www.wikidata.de-de.nina.az
Die Schwarzkiefer Pinus nigra auch Schwarzfohre genannt ist eine zweinadelige Pflanzenart aus der Gattung der Kiefern Pinus in der Familie der Kieferngewachse Pinaceae Sie wachst in den Mittelmeerlandern Sudeuropas Kleinasiens und des westlichen Nordafrikas und kommt bis in Teilen Osterreichs vor Sie wird aufgrund ihrer Anspruchslosigkeit und ihrer Unempfindlichkeit gegenuber Luftverschmutzung fast weltweit als Forst und Parkbaum angepflanzt In ihrem naturlichen Verbreitungsgebiet gilt die Art auch als sehr krankheitsresistent Sie wird heute in funf Unterarten geteilt Schwarz KieferPyrenaen Kiefer Pinus nigra subsp salzmannii in FrankreichSystematikKlasse ConiferopsidaOrdnung Koniferen Coniferales Familie Kieferngewachse Pinaceae Unterfamilie PinoideaeGattung Kiefern Pinus Art Schwarz KieferWissenschaftlicher NamePinus nigraJ F ArnoldZweig mit Nadeln der Korsischen Schwarzkiefer Pinus nigra subsp laricio Mannliche BlutenzapfenOffener ZapfenEntflugelte SamenBorke der Osterreichischen Schwarzkiefer Pinus nigra subsp nigra Die Schwarzkiefer kann ein Alter von bis zu 800 Jahren erreichen 1 Man kann die Art anhand der schwarz gefarbten verdeckten Teile der Zapfenschuppen leicht von anderen sudeuropaischen Kiefernarten unterscheiden Wegen ihres hohen Harzgehaltes spielte sie eine wichtige Rolle in der Pecherei Das Holz wird vielfach genutzt und da es nicht knarrt unter anderem zu Buhnenboden verarbeitet Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Habitus 1 2 Knospen und Nadeln 1 3 Bluten Zapfen und Samen 1 4 Chromosomenzahl 1 5 Wurzelsystem 1 6 Borke 1 7 Holz 2 Verbreitung und Standort 3 Okologie 3 1 Mykorrhizapartner 3 2 Vergesellschaftung 4 Nutzung 5 Krankheiten und Schadlinge 6 Systematik 6 1 Unterarten 6 2 Bilder 6 3 Hybriden 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenHabitus Bearbeiten Die Schwarzkiefer wachst als aufrechter meist geradschaftiger Baum der Wuchshohen zwischen 20 und 50 Metern und Brusthohendurchmesser von bis zu 1 85 Metern erreichen kann Die Wuchshohe und die Kronenform variieren je nach Unterart und Standort Im Allgemeinen bilden Baume am ostlichen Rand des Verbreitungsgebiets dichte breit ovale bis schirmformige Kronen aus Eine Ausnahme stellt die in der Turkei heimische Unterart pallasiana dar die schmalkronig ist Junge Schwarzkiefern haben meist eine schlanke Krone die sich mit zunehmendem Alter abrundet Je starker die Krone abflacht umso weniger ist die anfangs regelmassig wirtelige Beastung ausgepragt Die Aste stehen im Allgemeinen waagerecht vom Stamm ab konnen aber bei manchen Unterarten am Ende etwas nach oben oder unten gebogen sein 2 Knospen und Nadeln Bearbeiten Die hellbraunen Terminalknospen sind eiformig oder zylindrisch eiformig und werden zwischen 12 und 24 mm lang Sie enden in einer markanten Spitze und sind besonders bei der subsp nigra stark verharzt Die Knospen bestehen aus zahlreichen rund 5 mm langen Knospenschuppen An der Knospenbasis besitzen diese Schuppen meist eine umgebogene Spitze Bei der subsp pallasiana sind die Knospenschuppen meist 7 bis 9 mm lang und haben gefranste Rander Die Seitenknospen ahneln in der Form und Farbe den Terminalknospen sind aber deutlich kleiner 2 Die hell bis tiefgrunen Nadeln werden je nach Unterart und Varietat zwischen 4 und 24 cm lang und 1 2 und 2 1 mm breit Sie stehen zu zweit an Kurztrieben Im Querschnitt sind sie halbkreisformig und weisen an der Basis 3 bis 17 Harzkanale auf Sie wachsen meist gerade oder ein wenig gekrummt Nadeln der subsp laricio konnen mehrfach gekrummt und um die Langsachse gedreht sein Der Apex ist spitz aber nicht immer scharf und die Nadelrander sind gezahnt Sowohl an der Nadelunter als auch an der Nadeloberseite befinden sich 12 bis 24 Spaltoffnungsreihen Die Nadelbasen werden von einer 10 bis 20 mm langen Nadelscheide umgeben Die Nadeln verbleiben zwischen 3 und 8 Jahren am Baum Die Nadelgrosse sowie die Nadelmorphologie und anatomie sind die am haufigsten verwendeten Kriterien bei der taxonomischen Zuordnung der Schwarzkiefer reichen aber nicht aus um geographisch taxonomische Ruckschlusse ziehen zu konnen 3 Bluten Zapfen und Samen Bearbeiten Die Schwarzkiefer ist einhausig getrenntgeschlechtig monozisch und wird mit 15 bis 40 Jahren mannbar 4 Sie bluht je nach Standort zwischen April und Anfang Juni Die grun gefarbten mannlichen Blutenzapfen stehen gehauft endstandig an Langtrieben und werden 2 bis 3 mm lang 5 Die weiblichen Blutenzapfen sind kurzgestielt und stehen in Gruppen von zwei bis vier Sie sind anfangs grun verfarben sich aber bis zur Bestaubung karminrot 6 Der 67 bis 87 Mikrometer grosse hantelformige Pollen besteht aus einem rundovalen Zentralkorper und zwei seitlichen halbkugeligen Luftsacken 7 Die 3 5 bis 12 cm langen und 2 bis 4 5 cm dicken Zapfen reifen im Herbst des Folgejahres Sie sind ungestielt oder kurzgestielt und zur Reife glanzend braunlich gelb bis hellbraun gefarbt Vom Zweig stehen sie rechtwinkelig oder in einem leicht schragen Winkel ab Die Zapfenschuppen sind stark verholzt und werden zwischen 2 5 und 3 cm lang Die verdeckten Teile der Zapfenschuppen sind schwarz gefarbt wodurch sich die Schwarzkiefer von anderen sudeuropaischen Kiefernarten unterscheiden lasst 6 Die schwach keilformigen geflugelten Samen sind braunlich grau bis aschgrau gefarbt und werden zwischen 5 und 7 mm lang Der Flugel hat die mehrfache Lange des Samenkornes Das Tausendkorngewicht liegt zwischen 13 5 und 41 6 Gramm 8 Keimlinge besitzen 5 bis 10 schlanke ungezahnte und kahle Keimblatter Kotyledonen Diese werden 2 5 bis 3 cm lang und fallen im Herbst des 1 Jahres ab 6 Chromosomenzahl Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 24 9 Wurzelsystem Bearbeiten Die Schwarzkiefer besitzt ein sehr ausgedehntes robustes Wurzelsystem mit einer kraftigen und streng geotropisch wachsenden Pfahlwurzel die den Baum fest verankert Die Seitenwurzeln 1 Ordnung wachsen horizontal wahrend die Seitenwurzeln 2 Ordnung vertikal wachsen Auf felsigen und weitgehend bodenfreien Standorten findet man den Grossteil der Wurzeln in den oberen Bodenschichten Die Wurzeln dringen selbst in Felsspalten ein und verankern so den Baum 8 Borke Bearbeiten Junge Baume besitzen eine braunlich graue schuppige Stammborke die mit zunehmendem Alter aufreisst Die dabei entstehenden Platten sind bei Baumen von westlichen Herkunften hell bei ostlichen Herkunften dunkler mit fast schwarzen Furchen gefarbt Bei alten Baumen sind die Risse sehr tief und die Platten wesentlich grosser als bei Jungbaumen Bei der Unterart laricio sind die Platten fast gleichmassig geformt 8 Die kahlen und glanzenden jungen Triebe verandern die Farbe ihrer Rinde im Laufe der Vegetationsperiode Dabei verhalten sich die Unterarten unterschiedlich Bei der subsp laricio wechselt die Farbung von einem anfanglichen ockergelb zu einem braunlichen rot Zweige der subsp nigra besitzen eine braune Rinde mit grauen bis gelblichen Ton Bei der subsp pallasiana ist die Rinde der Zweige gelb bis rotlich braun gefarbt 2 Holz Bearbeiten Der ziemlich breite gelblich weisse Splint hebt sich gut von dem dunkleren und sehr harzreichen Kernholz ab Die Farbung des Kernholzes variiert zwischen gelb und rot Die Jahresringe sind gut erkennbar Der Ubergang zwischen Spat und Fruhholz erfolgt abrupt und falsche Jahresringe sind nicht selten Im Spatholz und in der Ubergangszone findet man zahlreiche relativ grosse Harzkanale 8 Das sehr dauerhafte harzreiche Holz lasst sich leicht impragnieren 1 Kenngrosse Wert EinheitMittlere Rohdichte r12 593 kg m Elastizitatsmodul 13 400 N mm Druckfestigkeit 51 N mm Zugfestigkeit 104 N mm Biegefestigkeit 100 N mm Verbreitung und Standort Bearbeiten nbsp Schwarzkiefernforst nbsp Verbreitung der Schwarzkiefer Pinus nigra subsp salzmannii Pinus nigra subsp laricio Pinus nigra subsp nigra Pinus nigra subsp dalmatica Pinus nigra subsp pallasiana Das stark zersplitterte naturliche Verbreitungsgebiet der Schwarzkiefer liegt im sudlichen Europa Teilen des nordlichen Afrikas und in Kleinasien Es erstreckt sich von Portugal und Marokko im Westen bis zur Turkei und Zypern im Osten Die nordliche Verbreitungsgrenze verlauft durch Osterreich und wird von Bestanden die zwischen Gutenstein Hohenberg und der Thermenlinie liegen sowie von Einzelbestanden in Krems an der Donau an den Westhangen des Rosaliengebirges am Turkensturz sowie bei Unterkohlstatten in Niederosterreich und dem Burgenland gebildet Ausserdem befindet sich in den Karawanken Sudkarntens ein weiteres osterreichisches Vorkommen 1 Im ostlichen Verbreitungsgebiet befindet sich die Nordgrenze auf der Krim Halbinsel Die sudlichsten Vorkommen findet man im Atlasgebirge in Marokko in Algerien auf Sizilien und Zypern 10 Sie wurde als Forst und Parkbaum auf fast allen Erdteilen angepflanzt 1759 wurde sie erstmals in die spateren Vereinigten Staaten USA gebracht 11 Sie war damit eine der ersten Baumarten die in die USA eingefuhrt wurden 4 Die Schwarzkiefer ist eine Baumart des humiden und subhumiden Gebirgsklimas der Mittelmeerregion Man findet sie in Hohenlagen von 0 bis zu 2 000 Metern Die Hohenverbreitung ist jedoch vom Standort abhangig Alle Unterarten der Schwarzkiefer sind sehr lichtbedurftig vertragen aber seitliche Beschattung und stellen nur geringe Anspruche an den Standort Die Jahresniederschlage liegen je nach Standort zwischen 600 und 1 020 mm 4 wobei an manchen Standorten Sommertrockenheit auftreten kann Bezuglich der Wasserversorgung gehort die Schwarzkiefer zu den anspruchslosesten Baumarten Auf Extremtemperaturen reagieren die einzelnen Unterarten recht unterschiedlich dennoch wird die Schwarzkiefer als recht kalteresistent eingestuft Junge Baume uberstehen Temperaturen von bis zu 30 C 4 ohne Schaden Die Art gilt als relativ unempfindlich gegenuber Luftverschmutzung 12 Im Allgemeinen wachst die Schwarzkiefer auf lockeren sandigen sowie auf schweren tonigen kalk oder silikatreichen und damit basischen oder sauren Boden wobei sich hier die einzelnen Unterarten unterscheiden konnen 13 In Deutschland wurde die osterreichische Schwarzkiefer Pinus nigra ssp nigra vor allem im thuringischen Saaletal im baden wurttembergischen Taubergrund der Frankischen Platte in Unterfranken sowie einigen Stellen im Frankischen Jura und der Munchner Schotterebene angepflanzt oft zur Wiederbewaldung von trockenen Weidetriften Als grosster zusammenhangender Schwarzkiefernbestand in Deutschland gilt der etwa 250 Hektar umfassende Schwarzkiefernwald auf den Hohen der Leinacher Berge bzw am Volkenberg 14 bei Wurzburg 15 Sie wachst auch an schattigen und karbonatreichen Standorten 16 Okologie Bearbeiten nbsp Bestand der Krim Kiefer Pinus nigra subsp pallasiana mit Adlerfarn Pteridium aquilinum als UnterwuchsMykorrhizapartner Bearbeiten Es werden Ektomykorrhizen gebildet Zu den Mykorrhiza Partnern gehoren der Pantherpilz Amanita pantherina der Wurzelnde Bitterrohrling Boletus radicans der Frauentaubling Russula cyanoxantha und der Erdritterling Tricholoma terreum 8 Vergesellschaftung Bearbeiten Je nach Standort bildet die Schwarzkiefer Reinbestande oder Mischbestande mit unterschiedlichen Baumarten Bestande konnen sich nur an Standorten behaupten an denen sie nicht durch anspruchsvollere Laubbaume verdrangt werden 1 Von Spanien bis nach Slowenien werden hauptsachlich Mischbestande mit der Rotbuche Fagus sylvatica der Manna Esche Fraxinus ornus der Europaischen Hopfenbuche Ostrya carpinifolia der See Kiefer Pinus pinaster der Zerr Eiche Quercus cerris der Stein Eiche Quercus ilex der Ungarischen Eiche Quercus frainetto und der Flaum Eiche Quercus pubescens gebildet Fur Osterreich werden als Mischbaumarten die Echte Mehlbeere Sorbus aria sowie bei den allmahlichen Ubergangen in die Waldkiefernwalder die Gemeine Fichte Picea abies genannt Die Strauchschicht wird in Osterreich je nach Standort von der Gewohnlichen Felsenbirne Amelanchier ovalis der Berberitze Berberis vulgaris der Filz Zwergmispel Cotoneaster tomentosus und den Rosmarin Seidelbast Daphne cneorum gebildet Das Alpenmassliebchen Bellidiastrum michelii die Anemonen Schmuckblume Callianthemum anemonoides die Erd Segge Carex humilis die Felsen Schaumkresse Cardaminopsis petraea die Schneeheide Erica carnea die Felsen Wolfsmilch Euphorbia saxatilis das Blaugrune Habichtskraut Hieracium glaucum der Bleiche Schaf Schwingel Festuca pallens der Clusius Enzian Gentiana clusii die Aurikel Primula auricula die Buchs Kreuzblume Polygala chamaebuxus sowie das Kalk Blaugras Sesleria albicans bilden grossteils die Krautschicht 1 Nach Oberdorfer ist sie eine Trockenwaldart und kommt in Gesellschaften der Ordnung Erico Pinetalia vor 17 Von der Balkanhalbinsel bis in die Turkei bildet die Schwarzkiefer hauptsachlich mit dem Feld Ahorn Acer campestre dem Franzosischen Ahorn Acer monspessulanum der Orientalischen Hainbuche Carpinus orientalis dem Stech Wacholder Juniperus oxycedrus dem Stinkenden Wacholder Juniperus foetidissima verschiedenen Steinlinden Phillyrea der Terpentin Pistazie Pistacia terebinthus der Espe Populus tremula der Steinweichsel Prunus mahaleb der Kermes Eiche Quercus coccifera der Trauben Eiche Quercus petraea der Vogelbeere Sorbus aucuparia der Elsbeere Sorbus torminalis und Acer obtusatum Mischbestande Die Strauchschicht besteht in diesem Gebiet hauptsachlich aus der Gewohnlichen Felsenbirne Amelanchier ovalis der Kornelkirsche Cornus mas dem Peruckenstrauch Cotinus coggygria der Baumheide Erica arborea dem Gemeinen Wacholder Juniperus communis dem Gewohnlichen Liguster Ligustrum vulgare dem Wolligen Schneeball Viburnum lantana der Filz Zwergmispel Cotoneaster tomentosus Cytisus subspinescens Genista lobelii und dem Spanischen Wacholder Juniperus thurifera Die Krautschicht wird grossteils von der Schneeheide Erica carnea der Draht Schmiele Deschampsia flexuosa dem Roten Fingerhut Digitalis purpurea der Forster Hainbinse Luzula forsteri dem Adlerfarn Pteridium aquilinum dem Sand Thymian Thymus serpyllum dem Dornigen Wundklee Anthyllis hermanniae Astragalus calabrus und Helianthemum chamaecistus gebildet 13 Nutzung Bearbeiten nbsp Pecher bei der Arbeit in NiederosterreichIm mittleren Sudeuropa und auf der Balkan Halbinsel stellt die Schwarzkiefer die wichtigste Baumart fur Aufforstungen dar Die Bewirtschaftung erfolgt dort meist in einem schlagweisen Hochwald Die Umtriebszeiten liegen zwischen 80 und 140 Jahren Weitere forstwirtschaftliche Aufforstungen und Windschutzanbauten erfolgten grossteils in Mittel und Nordeuropa sowie in den USA 11 Das Holz der Schwarzkiefer wird vor allem zur Herstellung von Masten Pfahlen Sperrholz fur grobere Tischlerarbeiten fur Verpackungsmaterial sowie als Rohstoff fur die Zellstoff und Papierindustrie verwendet Bretter die aus diesem Holz gewonnen werden knarren nicht und eignen sich deshalb besonders fur Buhnenboden 1 Dickere Stamme finden auch als Bauholz Verwendung Fruher wurde es zum Bau von Schiffen verwendet 18 Gegenuber der Waldkiefer ist das Holz geradschaftiger und wesentlich harzreicher 19 siehe Hauptartikel Kiefernholz In Kalabrien und im Wienerwald wurden fruher die Schwarzkiefern zur Harzgewinnung herangezogen Das Harz wurde von Pechern von den Baumen abgezapft und bildete die Lebensgrundlage von Generationen Baume uber 60 Jahre produzieren jahrlich ca 2 kg Rohharz aus dem durch Destillation der Ruckstand Kolophonium sowie Terpentin gewonnen wird 18 Aus dem Harz der unreifen Zapfen kann Isopimarsaure gewonnen werden die eine antibakterielle Wirkung hat und gegen den multiresistenten Erreger Staphylococcus aureus eingesetzt werden kann 20 Die Schwarzkiefer wird fast auf der ganzen Welt als Parkbaum gepflanzt Wegen ihres kraftigen Wurzelsystems und der Unempfindlichkeit gegenuber Salzgischt wird sie als Windschutz an Kusten und als Erosionsschutz an Hanglagen angepflanzt 18 In den USA wird sie als Christbaum verwendet 4 Krankheiten und Schadlinge BearbeitenDie Schwarzkiefer gilt als wenig krankheitsanfallige Baumart Aufgrund von weltweiten Anbauten die nicht immer auf gunstigen Standorten erfolgten stimmt dies jedoch nur eingeschrankt Die Gefahr eines Schadlingsbefalls steigt je hoher die okologischen Unterschiede vom naturlichen Standort zum Anbaugebiet sind Unter optimalen Standortbedingungen spielen die im Folgenden genannten Schadlinge nur eine untergeordnete Rolle 12 In Baumschulen werden die Samlinge haufig von Pilzen der Gattungen Fusarium Phytophthora Pythium und Rhizoctonia befallen Befallene Samlinge haben einen weisslich grau verfarbten Wurzelhals und sterben meist ab In Kulturen verursacht vor allem Gremmeniella abietina der Erreger des Schwarzkiefer Triebsterbens starke Ausfalle In Reinbestanden konnen zudem der Kiefernblasenrost Cronartium flaccidum der Kieferndrehrost Melampsora populnea Lophodermium pinastri 21 Lophodermium seditiosum und Scirrhia pini die Nadeln und Triebe befallen In solchen Bestanden kann auch der Schwacheparasit Cycloneusma minus auftreten Als erwahnenswerter Wurzelparasit wird der Wurzelschwamm Heterobasidion annosum genannt Bei intensiver Belastung durch Ammoniumsulfat kann der Sekundarschadling Sphaeropsis sapinea grossflachig auftreten welcher die Triebspitzen von jungen Baumen schadigt eine Krankheit die als Diplodia Triebsterben bekannt ist 12 In Aufforstungen an ungunstigen Standorten tritt der Pinien Prozessionsspinner Thaumetopoea pityocampa auf welcher Kahlfrass und bei wiederholtem Befall auch Ausfalle verursacht Nach einem Kahlfrass bildet die Schwarzkiefer morphologisch und chemisch veranderte Nadeln aus welche die Entwicklung der Spinnerlarven hemmen und die Fruchtbarkeit der ausgewachsenen Falter reduziert Der Falter kann erfolgreich durch die Entfernung oder Beschadigung der Raupennester sowie mit Hilfe von Bacillus thuringiensis bekampft werden 21 Der Kiefernkulturrussler Pissodes notatus schadigt die Baume durch den Larvenfrass welcher bis zum Splint reicht und durch das Nagen der ausgewachsenen Kafer an der Rinde von Asten und Zweigen Als besonders gefahrdet gilt dichter Jungwuchs welcher an den Randern von Altbestanden wachst Die Gemeine Kiefernbuschhornblattwespe Diprion pini der Kieferntriebwickler Rhyacionia buoliana und die Schildlaus Matsucoccus pini haben sich als sehr bedrohlich in dichten Aufforstungen an ungeeigneten Standorten erwiesen Lokale Bedeutung erlangen gelegentlich der Zwolfzahnige Kiefernborkenkafer Ips sexdentatus und Leucaspis pini 12 Unter den abiotischen Schadfaktoren haben Schneedruck und Kalte die grosste Bedeutung Gegenuber Wind und Sturm ist die Schwarzkiefer weitgehend resistent Vor allem im Mittelmeerraum konnen Waldbrande auftreten die jedoch nur fur junge und niedrig gewachsene Baume gefahrlich sind da sie die Krone verbrennen konnen und der Baum dann nicht mehr in der Lage ist Photosynthese zu tatigen Altere Baume nehmen aufgrund ihrer dicken Borke und der hoch ansetzenden Krone kaum Schaden Die Zapfenproduktion wird durch Waldbrande kaum beeinflusst 22 Im Spatwinter treten auf Kalkstandorten haufig Nadelvergilbungen auf so genannte Kalk Chlorosen welche jedoch reversibel sind und zu Beginn der neuen Vegetationsperiode verschwinden Diese Vergilbungen resultieren aus der verminderten Aufnahmefahigkeit von Eisenionen und einem dadurch ausgelosten Eisenmangel Obwohl die Schwarzkiefer relativ unempfindlich gegenuber Luftverschmutzung ist treten in Deutschland und Italien Immissionsschaden auf Diese Schaden machen sich zuerst durch eine Kronenverlichtung welche durch das vorzeitige Abstossen ganzer Nadeljahrgange verursacht wird oder durch die Bildung von kurzeren Nadeln bemerkbar Es kann auch zu einer irreversiblen Nadelvergilbung kommen 12 Systematik BearbeitenDie Schwarzkiefer wird innerhalb der Gattung der Kiefern Pinus zur Sektion Pinus in der Untergattung Pinus gestellt Die Erstbeschreibung der Art fand 1785 durch den Hochschullehrer Johann Franz Xaver Arnold statt Ein Synonym ist Pinus laricio welches auf eine spatere Beschreibung des franzosischen Biologen Jean Louis Marie Poiret im Jahre 1804 zuruckgeht Unterarten Bearbeiten Die taxonomische Situation wird aufgrund zahlreicher morphologischer und okophysiologischer Verschiedenheiten zwischen den zahlreichen geographisch getrennten Herkunften nicht einheitlich beurteilt In der folgenden Systematik wird die Art in funf Unterarten unterteilt Einige Unterarten werden bei manchen Autoren als Varietaten gefuhrt Des Weiteren wird die Art teilweise in noch weitere Unterarten Varietaten und Sorten unterteilt 23 Die Korsische Schwarzkiefer Pinus nigra subsp laricio Maire kommt in Kalabrien sowie auf Korsika und Sizilien vor Pinus nigra subsp mauretanica Maire amp Peyerimh Heywood kommt in Algerien und Marokko vor Die Osterreichische Schwarzkiefer Pinus nigra subsp nigra kommt in Osterreich und auf der Balkan Halbinsel vor Die Krim Kiefer oder Taurische Kiefer Pinus nigra subsp pallasiana Lamb Holmboe kommt in Teilen der Balkan Halbinsel sowie auf der Krim Halbinsel in der Turkei und auf Zypern vor Die Pyrenaen Kiefer Pinus nigra subsp salzmannii Dunal Franco kommt in Frankreich und Spanien vor Nach Euro Med ist Pinus nigra subsp mauretanica ein Synonym von Pinus nigra subsp salzmannii Dafur wird zusatzlich folgende Unterart unterschieden 24 Pinus nigra subsp dalmatica Vis Franco Syn Pinus dalmatica Vis Sie kommt in Kroatien vor 24 Bilder Bearbeiten nbsp Korsische Schwarzkiefer Pinus nigra subsp laricio nbsp Osterreichische Schwarzkiefer Pinus nigra subsp nigra in Wien auch als Parapluie Baum bezeichnet 25 nbsp Krim Kiefer Pinus nigra subsp pallasiana nbsp Pyrenaen Kiefer Pinus nigra subsp salzmannii nbsp Pyrenaen Kiefer Pinus nigra subsp salzmannii nbsp Schwarzkiefer als BonsaiHybriden Bearbeiten Obwohl die Unterarten miteinander kreuzbar sind wurden bisher nur wenige Kreuzungsversuche mit ihnen durchgefuhrt Die Ende des 19 Jahrhunderts im Botanischen Garten der Universitat Wien entdeckte Hybride Pinus wettsteinii entstand aus einer naturlichen Kreuzung mit der Bergkiefer Pinus mugo Kreuzungsversuche verliefen erfolgreich mit der Schlangenhaut Kiefer Pinus heldreichii 4 der Japanischen Rotkiefer Pinus densiflora 4 der Rot Kiefer Pinus resinosa der Waldkiefer Pinus sylvestris der Chinesischen Kiefer Pinus tabuliformis mit Pinus taiwanensis und mit der Japanischen Schwarzkiefer Pinus thunbergii 26 Die Cerna Fohre Pinus banatica ist eine im rumanischen Nationalpark Domogled Valea Cernei endemische Hybride die von manchen Autoren als Unterart der Schwarzkiefer angesehen wird 27 Literatur BearbeitenONORM B 3012 Holzarten Benennungen Kurzzeichen und Kennwerte Schutt Weisgerber Schuck Lang Stimm Roloff Lexikon der Nadelbaume Nikol Hamburg 2004 ISBN 3 933203 80 5 S 449 462 Eintrag bei Silvics of North America englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schwarzkiefer Album mit Bildern Videos und Audiodateien Schwarzkiefer FloraWeb de Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Pinus nigra in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2006 Eingestellt von Conifer Specialist Group 1998 Abgerufen am 12 Mai 2006 Beschreibung und Systematik der Art bei The Gymnosperm Database englisch Rupert Wimmer Eine Schwarzkiefer mit 800 Jahren ist der wahrscheinlich alteste bekannte Baum in Osterreich BauernZeitung at 19 August 2009 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Kurt Zukrigl Die Schwarzfohrenwalder am Alpenostrand in Niederosterreich In Wissenschaftliche Mitteilung des Niederosterreichischen Landesmuseum Nr 12 1999 S 11 20 zobodat at PDF 834 kB a b c Schutt Weisgerber Schuck Lang Stimm Roloff Lexikon der Nadelbaume Nikol Hamburg 2004 ISBN 3 933203 80 5 S 452 Schutt Weisgerber Schuck Lang Stimm Roloff Lexikon der Nadelbaume Nikol Hamburg 2004 ISBN 3 933203 80 5 S 452 454 a b c d e f g Eintrag bei Silvics of North America Memento des Originals vom 7 November 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www na fs fed us Eintrag bei Baumkunde de a b c Schutt Weisgerber Schuck Lang Stimm Roloff Lexikon der Nadelbaume Nikol Hamburg 2004 ISBN 3 933203 80 5 S 455 Pollenwarndienst Pollenatlas Memento vom 8 Dezember 2015 im Internet Archive abgerufen am 5 Dezember 2015 a b c d e Schutt Weisgerber Schuck Lang Stimm Roloff Lexikon der Nadelbaume Nikol Hamburg 2004 ISBN 3 933203 80 5 S 454 Tropicos 1 Schutt Weisgerber Schuck Lang Stimm Roloff Lexikon der Nadelbaume Nikol Hamburg 2004 ISBN 3 933203 80 5 S 450 451 a b Schutt Weisgerber Schuck Lang Stimm Roloff Lexikon der Nadelbaume Nikol Hamburg 2004 ISBN 3 933203 80 5 S 457 458 a b c d e Schutt Weisgerber Schuck Lang Stimm Roloff Lexikon der Nadelbaume Nikol Hamburg 2004 ISBN 3 933203 80 5 S 458 459 a b Schutt Weisgerber Schuck Lang Stimm Roloff Lexikon der Nadelbaume Nikol Hamburg 2004 ISBN 3 933203 80 5 S 455 457 Protecte Planet Volkenberg Hubert Marquardt Naturschutz Wichtige Lebensraume fur Pflanzen und Tiere in der Leinacher Flur In Christine Demel u a Leinach Geschichte Sagen Gegenwart Gemeinde Leinach Leinach 1999 S 551 556 hier S 553 Informationen aus der Wissenschaft aus LWF aktuell Nr 20 der Bayerischen Landesanstalt fur Wald und Forstwissenschaft 1999 S 24f Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 95 a b c Schutt Weisgerber Schuck Lang Stimm Roloff Lexikon der Nadelbaume Nikol Hamburg 2004 ISBN 3 933203 80 5 S 459 Informationen aus der Wissenschaft aus LWF aktuell Nr 20 der Bayerischen Landesanstalt fur Wald und Forstwissenschaft 1999 S 24f E Smith E Williamson M Zloh S Gibbons Isopimaric acid from Pinus nigra shows activity against multidrug resistant and EMRSA strains of Staphylococcus aureus In Phytotherapy research PTR Band 19 Nummer 6 Juni 2005 ISSN 0951 418X S 538 542 doi 10 1002 ptr 1711 PMID 16114093 a b C A B International Pines of silvicultural importance CABI Publishing 2002 S 266 285 Online Jose Luis Ordonez Javier Retana Josep Maria Espelta Effects of tree size crown damage and tree location on post fire survival and cone production of Pinus nigra trees In Forest Ecology and Management Nr 206 2005 S 109 117 Pinus nigra im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland a b Raab Straube E von 2014 Gymnospermae In Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity Datenblatt Pinus nigra Baum des Jahres 2007 Die Waldkiefer abgerufen am 21 September 2010 Schutt Weisgerber Schuck Lang Stimm Roloff Lexikon der Nadelbaume Nikol Hamburg 2004 ISBN 3 933203 80 5 S 451 452 Pinus banatica bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis abgerufen am 30 April 2012Baum des Jahres in Osterreich Tannen 1994 Buchen 1995 Linden 1996 Gemeine Fichte 1997 Schwarzerle 1998 Zirbe 1999 Schwarzkiefer 2000 Eschen 2001 Larchen 2002 Weiden 2003 Eberesche 2004 Ahorne 2005 Ulmen 2006 Hainbuche 2007 Speierling 2008 Birken 2009 Wildobstbaume 2010 Zirbe 2011 Elsbeere 2012 Europaische Eibe 2013 Rotbuche 2014 Weisstanne 2015 Eichen 2016 Wacholder 2017 Pappeln 2018 Hopfenbuche 2019 Erlen 2020 Linden 2021 Rotfohre 2022 nbsp Dieser Artikel wurde am 3 Februar 2010 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4180355 3 lobid OGND AKS LCCN sh85009751 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schwarzkiefer amp oldid 233441948