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Dieser Artikel behandelt das Tal Zur gleichnamigen brandenburgischen Gemeinde siehe Groden Brandenburg Groden auch Grodental Grod e ner Tal oder Grod e nertal genannt ladinisch Gherdeina i italienisch Val Gardena ist ein Dolomitental in Sudtirol Italien Das Talinnere gehort zusammen mit dem Gader und dem Fassatal Buchenstein Fodom und Cortina d Ampezzo Anpezo zum ladinischen Sprachgebiet und wird dementsprechend zu Ladinien gezahlt Blick auf Groden von NordwestenNordansicht im Winter Gehoft in Wolkenstein im Hintergrund die Stevia und der Mont de Seura Gemalde von Gustav Jahn Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Allgemeines 1 2 Ortschaften 1 3 Berge 1 4 Geologie Grodens 1 5 Seen 1 6 Waldbestand 2 Geschichte 2 1 Urgeschichte 2 2 Kirchengeschichte 2 3 Tirol 1809 2 4 Die Uberschwemmungen in Groden 2 5 Gewerbliche Tatigkeiten und Hausindustrie 2 6 Hausierhandel 2 7 Grodner Familiennamen 3 Sprache und Volkstum 4 Verkehr 5 Wirtschaft 5 1 Tourismus 5 2 Grodner Holzschnitzkunst 6 Sehenswertes 6 1 Kirchen 6 2 Burgen 7 Film 8 Sport 8 1 Klettersteige 8 2 Geologensteig 9 Personlichkeiten des Grodner Tals 9 1 Kunstler 9 2 Musiker 9 3 Sportler 9 4 Bergsteiger 9 5 Sonstige 10 Siehe auch 11 Panoramafoto 12 Literatur 13 Weblinks 14 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten Kleine Liebesszene Motiv aus dem Grodner Tal um 1895Allgemeines Bearbeiten Das 25 km lange Seitental zweigt vom mittleren Eisacktal ab und fuhrt nach Osten hinauf bis zum Sellastock bzw zu den Passen Sella und Grodner Joch welche am Sellastock an der sudlichen bzw ostlichen Seite anschliessen Durchflossen wird Groden vom Grodner Bach oder Derjon bzw Dirschingbach der mit einer Lange von etwa 26 km und einem Einzugsgebiet von 199 km einen der wichtigsten Zuflusse des Eisacks darstellt Das untere Grodner Tal ist mehrheitlich deutschsprachig und gehort auf seiner orographisch rechten Seite zur Gemeinde Lajen auf seiner orographisch linken im Taleingangsbereich zu Waidbruck und anschliessend zu Kastelruth Das eigentliche Groden im Sinne der heutigen sprachlichen Mehrheitsverhaltnisse beginnt erst ca 9 km taleinwarts nach der Talenge von Pontives auch Porta Ladina genannt Das mehrheitlich ladinischsprachige Talinnere verteilt sich auf die Gemeinden St Ulrich ladinisch Urtijei St Christina Santa Cristina und Wolkenstein Selva sowie ebenfalls Kastelruth Ciastel Teile der nordseitigen Talflanken sind im Naturpark Puez Geisler unter Schutz gestellt Ortschaften Bearbeiten Die zu Lajen gehorenden Ortschaften im unteren uberwiegend deutschsprachigen Teil des Grodner Tals sind Tschofas Tanirz und St Peter auf der gegenuberliegenden Seite im Schlerngebiet liegen die Kastelruther Fraktionen Tagusens und St Michael Die drei ladinischsprachigen Gemeinden im Talinneren haben ca 10 000 Einwohner verteilt auf St Ulrich Urtijei St Christina S Cristina und Wolkenstein Selva Fraktionen oder Weiler sind St Jakob Sacun bei St Ulrich Soplajes bei St Christina Pozza La Poza und Plan bei Wolkenstein Die linke Seite des Talinneren von Pontives bis zum Jenderbach gehort ebenfalls zur Gemeinde Kastelruth Ciastel Zu ihr zahlen die mehrheitlich ladinischsprachigen Fraktionen Pufels Bula Runggaditsch Runcadic und Uberwasser Sureghes Berge Bearbeiten Offizielle UNESCO Plattform auf der Mastle Alm unter den Geislerspitzen in GrodenGroden ist von einer Vielzahl von Almen und Bergen umgeben Die Grodner Dolomiten sind die Geislergruppe die Puezgruppe die Sellagruppe die Langkofelgruppe und die Schlerngruppe Diese Gruppen konnen als die abwechslungsreichsten malerischesten der gesamten Dolomiten bezeichnet werden Mit Ausnahme des Langkofels und der Boespitze an Wucht hinter den Sextner Dolomiten der Marmolata und Palagruppe zuruckstehend ubertreffen sie aber diese an Zerrissenheit Vielturmigkeit und kuhnen Felsgestalten und sind beliebte Ziele der Dolomitenkletterer 1 Gipfel im Norden des Tals sind die Raschotz 2317 m s l m und Seceda 2519 m der Pitschberg 2363 m die Geislerspitzen 3025 m die Stevia 2555 m der Col dala Pieres 2747 m und die Puezspitzen 2918 m Im Osten befinden sich die Cirspitzen 2592 m das Grodner Joch die Gipfel der Sellagruppe mit der Boespitze 3152 m und das Sellajoch Im Suden liegen die weitlaufigen Almboden der Ciampinoialm des Monte Pana und der Seiser Alm mit Puflatsch Dahinter erheben sich die Langkofelgruppe hochster Gipfel der Langkofel mit 3181 m und die Schlerngruppe mit den Rosszahnen 2653 m der Roterdspitze 2655 m und dem Schlern 2564 m Uber dem Talausgang liegt die Mittelgebirgslandschaft des Schlerngebiets Geologie Grodens Bearbeiten Grodens Gebirge ist ein Teil der Sudlichen Kalkalpen Der Aufbau ahnelt der Geologie des Bletterbaches 2 3 4 5 Geologische Periode Karbon Quarzphyllit St PeterGeologische Periode Perm Waidbrucker Konglomerat fraglich ob in Groden vorhanden Etschtaler Vulkanit Gruppe fruher auch Bozener Quarzporphyr genannt Auer Formation Raschotzerberg Groden Formation Cuecenes Bellerophon Formation Werfen Formation unterer Alpiner Muschelkalk Sarl Dolomit Erster Dolomitfels der in typischer Weise in St Ulrich auf den Hohen zwischen 1700 und 2200 m erscheint Pedrotsch Sass Rigais Seceda Buchenstein Formation Der sagenumwobene Gletschersee Lech dl Dragon auf dem Meisulesplateau im SellamassivWengen Formation Fossil Daonella Lommeli Sankt Cassian Formation Wettersteinkalk oder Schlerndolomit Raibler Schichten mit der Pordoi Formation wird die Sellagruppe wie besonders gut aus Groden ersichtlich in zwei Stocke aufgeteilt Hauptdolomit Fossilien MegalodontenGeologische Periode Jura Jura Leitfossil des Jura AmmonitenGeologische Periode Kreide Kreide Gestein Ammonitenfunde in der Puezgruppe Seen Bearbeiten In Groden liegen einige kleine Bergseen die meisten auf einer Meereshohe uber 2000 m Der Lech dl Dragon 2680 m auf dem Sellastock der See Lech de Crespeina 2380 m im Puezgebiet die Seen Lech Sant 2096 m Lech da Iman 2208 m Lech da Rijeda 2135 m und Lech dla Scaies 2050 auf der Mastle Alm und Lech Lagustel 1826 m unter dem Pitschberg 6 Waldbestand Bearbeiten Der Grodner Wald besteht fast nur aus Nadelbaumen An den Sudhangen des Tales wachsen hauptsachlich Fichten und Larchen uber der Raschotzer Porphyrplatte Fohren als Pionierpflanzen und in den Hohenlagen uber 1700 m fast ausschliesslich Zirbelkiefer und Latschenkiefer Geschichte BearbeitenUrgeschichte Bearbeiten Uber die Vorzeit im Dolomitengebiet ist nicht viel bekannt Manche Funde bekunden zwar eine fruhe Besiedlung des Landstriches doch im Allgemeinen kann man uber die genaueren Lebensformen nur Vermutungen anstellen Ein Fund in Groden liess vor Jahren die Archaologen aufhorchen Am Abri Plan de Frea wurden bei Ausgrabungen vorgeschichtliche Artefakte entdeckt Archaologen datierten diese Funde auf 6000 Jahre vor Christi Geburt Bei den Pfeilspitzen Nadeln und ubrigen Geraten handelt es sich um die erwiesenermassen altesten prahistorischen Funde im gesamten Dolomitengebiet Wahrscheinlich trifft die Vermutung zu dass Jager auf ihren Streifzugen unter dem riesigen Felsblock am Plan de Frea unterhalb des Grodner Joches eine provisorische Unterkunft zumindest in den Sommermonaten suchten Eine fixe Besiedlung des Ortes in den Wintermonaten gab wohl nicht Die zweitaltesten Funde stammen aus der La Tene Zeit Am Col de Flam bei St Ulrich wurden bronzene Fibeln Schmuckstucke eiserne Axte gallische Langschwerte und primitive Bauerngerate gefunden 400 v Ch soll es solche Gegenstande gegeben haben 7 Die erste Urkunde uber Groden stammt aus den Jahren 993 94 1005 In einer Traditionsnotiz des Hochstifts Freising ubertrug der bayerische Graf Otto aus dem Geschlecht der Rapotonen dem Bischof Gottschalk von Freising unter anderem ad Gredine forestum Waldgebiet in Groden 8 Kirchengeschichte Bearbeiten 1027 gelangte Groden unter die Herrschaft des Bischofs von Brixen bzw von dessen Vogten zunachst den Grafen von Andechs und dann den Grafen von Tirol Ursprunglich wurde Groden kirchlich von Albeins aus betreut im 12 Jahrhundert ging die Betreuung an die Pfarre Lajen uber 1342 wurde ein Ulrichskirchlein urkundlich genannt 1418 entstand die erste Kuratie in Groden in St Christina und hatte ihren ersten Seelsorger 1655 wurde in St Ulrich eine Kuratie eingerichtet und 1735 entstand in Wolkenstein ein Benefizium Die linke Talseite war seelsorgerisch von Kastelruth abhangig bis 1637 in Pufels eine Kuratie errichtet wurde 1778 wurde die Fraktion Uberwasser der Kuratie St Ulrich zugeordnet Erst 1902 wurde St Ulrich zur Pfarre erhoben wodurch Groden nicht mehr von Lajen abhangig war 9 Tirol 1809 Bearbeiten Grodner Trachten in einer Skizze von Josef Moroder LusenbergIm Zuge der Tiroler Revolte von 1809 zogen an die 1200 Mann unter der Fuhrung des napoleonischen Generals Luis Peyri zwischen 2 und 4 November 1809 durch Groden Die franzosischen Bataillone waren zunachst in Plan bei Wolkenstein und anschliessend am Antoniboden in St Ulrich stationiert wo sie laut Josef Moroder Lusenberg einen geschlachteten Stier am Lagerfeuer verzehrten Demselben Bericht zufolge ritt Andreas Moroder Vorsteher von St Ulrich Sturmkommandant der Grodner Schutzen Kaufmann und Grossvater des Malers den Soldaten in Wolkenstein entgegen Mit einem eleganten spanischen Anzug bekleidet und eine weisse Fahne mit sich fuhrend wollte er die Franzosen besanftigen indem er ihnen freies Geleit durch das Tal zusicherte Er wurde jedoch gefangen genommen und als Geisel nach Muhlbach in das Pustertal verbracht In der Folge uberlebte er die Schlacht die am 4 November 1809 zwischen dem Lajener Ried und der Starzerbrucke bei Waidbruck stattfand und bei der etwa 400 franzosische Soldaten von den Tiroler Freiheitskampfern getotet wurden Die Grodner Schutzen beteiligten sich 1809 an zahlreichen Kampfen doch ist aufgrund der geringen Zahl an Grodner Gefallenen anzunehmen dass die Abordnungen des Tales uber keine grossen Mannschaftsstarken verfugten da viele junge Grodner im Ausland Italien Frankreich und Spanien in den uber 300 Handelsstationen Grodens tatig waren 10 Auch in Groden selbst mussten die franzosischen Soldaten bei ihrem Durchzug keinen nennenswerten Widerstand gewartigen Ende 1809 ausserte das Gericht Wolkenstein in einer Resolution den Wunsch mit Deutschtirol also dem damaligen Konigreich Bayern vereinigt zu bleiben 11 Im Vertrag am 7 Juli 1810 wurde der sudliche Teil Tirols an Italien und Illyrien abgetreten Die Grenze verlief an den Hauptkammen der Langkofel und Schlerngruppe 12 Die Uberschwemmungen in Groden Bearbeiten Im Spatsommer und wiederum im Herbst 1882 wurden Sudtirol und Groden von einer Hochwasserkatastrophe heimgesucht 13 14 15 Es waren ein Dutzend Tote ein Bergrutsch in Wolkenstein die Zerstorung vieler Hauser Kornmuhlen Waldflachen zu verzeichnen Die Zerstorung von zahlreichen Drechselstuben und der Talstrasse fugte der florierenden Grodner Holzindustrie einen schweren Schaden zu Erst am 4 Januar 1883 konnte die provisorische Wiederherstellung der Grodnerstrasse gemeldet werden Im gesamten Tal blieben nur 2 Brucken ubrig und 19 mussten wieder gebaut werden Friedrich Borgfeldt ein norddeutscher Kirchspielvogt 1875 nach Meran umgesiedelt startete eine erfolgreiche Spendenaktion in Schleswig Holstein und konnte einige Tausend Gulden an die in Not geratenen Grodner verteilen Dafur erhielt er von den Gemeinden Grodens als Zeichen der Dankbarkeit sechs bemalte Holzstatuen die Grodner Tracht darstellend des Malers und Bildhauers Josef Moroder Lusenberg 15 Gewerbliche Tatigkeiten und Hausindustrie Bearbeiten Der Tiroler Landreim 16 bezeugte schon 1558 dass der Grodner Loden bekannt war Bestaunt sind Layener Weizen und Grodner Loden steif 17 Weizen Obst und Wein konnten wegen der Hohenlage in Groden nicht angebaut werden deshalb mussten sich die Grodner von jeher um weitere Einnahmequellen neben Landwirtschaft und Viehzucht kummern Das Holzschusselndrehen scheint im 16 und 17 Jahrhundert grossere Schusseln wurden schon im Wald gedreht eine grossere Bedeutung gehabt zu haben Ab dem 17 Jahrhundert war das Spitzenkloppeln ein wichtiger Tatigkeitszweig Aus dieser Zeit stammt die Sprachwendung Ji cun l puntl zuruckfuhrend auf den Brauch dass Frauen sich zur Klopplerei und zu Gesprachen versammelten Die Klopplerei fand um 1830 1840 in Groden ein rasches Ende als die Herstellung von Holzspielzeug und Kleinplastiken sich in jeder Familie verbreitete und ein wichtiger Ertragszweig der Grodner Wirtschaft wurde In Groden wurden jahrlich bis zu eine Million Holzpuppen hergestellt 18 Hausierhandel Bearbeiten Buckelkramer in Groden mit einer Ladung von holzgeschnitzten PferdenEnde des 17 Jahrhunderts verbreitete sich unter den Grodnern und besonders Grodnerinnen der Hausierhandel wohl um die selbst erzeugte Ware zu veraussern Schon Ende des 18 Jahrhunderts reichten die Handelsbeziehungen der Grodner weit uber Tirol hinaus In vielen Stadten Europas wurden Handelsniederlassungen errichtet und viele Grodner betatigten sich auch als Makler und Geldwechsler wie z B die Familie Perathoner in Florenz Ein Mitglied dieser Familie Gian Domenico Bruno Perathoner schenkte 1807 der Pfarrkirche St Ulrich eine Madonna aus Alabaster von Luigi Colli die im Museum Gherdeina ausgestellt ist Anfang des 19 Jahrhunderts fuhrte Groden schon uber 400 Niederlassungen in Europa einschliesslich Russland bis Alexandrien in Agypten und Nordamerika 18 Um 1800 waren etwa zwei Drittel der Grodner Bevolkerung im Ausland unterwegs Ein neues Wehrgesetz das die langere Abwesenheit der Manner vom Tal verhinderte und die Verbesserung des Verkehrs unter anderem durch die Entstehung der Eisenbahnen forderten das Verlagssystem wobei dieses Verkaufsnetz sich allmahlich aufloste Grodner Familiennamen Bearbeiten Die am haufigsten vorkommenden Familiennamen sind Senoner Demetz Perathoner Runggaldier Insam Mussner Moroder Kostner Prinoth Stuffer Comploi Bernardi Kasslatter Ploner Vinatzer Hofer Rabanser Schenk Pitscheider Malsiner Lardschneider Pitschieler Delago Sotriffer 19 Sprache und Volkstum BearbeitenIm ausseren unteren Grodner Tal von Waidbruck im Eisacktal bis zum Boden von Pontives auf einer Hohe von 1200 m spricht man mehrheitlich Deutsch Lajen weist beispielsweise einen Anteil der Ladinischsprachigen von knapp 6 auf rund 4 sprechen Italienisch als Erstsprache Hinter der Talenge der Porta Ladina dominiert in den Hauptgemeinden St Ulrich St Christina und Wolkenstein bis uber das Grodner Joch hinaus das Ladinische Die Grodner sprechen jedoch neben ihrer Muttersprache auch Deutsch und Italienisch Fur das Ladinische und das Grodner Volkstum setzten sich u a Tresl Gruber Franz Prugger Bruno Moroder Amalia Obletter Frieda Piazza Christian Moroder Max Tosi und Alex Moroder ein Bekannt sind die Grodner Trachten die zu besonderen meistens kirchlichen Anlassen noch gern getragen werden Siehe hier Groden ist reich an Sagen die teilweise von Karl Felix Wolff in den Dolomitensagen verarbeitet wurden s auch hier 20 Viele Sagen sind jedoch nicht veroffentlicht bzw niedergeschrieben worden Verkehr Bearbeiten1856 wurde eine erste befahrbare Strasse ins Tal gebaut Heute ist es in erster Linie vom Eisacktal her durch die SS 242 und ihre Zufahrtvariante SS 242 dir fur den Kraftverkehr erschlossen Die SS 242 verbindet Groden zudem ubers Sellajoch mit dem Fassatal die SS 243 ubers Grodner Joch mit dem Gadertal Eine weitere Verkehrsverbindung besteht durch die Landesstrasse 64 mit dem Schlerngebiet Das Tal wurde ab 1916 von der Grodner Bahn bis zu ihrer Einstellung im Jahr 1960 befahren Wirtschaft Bearbeiten Teilstuck der Saslong in GrodenTourismus Bearbeiten Der wichtigste Wirtschaftszweig ist der Tourismus insbesondere der Tourismus fur den Wintersport Grodner Holzschnitzkunst Bearbeiten Hauptartikel Bildhauerei in GrodenBesonders in St Ulrich ist die Holzschnitzkunst mit Erstellung von Holzstatuen Holzfiguren und Kircheneinrichtungen und einst das Holzspielzeug ein wichtiger Wirtschaftszweig Die Grodner Holzschnitzkunst entstand im beginnenden 17 Jahrhundert mit den Kunstlerfamilien Trebinger und Vinazer deren Mitglieder besonders im Eisacktal in Brixen bei Adam Baldauf und vielleicht Hans Reichle aber auch in Venedig und Rom ihre Ausbildung erhielten Schon im 18 Jahrhundert waren in ganz Groden uber vierzig Holzschnitzer tatig Einen besonderen Aufschwung erreichte die sakrale Holzschnitzkunst in Groden durch die Grundung der Zeichenschule in St Ulrich Der Ausbildung von Grodner Holzschnitzern an den Kunstakademien in Munchen und Wien begrundete Grodens fuhrende Stellung in der sakralen Holzschnitzkunst Uber die Grodner Strasse im Jahr 1856 und die Brennerbahn die 1859 Verona und 1867 Innsbruck anband konnten aus Groden Spielzeug und Kircheneinrichtungen hauptsachlich aus Holz leichter und rascher exportiert werden Die meisten Grodner Holzschnitzereien werden aus Zirbelholz geschnitzt Sehenswertes Bearbeiten Pfarrkirche der Gemeinde St Christina in Groden Tur der Bergkapelle von Monte Pana in St Christina in Groden Bergkapelle von Monte Pana in St Christina in GrodenMuseum Museum Gherdeina Das Museum Gherdeina in der Cesa di Ladins in St Ulrich verfugt uber eine reiche Sammlung von Grodner Holzschnitzereien vom 17 bis zum 20 Jahrhundert Ausserdem werden hier altes Grodner Holzspielzeug Fossilien und Mineralien aus den Dolomiten eine Sammlung archaologischer Funde aus dem Grodner Raum von der Stein Bronze und Eisenzeit bis zur Romerzeit und uber 30 Werke des Grodner Kunstmalers Josef Moroder Lusenberg gezeigt Einmalig im Alpenraum sind die Rotelzeichnungen auf einer spatmittelalterlichen Tafelung und das barocke Fastentuch von St Jakob Bekannt ist das Museum auch wegen des Nachlasses des Grodner Filmproduzenten Bergsteigers und Architekten Luis Trenker Kirchen Bearbeiten Die Pfarrkirchen in Groden zeigen viele Exemplare guter Grodner Holzschnitzkunst Die St Jakobs Kirche ist die alteste Kirche mit spatgotischen Fresken der Brixner Schule und dem barocken Altar der Vinazer Bildhauer Pfarrkirche St Ulrich in Groden St Antonius Kirche St Anna Kirche Heiligkreuzkapelle Raschotz Pfarrkirche St Christina in Groden Bergkapelle in Pana Die Kapelle des Architekten Franz Baumann auf Monte Pana mit dem Kruzifix von Vinzenz Peristi und einem Fresko von Albert Stolz 1936 und das anliegende Berghotel sind ein Beispiel moderner alpiner Architektur der 1930er Jahre Burgen Bearbeiten In Groden bestehen drei Burgen Burg Stetteneck in St Ulrich Burgruine Wolkenstein im Langental Fischburg In St Christina Wolkenstein steht die Fischburg ein barocker Bau im Stil eines Schlosses Sie ist im Besitz der venezianischen Adelsfamilie Franchetti Film BearbeitenZahlreiche Spielfilme von Luis Trenker wurden in Groden aufgenommen 1966 drehte Roman Polanski die Aussenaufnahmen zu seinem Kinofilm Tanz der Vampire in Groden Sport BearbeitenDer Skisport wurde in Groden gegen Ende des 19 Jahrhunderts eingefuhrt Siehe dazu einen Artikel von Emil Terschak hier So findet neben dem Breitensportbetrieb in Groden auf der Saslong einer Skipiste vom Ciampinoi nach Ruacia Gemeinde Wolkenstein hin ein Herren Abfahrts und Super G Weltcuprennen statt Auch wurde in Groden die Alpinen Skiweltmeisterschaften 1970 ausgetragen Groden liegt auch an der Sellaronda einer Ski Tour rund um das Sella Massiv Des Weiteren ist es Bestandteil des Skigebiets Dolomiti Superski Seit dem Sommer 2007 stehen Langlaufern auf dem Monte Pana mehrere Loipen zur Verfugung und nebenbei auch zwei Sprungschanzen in der Gemeinde St Christina Auch der Eishockeysport hat in Groden Tradition und entwickelte sich im Laufe der Jahre zum Volkssport schlechthin Die Grodner Mannschaft HC Gherdeina die ihre Heimspiele im Eisstadion von St Ulrich austrug zahlte jahrelang zu den besten Mannschaften Italiens Der HC Gherdeina wurde viermal italienischer Eishockeymeister Nach dem von einem Erdrutsch verursachten Einsturz des Stadions im Jahre 1998 wurde die Mannschaft mit dem Verein HC Selva vereint und nach Wolkenstein verlegt wo sie heute noch spielt jedoch nicht mehr auf dem Niveau alter Zeiten Dieser Verein heisst nach der Zusammenlegung der beiden Vereine weiterhin HC Gherdeina und spielt in der Serie A2 Im Sommer wird in Groden hauptsachlich Wandern Mountainbiken und Bergsteigen betrieben Klettersteige Bearbeiten Von Groden aus sind viele Klettersteige in den umliegenden Bergen leicht erreichbar Oskar Schuster Steig auf die Plattkofelspitze in der Langkofelgruppe Possneckersteig im Sellastock altester Klettersteig in den Dolomiten Erbaut durch die DAV Sektion Possneck 1912 Brigata Tridentina zum Pisciadusee Grosse Cirspitze Sass Rigais in den Geislerspitzen Piz Duleda in der PuezgruppeGeologensteig Bearbeiten Ein Wandersteig Geotrail in den Grodner Dolomiten zwischen dem Panider Sattel und Pufels ermoglicht es die Entwicklungsgeschichte der Dolomiten mithilfe auch von acht Schautafeln in vier Sprachen zu erleben 21 Personlichkeiten des Grodner Tals Bearbeiten Grodner Holzschnitzerei Martin Vinazer Christusfigur im Halbrelief signiert MVF 1727 Marterl in St Ulrich Darstellung eines Arbeitsunfalles beim Holzfuhren 1874 Zeugnis der harten Arbeit der Bergbauern im damaligen Groden Der denkmalgeschutzte Bauernhof Peza in St Ulrich in GrodenKunstler Bearbeiten Ulrich Bernardi Bildschnitzer Jakob Crepaz Maidl Bildhauer Johann Dominik Mahlknecht Bildhauer Josef Mersa Bildhauer Egon Moroder Rusina Maler Johann Baptist Moroder Bildhauer Josef Moroder Lusenberg Bildhauer und Maler Ludwig Moroder Bildhauer Rudolf Moroder Bildhauer Peter Nocker Bildhauer Hans Perathoner Bildhauer Samuel Perathoner Bildhauer Franz Tavella Bildhauer Christian Trebinger Bildhauer Markus Vallazza Maler und Illustrator Martin Vinazer BildhauerMusiker Bearbeiten Die Ladiner Volksmusik Duo Belsy Volksmusik Sangerin Giorgio Moroder Komponist und Oscar PreistragerSportler Bearbeiten Leo Insam Eishockeyspieler Carolina Kostner Eiskunstlauferin Isolde Kostner Skifahrerin Ivo Mahlknecht Skifahrer Michela Ponza Biathletin Elena Runggaldier Skispringerin Lukas Runggaldier Kombinierer Peter Runggaldier Skifahrer Carlo Senoner Skifahrer Simona Senoner Skispringerin Alex Vinatzer SkifahrerBergsteiger Bearbeiten Luis Trenker Bergsteiger Schauspieler und Schriftsteller Karl Unterkircher Bergsteiger Batista Vinatzer Bergsteiger Paula Wiesinger Bergsteigerin Skirennlauferin und Gastronomin Emilio Comici Bergsteiger Ivo Rabanser Bergsteiger AutorSonstige Bearbeiten Rut Bernardi ladinische Schriftstellerin und Publizisten Tresl Gruber Lehrerin Sprachwissenschaftlerin Kunstlerin Adele Moroder ladinische Schriftstellerin Alex Moroder Grundungsmitglied mehrerer Organisationen zur Erhaltung von ladinischer Sprache und Volkstum Franz Moroder Ernst Prinoth Emil Terschak Fotograf Illustrator Bergsteiger Oswald von Wolkenstein spatmittelalterlicher Dichter und KomponistSiehe auch BearbeitenBildhauer in Groden Gustav Jahn Maler Panoramafoto Bearbeiten vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen Panorama in Groden genauer St Christina mit Langkofel und die Weltcuppiste Saslong im HintergrundLiteratur BearbeitenFritz Benesch Bergfahrten in den Grodner Dolomiten Bruckmann Munchen 1899 OCLC 236093251 Wilhelm Moroder Lusenberg Die Marktgemeinde St Ulrich in Groden Eigenverlag Innsbruck 1908 Nachdruck anlasslich des Gedenkjahres 1000 Jahre Groden Schlern Band 73 9 Athesia Bozen 1999 OCLC 888907635 Franz Moroder Das Grodner Tal 2 Auflage Hrsg von der Section Groden des Deutschen und Osterreichischen Alpenvereins St Ulrich in Groden 1914 Wilhelm Lutz Groden Landschaft Siedlung und Wirtschaft eines Dolomitenhochtales Tiroler Wirtschaftsstudien Folge 21 Wagner Innsbruck 1966 DNB 457475374 Edgar Moroder Die Moroder ein altladinisches Geschlecht aus Groden Dolomiten vom 14 bis zum 20 Jahrhundert Ursprung Geschichte Biographien Anhang Beitrag zur tirolischen Familienforschung Eigenverlag St Ulrich in Groden 1980 DNB 550660534 Marina Demetz Hausierhandel Hausindustrie und Kunstgewerbe im Grodental vom 18 bis zum beginnenden 20 Jahrhundert Wagner Innsbruck 1987 ISBN 3 7030 0186 0 Dissertation Universitat Innsbruck 1984 253 Seiten Edgar Moroder Bruno Flaim Groden in den Dolomiten Manfrini Calliano 1991 ISBN 88 7024 435 0 Helmut Stampfer Hrsg Bauernhofe in Sudtirol Band 7 Groden Athesia Bozen 2010 ISBN 978 88 8266 627 9 Barbara Lanz Sonja Mitterer Hofekarte Groden Museum Gherdeina St Ulrich in Groden 2014 ISBN 978 88 909015 0 8 Weblinks Bearbeiten Commons Groden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wikivoyage Grodner Tal ReisefuhrerEinzelnachweise Bearbeiten Julius Gallhuber Bearbeiter Dolomiten Ein Fuhrer durch die Taler Orte und Berge der gesamten Dolomiten III Band Westliche Dolomiten Artaria Wien 1929 S 17 Geologische Exkursion in die Dolomiten Memento vom 21 Juni 2011 im Internet Archive Gianluca Cotz Geologische und geotechnische Verhaltnisse der Massenbewegungen bei Pontives Grodnertal Sudtirol Universitat Wien Diplomarbeit 2009 PDF 11 0 MB Maria Ogilvie Gordon Julius von Pia Zur Geologie der Langkofelgruppe in den Sudtiroler Dolomiten In Mitteilungen der Osterreichischen Geologischen Gesellschaft Band 32 1939 S 1 118 uibk ac at Memento vom 1 Februar 2012 im Internet Archive PDF 7 4 MB Georg Mutschlechner Geologie der Langkofelgruppe Jahrbuch der Geot Bundesanstalt 1935 PDF 2 3 MB C M Christian Moroder Nosc lec Calender de Gherdeina 1978 Union di Ladins de Gherdeina St Ulrich 1977 S 93 Reimo Lunz Archaologische Streifzuge durch Sudtirol Bozen Athesia 2004 ISBN 88 8266 258 6 S 330 Martin Bitschnau Hannes Obermair Tiroler Urkundenbuch II Abteilung Die Urkunden zur Geschichte des Inn Eisack und Pustertals Bd 1 Bis zum Jahr 1140 Universitatsverlag Wagner Innsbruck 2009 ISBN 978 3 7030 0469 8 S 135 137 Nr 170 Karl Wolfsgruber Die Seelsorge in den ladinischen Talern In Ladinien Land und Volk in den Dolomiten Sudtiroler Kulturinstitut Bozen 1963 1964 S 440 467 Josef Steiner Der Sammler fur Geschichte und Statistik von Tirol Innsbruck Wagner 1807 abgerufen am 10 Januar 2011 Edgar Moroder Tirol 1809 in Ladinien insbesondere in Groden Ein Beitrag zum Tiroler Gedenkjahr 2009 aus Ladinien St Ulrich in Groden Eigenverlag 2009 Kalender Ladin per l ann 1915 Liber per la familia ladina Innsbruck Kinderfreund 1915 Catarina Perathoner Tina de Val Dla gran eghes de l an 1882 4 Folgen Nos Ladins 1 November 15 November und 15 Dezember 1956 1 Janner 1957 Ladinisch L an dal eghes 1882 te Gherdeina Coche anda Madalena Linder de Fujeron y anda Catarina Perathoner de Val a scrit de chesc an Calender de Gherdeina 1959 Union di Ladins de Gherdeina 1958 S 46 49 a b Hans H Reimer Grodner Dank fur norddeutsche Spenden Friedrich Borgfeldt und die Hochwasserkatastrophe 1882 in Sudtirol Der Schlern 85 Jahrgang Heft 2 2011 S 4 23 Tiroler Landreim abgerufen am 9 Januar 2011 Tiroler Landreim Zeile 719 abgerufen am 9 Januar 2011 a b Rita Stablein Robert Moroder Altes Holzspielzeug aus Groden Die Entwicklung einer Heimindustrie Athesia 1980 ISBN 88 7014 176 4 Sieglinde Strickner Nachnamen in Sudtirol 2004 Autonome Provinz Bozen Sudtirol Landesinstitut fur Statistik ASTAT Bozen 2005 Ladinische Sagenwelt abgerufen am 9 Januar 2011 Geologensteig auf Pufels abgerufen am 23 Juli 2011 Memento vom 16 Juli 2011 im Internet Archive 46 56 11 704722222222 Koordinaten 46 34 N 11 42 O Normdaten Geografikum GND 4072058 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Groden amp oldid 235019106