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Die Schlangenhaut Kiefer Pinus heldreichii auch Lorica Kiefer oder Panzerkiefer genannt ist eine Baumart aus der Gattung der Kiefern Pinus innerhalb der Familie der Kieferngewachse Pinaceae Sie kommt in einigen Gebirgen des Balkans und in Suditalien vor Sie wachst auf Felsen und bildet an ihren Standorten zusammen mit der Rotbuche Fagus sylvatica meist die Baumgrenze Schlangenhaut KieferSchlangenhaut Kiefern Pinus heldreichii in der Bijela goraSystematikKlasse ConiferopsidaOrdnung Koniferen Coniferales Familie Kieferngewachse Pinaceae Unterfamilie PinoideaeGattung Kiefern Pinus Art Schlangenhaut KieferWissenschaftlicher NamePinus heldreichiiChrist Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Erscheinungsbild 1 2 Wurzelsystem 1 3 Rinde 1 4 Holz 1 5 Knospen und Nadeln 1 6 Bluten Zapfen und Samen 1 7 Chromosomenzahl 2 Verbreitung und Standort 3 Systematik 4 Nutzung 5 Quellen 6 Einzelnachweise 7 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Zweig mit Nadeln nbsp Zweig mit Zapfen nbsp Borke der 700 Jahre alten Riesenkiefer an der JastrebicaErscheinungsbild Bearbeiten Die Schlangenhaut Kiefer wachst als Baum und kann Wuchshohen von bis uber 30 Meter und Brusthohendurchmesser von bis uber 150 Zentimeter erreichen Einzelne Exemplare konnen bis zu 1 000 Jahre alt werden Die Stamme sind sowohl bei jungen als auch bei alten Baumen gerade Kruppelwuchs und Strauchformen treten vor allem auf extremen Standorten und an der Baumgrenze auf Die dichte Krone junger Baume ist hellgrun und pyramidenformig Altere Baume besitzen eine dunklere nicht so dichte ovale Krone mit Zweigen die an den Enden aufgerichtet sind Wurzelsystem Bearbeiten Bereits sehr junge Baume besitzen eine lange und dunne Pfahlwurzel Die Pfahlwurzel dringt bei alten Baumen tief in den Boden ein und sorgt besonders auf steinigen Boden fur eine feste Verankerung des Baumes Rinde Bearbeiten Zweige besitzen eine blau grune weissliche Rinde Auffallend ist die aschgraue in ungleichmassig trapezformige Platten zerteilte und mit kleinen glanzenden Schuppen bedeckte Borke alterer Baume die ein wenig an den Panzer eines Krokodils erinnert und namensgebend war Die Borke ist bei jungen Baumen silbergrau und glatt Der Name Schlangenhaut Kiefer leitet sich von der rautenformigen weisslich grauen Schuppenborke unterhalb der Krone ab Holz Bearbeiten Es liegen nur wenige Informationen uber die technischen Eigenschaften des Holzes vor Es soll weniger grob als das der Schwarzkiefer Pinus nigra sein Gerade Holzfasern sollen widerstandsfahig gegenuber Feuchtigkeit und salzhaltiger Luft sein Knospen und Nadeln Bearbeiten Die eiformigen und lang zugespitzten Knospen sind braun oder braunrot und nicht harzig Die Knospenspitze ist weisslich und die freien braunen Schuppen besitzen silberweisse Rander Die steifen Nadeln stehen zu zweit an Kurztrieben und werden zwischen 5 und 10 Zentimeter lang und 1 5 bis 3 Millimeter breit Die Nadelrander sind leicht gezahnt und die Spitze ist stechend Junge Nadeln sind hellgrun altere dunkelgrun Es befinden sich auf allen Seitenflachen Stomatabander Die Nadeln verbleiben zwischen 5 und 6 Jahre am Baum Bluten Zapfen und Samen Bearbeiten Die Schlangenhaut Kiefer wird mit 15 bis 20 Jahren mannbar Die mannlichen Blutenzapfen sind hellgelb mit dunklen Punkten Die weiblichen Blutenzapfen sind purpurrot Die ungestielten oder kurzgestielten Zapfen reifen nach zwei Jahren Die reifen Zapfen weisen eine Lange von 5 und 10 Zentimetern sowie einen Durchmesser von 2 und 4 Zentimetern auf Anfangs sind die Zapfen veilchenfarbig und farben sich zur Reife hin gelblich braun Man findet sie meist einzeln oder in Gruppen von zwei bis drei schrag stehend an den Asten Die grauen und elliptischen Samen sind geflugelt und werden 4 bis 8 Millimeter lang Sie sind runzelig Das Tausendkorngewicht liegt zwischen 25 und 35 Gramm Chromosomenzahl Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 24 1 Verbreitung und Standort Bearbeiten nbsp Verbreitungskarte nbsp Spezielles Schlangenhaut Kiefer Reservat Bajovi dupki im Nationalpark Pirin Im subkontinentalen Pirin ist im Reservat ein nahrstoffreicher bodenfeuchter geschlossener Schlangenhaut Kiefernwald mit geschlossener Bodenvegetation ausgebildet Das kleine Verbreitungsgebiet der Schlangenhaut Kiefer besteht aus wenigen inselformigen Bestanden im Suden Italiens und auf der Balkanhalbinsel Man findet sie in den Karstbergen des Orjen in Montenegro des Prenj in Herzegowina des Pirin in Bulgarien und des Olymps und Pindos in Griechenland Ausserdem kommt sie in Bosnien Albanien Mazedonien und Serbien vor und wachst als Eiszeitrelikt an der Baumgrenze an zwei Stellen im sudlichen Apennin im Monte Pollino und am Monte Sirene Die Schlangenhaut Kiefer besiedelt felsiges Gelande und erosionsgefahrdete Lagen Die Standorte werden meist vom Mittelmeerklima beeinflusst Die Jahresniederschlage konnen bis zu 1 700 mm betragen wovon der Grossteil im Winterhalbjahr fallt Diese Niederschlage sind meist Platzregen und konnen nur im geringen Masse vom Boden aufgenommen werden Die Art ist gut an Trockenheit und nahrstoffarme Boden angepasst Es werden meist alkalische Rendzinaboden die meist aus Regosol entstanden besiedelt Man findet sie je nach Standort in Hohenlagen zwischen 700 und 2 500 Metern Typische Vegetationseinheit dieses Nadelbaumes ist der Schlangenhautkiefer Bergwald Pinion heldreichii Diese azonale xerobasiphile Waldgesellschaft ist zusammen mit dem Dinarischen Karst Blockhalden Tannenwald Oreoherzogio Abietetum illyricae Fuk auf Felspartien und windbeeinflussten Graten skelettreicher Standorte beispielsweise im Orjen in Montenegro schon ausgebildet 2 In der submontanen Zone bis 1 200 Meter des italienischen Verbreitungsgebietes bildet die Schlangenhaut Kiefer Mischbestande mit dem Feldahorn Acer campestre dem Franzosischen Ahorn Acer monspessulanum der Herzblattrigen Erle Alnus cordata der Hainbuche Carpinus betulus der Manna Esche Fraxinus ornus der Europaischen Hopfenbuche Ostrya carpinifolia der Zerreiche Quercus cerris der Steineiche Quercus ilex und der Flaumeiche Quercus pubescens In der montanen Zone 1 200 bis 2 000 Metern kommen noch die Rotbuche Fagus sylvatica die Gemeine Esche Fraxinus excelsior und die Espe Populus tremula hinzu In dieser Hohenstufe findet man die besten Bestande der Schlangenhaut Kiefer in warmen vor Wind und Schnee geschutzten Lagen An Felswanden und an windexponierten Graten herrscht diese Art unbestritten vor In der mediterranen Hochgebirgszone ab 2 000 Meter ist die Schlangenhaut Kiefer die vorherrschende Baumart und bildet die Baumgrenze nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp In den Dinariden bildet die Schlangenhautkiefer nur azonal die Waldgrenze Hier dominiert ansonsten die Buche Nur wenn das Substrat fur die Rotbuche ungunstig ist werden azonale Dauergesellschaften der Schlangenhaut Kiefer wie auf Kalkfels am Orjen zwischen Vucji zub und Zubacki kabao gebildetSystematik BearbeitenDie Erstveroffentlichung von Pinus heldreichii erfolgte durch Konrad Hermann Heinrich Christ Ein Synonym von Pinus heldreichii Christ ist Pinus leucodermis Antoine Fruher wurden einige Bestande auf der Balkanhalbinsel und die Vorkommen in Italien als eigene Art Pinus leucodermis oder als Varietat Pinus heldreichii var leucodermis Antoine Fitschen angesehen Aufgrund der geringen morphologischen Unterschiede und der Ergebnisse isoenzymatischer Vergleiche wird Pinus leucodermis nicht mehr als eigene Art oder als Varietat eingestuft sondern mit Pinus heldreichii gleichgestellt 3 Aus verschiedenen Studien mit Isoenzymen geht hervor dass die heutigen Bestande die Reste einer viel grosseren Population sind Nutzung BearbeitenDie Schlangenhaut Kiefer stellt keine Wirtschaftsholzart dar Ihre hohe Anpassungsfahigkeit an verschiedenen Standorte macht die Schlangenhaut Kiefer jedoch sowohl fur die Forstwirtschaft als auch fur den Landschaftsschutz interessant nbsp Stamm eines Altbaumes Orjen Bijela gora nbsp Einzelbaum in einem Buchen Hallenwald Orjen Vucji zub nbsp Orjen Revacki doQuellen BearbeitenSchutt Weisgerber Schuck Lang Stimm Roloff Lexikon der Nadelbaume Nikol Hamburg 2004 ISBN 3 933203 80 5 S 425 432 Beschreibung und Systematik von Pinus heldreichii bei The Gymnosperm Database englisch Milorad Jankovic Pregled asocijacija munikovih suma Pinetum heldreichii u Jugoslaviji In Miodrag Glisic Djordje Panic Hrsg Zbornik radova Simpozijum o munici Zavod za sumarstvo Pec Decani Kosovo 4 7 9 1972 Simpozium mbi arnenin Symposium de Pinus heldreichii Inst za summarstvo i drvnu industriju Belgrad 1975 OCLC 254907333 S 146 158 Einzelnachweise Bearbeiten Tropicos tropicos org Milorad M Jankovic Peucedano Pinetum heldreichii M Jank nova asocijacija subendemi nog balkanskog bora Pinus heldreichii na Orjenu predhodno saopstenje In Glasnik Bot Zavoda i Baste Univ Beograd Band 2 Nr 1 4 1967 S 203 206 botanicaserbica bio bg ac rs PDF Pinus In Plants of the World Online Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens Kew abgerufen am 16 April 2019 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlangenhaut Kiefer Pinus heldreichii Album mit Bildern Videos und Audiodateien Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Pinus heldreichii in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von Conifer Specialist Group 1998 Abgerufen am 2 Januar 2009 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlangenhaut Kiefer amp oldid 233563633