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Als Sonnenberg italienisch Monte Sole bzw Monte Mezzodi wird die nordseitige und somit sudexponierte Talflanke des Etschtals im Vinschgau in Sudtirol bezeichnet Blick auf den Laaser Sonnenberg mit den Troghofen gut erkennbar sind der Steppengurtel direkt oberhalb der Talsohle und AufforstungsflachenInhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Siedlungen 1 3 Die Taler 1 4 Die Berge 2 Geschichte 3 Flora 3 1 Am Hangfuss 3 2 Der Steppengurtel 3 3 Probleme mit der Schwarzfohre 3 4 Der Siedlungsgurtel 3 5 Die alpine Vegetationsstufe 4 Fauna 5 Verkehr 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Der Sonnenberg ist Teil der Otztaler Alpen und erstreckt sich uber knapp 50 Kilometer von Mals im Westen bis zur Toll am Ostende des Vinschgaus Prazisere Standortangaben werden meist im Zusammenhang mit der nachstgrosseren Ortschaft im Talgrund gemacht wenn fur einen Hangbereich nicht sonst eine gelaufigere Bezeichnung wie der Name einer Siedlung griffbereit ist Die steilen Tallehnen des Sonnenberges gehen in einer Hohe ab 1200 m s l m in leicht flachere Mittelgebirgsterrassen uber Geologisch zeigt diese Gelandestufe den Verlauf der Vinschgauer Scherzone als Fortsetzung der Schliniglinie an Das Gegenstuck des Sonnenbergs auf der sudseitigen und somit nordexponierten Talflanke ist der Nordersberg Siedlungen Bearbeiten nbsp St Martin im Kofel am Latscher Sonnenberg vom Talboden aus gesehenMit Ausnahme eines kleinen Haufendorfes der Ortschaft Tanas auf 1400 m oberhalb von Laas gibt es auf den mittelgebirgigen Hangterrassen des Sonnenberges nur Streusiedlungen einzelne winzige Weiler und entlegene Einzelhofe Dazu gehoren Muntetschinig 1306 m Lechtl und Gemassen oberhalb von Tartsch die Gschneirhofe auf dem Schludernser Berg 1306 m die Hofe um St Peter bei Tanas bis 1745 m die Troghofe oberhalb der Laaser Leiten die Rimpfhofe bei Allitz der Schlanderser Sonnenberg ab einer Hohe von 1405 m Schlandersberg und Tappein 1397 m St Martin im Kofel oberhalb von Latsch auf 1736 m Trumsberg oberhalb von Kastelbell auf 1250 m die Hofe von Juval der Naturnser Sonnenberg am Sudhang der Texelgruppe und zuletzt die Hofe des Partschinser Sonnenbergs Die zur Gemeinde Schlanders gehorenden Gehofte bilden die Fraktion Sonnenberg die unter diesem Namen bis 1928 eine eigenstandige Gemeinde war Die Taler Bearbeiten Auf seiner ganzen Lange wird der Sonnenberg nur von vier grosseren Talern unterbrochen Diese sind das bei Schluderns abzweigende Matscher Tal das Schlandrauntal bei Schlanders das nahe Naturns einmundende Schnalstal und schliesslich das Zieltal bei Partschins Die Berge Bearbeiten Die den Sonnenberg uberragenden Bergspitzen gehoren allesamt zu den Otztaler Alpen geschieden in drei Untergruppen Westlich des Matscher Tals werden die Gipfel den Planeiler Bergen zugerechnet zwischen Matscher und Schnalstal dem Saldurkamm und ostlich des Schnalstals der Texelgruppe Die hochsten vom Tal aus sichtbaren Erhebungen des Sonnenberges sind im westlichen Teil abgeflachte gerundete Kuppen die kaum abgesetzte Kammreliefs aufweisen die Spitzige Lun bei Mals 2324 m die Kopflplatte 2410 m oberhalb von Spondinig die einen Bergkamm anfuhrt in dessen Verlauf der Schwarze Knott 2811 m das Hohe Kreuzjoch 2992 m der Madatschknott 3081 m das Weisseck 2376 m und das Rauscheck 2286 m die Hangeinbuchtung oberhalb von Eyrs umringen Der Dorferberg 1809 m ostlich von Tanas ist der Auslaufer dieses Bergkammes in Richtung Allitz Der Nocken 2382 m und das Kortscher Jochl 2648 m auf der Westseite des Schlandrauntales sind ebenfalls abgeflachte unscheinbare Berge Ostlich des Schlandrauntales ist der Kammverlauf markanter Der Zerminiger 3109 m dessen vom Tal aus sichtbarer Vorberg 3059 m hoch ist die Vermoispitze 2929 m die Grubenspitze 2899 m die Trumser Spitze 2912 m und das Tscharser Wetterkreuz 2552 m bilden einen wenig gegliederten Bergzug der beim Schloss Juval als westliche Talbegrenzung des Schnalstales auslauft Ostlich des Schnalstales schliesst die Texelgruppe an wo die Kirchbachspitze 3053 m die hochste vom Tal aus sichtbare Erhebung bildet Sie ist der Hausberg von Naturns und verdeckt die noch hoheren Berggipfel in Richtung Norden Etwas ostlich beherrscht der Tschigat 2998 m den Abschluss des Vinschgaus uber der Toll Der Abschnitt des Sonnenbergs an den Flanken der Texelgruppe ist zu grossen Teilen im Naturpark Texelgruppe unter Schutz gestellt Geschichte BearbeitenManche Stellen des Sonnenberges weisen Spuren vorromischer Besiedlung auf Das wurde bei archaologischen Ausgrabungen auf dem Tartscher Bichl am Ganglegg oberhalb von Schluderns und auf St Georg oberhalb von Kortsch deutlich Grabungen wurden zudem bei der Schloss Annenberg und auf Schloss Juval getatigt Ein Zufallsfund brachte 1970 beim Weiler Talatsch auf dem Schlanderser Sonnenberg einen Bronzehort zutage zwei Sicheln zwei Meissel ein Lochbeil eine Rippenaxt und acht Fragmente von Lappenbeilen die zeitlich dem 7 oder 8 Jahrhundert v Chr zugeordnet werden konnen Andere Streufunde bestatigen dass sich Menschen in jenen Zeiten am Sonnenberg aufgehalten haben Zweifellos wird die klimatisch gunstige Lage eine Rolle bei der Standortwahl gespielt haben nbsp Stabener WaalDie weitraumigen Rodungen fur die Felder der Hofe die heute noch das Landschaftsbild pragen wurden in dem fur die Landwirtschaft gunstigen Klimahoch des Hochmittelalters geschaffen Hofstellen wurden vereinzelt auch an solchen Orten eingerichtet wo die Wasserversorgung von vornherein prekar war oder von der Schuttung unzuverlassiger Quellen abhing Ohne kunstliche Bewasserung ist eine ertragsfahige Fuhrung eines Hofes auf diesen trockenen Hangen hochstens in Perioden mit zufallig gunstiger Niederschlagskonstellation moglich Hofe die sich nicht einem Waalbauprojekt anschliessen konnten oder uber kein autarkes Bewasserungssystem verfugten mussten fruher oder spater aufgelassen werden Im Schlanderser Raum gibt es zahlreiche solche Hoferuinen Die Hange des Sonnenberges die nicht bewassert wurden waren von alters her bevorzugte Weidegebiete fur Tausende Ziegen und Schafe Wahrend in den hoher gelegenen Zonen die Larchenbestande diesen Ansturm uberdauerten wurde ein 500 bis 700 m breiter Vegetationsstreifen im unteren Bereich restlos kahl gefressen Die Folgen waren Erosion Auswaschung des kargen Bodens und Murbruche die die Ortschaften im Talgrund bedrohten Bereits im 18 Jahrhundert begannen die Behorden Gegenmassnahmen zu ergreifen und die Beweidung einzuschranken Einige bekannte Personlichkeiten ihrer Zeit wie der Arzt Heinrich Vogele aus Schlanders und der Malser Arzt Heinrich Flora bemuhten sich ab 1880 als erste systematische Aufforstungen in die Wege zu leiten 1 2 Schon damals fiel die Wahl auf die Schwarzfohre die dann in der Zwischenkriegszeit und ganz massiv in den Jahren 1951 bis 1965 als Pionierpflanze eingesetzt wurde Durch das damalige Aufforstungsprogramm wurden etwa 800 ha Schwarzfohrenforste auf dem Sonnenberg geschaffen Auf besonders ungunstigen Standorten wurde auf die Robinie zuruckgegriffen Die angestrebte Wirkung namlich Siedlungen und Kulturgrunde vor den periodischen Hochwassern zu schutzen konnte damit erreicht werden Einzelne Hangbereiche wurden bewusst ausgespart um sie als Trockenrasen und Steppenhabitate zu erhalten Das letzte mittelfristige Aufforstungsprojekt war das Sonderprogramm Aufforstung Vinschgau mit dem in den Jahren 1986 bis 2005 385 Einzelprojekte im Vinschgau umgesetzt wurden In den Schwarzfohrenbestanden des Sonnenberges wurden dabei nach Konzepten die mit der Universitat fur Bodenkultur in Wien erarbeitet worden waren etwa 4 000 Laubbaumbiozellen errichtet Neuaufforstungen wurden in diesen Bereichen sonst nicht mehr getatigt 3 4 Bis in die jungste Vergangenheit halt sich die Behauptung die Waldbestande seien schon von den Romern und dann im Mittelalter fur den Bau Venedigs zerstort worden Dies wird jedoch von Fachleuten bezweifelt da die Etsch nicht flossbar war Sie sehen die Ursache fur den Steppenstreifen in Brandrodungen und ubermassigem Weideverbiss Flora BearbeitenAm Hangfuss Bearbeiten nbsp Buschwalder am Naturnser SonnenbergIm talnahen Bereich des Sonnenberges gedeiht bis in die Schlanderser Gegend der Wein Dort wo es moglich war mit Waalen die Hange zu erreichen wurden an steilen Hangabschnitten Trockenmauernterrassen angelegt An manchen Stellen mussten die Reben auf diesen Terrassen ab dem Ersten Weltkrieg den Apfelbaumen weichen weil sie hohere Ertrage erzielten In der Nahe der Ortschaften haben sich bis Kortsch schone Edelkastanienhaine erhalten Bis Kastelbell vereinzelt auch weiter westlich finden sich von Osten her kommend am Fuss des Sonnenberges Flaumeichenbuschwalder durchsetzt mit anderen Laubholzgewachsen Bergulme Ulmus glabra Blasenstrauch Colutea arborensis Manna Esche Fraxinus ornus Saft enthalt bis zu 13 Mannit Robinie Robinia pseudoacacia Steinweichsel Prunus mahaleb Zurgelbaum Celtis occidentalis Bergkiefer Pinus mugoDer Steppengurtel Bearbeiten nbsp Der Steppengurtel am Laaser Sonnenberg nbsp Der Tscharser SonnenbergDas trockene Klima dieses inneralpinen Quertales die Ausrichtung der Hange des Sonnenberges direkt nach Suden und die dadurch erreichbare hohe Sonneneinstrahlung haben auf einem 500 bis 700 m breiten Gelandestreifen des Sonnenberges eine einzigartige Vegetation hervorgebracht die solcherart auch in weiter sudlich gelegenen vergleichbaren alpinen Quertalern nicht vorkommt Fur Biologen ist die Steppenvegetation und die Trockenrasenlandschaft des Vinschgaus ein Begriff Temperaturunterschiede auf diesen kargen Flachen von bis zu 50 C zwischen Tag und Nacht und Bodentemperaturen bis zu 65 sind keine Seltenheit Es ist so heiss dass an vielen Stellen Ausbluhungen von Bittersalzen beobachtet werden konnen Diese entstehen durch kapillares Aufsteigen von Porenwassern und durch deren Verdunstung an der Bodenoberflache Dem aufmerksamen Beobachter erschliesst sich in diesem von Erosionsrinnen durchfurchten Vegetationsstreifen eine pflanzliche Vielfalt die vom genugsamsten Pflanzenbewuchs auf den trockensten Felsenvorsprungen bis zur uppigsten grunen Pflanzenpracht gleich um die Ecke in einer feuchteren und mikroklimatisch begunstigten Hangnische reicht Grosse Teile dieses Steppengurtels wurden mit Schwarzfohren in geringem Masse mit Robinien aufgeforstet Dort wo die Trockenrasen und Steppenlandschaft belassen wurde besteht die Vegetation des Sonnenbergs in erster Linie aus xerophilen Pflanzen also aus solchen die sich durch Blattreduktion durch Ausbildung von Dornen zwiebelahnlicher Knollen dicken Wurzelstocken Haarfilz reflektiert das Licht und ledrigen Blattern Sukkulenz z B Hauswurz Fetthennen vor Austrocknung schutzen Felsen Fetthenne Sedum rupestre Spinnweb Hauswurz Sempervivum arachnoideum Dach Hauswurz Sempervivum tectorum Heide Ehrenpreis Veronica dillenii Milzfarn Asplenium ceterach Opuntien Opuntia Sand Lotwurz Onosma arenaria Zottiger Spitzkiel Oxytropis pilosaStrauchartige Vertreter dieser Gattung sind Berberitze Berberis vulgaris Kreuzdorn Rhamnus cathartica Sadebaum Juniperus sabina Sanddorn Hippophae rhamnoides Wacholder Juniperus communis Weissdorn Crataegus monogynaDer Laie sieht es der Trockenrasenlandschaft nicht an dass dort an die 120 Pflanzenarten vorkommen konnen wahrend es unter der Schwarzfohre kaum 20 sind Die Pflanzenvielfalt hat ihre Auswirkung auch auf die Fauna In Sudtirol und besonders im Vinschgau haben die Varianten des Walliser Schwingels Festuca valesiaca grosste Vielgestaltigkeit erlangt Typische Graser auf den Trockenrasengebieten sind Bartgras Bothriochloa ischaemum Gedrehtes Bartgras Heteropogon contortus Goldbartgras Chrysopogon gryllus Federgras Stipa pennata Zierliches Federgras Stipa eriocaulis Pfriemengras Stipa capillata Niederliegende Segge Carex supina Erd Segge Carex humilis Schmalblattrige Segge Carex stenophylla Michelis Segge Carex micheli Aufrechte Trespe Bromus erectus Furchenschwingel Festuca rupicola Walliser Schaf Schwingel Festuca vallesiacaWeitere Pflanzenarten des Trockenrasens darunter sehr seltene sind 5 Ackerrote Sherardia arvensis Schild Ampfer Rumex scutatus Barenschote Astragalus glyciphyllos Bunter Bergfenchel Seseli varium laevigatum Kerner Schmalblattriger Doppelsame Diplotaxis tenuifolia Ahriger Ehrenpreis Veronica spicata Farberdistel Carthamus lanatus Feld Beifuss Artemisia campestris Felsennelke Petrorhagia Franzosischer Hornklee Trigonella monspeliaca Gruner Milchstern Ornithogalum boucheanum Gelbe Hauhechel Ononis natrix Nordgrenze ihrer Verbreitung Ahrige Glockenblume Campanula spicata Nesselblattrige Glockenblume Campanula trachelium Igelsame Lappula Italienisches Leinkraut Linaria angustissima Kanadischer Katzenschweif Erigeron canadensis Kartausernelke Dianthus carthusianorum bluht auch im Dezember noch Grosser Knorpellattich Chondrilla juncea Kratzkraut Scabiosa gramuntia Bunte Kronwicke Coronilla varia Glanz Labkraut Galium lucidum Trentiner Lotwurz Onosma pseudoarenarium ssp tridentinum Meertraubel Ephedra distachya helvetica sehr selten enthalt das Alkaloid Ephedrin Meisterwurz Peucedanum ostruthium Buschel Miere Minuartia rubra Larchennadel Minuartia laricifolia Schnabelmiere Minuartia mutabilis Stein Nelke Dianthus sylvestris Montpellier Nelke Dianthus monsspessulanus Ohrloffel Leimkraut Silene otites Rispen Flockenblume Centaurea stoebe Rotes Labkraut Galium rubrum Steifhalm Diplachne serotina Edle Schafgarbe Achillea nobilis Gelbe Schafgarbe Achillea tormentosa Schnabelmiere Minuartia mutabilis Schweizer Schoterich Erysimum rhaeticum Osterreichische Schwarzwurzel Scorzonera austriaca Sichel Luzerne Medicago Dreifinger Steinbrech Saxifraga tridactylites Spreizender Storchenschnabel Geranium divaricatum Tauben Skabiose Scabiosa columbaria Ziestblattrige Teufelskralle Phyteuma betonicifolium Blasen Tragant Astragalus vesicarius var pastellianus bzw venostanus Niedriger Tragant Astragalus depressus Stangelloser Tragant Astragalus exscapus Kicher Tragant Astragalus cicer Telephie Telphium imperati sehr selten Tiroler Thymian Thymus oenipontanus Wermutkraut Artemisia absinthium Art vulgaris Art campestris Steppen Wolfsmilch Euphorbia sguieriana Zwerg Schneckenklee Medicago minimaProbleme mit der Schwarzfohre Bearbeiten Die Schwarzfohre wurde fur die Aufforstungen gewahlt weil sie an sehr trockene und steinige Boden gut angepasst ist Ausserdem war sie fur die Aufforstungstatigkeiten in genugenden Mengen verfugbar Die Forstexperten sind heute aus folgenden Grunden mit dieser Wahl nicht mehr glucklich Wo die Schwarzfohre eingesetzt wurde hat sie sich dermassen durchgesetzt dass die Artenvielfalt ganz merklich gelitten hat sowohl in floristischer als auch in faunistischer Hinsicht Seltene Vegetationstypen und Pflanzengesellschaften sind auf diesen Flachen verloren gegangen Dem Wild fehlt die Asungsgrundlage und es verbeisst die sparlich aufkommende kunstliche und naturliche Verjungung sodass Laubholzer erst gar nicht mehr aufkommen Schadlingsbefall durch den Prozessionsspinner die Raupenpopulationen bevolkern die Baume in gemeinschaftlich gewebten weissen Gespinstnestern etwa 75 000 bis 100 000 Nester am Hang und fressen die Nadeln der Fohren im Winter und im Fruhjahr ab bevor sie sich im Boden verpuppen Die Harchen der Raupen bewirken allergische Reaktionen auf der Haut des Menschen Zweimal pro Jahr werden seit einiger Zeit Spruheinsatze mit dem Hubschrauber geflogen bei denen der Bacillus thuringiensis ausgebracht wird der den Schadling biologisch niederhalten soll Die abgefallenen Nadeln der Schwarzfohre bilden eine schwer abbaubare Streu die den Boden versauert Eine jahrliche Verjungung kann kaum mehr aufkommen Die kaum verrottbare harzreiche Nadelstreu stellt eine sehr trockene und dadurch leicht entzundbare Bodenauflage dar Heute wird versucht wieder Laubbaume vor allem Flaumeichen und Manna Eschen in geschlagerte Lichtungen einzumischen Wie sich diese Biozellen langfristig verhalten werden ist unsicher Der Siedlungsgurtel Bearbeiten nbsp Die Siedlungsterrasse von TanasAn den Steppengurtel grenzen fast durchgangig die Wiesen und Felder der Streusiedlungen und Einzelhofe an die sich farblich von den dunklen Schwarzfohrenbestanden und vom Grau des Steppengurtels gut unterscheiden weil sie kunstlich bewassert werden Fruher wurde das Wasser von kilometerlangen Tragwaalen zu den Wiesen gebracht heute wird uber Rohrleitungen gewassert Die alpine Vegetationsstufe Bearbeiten nbsp Blick zum Goldrainer Sonnenberg und der dahinter aufragenden Grauen WandDie aus dem Hochmittelalter stammenden Rodungen gehen in Larchenwalder uber in denen sich ab 1700 m einzelne Kleinalmen verstecken Auf einer Hohe von 2000 m mischen sich Zirbelkiefern dazu Oberhalb der Baumgrenze geht die Landschaft in tundraartige Hochweiden Gesteinshalden und in zerfurchte Hochgebirgshange uber Fauna BearbeitenDer Artenreichtum der Fauna hat ganz wesentlich dort gelitten wo kunstlich eingegriffen wurde Typische Tierarten sind Smaragd und Mauereidechse Askulapnatter Aspisviper Zippammer Ortolan rotruckiger Wurger Zwergohreule und Steinhuhn Besonders viele Arten von Tagfaltern haben ihren Siedlungsschwerpunkt in den Trockenrasengesellschaften Verkehr BearbeitenAlle Siedlungen und Einzelhofe auf dem Sonnenberg verfugen heute uber eine Strassenanbindung Zwischen Mals und Schluderns ist es der Zubringer ins Matscher Tal der bei Tartsch abzweigt Die Weiler und Einzelhofe des Sonnenberges zwischen Schluderns und Schlanders konnen uber eine Art Panoramastrasse erreicht werden die in Schluderns abzweigt den Schludernser Berg entlang zu den Gschneirhofen und zu den Hofen von St Peter fuhrt oberhalb der Ortschaft Tanas vorbei zu den Troghofen verlauft und in Allitz auf den Gadria Schwemmkegel mundet Die Hofe des Schlanderser Sonnenberges sind von einer Strasse erschlossen die bei Kortsch abzweigt am Agidius Kirchlein vorbeifuhrt und sich sehr kurvenreich den Hang empor zu den weit verstreuten Hofen schlangelt Tappein und Schlandersberg sind von einem Zubringer von Vetzan aus erreichbar der aber nur fur die Anrainer verfugbar ist Um nach St Martin oberhalb von Latsch zu gelangen sollte die moderne Seilbahn St Martin gewahlt werden obwohl eine Strasse von Kastelbell aus diese Siedlung und die Hofe von Trumsberg erschliesst Zum Schloss Juval wird ein Shuttle Dienst vom Talgrund im Mundungsbereich des Schnalstales aus angeboten Auf den Naturnser Sonnenberg sollte ebenfalls wenn moglich die Seilbahn Sonnenberg gewahlt werden und nicht die kurvenreiche Strasse die moderne Seilbahn nach Unterstell startet vom Ortsteil Kompatsch in Naturns aus Seit dem 25 April 2009 ist die Texelbahn in Betrieb Sie ist eine Kabinenseilbahn 25 Personen mit einer Forderkapazitat von 280 Personen pro Stunde und verbindet den auf dem Partschinser Sonnenberg gelegenen Giggelberg mit der Talstation zwischen Partschins und Rabland Literatur BearbeitenRichard Staffler Die Wibmer Sekte am Schlanderer Sonnenberg In Der Schlern 5 1924 S 203ff und ofter Lorenzo Dal Ri Umberto Tecchiati Paola Bassetti Carlini Archaologie und Kunstgeschichte in Kastelbell Tschars und Umgebung Zur Vor und Fruhgeschichte des mittleren und unteren Vinschgaues Sudtiroler Landesverwaltung Landesdenkmalamt Herausgegeben von der Raiffeisenkasse Tschars Tschars 1995 OCLC 551946646 Hanspeter Staffler Die potentiell naturliche Vegetation des Vinschgauer Sonnenberges Umwandlung der Vinschgauer Schwarzfohrenforste in naturnahe Bestande Dissertation Universitat fur Bodenkultur Wien 2009 PDF Datei K Katzensteiner H Hager G Karrer H Staffler Trockene Waldboden am Vinschgauer Sonnenberg Sudtirol Italien In Gredleriana Band 3 2003 S 377 414 Hans Wielander Der Vinschgauer Sonnenberg Tappeiner Lana 2012 ISBN 978 88 7073 641 0 Einzelnachweise Bearbeiten Josef Rampold Vinschgau Verlagsanstalt Athesia 1974 S 88 Die Schwarzfohre In Der Vinschger Ausgabe 10 04 20 Mai 2004 abgerufen am 17 Dezember 2012 Flora H 1879 Wiederaufforstung im Vintschgau In Mitteilungen des Deutschen und Osterreichischen Alpenver eins Redigiert von Th Trautwein Band V Verlag des Vereins Munchen Plank J 1995 Chronik der Wildbachschaden in Osterreich bis zum Jahre 1891 und umfassende Dokumentation anhand von zwei Beispielen Enter bach Inzing Niedernsiller Muhlbach Diplomarbeit am Institut fur Wildbach und Lawinenschutz Universitat fur Bodenkultur Wien Staffler R 1927 Die Hofnamen im Landgericht Schlanders Vinschgau Universitatsverlag Wagner Schlern Schriften 13 Innsbruck S 105 Tatigkeitsbericht der Landesverwaltung Abt 32 2005 DOC 9 3 MB Nicht mehr online verfugbar 2005 ehemals im Original abgerufen am 17 Dezember 2012 deutsch italienisch 1 2 Vorlage Toter Link www provincia bz it Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Aufforstung Vinschgau lebt weiter jedoch nicht mehr im bisherigen Ausmass In Der Vinschger Ausgabe 21 05 4 November 2005 abgerufen am 17 Dezember 2012 Subpannonische Steppen Trockenrasen Habitat Codes 6240 Memento vom 25 Marz 2013 im Internet Archive 46 648 10 761 Koordinaten 46 39 N 10 46 O Normdaten Geografikum GND 1027685048 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sonnenberg Vinschgau amp oldid 228630381