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Ein Waal ist ein vom Menschen angelegter Bewasserungskanal oder graben der Wasser meist aus einem Bach und nur ganz selten aus einem See zu den oft hiervon sehr weit entfernt gelegenen landwirtschaftlichen Kulturen leitet Die Bezeichnung ist gebrauchlich unter anderem fur die in Tirol Sudtirol zur Bewasserung der Fluren kunstlich angelegten Kanale Besonders im Sudtiroler Vinschgau sind die Niederschlagsmengen wegen der geografischen Lage so gering dass die Landwirtschaft vor allem am Sonnenberg auf kunstliche Bewasserung angewiesen ist Aus diesem Grund entstand dort eines der ausgedehntesten Bewasserungssysteme in den Alpen Ein Waal in Prad Vinschgau mit drei Wehren zum Umleiten des WassersEin trockener Waal in Prad Vinschgau mit zwei Wehren zum Umleiten des WassersEin Waal in Laatsch Vinschgau mit einem Brett als Wehr zum Umleiten des Wassers Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Wortbedeutungen 2 Funktion 2 1 Anlagen 2 2 Bewasserungsverfahren 2 3 Bewirtschaftung 2 4 Ubergang zu modernen Bewasserungsmethoden 2 5 Die Waalwege 2 6 Wasserwosser 3 Ubersicht uber erhaltene Waale 3 1 Vinschgau 3 2 Burggrafenamt 3 3 Nordtirol 3 4 Klosterwaale in Schwaben 4 Siehe auch 5 Film und Fernsehen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Wortbedeutungen BearbeitenDie Anlage von Bewasserungskanalen dieser Form ist weltweit und seit dem Beginn der Landwirtschaft verbreitet und findet sich in diesem Sinne fur funktional ahnliche Anlagen in lokaler Auspragung etwa als Suone Bissen Wasserfuhren oder Wasserleiten im Schweizer Kanton Wallis Fluder im Osterreichischen Wuhr im Sudschwarzwald Fleizen in den luxemburgischen Ardennen Levada auf Madeira und den kanarischen Inseln Ru im Aostatal Bief oder Bisse in den franzosischen Seealpen 1 2 oder Faladsch in Oman Die folgenden Benennungen sind die die im Tirolischen und angrenzenden Raum gefunden werden 3 Waal aus lateinisch aqualis oder keltisch boul ein kunstlich angelegter Bewasserungskanal graben kunstliche Rinne 4 Aqualis bedeutet ursprunglich Wasserkrug in spatromischer Zeit Wasserlauf und auch Bach Kanal Im Vinschgau sind im Jahr 1359 die Bezeichnungen Haroesseval Rafinechswal und Walitteval fur drei historische inzwischen abgegangene Waale in Schlanders urkundlich bezeugt 5 Im Engadin und Munstertal sind die gebrauchlichen bundnerromanischen Bezeichnungen fur Bach ual oder aual im Unterengadin kommt die Bedeutung Bewasserungsgraben hinzu Im ladinischen Gadertal heisst die Entsprechung aga und fur Groden aghel Im Fassatal heisst der Bewasserungsgraben im oberen Talbereich egacel unterfassanerisch agacal in der Gegend von Moena egacialch Am Nonsberg und im Friaul sind mit acal und gai aqualis Ableitungen belegt Im oberen Inntal ist fur die Ortschaft Pettnau bei Telfs die Aussprache Qual bezeugt Kandel oder Kaandl ist auf das lateinische canale zuruckzufuhren Fur das Deutsche findet sich althochdeutsch chanali mittelhochdeutsch kanel neudeutsch einerseits der mit grosserem Bedeutungsumfang versehene hochsprachliche Kanal und andererseits der semantisch auf die Rinne aus Holz zu Zwecken der Bewasserung eingeschrankte dialektale Kandl Die unterschiedliche Betonung auf der ersten Silbe beim dialektalen Wort und auf der Endsilbe beim hochsprachlichen Wort zeugen vom unterschiedlichen Zeitpunkt der Ubernahme des Wortes aus dem Romanischen in dem generell die Endsilbe betont wird ins Germanische in dem seit ca 1000 n Chr die erste Silbe betont wird Kandl das den Akzentsprung mitgemacht hat muss also vor dem Ubergang zur Erstsilbenbetonung ins Deutsche gekommen sein Kanal erst danach Analog zu den Vinschgauer Formen existieren im westlich angrenzenden Graubunden die ratoromanischen Formen chanal chanel im Engadin canal in der Surselva So sind westlich und ostlich des Reschen Reliktworter aus lat canale in der Bedeutung Rinne aus Holz zum Zwecke der Bewasserung fassbar Ableitungen vom Etymon canale leben auch weiter ostlich in den ladinischen Talern der Dolomiten und am Nonsberg fort bezeichnen dort aber nicht explizit die Holzrinnen zur Bewasserung sondern sind semantisch weiter gefasst Diese Tatsache ruhrt wohl auch von dem Umstand her dass in diesen weiter ostlich gelegenen Gebieten durch die dortigen Niederschlagswerte die Bewasserung nicht die zentrale Rolle spielt wie im niederschlagsarmen Gebiet um den Reschen nbsp Holzrinnenwaal Martelltal Lawad oder Lawad ist ein anderes Wort romanischen Ursprungs zur Bezeichnung einer Holzrinne Als Etymon kann die feminine Form des Partizips angesetzt werden levata zu levare heben an Die Lawad ist somit die Gehobene Im deutschsprachigen Tirol ist Lawad bereits 1713 fur Taufers als runst oder lafath belegt und noch heute im Vinschgau in der Form Lawad oder Lawad gebraucht Auch im angrenzenden romanischsprachigen Gebiet westlich des Reschen ist das Wort heute noch lebendig so ist lava da als Wassergraben Gerinne aus Brettern in der Val Mustair gebrauchlich Road oder Rode stammt vermutlich vom lateinischen rota und hat mit Rotation mit der Abfolge von Turnussen zu tun Bei der Bewasserung sind damit die alten verbrieften Rechte gemeint die die Wasserverteilung reihum zwischen den Mitgliedern auf das Genaueste regeln wann Roadtog und in welchen Zeitintervallen Weilen wie viel Wasser Furch abgeleitet werden darf Um Streitigkeiten zu verhindern wurde die Abfolge der Wasserableitungen oft durch Auslosung festgelegt aus einem Sack wurden Holzstabchen mit der Erkennungsmarke der Betroffenen wie bei einer Tombola gezogen und so die Turnusabfolge die Road festgelegt Die Turnusse waren in der Regel eng mit dem Hof oder mit dem Grund und nicht mit den darauf lebenden Personen verbunden Sie konnten nicht veraussert wohl aber mit einer Hypothek belastet werden Daher der Spruch Ein Hof ohne Wasser ist nichts wert Derselbe Wortstamm findet sich im mittelalterlichen Rodfuhrwesen in Tirol Damals unterlagen die Waren durchziehender Kaufleute dem Niederlagsrecht bestimmter Stadte Rodstation Nicht nur sie hatten sich zudem der lokalen Fuhrleute zu bedienen die in festgelegter Reihenfolge Rod die Waren von Rodstation zu Rodstation transportierten Funktion BearbeitenHauptfunktion der Waale ist die Bewasserung Der Waal tragt das Wasser in die zu bewassernden Wiesen und Felder daher der manchmal verwendete Name Tragwaal Waale wurden zum Betreiben von Muhlen und Sagen verwendet da sich steilere Gelandefuhrungen fur solche Zwecke geradezu anboten Sie liefern das Wasser fur die Tranken der Tiere und in fruheren Zeiten sogar das Trink und hausliche Gebrauchswasser fur ganze Ortschaften Sie werden eventuell auch als praktisches Vehikel zum Ausbringen des Mistes auf den Feldern genutzt Werden Waale ausschliesslich fur die Bewasserung eingesetzt wird die Wasserzufuhr nur in der Vegetationsperiode aufrechterhalten Im Laufe des Oktobers wird das Wasser abgestellt und im April Mai werden solche Waale wieder in Betrieb gesetzt Im Vinschgau gab es fruher ein fast 600 km langes Hauptwaalnetz das flachendeckend alle landwirtschaftlich genutzten Fluren versorgte Anlagen Bearbeiten nbsp Aquadukt des Laaser Kandlwaals in LaasDie einfachste Form ist ein in das Gelande gegrabener Kanal In steileren Hanglagen oder in erosionsgefahrdetem Gelande werden der Boden und die Wande des Waales durch Verbauungen befestigt Im felsigen Gelande konnen das in den Fels gehauene Kanale oder Tunnels sein Kurzere felsige Hindernisse und quer verlaufende kleine Graben werden meist mit Hilfe von Holzrinnen sogenannten Kandeln Lawaden oder Nueschen uberwunden In seiner Konzeption einzigartig ist der Laaser Kandlwaal der die Etsch auf einem 600 m langen holzernen Aquadukt auf 32 bis zu 15 m hohen Steinpfeilern uberquerte bis er 1907 von einem Brande zerstort wurde Auf steinschlag muren oder lawinengefahrdeten Strecken werden die Waale in Karnillen oder Dolen gefuhrt das sind mit Steinplatten und Erdreich abgedeckte unterirdische Waalabschnitte In diesen Karnillen angebrachte Kontrollschachte die Fenster erlauben es den Zustand des unterirdischen Verlaufs zu kontrollieren Um die vom Wasser mittransportierten Sedimente und Gegenstande moglichst gering zu halten werden Sandfangbecken Siebanlagen und rudimentare Fangrechen zwischengeschaltet Waalverzweigungen Waalableitungen werden teilweise mit stationaren verriegelbaren und mit Schraubvorrichtungen ausgestatteten Schwellbrettern versehen mit deren Hilfe das Umleiten des Wassers genau regelbar ist Bewasserungsverfahren Bearbeiten Das Wasser wird beim Wassern mit Hilfe von Schwellbrettern aus dem Tragwaal eventuell in kleinere Nebenkanale in die Pingger umgeleitet die ihrerseits schmale Wiesenkanale Wurzelkanale oder Ilzen genannt speisen Die Bewasserung leicht abschussiger Wiesen und Felder erfolgt in einer Art Rieselverfahren wobei mit Wasserblechen Wasserbrettern oder Wasserhunden die Fliessrichtung des Wassers in kurzen Abstanden immer wieder neu einreguliert wird so dass es uberall auf dem Feld ausgebracht werden kann Der jahrhundertelang mitgefuhrte Schwemmsand lagert sich neben den Ilzen ab und bildet in den Wiesen haufig niedere lang gezogene Gelanderucken die Bichl oder Egger Mancher Bauer legt sich bis zur nachsten Road bis er wieder an die Reihe kommt einen Wasservorrat in einem kunstlichen Becken an das Tschott oder Hilbe genannt wird Tschott werden auch sehr grosse Reservebecken genannt die heute Trockenperioden uberbrucken helfen in deren Folge sich die Wasserschuttung der angezapften Bache vermindert Bewirtschaftung Bearbeiten Die Ursprunge dieser Bewasserungstechnik liegen mit Sicherheit sehr weit zuruck Die altesten Dokumente stammen aus dem 12 Jahrhundert und bestatigen zum Teil nur altere Rechte Fakt ist dass der Bau die Erhaltung und der Betrieb solcher Anlagen von einzelnen Bauern nicht zu schaffen waren Sie entstanden als Gemeinschaftswerk und hatten als Rechtsgrundlage meist sehr komplizierte und ausgeklugelte Vertragswerke Weistumer die trotz allem oft jahrelange ja sogar jahrhundertelange Rechtsstreitigkeiten oder mit brachialer Gewalt ausgetragene Handel ums Wasser nicht verhindern konnten nbsp Zum Klammwaal gehorende Waalerhutte 2377 m auf dem Atzboden nbsp Waalschelle am Tscharser SchnalswaalVerantwortlich fur die Abwicklung der Rechtsgeschafte ist der Waalmeister Er verwaltet die Bucher trifft alle fur die ordentliche Geschaftsfuhrung ublichen Entscheidungen und vertritt die Gemeinschaft bei Rechtsstreitigkeiten und Prozessen Die einzelnen Mitglieder der Genossenschaft erbringen ihre Beitrage in Gestalt von Arbeitsleistungen oder eventuell in Geld Die Wartung des Waales obliegt dem Waaler Er beaufsichtigt den Waal fuhrt Instandsetzungsarbeiten durch und hat das Funktionieren des Waals rund um die Uhr zu gewahrleisten Aus diesem Grund wohnte der Waaler fruher direkt in einer Waalerhutte neben dem Waal wenn dieser sehr lang war und bediente sich auch akustischer Hilfsmittel wie der Waalschelle Der Waaler war ein wichtiger und meist geachteter Mann und wurde von der Gemeinschaft am ersten Fastensonntag fur ein Jahr mit seiner Aufgabe betraut Das Mandat wurde jedes Jahr verlangert sofern die Gemeinschaft mit seiner Arbeit zufrieden war Jedes Jahr beim Beginn der Vegetationsperiode muss der Waal funktionstuchtig gemacht und vom ganzen Unrat gesaubert werden den die Winterwitterung abgelagert hat Das Auftun wird haufig von einem Trupp der Gemeinschaft erledigt Ubergang zu modernen Bewasserungsmethoden Bearbeiten Die Bewirtschaftung und Wartung der Waale ist sehr arbeitsintensiv Das Gleiche gilt fur die traditionelle Art der Bewasserung Die Waale sind sehr storungsanfallig konnen bei Gewittern uberlaufen und Erosionen im Gelande verursachen Es ist nur allzu verstandlich dass mit Beginn in der Zwischenkriegszeit und nach dem Zweiten Weltkrieg massiv in moderne Bewasserungsmethoden investiert wurde Viele Waale wurden aufgelassen und durch Rohrsysteme ersetzt Die Betten mancher Waale dienen heute nur noch als Unterlage fur Rohrleitungen Trotzdem gibt es noch Waale die in Betrieb sind und liebevoll instand gehalten werden Die Waalwege Bearbeiten Auf dem Kamm des talwarts gerichteten Waaldammes wurde in der Regel ein Waalsteig angelegt der fruher nur fur das Wartungspersonal gedacht war Als der Tourismus verstarkt einsetzte und Gaste die Seitenhange zu durchwandern begannen fanden sie an vielen Stellen schon eine geeignete Infrastruktur vor auf der die Hange ohne grosse Steigungen und relativ bequem und sicher durchquert werden konnen die Waalwege Heute gehoren viele dieser aufmerksam restaurierten und sorgfaltig mit Gelandern versehenen Waalwege zur touristisch propagierten und angepriesenen Sudtiroler bzw Vinschger Kulturlandschaft Wasserwosser Bearbeiten Das Wasser der Waale das hauptsachlich der Bewasserung der Wiesen diente wird in Sudtirol als Wasserwosser bezeichnet das Wasser zum Wassern und nicht etwa zum Trinken oder fur andere Zwecke Es wurde nach einem besonderen Schlussel unter den Beteiligten verteilt Das Sudtiroler Vintschger Museum in Schluderns Vinschgau widmet dem lebenswichtigen Nass dem kostbaren Wasser aus den Bergen eine seiner Dauerausstellungen WAWO s Wosser zum Wassern Acqua per irrigar 6 7 Ubersicht uber erhaltene Waale Bearbeiten nbsp nbsp nbsp Schnalswaal zwischen Tschars und Schloss Juval Vinschgau Vinschgau Bearbeiten Mals Die Malser Haide ist eine bis heute grossflachig mit der traditionellen Methode bewasserte Vinschger Kulturlandschaft geblieben Dort befinden sich u a Neuwaal Toschgwaal Lagrin Magrinwaal oberer und unterer Tentwaal Mareieswaal Fassawaal Latinawaal Muhlwaal Weitwiesenwaal Spinaidwaal und sogar ein Kriegwaal Mals Oberwaal 1 5 km lang fuhrt durch teilweise steiles und felsiges Gelande zum Pflanzgarten Glurns Mitterwaal 7 km lang 1333 erbaut nimmt das Wasser des Rambachs bei Rifair im Munstertal auf und brachte es bis 1994 auf der orografisch rechten Seite auf die Felder bei Glurns Mittlerweile restauriert und als sehenswerter Schauwaal hergerichtet Ein Teilstuck ist gesperrt ein Umweg uber Serpentinen den Hang hinauf und wieder runter ist ausgewiesen Schluderns Leitenwaal ca 3 km lang fasst auch heute noch das Wasser zusammen mit dem Berkwaal am Fusse der in der Mundungsschlucht des Matscher Tals vorspringenden langen Felsnase auf der sich die Ruinen und die Schlosskapelle der Burgen Ober und Untermatsch befinden fuhrt am orografisch rechten Berghang entlang und am Ganglegg ein vorromisch besiedelter und von Archaologen Ende der neunziger Jahre in einer mehrjahrigen Grabungskampagne untersuchter Hugel vorbei in die Schludernser Leiten Schoner Waalweg in Kombination mit dem Berkwaal Berkwaal 3 km lang fur 300 Sekundenliter ausgerichtet fasst das Wasser an der gleichen Stelle wie der Leitenwaal durchquert aber die Hange auf der orografisch linken Seite und versorgt die Hange des Haupttales oberhalb der Churburg Schoner Waalweg Zugang uber den Edelweisssteig hinter Schluderns Gschneierwaal 8 km lang vom Greinhof im Matscher Tal ausgehend bis zu den Gschneirhofen oberhalb Schluderns Waalweg mit teilweise schonem Panoramablick Griggwaal etwa 1 5 km lang im Mundungsbereich des Matscher Tales an der orografisch rechten Talseite bis zum Kalvarienberg fuhrt kein Wasser aber leicht erreichbarer und reizvoller Felsensteig Prad Frauwaal 4 km lang Richtung Lichtenberg fuhrt kein Wasser mehr Agumser Bergwaal 4 km lang fuhrt kein Wasser das Wasser wurde fruher bei der Stilfser Brucke gefasst Laas Zinswaal 2 km wird im Laasertal gefasst und versorgt auch heute noch die Wiesen am Laaser Nordersberg Kandlwaal oder Laaser Aquadukt etwa 2 km lang fasste das Wasser im Laasertal und versorgte fruher die niedrig gelegenen Wiesen an der gegenuberliegenden Talseite des Vinschgaus Aussergewohnlich ist dass sich die Wassergemeinschaft seinerzeit an ein Bauvorhaben herangewagt hat das die Etsch in respektabler Hohe uberquerte und irgendwie an die Aquadukte der Romerzeit erinnert 600 m lang ein Kaandl aus Holz auf 32 bis 15 m hohen Steinpfeilern von denen heute auf der Nordseite der Etsch noch 10 und 20 sudlich davon erhalten sind Leider sind die holzernen Bestandteile des Aquadukts 1907 einem Brand zum Opfer gefallen Ein kleiner Abschnitt ist von der Forstverwaltung als Schaustuck wiederhergestellt worden Leitenwaal 2 km lang war Teil eines grossen und umfassenden Waalsystems das vom Gadriabach gespeist wurde und das schon lange aufgelassen wurde bevor er 1992 mit Waalerhutte restauriert wurde Er streicht am Fuss der Laaser Leiten Richtung Westen entlang bis zum Loretzboden und zieht weiter bis zum Sisiniuskirchlein Oberhalb von Allitz existieren noch einige neu hergerichtete Muhlen Kortsch Zaalwaal etwa 3 km lang quert die Kortscher Leiten oberhalb der Ortschaft in Richtung Westen Uber den malerischen Waalweg kann auch St Georg auf einer Felsennase erreicht werden eine Kapellenruine und Grablege eines bajuwarischen Landadels wo Graber mit noch heidnischer und christlicher Signatur aus dem 7 Jahrhundert gefunden wurden Rautwaal 2 5 km fasst das Wasser in der Plima in Martelltal Er quert die Hange des Nordersberges oberhalb der Ortschaft Morter Richtung Westen Neuwaal 5 km fuhrt kein Wasser mehr Latschanderwaal 7 km lang wurde 1873 als letztes grosses Waalprojekt im Vinschgau vollendet Verlauft am Fuss des Sonnenberges knapp oberhalb der Staatsstrasse durch Laubwalder und Kastanienhaine entlang in Richtung Kastelbell Schlanders Forrawaal ein langer noch zum Teil im Betrieb gehaltener Waal ins Schlandrauntal der mit den mittlerweile aufgelassenen Parallelwaalen Talatsch und Neuwaal das Bewasserungsnetz auf dem Schlanderser Sonnenberg speiste Der Forrawaal ist der hochste und kann von halbwegs trittsicheren Wanderern von der ehemaligen Schule am Schlanderser Sonnenberg ausgehend Richtung Schlandrauntal uber abwechslungsreiches Gelande begangen werden Ilzwaal ca 4 5 km lang bewassert nach wie vor die Trockenmauernterrassen oberhalb von Schlanders Ausgehend vom Agidiuskirchlein fuhrt der Waalweg uber abwechslungsreiches Gelande in die Schlandraunschlucht Schloss Schlandersberg bietet sich als Wanderziel an nbsp Reste des Goldrainer Jochwaals in der Nahe des Niederjochls 2011 Goldrain Goldrainer Jochwaal Im oberen Penaudtal heute verrohrter Waal der uber das Niederjochl 2662 m offen in den Vinschgau geleitet wird Der Goldrainer Jochwaal gilt als der hochste Waal der Ostalpen nbsp Reste des Tarscher Jochwaals auf dem Latscher JochTarsch Raminiwaal 2 5 km fuhrt teilweise noch Wasser verlauft von Tarsch in Richtung Latsch Tarscher Jochwaal Der ehemalige 2 5 km lange Waal wurde 1865 errichtet und fuhrte von dem auf 2650 m gefassten Kuppelwiesbach oberhalb des Ultentals uber ein noch erkennbares Pfeileraquadukt auf dem Latscher Joch zu den Nordwesthangen des Hohen Marcheggs wo er in normale Bachlaufe in Richtung Tarsch geleitet wurde 8 Tschars Tscharser Schnalswaal mit fast 11 km Lange ist er der zweitlangste Waal in Sudtirol Mit dem Bau wurde 1504 begonnen 1517 wurde der Teil bis Tschars vollendet 1553 die Verlangerung bis Galsaun bei Kastelbell fertiggestellt Bis in die Ortschaft Tschars fuhrt der Waal heute noch Wasser Das Wasser wird beim Walchhof in Neuratheis im Schnalstal gefasst Der Waal quert im Schnalstal zum Teil geologisch schwieriges und steiles Gelande und gelangt unterhalb des Burgfelsens von Schloss Juval in das Vinschger Haupttal Im Schnalstal wird der Waal unterirdisch teils in Stollen gefuhrt Fur das Schnalstal hatte der Waal auch deswegen grosse Bedeutung weil der Waalweg vor dem Bau der Strasse 1875 ein bedeutender Zugang ins Tal war Der Waalweg gehort zu den Schonsten des Landes Naturns Stabener Schnalswaal 5 km lang er war fruher ein Parallelwaal zum grossen Bruder dem Tscharser Schnalswaal der einige hundert Hohenmeter daruber verlauft Wegen des steilen und felsigen Gelandes wurde der Teil ins Schnalstal zum grossen Teil als Kandelwaal gefuhrt Reste der Kandelleitungen sieht man heute noch auf den gegenuberliegenden Felswanden wenn man uber die Strasse ins Schnalstal fahrt Mit ihm wird zwar noch heute bewassert das Wasser kommt jedoch uber Pumpen aus der darunter liegenden Etsch Naturnser Schnalswaal 9 km lang ein junger Kanal erst 1833 gebaut Das Wasser wurde im Schnalser Bach bei Altratheis gefasst und querte die steilen Felswande bis zur Wallburg am Ausgang des Schnalstales als Kandelleitung uber eine Strecke von 1 5 km Der Waal verlauft am Naturnser Sonnenberg Richtung Osten entlang bis zum Fallrohrhof 1912 baute die Kraftwerksgesellschaft einen Stollen von Altratheis bis zur Wallburg so dass die Kandelleitung uberflussig wurde Ab dem Jahr 1967 wurde der Waal verrohrt Burggrafenamt Bearbeiten Partschins Partschinser Waal 5 km lang wird unterhalb des Partschinser Wasserfalls am Salten gefasst verlauft in ostlicher Richtung bis zum Ortsteil Vertigen Rabland Rablander Waal 0 5 km lang Einstieg bei der Giggelbergerbahn Marling Marlinger Waal ist ungefahr 12 km lang und damit der langste Waal in Sudtirol Er wurde auf Betreiben des Klosters Allerengelberg in Schnals als Gemeinschaftswerk mit der Gemeinde Marling zwischen 1737 und 1756 erbaut weil es bei Marling 1619 den Gaienhof mit seinen Weinguter erworben hatte Der Waal beginnt bei der Toll und endet in Oberlana Das Wasser im Waal wird am 31 Mai 31 Juli und 31 August wegen Reinigungsarbeiten abgelassen Algund Algunder Waal etwa 6 km lang setzt sich aus drei von der Baugeschichte 13 Jahrhundert her begrundeten Abschnitten zusammen Plarser Algunder und Gratscher Waal Er wird heute noch benutzt und verlauft vom Toller Bach neben der Toll bis nach Gratsch bei Meran Der Waalweg bietet Abwechslung und reizvolle Ausblicke auf den Meraner Talkessel Kuens Kuenser Waal ungefahr 2 5 km lang Er fuhrt vom Spronser Tal Longfall bis oberhalb des Gasthofs Ungericht und befindet sich abgesehen von seinem letzten Abschnitt der in Rohren verlauft noch in seinem ursprunglichen Zustand und ist voll in Betrieb Meran Maiser Waal auch Neuwaal Obermais ungefahr 9 km 9 lang Er fuhrt von Saltaus wo das Wasser von der Passer abgeleitet wird in Richtung Meran durch die Gemeinden St Leonhard Riffian Schenna Meran und endet im Stadtteil Obermais Der bereits seit dem 13 Jahrhundert urkundlich bezeugte Name des Waales leitet sich von der ehemals selbstandigen Gemeinde Mais ab die heute die beiden Stadtteile Obermais und Untermais umfasst Der Neuwaal wurde im Jahr 1658 nach langerem Verfall wiedereroffnet dient bis heute der Bewasserung landwirtschaftlicher Nutzflachen und wird seit dem Jahr 2012 im Rahmen eines aufwandigen Projektes saniert Das Bodenverbesserungskonsortium Neuwaal Obermais mit Sitz in Meran halt den Wasserlauf samt parallel laufendem Wanderweg in Stand Nordtirol Bearbeiten In den inneralpinen Trockengebieten im Tiroler Oberland wird die Bewasserung uber Waale in acht Gemeinden praktiziert Die Methode wurde 2018 unter der Bezeichnung Rieselbewasserung im Tiroler Oberland in die Liste des immateriellen Kulturerbes in Osterreich aufgenommen 10 Der Kaunerberger Hangkanal in den Gemeinden Kaunerberg und Kauns ist rund 12 km lang 11 und fuhrt durch einen knapp 1 km langen Stollen Klosterwaale in Schwaben Bearbeiten nbsp Klosterwaal Krumbach in OchsenhausenIn Oberschwaben existieren heute noch drei Benediktiner Waale in Klosteranlagen Krummbach in Ochsenhausen Stiller Bach in Weingarten Motzenbach in OttobeurenSiehe auch BearbeitenWiesenbewasserung KunstgrabenFilm und Fernsehen BearbeitenIn der Folge Weichende Erben der Fernsehreihe Der Bozen Krimi spielen ein Waal und dessen Waaler eine zentrale Rolle Literatur BearbeitenArmin Tille Die bauerliche Wirtschaftsverfassung des Vintschgaues vornehmlich in der zweiten Halfte des Mittelalters Universitatsverlag Wagner Innsbruck 1895 Gianni Bodini Wege am Wasser Sudtiroler Waale Ein Bildwanderfuhrer durch eine untergehende Kultur Tappeiner Lana an der Etsch 1993 ISBN 88 7073 159 6 Hanspaul Menara Sudtiroler Waalwege Ein Bildwanderbuch mit Waal Lexikon Athesia Bozen 2007 ISBN 978 88 8266 294 3 Erich Daniel Die Terminologie der Wasserwirtschaft im Vintschgau Innsbruck 1969 OCLC 800824788 Dissertation an der Leopold Franzens Universitat in Innsbruck Philosophischen Fakultat 1969 249 Seiten Referent Johannes Erben Bestand Landesbibliothek Dr Friedrich Tessmann Bozen Jurg Frischknecht Ursula Bauer Schuttelbrot und Wasserwosser Wege und Geschichten zwischen Ortler und Meran Mit Bildgeschichten von Marco Volken Fotograf 2 Auflage Rotpunkt Zurich 2012 ISBN 978 3 85869 447 8 12 13 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Waal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ueli Raz Die heiligen Wasser Bilder der Suonen im Kanton Wallis Abgerufen am 25 August 2009 private Homepage von Ueli Raz Bern Die sieben Zehnden des Wallis Vers une sociologie glaciaire und mit zahlreichen anderen Beitragen Julia Kuhn Bewasserung im Vinschgau Eine Suche nach romanischen Spuren in der Tiroler Bewasserungsterminologie Memento vom 19 Juli 2008 im Internet Archive Geschichte der Waale Bewasserungskanale weltweit eine Dokumentation Abgerufen am 25 August 2009 sorgfaltig zusammengetragen Volkmar Schmidt Heilige Wasser Abgerufen am 25 August 2009 eine private Website mit zahlreichen Fotos und Informationen zu kunstlichen Bewasserungssystemen Suonen Bisses Wasserfuhren Waale Levadas auf der ganzen Welt Einzelnachweise BearbeitenAls Quelle fur topografische Hinweise zu den Waalen im Vinschgau diente Lit Gianni Bodini Wege am Wasser 1993 Gianni Bodini Antichi sistemi d irrigazione nell arco apino Ru Bisse Suonen Waale Priuli e Verlucca Ivrea 2002 ISBN 88 8068 186 9 Robert Luft Vocabulaires et toponymie des pays de montagne Club Alpin Francais de Nice Mercantour 2006 abgerufen am 7 August 2020 franzosisch Artikel auf eurac edu Memento vom 19 Juli 2008 im Internet Archive Ulrich Ammon Variantenworterbuch des Deutschen die Standardsprache in Osterreich der Schweiz und Deutschland sowie In Liechtenstein Luxemburg Ostbelgien und Sudtirol Walter de Gruyter Berlin Boston 2004 ISBN 978 3 11 016574 6 Hannes Obermair Bozen Sud Bolzano Nord Schriftlichkeit und urkundliche Uberlieferung der Stadt Bozen bis 1500 Band 1 Stadtgemeinde Bozen Bozen 2005 ISBN 88 901870 0 X S 343 344 Nr 696 WAWO Wir zeigen die Dauerausstellungen Schwabenkinder WaWo s Wosser zum Wassern Archaischer Vinschgau und laden Sie ein den archaologischen Park Ganglegg und des Lehrwaal Quairwaal zu erwandern Gemeinde Schlunderns Wasserwosser Eine Ausstellung im Vintschger Museum Waale und Wanderungen um Latsch und Tarsch Abgerufen am 22 Februar 2022 Peterperpedes Seniorenwanderungen KG Bolligen Wanderwoche Vinschgau von Saltaus dem Maiserwaal entlang nach Meran In Seniorenwanderungen KG Bolligen 3 Mai 2016 abgerufen am 27 September 2019 Rieselbewasserung im Tiroler Oberland UNESCO Immaterielles Kulturerbe abgerufen am 28 April 2023 Kaunerberger Hangkanal amp Gallruthstollen Wasserweg Tourismusverband Tiroler Oberland Erlebnisraum Kaunertal abgerufen am 28 April 2023 Jurg Frischknecht Ursula Bauer Wo Reinhold Messner absteigt Memento vom 28 Juli 2016 im Internet Archive PDF 2 Seiten Sonntagszeitung 8 Mai 2011 Seiten 78 79 Schuttelbrot und Wasserwosser Memento vom 19 September 2016 im Internet Archive Normdaten Sachbegriff GND 4006307 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Waal Bewasserung amp oldid 233240439