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St Martin in Thurn ladinisch San Martin de Tor italienisch San Martino in Badia gehort neben Corvara Abtei ladinisch Badia Wengen ladinisch La Val und Enneberg ladinisch Mareo zu den funf ladinischen Gemeinden des Gadertals in den Sudtiroler Dolomiten Italien und hat 1761 Einwohner Stand 31 Dezember 2022 Die Gemeinde wurde nach dem gleichnamigen Hauptort benannt Oberhalb des Ortszentrums befindet sich das Museum Ladin Ciastel de Tor in der Burganlage von Schloss Thurn Im Ort selbst ist das Istitut Ladin Micura de Ru ansassig St Martin in Thurn lad San Martin de Tor ital San Martino in Badia Wappen Wappen von St Martin in Thurn KarteStaat ItalienRegion Trentino SudtirolProvinz Bozen SudtirolBezirksgemeinschaft PustertalEinwohner VZ 2011 31 12 2022 1 733 1 761Sprachgruppen laut Volkszahlung 2011 1 82 deutsch1 47 italienisch96 71 ladinischKoordinaten 46 41 N 11 54 O 46 682186111111 11 897205555556 1135 Koordinaten 46 41 N 11 54 OMeereshohe 1 035 2909 m s l m Zentrum 1135 m s l m Flache 76 34 km Dauersiedlungsraum 7 2 km Fraktionen Campill Pikolein UntermoiNachbargemeinden Abtei Brixen Corvara Wengen Lusen Enneberg St Christina in Groden Wolkenstein in Groden VillnossPostleitzahl 39030Vorwahl 0474ISTAT Nummer 021082Steuernummer 81005890215Burgermeister 2020 Giorgio Costabiei St Martin der Hauptort der GemeindeInhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Politik 4 Bildung 5 Sehenswurdigkeiten 5 1 Baudenkmaler 5 2 Bad Valdander 6 Personlichkeiten 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas 76 34 km grosse zu Ladinien gerechnete Gemeindegebiet lasst sich in drei Teile gliedern Es erstreckt sich uber einen verhaltnismassig kleinen Abschnitt des mittleren Gadertals Val Badia sowie zwei vom Gadertal nach Sudwesten abzweigende Seitentalern das langgezogene Campilltal Val de Lungiaru und den Grossteil des Untermoitals Val d Antermeia Die Bevolkerung verteilt sich auf die vier grosseren dorflichen Siedlungen St Martin 1120 1150 m s l m San Martin Pikolein 1100 1120 m Picolin Campill 1380 1410 m Lungiaru und Untermoi 1490 1530 m Antermeia sowie zahlreiche fur das Gebiet typische Weiler viles nbsp St Martin von WestenDer zu St Martin in Thurn gehorende Abschnitt des mittleren Gadertals dehnt sich auf beiden Seiten der Gader Gran Ega aus Auf der westlichen Talseite befindet sich unterhalb von Schloss Thurn Ciastel de Tor jedoch erhoht uber dem Talboden auf einer Terrasse das Dorf St Martin Auf der ostlichen Talseite liegt angelehnt an die nordlichsten bewaldeten Auslaufer der Fanesgruppe die Fraktion Pikolein Das Campilltal in dessen Mitte sich das Dorf Campill befindet fuhrt tief in Hochgebirgsregionen der Dolomiten hinein die zu grossen Teilen im Naturpark Puez Geisler unter Schutz gestellt sind Wahrend auf seiner Ostseite lediglich ein bewaldeter Hohenrucken das Tal von den zu Wengen La Val und Abtei Badia gehorenden Abschnitten des Gadertals abgrenzt erheben sich uber dem sudwestlichen Talschluss uber 2900 m hohe Gipfel der Geislergruppe und der Puezgruppe In letzterer befinden sich mit den Puezspitzen 2918 und 2913 m Pizes de Puez und dem Piz Duleda 2909 m die hochsten Punkte des Gemeindegebiets An seiner Westflanke wird das Campilltal von der Peitlerkofelgruppe eingerahmt dessen Gipfel auf die Gemeinden St Martin in Thurn und Villnoss verteilt sind Zur Ganze in St Martin liegt der namensgebende Hauptgipfel der Peitlerkofel 2875 m Sass de Putia nur zu kleineren Teilen der ostliche Kammverlauf der Aferer Geisler Das Untermoital von dem Teile zur nordlichen Nachbargemeinde Enneberg Mareo gehoren trennt die Peitlerkofelgruppe von den sanft ausgepragten Lusner Bergen und endet uber Untermoi am Wurzjoch 1982 m Ju de Borz Im Bereich des Jochs ragt das Gemeindegebiet auch noch westwarts in den Lusner Talschluss bis zur Lasanke hinein nordwarts zu den ersten Anhohen der Lusner Alm Ganzjahrig erreichbar ist St Martin in Thurn von Norden her uber die Gadertalstrasse die im Pustertal ihren Anfang nimmt Von der Schneelage abhangig ist die Offnung der Passstrasse uber das Wurzjoch die uber das Aferer Tal die Gemeinde mit dem Eisacktal im Raum Brixen verbindet Geschichte Bearbeiten nbsp Hofgruppe Seres in CampillIm Museum Ladin auf Schloss Thurn wird die Geschichte der ladinischen Kultur dargestellt wonach der Ursprung des Ortes St Martin gemass Vermutungen von Lois Craffonara bis auf die Romerzeit zuruckgefuhrt werden konne Die Romer hatten fur landliche Siedlungen einen standardisierten Wegeplan nach der Art von drei mal drei also insgesamt neun Quadraten Da dieses Mass archaologisch von anderen Orten her bekannt ist kann man prufen ob etwa Sankt Martin in Thurn nach einem solchen Plan entstanden ist Angeblich sind aus der Vogelperspektive die einzelnen Wege sowie einige markante Punkte von St Martin einem solchen Quadratmuster zuzuordnen Erschwert wird dies allerdings dadurch dass im Mittelalter durch einen Erdrutsch ein Teil dieses mutmasslichen Quadratmusters zerstort wurde Die Bezeichnung Quadra fur diese Fluraufteilung soll zunachst als Name fur die Ansiedlung und schliesslich fur das ganze Gadertal gebraucht worden sein demnach komme der heutige Name Gader fruher Kaidra von einer nach romischem Muster hier angelegten Siedlung so zumindest diese Theorie Die jungere Forschung hat allerdings diesen Mutmassungen widersprochen und auf das karolingerzeitliche und damit fruhmittelalterliche Verfahren der Feldvermessung im Tiroler Alpenraum hingewiesen das ebenso zu quadra ahnlichen Flurteilungen fuhrte 1 In das Licht der schriftlich dokumentierten Geschichte tritt die Ortlichkeit mit der ersturkundlich im Jahr 1177 als Cerre genannten Hofgruppe Seres sie war Teil der von Papst Alexander III dem Augustinerchorherrenstift Neustift bei Brixen bestatigten Besitzungen 2 Die Ortschaft St Martin ist erstmals 1260 als Sant Martin in Geder genannt Thurn ist auf Schloss Thurn also lateinisch turris Turm zuruckzufuhren St Martin gehorte bis zum Ende des Ersten Weltkriegs zum Gerichtsbezirk Enneberg und war Teil des Bezirks Bruneck 1919 wurde es wie Sudtirol insgesamt vom Konigreich Italien annektiert Im Jahre 1928 wurde Campill lad Lungiaru zusammen mit Wengen nach St Martin in Thurn eingemeindet Wahrend Wengen ab dem Jahre 1964 wieder eine eigene Gemeinde wurde verblieb Campill bei St Martin in Thurn Politik BearbeitenBurgermeister seit 1946 3 Giuseppe Tavella 1946 1956 Giuseppe Videsott 1956 1960 Giuseppe Tavella 1960 1964 Guglielmo Clara 1965 1969 Serafino Frenner 1969 1970 Guglielmo Clara 1970 1972 Peter Castlunger 1974 1981 Pepi Dejaco 1982 2010 Heinrich Videsott 2010 2017 Giorgio Costabiei seit 2017Bildung BearbeitenIn der Gemeinde gibt es Bildungseinrichtungen fur die ladinische Sprachgruppe Zu diesen gehoren die drei Grundschulen in St Martin in Campill und Vijo Pupp in Untermoi sowie die Mittelschule in St Martin Alle Schulen sind gemeinsam dem Schulsprengel der Nachbargemeinde Enneberg angeschlossen 4 Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Naturdenkmaler in St Martin in Thurn Baudenkmaler Bearbeiten Siehe auch Liste der Baudenkmaler in St Martin in Thurn nbsp Schloss Thurn von SudwestenBad Valdander Bearbeiten Fahrt man von St Martin am Schloss vorbei Richtung Untermoi kommt man an einer Abzweigung nach links zum Heilbad Bad Valdander vorbei Das Bauernbadl liegt auf einer Hohe von 1443 m u NN Der Name wird auf Val d Ander oder Hohlental lateinisch antrum Hohle zuruckgefuhrt Das Wasser ist wohl schon vor Jahrhunderten in Felsengrotten als Heilwasser genutzt worden Das jetzige Bad wurde 1820 mit Kapelle angelegt Das Wasser kommt aus Bellerophonschichten aus tuffsteinartigem Felsen Es soll gegen Rheuma Gicht Bleichsucht Blutflusse Blutarmut Verschleimung der Atemwege Muskel und Nervenerkrankungen chronische Hautausschlage und Geschwure wirken Inzwischen gibt es ein Badegebaude aus den 1970er Jahren Das alte Badegebaude ist renoviert Personlichkeiten BearbeitenCassian Dapoz 1874 1946 geboren in Campill Maler Gilbert Prousch 1943 in London wirkender Kunstler Alois Pupp 1900 1969 geboren in Untermoi ehemaliger Sudtiroler LandeshauptmannWeblinks Bearbeiten nbsp Commons St Martin in Thurn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage St Martin in Thurn Reisefuhrer Homepage der Gemeinde St Martin in Thurn Landschaftsplan der Gemeinde St Martin in Thurn Amt fur Landschaftsokologie Autonome Provinz Bozen Sudtirol PDF Datei Eintrag im Tirol Atlas des Instituts fur Geographie an der Universitat InnsbruckEinzelnachweise Bearbeiten Irmtraut Heitmeier Quadrafluren in Tirol Relikte aus romischer Zeit In VIS IMAGINVM Festschrift fur Elisabeth Walde Innsbruck 2005 ISBN 3 200 00267 0 Martin Bitschnau Hannes Obermair Tiroler Urkundenbuch II Abteilung Die Urkunden zur Geschichte des Inn Eisack und Pustertals Band 2 1140 1200 Universitatsverlag Wagner Innsbruck 2012 ISBN 978 3 7030 0485 8 S 255 257 Nr 724 Die Burgermeister der Gemeinden Sudtirols seit 1952 PDF 15 MB In Festschrift 50 Jahre Sudtiroler Gemeindenverband 1954 2004 Sudtiroler Gemeindenverband S 139 159 abgerufen am 16 November 2015 Schulsprengel St Vigil Enneberg Sudtiroler Burgernetz abgerufen am 25 Oktober 2014 Gemeinden der Autonomen Provinz Bozen Sudtirol Abtei Ahrntal Aldein Algund Altrei Andrian Auer Barbian Bozen Branzoll Brenner Brixen Bruneck Burgstall Corvara Deutschnofen Enneberg Eppan Feldthurns Franzensfeste Freienfeld Gais Gargazon Glurns Graun im Vinschgau Gsies Hafling Innichen Jenesien Kaltern Karneid Kastelbell Tschars Kastelruth Kiens Klausen Kuens Kurtatsch Kurtinig Laas Lajen Lana Latsch Laurein Leifers Lusen Mals Margreid Marling Martell Meran Molten Montan Moos in Passeier Muhlbach Muhlwald Nals Naturns Natz Schabs Neumarkt Niederdorf Olang Partschins Percha Pfalzen Pfatten Pfitsch Plaus Prad Prags Prettau Proveis Rasen Antholz Ratschings Riffian Ritten Rodeneck Salurn Sand in Taufers Sarntal Schenna Schlanders Schluderns Schnals Sexten St Christina in Groden St Leonhard in Passeier St Lorenzen St Martin in Passeier St Martin in Thurn St Pankraz St Ulrich in Groden Sterzing Stilfs Taufers im Munstertal Terenten Terlan Tiers Tirol Tisens Toblach Tramin Truden Tscherms Ulten Unsere Liebe Frau im Walde St Felix Vahrn Villanders Villnoss Vintl Vols am Schlern Voran Waidbruck Welsberg Taisten Welschnofen Wengen Wolkenstein in Groden Gemeinden der Bezirksgemeinschaft Pustertal Abtei Ahrntal Bruneck Corvara Enneberg Gais Gsies Innichen Kiens Muhlwald Niederdorf Olang Percha Pfalzen Prags Prettau Rasen Antholz Sand in Taufers St Lorenzen St Martin in Thurn Sexten Terenten Toblach Vintl Welsberg Taisten Wengen Normdaten Geografikum GND 4528035 6 lobid OGND AKS LCCN n88196227 VIAF 138485347 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Martin in Thurn amp oldid 238775087