952 zum Kreis Plauen Land im Bezirk Chemnitz 1953 in Bezirk Karl Marx Stadt umbenannt der ab 1990 als sachsischer Landkreis Plauen fortgefuhrt wurde und 1996 im Vogtlandkreis aufging Ein weiterer wichtiger Geschichtspunkt in Mechelgrun ist der Uranbergbau der fur viele Veranderungen sorgte Der Uranbergbau der SDAG Wismut pragte den Ort von 1954 bis 1964 Mechelgrun lag zwischen der Lagerstatte Zobes und der Lagerstatte Bergen Der Schacht 362 nordlich des Ortes wurde nach dem Ende des Uranabbaus im Jahr 1964 mit Haldenmaterial verfullt 6 Von 2013 bis 2014 erfolgte die Sicherung des ehemaligen Schachtes durch die Wismut GmbH Sudwestlich des Schachtes befinden sich die begrunten Spitzkegelhalden von denen es in Sachsen nur noch vier gibt Die zwei Spitzkegelhalden in Mechelgrun sind schon von weiten Entfernungen zu sehen und stellen damit ein Wahrzeichen fur das gesamte Vogtland dar Somit fanden die beiden Halden schon vor Jahren als technisches Denkmal Ausschreibung und bleiben daher fur die Nachwelt erhalten Hierbei ist es wichtig zu wissen dass das Begehen der beiden Halden aufgrund von Privatbesitz seit einigen Jahren nicht mehr erlaubt ist Nach der politischen Wende im Jahr 1989 entstand sudostlich der Halden eine Wohnsiedlung aus Eigenheimen und Mehrfamilienhausern Am 1 Januar 1996 wurde Mechelgrun mit Zschockau nach Neuensalz eingemeindet 7 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Einwohnerzahl Mechelgruns von 1834 bis zur Eingemeindung 1995 8 5 9 Jahr Einwohner1834 3361871 3591890 2831910 4071925 4181933 609 Jahr Einwohner1939 5881946 7381950 7431964 6131990 4711995 674Nach der Eingliederung Mechelgruns nach Neuensalz wurden vom Statistischen Landesamt Sachsen keine amtlichen Einwohnerzahlen fur Mechelgrun mehr veroffentlicht Das Mitteilungsblatt der Gemeinde Neuensalz vom Februar 2015 gibt die Einwohnerzahl des Ortes auf dem Stand vom 12 Januar 2015 mit 693 an Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mechelgrun Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Ritterguter und Schlosser im Konigreiche Sachsen Mechelgrun Quellen und Volltexte Mechelgrun im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Webseite des Heimatvereins MechelgrunEinzelnachweise Bearbeiten Mitteilungsblatt der Gemeinde Neuensalz Februar 2015 Plauen und das mittlere Vogtland Werte unserer Heimat Band 44 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1986 Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 76 f Die Amtshauptmannschaft Plauen im Gemeindeverzeichnis 1900 a b Michael Rademacher Stadt und Landkreis Plauen Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Verwahrung Lagerstatte Zobes In wismut de Wismut GmbH abgerufen am 16 August 2015 Mechelgrun auf gov genealogy net Mechelgrun im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen Mechelgrun im Regionalregister Sachsen abgerufen am 16 August 2015 11 Buch Mechelgrun und Theuma Die Geschichtlichen Zusammenhange Ortsteile von Neuensalz Mechelgrun mit Harzberg und Zschockau Neuensalz mit Altensalz und Voigtsgrun Thossfell mit Gansgrun Zobes Normdaten Geografikum GND 1052242065 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mechelgrun amp oldid 233267294