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Die Steineiche Quercus ilex ist eine Pflanzenart aus der Familie der Buchengewachse Fagaceae Die botanische Schreibweise Stein Eiche betont die Zugehorigkeit zur Gattung der Eichen Quercus Innerhalb der Gattung gehort die Art der Sektion der Zerreichen Cerris an zu der neben der namengebenden Zerreiche auch die Korkeiche gehort SteineicheSteineiche Quercus ilex in SpanienSystematikRosidenEurosiden IOrdnung Buchenartige Fagales Familie Buchengewachse Fagaceae Gattung Eichen Quercus Art SteineicheWissenschaftlicher NameQuercus ilexL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Verbreitung 3 Name und Systematik 4 Nutzung 5 Bilder 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Mannliche katzchenformige Blutenstande Quercus ilex subsp ilex Die Steineiche erreicht als immergruner Baum daher auch Grun Eiche Wuchshohen zwischen 5 und 20 Metern manchmal auch bis zu 28 Metern bei einem Stammdurchmesser von bis zu 1 4 Metern Sie kann ein Alter von 200 bis 500 Jahren erreichen Die Krone ist breit gewolbt und oft mehrstammig Die braunlich schwarze bis schwarze Borke kann lange Zeit glatt bleiben ist im Alter klein gefeldert und in kleine Platten flach zerrissen Die wechselstandigen ledrigen sehr veranderlichen Laubblatter sind beim Austrieb der meist erst im Juni erfolgt silberweiss dann blassgelb und spater dunkelgrun Die Blatter sind auf der Oberseite glanzend dunkelgrun verkahlend und auf der Unterseite dicht graufilzig mit mehr als 5 hervortretenden Seitennervenpaaren Die kleinen Blatter sind etwa 3 bis 5 cm lang Die Form der Blatter ist schmal elliptisch uber eiformig lanzettlich bis fast rundlich Die Blatter sind sehr variabel in Form und Zahnung und konnen ganzrandig bis mehr oder weniger stachelig gezahnt sein Der Blattgrund ist abgerundet oder keilformig Der wollig behaarte Blattstiel weist eine Lange von 1 bis 2 cm auf Die Blutezeit reicht von April bis Mai Die Steineiche ist einhausig gemischtgeschlechtig monozisch Die hellgrunen Eicheln Nussfrucht sind knapp 2 cm lang Jede Frucht ist bis zur knappen Halfte vom braunfilzigen Fruchtbecher Cupula umschlossen mit dreieckigen anliegenden Schuppen Die Eicheln werden durch Tiere wie etwa Eichhornchen oder Eichelhaher verbreitet Die Chromosomenzahl betragt 2n 24 1 2 Verbreitung Bearbeiten nbsp Verbreitung der Steineiche grun Quercus ilex subsp ilex orange Quercus ilex subsp rotundifolia 3 Die Steineiche ist ein Charakterbaum der mediterranen Klimazone Sie ist von Portugal bis zur Turkei Agais und Schwarzmeerkuste 4 und von Marokko bis Tunesien verbreitet 5 Stellenweise dringt sie auch in Gebiete mit submediterranem Klima vor z B an der franzosischen Atlantikkuste oder im Gardaseegebiet 6 Auf den Britischen Inseln mit Ausnahme von Nordschottland ist sie winterhart wird dort haufig in Garten und Parks gepflanzt und tritt auch verwildert auf 7 In Deutschland ist sie nur in den allermildesten Lagen etwa im Rheingraben im Bodenseeraum oder im Weser Ems Gebiet einigermassen winterhart und wird selten angepflanzt Insbesondere durch die spanische Kolonisation hat sich die Steineiche auch in Gebiete verbreitet die fernab ihrer Ursprungsregion liegen vor allem in Lateinamerika So wurde sie in der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts von den Spaniern uber Peru wo sie heute nicht mehr wachst besonders zur Schweinezucht in den Sudkegel Sudamerikas eingefuhrt Einige Jahrzehnte spater gelangte sie ebenfalls durch die Spanier auch nach Kalifornien wo sie ebenfalls bis heute wachst 8 Bis heute gehort die Steineiche in weiten Teilen Chiles zum Naturinventar und ist besonders in den klimatisch der Mittelmeerregion vergleichbaren Gegenden Zentralchiles sehr haufig 9 Neben der Holzproduktion wird sie in Chile auch als Strassenbaum genutzt 10 Auch in Argentinien sind teils jahrhundertealte Vorkommen anzutreffen 11 12 wahrend der Baum in Uruguay erst seit dem 19 Jahrhundert zusammen mit der Stieleiche und der Korkeiche eingefuhrt wurde und wie Letztere vor allem in Weinbaugebieten wachst 13 Als ursprunglich weitverbreitete Typform der mediterranen Hartlaubvegetation sklerophyll d h Gewachse mit kleinen steifen langlebigen bis immergrunen Blattern in den winterfeuchten Subtropen wird die Steineiche in weiten Teilen ihres ursprunglichen Verbreitungsgebiets inzwischen durch die kleinere und warmeliebendere vor allem ostmediterrane Kermeseiche Quercus coccifera auch Stecheiche genannt und andere Pflanzen der Macchienvegetation ersetzt Name und Systematik BearbeitenDas lateinische aus einer vorindogermanischen Mittelmeersprache entlehnte Epitheton ilex 14 bezeichnet neben der Quercus Art Steineiche auch die von den Tropen bis in gemassigte Regionen verbreitete Gattung der Stechpalmen deren von Persien bis Mitteleuropa beheimatete Nennart die Gewohnliche Stechpalme Ilex aquifolium zuweilen auch Stecheiche genannt wird 15 16 Es gibt zwei Unterarten der Steineiche 17 Quercus ilex L subsp ilex Synonyme Quercus gramuntia L Quercus ilex var gramuntia L Loudon Die Blatter haben 7 bis 14 Paar Seitennerven und sind meistens lanzettlich oder langlich lanzettlich Junge Blatter sind meist ganzrandig oder fein gesagt selten dornzahnig Die Blattstiele sind bis 10 Millimeter lang Die Chromosomenzahl betragt 2n 24 18 Die Unterart ist weit verbreitet kommt auf der Iberischen Halbinsel aber nur entlang der Mittelmeerkuste sowie im Norden vor Sie fehlt ganz in Marokko 19 5 6 18 Quercus ilex subsp rotundifolia Lam O Schwarz ex Tab Morais Syn Quercus ballota Desf Quercus ilex subsp ballota Desf Samp Quercus rotundifolia Lam Die Blatter haben 5 bis 8 Paar Seitennerven und sind meistens rundlich bis elliptisch oder lanzettlich Junge Blatter sind meist dornzahnig Die Blattstiele sind bis 6 ausnahmsweise bis 8 Millimeter lang Die Chromosomenzahl betragt 2n 24 18 Diese Unterart ersetzt die Typus Unterart auf einem Grossteil der Iberischen Halbinsel mit Ausnahme des Nordens und der Mittelmeerkuste sowie in Marokko 19 Sie kommt neben der Typus Unterart auch in Sudfrankreich auf den Balearen in Algerien und Tunesien 20 vor 5 6 18 Von R Govaerts wird diese Unterart als eigenstandige Art angesehen Quercus rotundifolia Lam 21 Nutzung BearbeitenDie Samen konnen roh oder gegart gegessen werden sie konnen suss oder bitter sein Aus den Samen kann ein Kaffee Ersatz oder Ol gewonnen werden 22 23 Die Gallen die durch Larven verschiedener Insektenarten an Quercus ilex erzeugt werden konnen medizinisch verwendet werden Aus der Borke wird Tannin gewonnen Aus dem harten Holz werden beispielsweise Mobel hergestellt Es ist ein gutes Feuerholz auch im noch nicht getrockneten Zustand Eine wichtige Rolle spielt die Baumart auch bei der traditionellen Schweinemast auf der Pyrenaenhalbinsel Hierzu wird die Steineiche in Hainen in Spanien dehesas genannt angebaut die in der Mastzeit Reifezeit der Eicheln von den Tieren beweidet werden Neben der Schweinerasse Iberisches Schwein ist diese Form der Futterung massgeblich fur Geschmack Farbe und Konsistenz des Fleisches Iberischer Schinken verantwortlich Bilder Bearbeiten nbsp Borke einer Steineiche Quercus ilex subsp rotundifolia nbsp Blatt einer Steineiche Quercus ilex subsp rotundifolia nbsp Eichel von der Cupula umgeben Quercus ilex subsp ilex nbsp Blatter und reife Eichel Quercus ilex subsp ilex nbsp EichelnLiteratur BearbeitenAndreas Bartels Pflanzen des Mittelmeerraumes 2 Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2003 ISBN 3 8001 3287 7 Seite 47 Peter Schonfelder Ingrid Schonfelder Die Kosmos Mittelmeerflora Uber 1600 Arten und 1600 Fotos Kosmos Naturfuhrer Franckh Kosmos Stuttgart 2018 ISBN 978 3 440 15405 2 S 240 Flore Forestiere Francaise J C Rameau D Mansion G Dume C Gauberville Flore Forestiere Francaise guide ecologique illustre 3 Region Mediterraneenne Institut pour le developpement forestier CNPF 2008 S 842 843 Einzelnachweise Bearbeiten Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 2001 ISBN 3 8001 3131 5 Seite 318 Quercus ilex L auf Tropicos org IPCN Chromosome Reports Quercus ilex Holm oak auf EUFORGEN Ian C Hedge Faik Yaltirik Quercus In Peter Hadland Davis Hrsg Flora of Turkey and the East Aegean Islands Vol 7 Orobanchaceae to Rubiaceae Edinburgh University Press Edinburgh 1982 ISBN 0 85224 396 0 S 660 683 englisch a b c Werner Greuter Herve Maurice Burdet Gilbert Long Hrsg Med Checklist A critical inventory of vascular plants of the circum mediterranean countries Vol 3 Dicotyledones Convolvulaceae Labiatae Conservatoire et Jardin Botanique Geneve 1986 ISBN 2 8277 0153 7 englisch online a b c Jaakko Jalas Juha Suominen Hrsg Atlas Florae Europaeae Distribution of Vascular Plants in Europe 3 Salicaceae to Balanophoraceae Akateeminen Kirjakauppa Helsinki 1976 ISBN 951 9108 02 5 C D Preston D A Pearman T D Dines New Atlas of the British and Irish Flora Oxford University Press 2002 ISBN 0 19 851067 5 Encina Quercus ilex Verbreitungskarte auf Naturalista abgerufen am 28 August 2019 spanisch Encina Zona Central In Madera Nacional Holzportal des Verbands der chilenischen Holzindustrie abgerufen am 28 August 2019 spanisch Andrea Alvarada Ojeda u a Arboles urbanos de Chile Guia de Reconocimiento Herausgegeben von der Regierung von Chile Santiago de Chile 2013 S 296 301 spanisch Encina In Carlos Fernando Barioglio Diccionario de Las Ciencias Agropecuarias Encuentro Cordoba 2006 ISBN 987 23022 4 3 S 163 in der Google Buchsuche spanisch Robles en Argentina 30 Juni 2010 abgerufen am 28 August 2019 spanisch F Dutra u a Intoxicacion espontanea y experimental por Quercus robur roble ingles en bovinos en Uruguay In Veterinaria Zeitschrift der tiermedizinischen Gesellschaft Uruguays Montevideo Bd 50 2014 Nr 194 S 34 48 spanisch Alois Walde Lateinisches etymologisches Worterbuch 3 von Johann Baptist Hofmann neubearbeite Auflage 3 Bande Carl Winter s Universitatsbuchhandlung Heidelberg 1938 1965 Band 1 A L S 678 Steineiche auch Kermeseiche Georges Ilex Lexikon der Biologie Stechpalme Quercus ilex im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland a b c d J do Amaral Franco Quercus In Santiago Castroviejo M Lainz G Lopez Gonzalez P Montserrat F Munoz Garmendia J Paiva amp L Villar Hrsg Flora Iberica Plantas vasculares de la Peninsula Iberica e Islas Baleares Vol II Platanaceae Plumbaginaceae partim Real Jardin Botanico CSIC Madrid 1990 ISBN 84 00 07034 8 S 15 36 PDF Datei a b Mohamed Fennane Mohammed Ibn Tattou Joel Mathez Aicha Ouyahya Jalal El Oualidi Hrsg Flore pratique du Maroc Manuel de determination des plantes vasculaires Volume 1 Pteridophyta Gymnospermae Angiospermae Lauraceae Neuradaceae In Travaux de l Institut Scientifique Serie Botanique ISSN 1114 1174 Band 36 1999 Rabat ISBN 9954 0 1456 X Rene Maire Hrsg Flore de l Afrique du Nord Volume VII Dicotyledonae Cle generale Archichlamydeae Casuarinales Polygonales 329 S Paris Lechevalier 1961 PDF Datei 16 7 MB Memento vom 22 Januar 2012 im Internet Archive Rafael Govaerts Hrsg Quercus World Checklist of Selected Plant Families des Royal Botanic Gardens Kew Zuletzt eingesehen am 14 Januar 2017 Eintrag bei Plants for a Future englisch Vgl auch Carl Bolle Die Eichenfrucht als menschliches Nahrungsmittel In Zeitschrift des Vereins fur Volkskunde Band 1 1891 S 138 148 insbesondere S 139 und 142 146 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Steineiche Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Commons Steineiche Album mit Bildern Videos und Audiodateien Steckbrief bei www baumkunde de Quercus ilexL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 4 Oktober 2015 Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Steineiche amp oldid 222773073