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Dieser Artikel behandelt die Insel im Chiemsee fur die Insel vor der mexikanischen Karibikkuste siehe Isla Mujeres Die Fraueninsel ist nach der Herreninsel die zweitgrosste der drei Binnenseeinseln im Chiemsee Sie gehort zur Gemeinde Chiemsee im oberbayerischen Landkreis Rosenheim der kleinsten politischen Gemeinde Bayerns Auf der 15 5 ha grossen und autofreien 1 Insel wohnen in rund 50 Hausern um die 300 Einwohner auf der 238 ha grossen Herreninsel wohnen ganzjahrig nur wenige Personen Die Siedlung auf der Insel bildet den Ort Frauenchiemsee weswegen im Sprachgebrauch die Begriffe Fraueninsel Insel und Frauenchiemsee Ort oft synonym verwendet werden FraueninselFraueninsel 2021 Fraueninsel 2021 Gewasser ChiemseeGeographische Lage 47 52 25 N 12 25 35 O 47 873611111111 12 426388888889 527 Koordinaten 47 52 25 N 12 25 35 OFraueninsel Bayern Lange 620 mBreite 300 mFlache 15 5 haHochste Erhebung 527 m u NHNEinwohner 300 2008 1935 Einw km Hauptort FrauenchiemseeGlockenturm der Klosteranlage Glockenturm der Klosteranlage360 Luftbild Panorama des Chiemsees mit Blick auf die FraueninselAls Kugelpanorama anzeigenDie Nordostecke der Insel mit dem malerischen Fischerdorf Im Hintergrund die Kampenwand Um die Insel herum fuhrt ein etwa 1 5 km langer Fussweg Das Fahrradfahren ist auf der Insel nicht gestattet 2 3 Kraftfahrzeugbetrieb ist ebenfalls auf der Insel verboten Nur in der Zeit von sieben bis zwolf Uhr durfen Lieferfahrzeuge vereinzelt auf die Insel 4 Die Insel ist das ganze Jahr uber mit dem Linienschiff der Chiemsee Schifffahrt zu erreichen hauptsachlich von Gstadt in 10 Minuten und von Prien in 30 Minuten teilweise auch von anderen Orten rund um den Chiemsee sowie von der Herreninsel Das Kloster Frauenworth pragt den Charakter von Frauenchiemsee es ist Wallfahrtsort fur die selige Irmengard die Schutzpatronin des Chiemgaus Die Wallfahrt wie die landschaftlich reizvolle Lage der Insel ziehen taglich eine grosse Anzahl von Besuchern an Zur Bekanntheit der Insel tragt seit 1820 auch die Chiemseer Kunstlerkolonie bei zu der u a Max Haushofer gehorte Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte des Klosters 2 Sehenswurdigkeiten 3 Personlichkeiten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte des Klosters Bearbeiten Hauptartikel Kloster Frauenchiemsee 782 grundete Herzog Tassilo III von Bayern das Kloster Frauenworth Nach den Zerstorungen der Ungarneinfalle erlebte es zwischen dem 11 und dem 15 Jahrhundert eine Blutezeit 1728 und 1732 wurden die Klostergebaude neu erbaut Im Zuge der Sakularisation in Bayern hob man das Kloster von 1803 bis 1835 auf jedoch bestand der Konvent fort 1836 errichtete Konig Ludwig I von Bayern fur die Benediktinerinnen das Kloster neu unter der Auflage dass sie sich durch Eroffnung von Schulen ihre Existenzgrundlage schaffen Die Benediktinerinnen widmeten sich der Madchenerziehung seit 1837 unter anderem durch ihr Irmengard Gymnasium mit Internat bis 1982 und ab 1983 in der Irmengard Berufsfachschule vormals Vorseminar fur soziale Frauenberufe die bis 1995 betrieben wurde Im Kloster leben zurzeit 2007 30 Schwestern die 56 Abtissin ist seit 2006 Johanna Mayer Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Karolingische Torhalle nbsp Tassilolinde und MarienlindeDas Inselmunster steht auf karolingischen Fundamenten das heutige Kirchengebaude Maria Opferung stammt aus dem 11 Jahrhundert 1468 bis 1476 zog man ein Netzrippengewolbe ein 1688 bis 1702 stattete man es mit den bis heute erhaltenen Barockaltaren aus Der nordwestlich vor der Kirche befindliche Campanile ein frei stehender Glockenturm zahlt zu den Wahrzeichen des Chiemgaus und stammt ursprunglich wohl aus dem 12 Jahrhundert seine barocke Zwiebelhaube setzte man ihm 1626 auf Auf dem Inselfriedhof nordlich der Klosterkirche liegen viele Kunstler und Gelehrte begraben neben dem Chiemseemaler Max Haushofer etwa die Schriftsteller Wilhelm Jensen und Felix Schlagintweit Letzterer gab in seinem Roman aus dem Jahr 1943 Ein verliebtes Leben eine literarische Beschreibung des Friedhofs Daneben ruhen dort auch einige Mitglieder des Adelsgeschlechtes von Eichendorff Sehenswert ist die sogenannte karolingische Torhalle aus der Fruhzeit des Klosters welche auf das Jahr 850 datiert wird 5 Dabei handelt es sich um ein rechteckiges Gebaude aus graubraunem Nagelfluhgestein mit einem quadratischen Anbau an der Ostseite Dessen Erdgeschoss beherbergte einst eine kleine Nikolauskapelle sein Obergeschoss war die Apsis der Michaelskapelle Bei Restaurierungsarbeiten legte man hier fast lebensgrosse Engelsdarstellungen frei Von diesen in ihrer Schlichtheit beeindruckenden ursprunglich wohl sechs roten Umrisszeichnungen sind zwei noch fast vollstandig erhalten Man datierte sie fruher ins 9 Jahrhundert heute aber spater Durch die Torhalle zieht sich in der Mitte des Erdgeschosses eine grosse tonnengewolbte Durchfahrt die beidseitig von einer offenen Arkadenreihe mit jeweils drei Bogen begrenzt wird Nach Westen schliesst das barocke Vikarshaus an Im Lindenhain in der Inselmitte erbaute man nach dem Ersten Weltkrieg eine Kriegergedachtniskapelle Ein grosses Bild des Malers Hiasl Maier Erding ziert ihre Stirnwand es zeigt ein betendes greises Fischerpaar vor der Kulisse des Chiemsees mit der Fraueninsel Die Kapelle steht an der Stelle der bereits 1393 erwahnten und nach der Sakularisation abgerissenen Martinskirche Zentrum des Lindenhains sind allerdings zwei vermutlich mehr als 1000 Jahre alte Baume Die Tassilolinde und die Marienlinde 6 Siehe auch Frauenchiemsee Insel im Artikel Liste der Baudenkmaler in Chiemsee Gemeinde Personlichkeiten BearbeitenChristian Maximilian Baer 1853 1911 Maler lebte im Kunstlerhaus Nr 21 mit seiner Frau Rosa Baer geb Stradal die dort begraben ist Herbert Baer 1881 1954 Ingenieur und Hochschullehrer Grab Wilhelm Brunings 1876 1958 Arzt Grab Fritz Caspari 1883 1964 Naturwissenschaftler Grab Eugen Croissant 1898 1976 Maler Grab Heinrich Dull 1867 1956 Bildhauer Grab Karl von Eichendorff 1863 1934 preussischer Offizier Familienforscher Publizist und Enkel von Joseph von Eichendorff Grab Placida von Eichendorff 1860 1921 Ordensschwester Benediktinerinnen und von 1913 bis 1921 Abtissin des Klosters Frauenchiemsee Hans A Engelhard 1934 2008 Bundesjustizminister Grab Theodor von Gosen 1873 1943 Bildhauer Grab Hans Haffenrichter 1897 1981 Maler Grab Norbert Hauner 1743 1827 Augustiner Chorherr und beruhmter Kirchenkomponist lebte viele Jahre auf Frauenchiemsee und ist dort begraben Emma Haushofer Merk 1854 1925 Schriftstellerin Grab Max Haushofer Jr 1840 1907 Dichter Grab Irmgard von Chiemsee 831 833 866 Abtissin Grab Josef Holzmaier 1809 1859 Historienmaler Geburt Hildegard Hofinger 1906 1986 Schriftstellerin Grab Wilhelm Jensen 1837 1911 Schriftsteller Grab Alfred Jodl 1890 1946 Generaloberst der Wehrmacht Kenotaph an der Grabstatte seiner beiden Ehefrauen Das Familiengrab wird voraussichtlich im ersten Halbjahr 2018 aufgelost 7 8 veraltet Ferdinand Jodl 1896 1956 General der Gebirgstruppen der Wehrmacht Grab Heinrich Kirchner 1902 1984 Bildhauer Grab Emil Lugo 1840 1902 Maler Grab Josef Rauchenbichler 1790 1858 Geistlicher und Schriftsteller lebte auf Frauenchiemsee Franz Roubaud 1856 1928 Maler Grab Christian Christoph Ruben 1805 1875 Maler Grab Felix Schlagintweit 1868 1950 Schriftsteller Grab Elisabeth Schmidt Pauli 1882 1950 Schriftstellerin Grab August Stradal 1860 1930 Klaviervirtuose Arrangeur und Musiklehrer verbrachte viele Sommer in der Stradal Villa Frauenchiemsee Nr 21 Literatur BearbeitenAlois J Weichslgartner Wilfried Bahnmuller Frauenchiemsee 3 Auflage Pannonia Verlag Raubling 1998 ISBN 3 7897 0207 2 Walter Brugger Manfred Weitlauff Hrsg Kloster Frauenchiemsee 782 2003 Geschichte Kunst Wirtschaft und Kultur einer altbayerischen Benediktinerinnenabtei Weissenhorn Bayern 2003 Hermann Dannheimer Frauenworth Herzog Tassilos Kloster im Chiemsee Abtei Kirche Torhalle Weissenhorn 2008 Michael Weithmann Inseln im Bayerischen Voralpenland Munchen Suddeutsche Zeitung Edition 2014 ISBN 978 3 86615 860 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fraueninsel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Chiemsee Baudenkmaler Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege 14 April 2014 abgerufen am 18 Mai 2014 Benediktinerinnen Abtei Frauenworth im Chiemsee aufgerufen am 26 August 2013 Die Chiemseeinseln Seite der Gemeinde Chiemsee und der Verwaltungsgemeinschaft Breitbrunn aufgerufen am 26 August 2013 Bericht zu der Tagung Nonnen Kanonissen Beginen und Mystikerinnen Frauengemeinschaften in Suddeutschland 2005Einzelnachweise Bearbeiten Die Fraueninsel hat viel Flair und Atmosphare Abgerufen am 5 November 2023 Chiemsee Alpenland Tourismus Chiemsee Schifffahrt In Chiemsee Alpenland Tourismus chiemsee alpenland de abgerufen am 28 Mai 2020 Hunde amp Rader Chiemsee Schifffahrt Chiemsee Schifffahrt abgerufen am 22 Marz 2018 deutschlandfunk de Die Fraueninsel im Chiemsee Zwischen Rummel und Idylle Abgerufen am 5 November 2023 Munchen Highlights Fraueninsel Chiemsee Abgerufen am 25 Oktober 2017 Sehenswurdigkeiten der Fraueninsel Chiemgau guide abgerufen am 18 Mai 2014 Nazi Gedenken in Puppenstuben Idylle auf sueddeutsche de Passauer Neue Presse Das Jodl Kreuz auf der Fraueninsel kommt weg Grab bleibt bestehen In Bayern Oberbayern Niederbayern Zeitung Nachrichten pnp de abgerufen am 22 Marz 2018 Inseln im Chiemsee Fraueninsel Herreninsel Krautinsel Schalch Normdaten Geografikum GND 4018216 2 lobid OGND AKS VIAF 242967391 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fraueninsel amp oldid 239036091