www.wikidata.de-de.nina.az
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Knospe Begriffsklarung aufgefuhrt In der Botanik ist Knospe genannt auch Auge lateinisch oculus und lateinisch Gemma 1 woraus der Begriff Gemme herruhrt der jugendliche Zustand eines Sprosses in dem dessen Stangelglieder noch ganz kurz die Blatter daran noch dicht zusammengedrangt und in ihrer Entwicklung ebenfalls noch wenig fortgeschritten sind Jeder in der Fortbildung begriffene Spross also jeder Stamm und jeder Zweig endet daher in einer Knospe genannt Gipfel Haupt End oder Terminalknospe Bei vielen Pflanzen bilden sich aber auch an der Seite des Stangels und zwar in den Achseln der Blatter regelmassig Anlagen neuer Sprosse Seiten oder Achselknospen lateinisch Gemmae laterales sive axillares Baumknospe Berg Ahorn Rosenknospe kurz nach der Offnung Inhaltsverzeichnis 1 Stellung und Verteilung 2 Aufbau 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 AnmerkungenStellung und Verteilung Bearbeiten nbsp Blutenknospen der QuitteDie Verteilung der Knospen am Stangel ist lediglich durch die Blattstellung bedingt und das Blatt das die Knospe in seiner Achsel tragt heisst ihr Trag Stutz oder Mutterblatt Meistens steht nur eine einzige Knospe in der Blattachsel doch finden sich z B bei Lonicera noch eine oder mehrere unmittelbar uber derselben diese nennt man Neben oder Beiknospen Gemmae accessoriae Die Achselknospen bedingen die normale Verzweigung des Stangels weil jede zu einem neuen Zweig erwachst darum ist auch die Stellung der Zweige von der Blattstellung des Muttersprosses abhangig und folglich bleiben Stamme die keine Seitenknospen entwickeln auch unverzweigt Palmen Baumfarne Andererseits schlagt auch bei manchen Pflanzen regelmassig die Gipfelknospe fehl und es ubernimmt die zunachst darunter stehende Seitenknospe die dann leicht mit einer wahren Endknospe verwechselt werden kann die Fortsetzung des Zweigs Dies kommt besonders bei Holzgewachsen Linde Ulme Hainbuche Gemeine Hasel vor bei Flieder Syringa und Pimpernuss Staphylea endigt der gipfelknospenlose Zweig mit zwei gegenstandigen Seitenknospen Eigentliche Gipfelknospen haben z B Eiche Rosskastanie Pappel Ahorn Figur l und Obstbaume Je nach der Art des Sprosses zu dem sich eine Knospe entwickelt unterscheidet man Blattknospen Gemmae follipara wenn sie zu einem nur mit Blattern versehenen Spross werden Tragknospen oder Fruchtaugen Gemmae floripara wenn sie einen blutentragenden Spross hervorbringen und Blutenknospen Gemmae florales s Alabastra die noch unentfaltete Blute Bei allen Seitenknospen entsteht der Vegetationspunkt an der Oberflache des Muttersprosses und zwar schon in der fruhsten Periode kurz nach oder fast gleichzeitig mit der Anlage des Tragblattes wenngleich die vollstandige Erstarkung der Knospe in ein spateres Alter des Sprosses fallt Die so genannten zufalligen oder Adventivknospen Gemmae adventitiae bilden sich dagegen immer nur an schon entwickelten oft ganz alten Pflanzenteilen sind in ihrer Stellung ganz regellos indem sie bald mehrzerstreut bald haufenweise zum Vorschein kommen wie besonders an alten Baumstammen Stockausschlag und entstehen dann stets im Innern und zwar in der Kambiumschicht so dass sie also die Rinde durchbrechen Sie treten auch an den obersten horizontal an der Bodenoberflache hinlaufenden Wurzeln auf und bedingen dann einen Wurzelausschlag Pappeln Schlehen Essigbaum Sauerkirschen und auch bei manchen krautigen Pflanzen wie Taraxacum Gansedisteln Sonchus u a sogar auf Blattern entstehen sie bisweilen besonders wenn dieselben in feuchte Erde gesteckt werden wie bei den Begonien den Hyazinthenblattern u a oder auch an nicht abgelosten Blattern wie bei Cardamine Aufbau Bearbeiten nbsp Knospen im Winter von Eis umschlossenAn jeder Knospe unterscheidet man die Knospenachse das heisst den noch ganz verkurzten Stangelteil und die an dieser sitzenden noch dicht aufeinander liegenden Blattorgane Bei den Winterknospen unserer Holzgewachse sind die letzteren meist schuppenformig von mehr oder minder lederartiger Beschaffenheit und oft dunkler Farbe Sie bedecken meist die Knospe vollstandig und gewahren den zarteren inneren Teilen einen Schutz gegen die Einflusse der winterlichen Witterung Knospendecken Tegumenta Knospenschuppen Squamae s Perulae nach innen gehen sie in der Gestalt und Ausbildung allmahlich in die Laubblatter uber die in der Knospe schon angelegt sind Knospen die keine Knospendecken besitzen und nur von den aussersten Laubblattern bedeckt sind heissen nackte Gemma nuda z B beim Blutroten Hartriegel Cornus sanguinea Wolligen Schneeball Viburnum lantana und beim Faulbaum Rhamnus frangula Haufig sind die ausseren Blattorgane der Knospe mit einem Uberzug bekleidet der den Schutz vor ausseren Einflussen erhoht So finden sich Haarbildungen Gemma pubescens noch haufiger ein klebriges aus Harz oder Harz und Gummi bestehendes Sekret das die Knospenschuppen miteinander verklebt und sie uberzieht Gemma glutinosa Sowohl die Art wie sich die Blatter der Knospe gegenseitig decken Deckung Astivation als auch die Lage des einzelnen Blattes in der Knospe Knospenlage Vernation zeigen wichtige Eigentumlichkeiten Siehe auch BearbeitenEdelauge KnospendeckungWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Knospe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Knospen Bilder aus dem Bildarchiv der Universitat Basel Video Was steckt in einer Knospe auf www forstcast netAnmerkungen Bearbeiten Vgl auch Otto Zekert Hrsg Dispensatorium pro pharmacopoeis Viennensibus in Austria 1570 Hrsg vom osterreichischen Apothekerverein und der Gesellschaft fur Geschichte der Pharmazie Deutscher Apotheker Verlag Hans Hosel Berlin 1938 S 149 Oculi Oculi gemmae populi arboris Knospen von Populus nigra L Normdaten Sachbegriff GND 4164311 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Knospe amp oldid 234498763