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Klausen italienisch Chiusa ladinisch Tluses oder Tluses ist eine italienische Stadt und Gemeinde mit 5218 Einwohnern Stand 31 Dezember 2022 im mittleren Eisacktal in Sudtirol Klausen ital Chiusa lad Tluses Wappen Wappen von Klausen KarteStaat ItalienRegion Trentino SudtirolProvinz Bozen SudtirolBezirksgemeinschaft EisacktalEinwohner VZ 2011 31 12 2022 5 148 5 218Sprachgruppen laut Volkszahlung 2011 91 30 deutsch7 88 italienisch0 81 ladinischKoordinaten 46 38 N 11 34 O 46 641509 11 568237 523 Koordinaten 46 38 N 11 34 OMeereshohe 512 2581 m s l m Zentrum 523 m s l m Flache 51 4 km Dauersiedlungsraum 8 9 km Fraktionen Gufidaun Klausen Latzfons VerdingsNachbargemeinden Feldthurns Lajen Sarntal Vahrn Villanders VillnossPartnerschaft mit Nurnberg DE Planegg DE Postleitzahl 39043Vorwahl 0472ISTAT Nummer 021022Steuernummer 80006630216Burgermeister 2020 Peter Gasser SVP Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Verkehr 5 Politik 6 Bildung 7 Personlichkeiten 7 1 Sohne und Tochter der Stadt 7 2 Personen mit Beziehung zur Stadt 8 Tourismus 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeografie Bearbeiten nbsp Klausen von Barbian aus gesehenKlausen liegt im Eisacktal etwa zehn Kilometer sudlich von Brixen Der Stadtkern befindet sich in der Talsohle am Eisack Die Altstadt 523 m entstand auf der orographisch rechten Seite unmittelbar uberragt vom Sabener Berg und nahe dem Ausgang des Tinnetals bzw der Einmundung des Tinnebachs in den Eisack Auf derselben Flussseite befinden sich auch die Stadtteile Frag und Leitach auf der orographisch linken Seite liegt Griesbruck Richtung Nordwesten dehnt sich das Gemeindegebiet weitraumig in die Sarntaler Alpen aus Mittelgebirgsterrassen bieten hier dem Weiler Pardell 770 m den Dorfern Verdings 950 m und Latzfons 1150 m sowie zahlreichen verstreuten Gehoften Platz Daruber erreicht Klausen an der Kassianspitze 2581 m dem Plankenhorn 2543 m und der Lorenzispitze 2483 m seine hochsten Punkte Das Gemeindegebiet erstreckt sich in kleinerem Ausmass auch vom Eisacktal Richtung Sudosten Hier steigt das Gelande zur Mittelgebirgsterrasse der Fraktion Gufidaun 730 m an die einen letzten Auslaufer der Geislergruppe der Dolomiten darstellt Nordseitig fallt das Gelande steil zum Unterlauf des Villnosser Bachs ab Dort gehort auch die orographisch linke Seite des unteren Villnosstals zu Klausen Geschichte Bearbeiten nbsp Klausen mit Sabener Berg im Jahr 1898 nbsp Burg Branzoll am Aufgang zum Sabener BergDer Klausen uberragende Sabener Berg war schon in vorchristlicher Zeit ein bedeutender Siedlungsplatz Hier finden sich Graber sowohl aus ratoromanischer wie aus germanischer Zeit Zwischen 800 und etwa 1000 war Saben ein bedeutender Bischofssitz bevor dieser nach Brixen verlegt wurde Zahlreiche archaologische Funde bestatigen das Auch der Aichholzerbuhel unter Gufidaun und der Starkbuhel uber Griesbruck waren leicht besiedelt 1 Urkundlich wird Klausen erstmals am 7 Juni 1027 erwahnt als Clausa sub Sabiona sita Bei der Urkunde handelt es sich um die Ubertragung der Grafschaft im Norital d h Eisacktal und Unterinntal westlich vom Ziller samt der Klause unterhalb Saben mit dem Zoll durch Konrad II an den Brixner Bischof Hartwig 2 Der Ort wurde durch Bischof Konrad von Rodank gefordert Dieser liess um 1205 oberhalb des Ortes an der heutigen Kirche St Sebastian das Hospital anlegen und inkorporierte ihm die Pfarrei Klausen Im 13 Jahrhundert erhielt Klausen das Marktrecht und 1308 wurde der Markt zur Stadt erhoben Das Hospital wurde in den 1460er Jahren in die Stadt verlegt Hierbei wurde die Apostelkirche als neue Hospitalkirche errichtet Da die Hospitalkirche die Aufgaben der Pfarrkirche nicht mehr erfullen konnte wurde vermutlich im Zuge der Verlegung des Hospitals auch die 1494 geweihte Andreaskirche erbaut Ab dem 15 Jahrhundert war Klausen Sitz eines Berggerichtes da bei Villanders und beim Schloss Gernstein Kupfer Blei und Silbererze abgebaut wurden 3 Im 19 Jahrhundert wurde hier die staatliche k k Bergverwaltung Klausen eingerichtet die dem osterreichisch ungarischen Ackerbau Ministerium unterstand und auch die staatlichen Bergwerke im Sterzinger Raum umfasste Im Jahr 1699 stiftete die spanische Konigin Maria Anna in Klausen das Kapuzinerkloster Massgeblich fur diesen Entschluss war ihr Beichtvater der aus Klausen stammende Kapuzinerpater Gabriel Pontifeser Das von Napoleon und seinen Verbundeten schwer geschlagene Osterreich musste 1805 im Frieden von Pressburg seine Gefurstete Grafschaft Tirol an das mit Napoleon verbundete Bayern abtreten In der Folge wurde im Verlauf der Verwaltungsneugliederung Bayerns das Landgericht Klausen errichtet Dieses wurde nach der Grundung des Konigreichs Bayern dem Eisackkreis zugeschlagen dessen Hauptstadt Brixen war 1810 wurde das Landgericht dem Innkreis mit der Hauptstadt Innsbruck zugeschlagen 1814 wurde der Innkreis von Bayern an das Kaisertum Osterreich abgegeben Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Sudtirol und mit ihm Klausen dem Konigreich Italien zugesprochen 1929 wurde das bis dahin raumlich recht begrenzte Gemeindegebiet erheblich erweitert Damals erhielt Klausen mit Griesbruck zuvor Gemeinde Lajen und der Frag zuvor Gemeinde Villanders zwei heute zum unmittelbaren Stadtgebiet rechnende Viertel weiters wurden Gufidaun Latzfons und Feldthurns eingemeindet wobei Feldthurns jedoch 1960 wieder ausgegliedert und erneut zur eigenstandigen Gemeinde erhoben wurde Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Baudenkmaler in Klausen Sudtirol und Liste der Naturdenkmaler in Klausen Sudtirol Kloster Saben einer der altesten Wallfahrtsorte am ehemaligen Standort des altesten Bischofssitzes von Tirol Pfarrkirche St Andreas mit Bildern von Josef Schopf und Grablegung in Holz geschnitzt von Hans Reichle Verkehr BearbeitenFur den Kraftverkehr ist Klausen in erster Linie durch die SS 12 erschlossen die nahe am Stadtzentrum vorbeifuhrt Auf der orographisch linken Seite des Eisack durchqueren die A22 und die Brennerbahn das Gemeindegebiet Zugang zu diesen Verkehrsinfrastrukturen bieten dabei die Ein und Ausfahrt Klausen Groden der Autobahn und der Bahnhof Klausen Zudem nimmt die Groden erschliessende SS 242 dir in Klausen ihren Anfang Weiters fuhrt die Radroute 1 Brenner Salurn durch die Stadt Bis zu ihrer Einstellung im Jahr 1960 war Klausen Ausgangspunkt fur die Grodner Bahn Am heutigen Bahnhofsgelande ist das aufgelassene Kehrviadukt noch zu sehen Politik BearbeitenBurgermeister seit 1950 4 Anton Scheidle 1950 1960 Josef Prader 1960 1980 Helmuth Kusstatscher 1980 1985 Heinrich Gasser 1995 1997 Arthur Scheidle 1997 2010 Maria Gasser Fink 2010 2020 Peter Gasser seit 2020Bildung BearbeitenIn der Gemeinde Klausen bestehen offentliche Bildungseinrichtungen fur die deutsche und die italienische Sprachgruppe Fur die deutsche Sprachgruppe gibt es vier Grundschulen im Stadtkern in Gufidaun Latzfons und Verdings sowie eine Mittelschule im Stadtteil Griesbruck Fur die italienische Sprachgruppe gibt es eine Grundschule in Griesbruck Personlichkeiten Bearbeiten nbsp Nemesis von Albrecht Durer mit Klausener VeduteSohne und Tochter der Stadt Bearbeiten Peter Walpot 1518 oder 1521 1578 ein bedeutender Gemeindevorsteher der Hutterischen Bruder Gabriel Pontifeser 1653 1706 Beichtvater der spanischen Konigin Maria Anna von der Pfalz 1667 1740 An der Stelle seines Geburtshauses wurde zwischen 1703 und 1704 eine Loretokapelle errichtet Caroline Perthaler 1810 1873 Pianistin und Musiklehrerin Florian Blaas 1828 1906 Jurist Politiker und Maler Stephan Mariacher 1860 1937 Stamser Abt Paul von Sternbach 1869 1948 Sudtiroler Politiker Franz Junger 1882 1934 Schriftsteller Hans Piffrader 1888 1950 expressionistischer Sudtiroler Bildhauer und Grafiker Sepp Messner Windschnur 1946 Mundartmusiker Walter Baumgartner 1956 Politiker der Sudtiroler Volkspartei und Sportfunktionar Christian Mitterrutzner 2001 HandballspielerPersonen mit Beziehung zur Stadt Bearbeiten Albrecht Durer 1471 1528 weilte bei seiner Italienreise 1494 in Klausen und skizzierte den Ort Diese Skizze verarbeitete er spater in seinem Kupferstich Nemesis Nach neueren Forschungen reiste Durer erst um 1496 nach Italien Durer Forschungen im Germanischen Nationalmuseum Jorg Blaurock 1492 1529 fuhrende Personlichkeit des fruhen Taufertums am 6 September 1529 wegen seiner Uberzeugungen bei lebendigem Leib als Ketzer in Klausen verbrannt Ernst Loesch 1860 1946 Maler und Schriftsteller von 1887 bis 1912 jahrlich zu kunstlerischen Studien in Klausen Josef Sullmann 1922 2012 Arzt und Wohltater von 1965 bis 1992 Gemeindearzt von Klausen Hans Nothdurfter 1940 2022 Prahistoriker und Denkmalpfleger Ehrenburger von Klausen seit 2016Tourismus BearbeitenKlausen gilt als Torggelehauptstadt Klausen ist Mitglied der Vereinigung I borghi piu belli d Italia Die schonsten Orte Italiens 5 nbsp Klausen um 1700 nbsp Klausen um 1900 nbsp Klausen 2007 nbsp Eisack Pfarrkirche Klausen und Schloss Branzoll nbsp Oberstadt in Klausen nbsp Stadtbefestigung am Eisack nbsp Kloster Saben bei Nacht nbsp Kloster Saben nbsp Seitenaltar in der Pfarrkirche Gemalde von Josef SchopfLiteratur BearbeitenHelmut Flachenecker Hans Heiss Hannes Obermair Hrsg Stadt und Hochstift Brixen Bruneck und Klausen bis zur Sakularisation 1803 Citta e Principato Bressanone Brunico e Chiusa fino alla secolarizzazione 1803 Veroffentlichungen des Sudtiroler Landesarchivs 12 Bozen Verlagsanstalt Athesia 2000 ISBN 88 8266 084 2 Christoph Gasser Margareth Nossing Beitrage zur Hausergeschichte der Stadt Klausen Weger Brixen 1991 ISBN 88 85831 21 4 Sepp Krismer Die Kirchen von Klausen Weger Brixen 2005 Sepp Krismer Klausen 1308 2008 ein Lesebuch zur Stadtgeschichte Weger Brixen 2008 online Erika Kustatscher Die Stadte des Hochstifts Brixen im Spatmittelalter Verfassungs und Sozialgeschichte von Brixen Bruneck und Klausen im Spiegel der Personengeschichte 1200 1550 Studien Verlag Innsbruck Wien Bozen 2007 ISBN 978 3 7065 4402 3 Alois Rastner Romana Stifter Ausserhofer Die Hauptmannschaft Saben das Stadtgericht Klausen die Gerichte Latzfons und Verdings 1500 1803 Klausen 2008 Sonja Webhofer Die altesten Urkunden im Stadtarchiv Klausen 1328 1450 Diplomarbeit Innsbruck 1994 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Klausen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Klausen in der Topographia Austriacarum Mathaus Merian Quellen und Volltexte nbsp Wikisource Klausen im Anhang der Topographia Austriacarum Mathaus Merian Quellen und Volltexte nbsp Wikivoyage Klausen Sudtirol Reisefuhrer Eintrag im Tirol Atlas des Instituts fur Geographie an der Universitat Innsbruck Website der Gemeinde Klausen Landschaftsplan der Gemeinde Klausen Amt fur Landschaftsokologie Autonome Provinz Bozen Sudtirol PDF Datei Geschichte Tirol KlausenEinzelnachweise Bearbeiten GeoBrowser Provinz Bozen abgerufen am 10 November 2021 Martin Bitschnau Hannes Obermair Tiroler Urkundenbuch II Abteilung Die Urkunden zur Geschichte des Inn Eisack und Pustertals Band 1 Bis zum Jahr 1140 Universitatsverlag Wagner Innsbruck 2009 ISBN 978 3 7030 0469 8 S 171 172 Nr 199 Bettina Anzinger Georg Neuhauser Bergbau und Stadt Das Bergrevier Klausen in der Fruhen Neuzeit Ein Forschungsbericht In Geschichte und Region Storia e regione 24 2015 Nr 1 S 157 167 Die Burgermeister der Gemeinden Sudtirols seit 1952 PDF 15 MB In Festschrift 50 Jahre Sudtiroler Gemeindenverband 1954 2004 Sudtiroler Gemeindenverband S 139 159 abgerufen am 16 November 2015 I borghi piu belli d Italia Memento des Originals vom 24 Oktober 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www borghipiubelliditalia it offizielle Webseite abgerufen am 25 Oktober 2016 ital Gemeinden der Bezirksgemeinschaft Eisacktal Brixen Barbian Feldthurns Klausen Lajen Lusen Muhlbach Natz Schabs Rodeneck Vahrn Villanders Villnoss WaidbruckGemeinden der Autonomen Provinz Bozen Sudtirol Abtei Ahrntal Aldein Algund Altrei Andrian Auer Barbian Bozen Branzoll Brenner Brixen Bruneck Burgstall Corvara Deutschnofen Enneberg Eppan Feldthurns Franzensfeste Freienfeld Gais Gargazon Glurns Graun im Vinschgau Gsies Hafling Innichen Jenesien Kaltern Karneid Kastelbell Tschars Kastelruth Kiens Klausen Kuens Kurtatsch Kurtinig Laas Lajen Lana Latsch Laurein Leifers Lusen Mals Margreid Marling Martell Meran Molten Montan Moos in Passeier Muhlbach Muhlwald Nals Naturns Natz Schabs Neumarkt Niederdorf Olang Partschins Percha Pfalzen Pfatten Pfitsch Plaus Prad Prags Prettau Proveis Rasen Antholz Ratschings Riffian Ritten Rodeneck Salurn Sand in Taufers Sarntal Schenna Schlanders Schluderns Schnals Sexten St Christina in Groden St Leonhard in Passeier St Lorenzen St Martin in Passeier St Martin in Thurn St Pankraz St Ulrich in Groden Sterzing Stilfs Taufers im Munstertal Terenten Terlan Tiers Tirol Tisens Toblach Tramin Truden Tscherms Ulten Unsere Liebe Frau im Walde St Felix Vahrn Villanders Villnoss Vintl Vols am Schlern Voran Waidbruck Welsberg Taisten Welschnofen Wengen Wolkenstein in GrodenStadte der Autonomen Provinz Bozen Sudtirol Bozen Brixen Bruneck Glurns Klausen Leifers Meran Sterzing Normdaten Geografikum GND 4030978 2 lobid OGND AKS LCCN n83198627 VIAF 133162153 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klausen Sudtirol amp oldid 233700302