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Die Europaische Hopfenbuche Ostrya carpinifolia auch Gemeine Hopfenbuche genannt ist eine Laubbaum Art aus der weltweit acht bis zehn Arten umfassenden Gattung der Hopfenbuchen in der Familie der Birkengewachse Betulaceae Europaische HopfenbucheEuropaische Hopfenbuche Ostrya carpinifolia SystematikEurosiden IOrdnung Buchenartige Fagales Familie Birkengewachse Betulaceae Unterfamilie Haselnussgewachse Coryloideae Gattung Hopfenbuchen Ostrya Art Europaische HopfenbucheWissenschaftlicher NameOstrya carpinifoliaScop Inhaltsverzeichnis 1 Namen 2 Beschreibung 2 1 Habitus 2 2 Holz und Rinde 2 3 Knospen und Blatter 2 4 Bluten und Fruchte 2 5 Chromosomenzahl 3 Verbreitung 4 Okologie 5 Soziologie 6 Nutzung 7 Quellen 7 1 Literatur 7 2 Einzelnachweise 7 3 WeblinksNamen BearbeitenDer Gattungsname Ostrya bezeichnete schon im Altgriechischen ostrya wie im Lateinischen ostrya die Hopfenbuche Das Wort ist dem griechischen Wort fur die Rotbuche oxys ahnlich Beide Bezeichnungen werden auf ostreon Auster zuruckgefuhrt da das Holz wie die Austernschalen sehr hart ist 1 Das Artepitheton carpinifolia bedeutet hainbuchenblattrig und spielt auf die Blatter der Hopfenbuche an die denen der Hainbuche sehr ahnlich sind Der deutsche Name Hopfenbuche deutet im ersten Teil auf die Blutenstande hin die denen des Hopfens ahnlich sehen im zweiten Teil auf das allgemeine Erscheinungsbild da dieses besonders der Hainbuche recht ahnlich ist Beschreibung BearbeitenHabitus Bearbeiten Die Europaische Hopfenbuche ist ein sommergruner Laubbaum Sie wird meist bis 15 Meter hoch selten bis 20 Meter Der Stammdurchmesser erreicht bis zu 0 5 Meter Typisch fur die Hopfenbuche ist die tief ansetzende Krone In der Jugend ist sie mehr kegelformig spater offen Die Hopfenbuche ist eine raschwuchsige Art wird jedoch selten alter als 100 Jahre Holz und Rinde Bearbeiten nbsp BorkeIhre Rinde ist am jungen Baum glatt und grau bis graubraun spater wird sie tiefbraun und rissig und lost sich in eckigen Platten ab unter den abfallenden Platten zeigen sich haufig orangebraune Flecken Das Holz ist schwer zah und hart Ungetrocknet hat es eine Dichte von 0 9 bis 1 1 g cm 3 trocken 0 77 g cm 3 Bei Trocknung kommt es zu Rissbildung da die Schwindung hoch ist Das Stammzentrum ist kernahnlich hell bis dunkelbraun gefarbt vom Splint jedoch nur sehr undeutlich abgegrenzt Generell kann das Holz leicht mit dem der Hainbuche verwechselt werden Knospen und Blatter Bearbeiten nbsp Blatter im HerbstDie Knospen sind spitzkegelformig und stehen von der Achse ab Sie sind grun mit braunen Flecken glanzend und klebrig Die Triebe sind rotbraun bis braun und stark behaart sie weisen orange erhabene Lentizellen auf Die Blatter sind zweizeilig angeordnet und eilanglich Der Blattstiel ist funf bis acht Millimeter lang und weich behaart Die Spreite ist sieben bis neun Zentimeter lang und drei bis funf Zentimeter breit mit der grossten Breite in der unteren Halfte Die Spreitenbasis ist abgestutzt bis abgerundet oder leicht herzformig und meist asymmetrisch Der Spreitenapex ist spitz bis zugespitzt Der Blattrand ist scharf doppelt gesagt Die Zahne sind zur Spitze hin gekrummt und am Rand leicht umgerollt Jede Spreitenhalfte hat 14 bis 16 sekundare Blattadern Im Gegensatz zur Hainbuche besitzt die Hopfenbuche deutlich sichtbare Tertiaradern Die Blattoberseite ist glanzend dunkelgrun fast kahl und drusenlos Die Unterseite ist hellgrun und besonders bei jungen Blattern dicht mit ungestielten Drusen besetzt Die Adern sind mit anliegenden steifen Haaren versehen Im Herbst farben sich die Blatter gelb Bluten und Fruchte Bearbeiten nbsp Mannliche Katzchen im Fruhjahr nbsp Hopfenbuche Ostrya carpinifolia FruchtstandeHopfenbuchen sind einhausig getrenntgeschlechtig monozisch Die mannlichen Blutenstande erscheinen bereits im Herbst des Vorjahres und uberwintern als geschlossene Katzchen Zur Blutezeit im April Mai strecken sich die Katzchen auf sechs bis acht Zentimeter Lange und sind dann vier bis sechs Millimeter breit Die Deckblatter sind rund drei Millimeter lang blassgrun dicht bewimpert und mit einer rotbraunen Spitze versehen Jede Blute besitzt vier bis zehn Staubblatter die das Deckblatt nicht oder kaum uberragen Die Staubbeutel haben an der Spitze einen Haarschopf die Staubfaden sind zweiteilig Die weiblichen Katzchen sind vier bis sechs Zentimeter lang endstandig und vielblutig Sie stehen bis zur Blute senkrecht danach hangen sie Die Bluten besitzen nur ein unscheinbares Perigon sind aber von einer sackartigen Hulle umgeben Die Bluten stehen zu zweit in den Achseln hinfalliger Tragblatter Die Bestaubung erfolgt durch den Wind Der Fruchtstand ahnelt den weiblichen Blutenstanden des Hopfens Er ist zapfen bis eiformig bis sechs Zentimeter lang und 1 5 bis drei Zentimeter dick Die Fruchthulle entsteht aus den miteinander verwachsenen Vorblattern und ist dicht behaart Sie ist anfangs eiformig bis flachgedruckt und gelblich weiss spater aufgeblasen und braun In der Fruchthulle befindet sich eine Nuss die klein braun und glanzend ist Die Fruchtreife erfolgt zwischen August und Oktober Chromosomenzahl Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 16 2 Verbreitung BearbeitenDas Areal der Europaischen Hopfenbuche umfasst weite Teile des Mittelmeergebiets und die submediterrane Zone der Alpen Es reicht von der Provence nach Osten uber die sudlichen Alpen weiter uber Kroatien und Serbien bis Bulgarien Im Suden reicht das Areal von Korsika uber Sardinien Italien Sizilien nach Griechenland ohne Kreta Im Osten umfasst das Areal Kleinasien bis zum Taurus dem Kaukasus und dem Libanon In Mitteleuropa ist die Hopfenbuche am Sudrand der Alpen und einzeln in den Zentralalpen vertreten Sie durfte in der nacheiszeitlichen Warmeperiode hierher eingewandert sein Sie kommt vereinzelt in der Mittel und Untersteiermark vor in den Talern Sudkarntens weiters in Sudtirol im Krainer Karst bei Triest und in Istrien sowie vereinzelt im Tessin und in den sudalpinen Talern Graubundens In der Vergangenheit war die Hopfenbuche in Sudeuropa haufiger Der Ruckgang wird auf ubermassige Holznutzung zuruckgefuhrt Okologie BearbeitenDie Hopfenbuche ist eine submediterrane bis mediterrane Art Sie benotigt ein sommerwarmes wintermildes und niederschlagsreiches Klima Sie kommt in Gebieten mit einer mittleren Jahrestemperatur von 12 5 bis 15 5 C und einem durchschnittlichen Jahresniederschlag von 1200 bis 1450 Millimeter vor Sie wachst bevorzugt auf felsigen kalkreichen aber auch auf Silikat Unterhanglagen Im Nordrand ihrer Verbreitung in Mitteleuropa wachst sie bevorzugt an trockenen Kalk Sudhangen der collinen bis untermontanen Hohenstufe In den Karawanken wachst sie bis maximal 900 m wahrend sie ansonsten bis 1300 m steigt Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt amp al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 2 massig trocken Lichtzahl L 2 schattig Reaktionszahl R 4 neutral bis basisch Temperaturzahl T 4 warm kollin Nahrstoffzahl N 3 massig nahrstoffarm bis massig nahrstoffreich Kontinentalitatszahl K 3 subozeanisch bis subkontinental 3 Soziologie BearbeitenDie Hopfenbuche ist ein typischer Vertreter der submediterranen Laubmisch Karst und Buschwalder Hier ist sie vergesellschaftet mit Flaumeiche Quercus pubescens Manna Esche Fraxinus ornus Feld Ahorn Acer campestre Franzosischem Ahorn Acer monspessulanum Steinweichsel Prunus mahaleb Filz Steinmispel Cotoneaster tomentosus Gewohnlicher Felsenbirne Amelanchier ovalis Wolligem Schneeball Viburnum lantana u a In Mitteleuropa kommt sie vor allem im Hopfenbuchen Mannaeschenwald Ostryo carpinifoliae Fraxinetum orni Aichinger 1933 vor Dieser besiedelt Standorte am Sudabfall der Alpen auf skelettreichen humusarmen Rendzinen uber Kalkgestein Er bildet meist einen lockeren Buschwald Die Krautschicht ist oft artenreich vorherrschend sind Erd Segge Carex humilis und Walliser Schaf Schwingel Festuca valesiaca Die bestandsbildenden Baumarten sind neben den namensgebenden Hopfenbuche und Manna Esche die Flaum Eiche Da sie meist auf unzuganglichen Standorten wachsen sind sie wenig gefahrdet Sie beherbergen viele seltene Tier und Pflanzenarten In Karnten kommen etwa Sandviper und Smaragdeidechse vorwiegend in den Hopfenbuchen Mannaeschenwaldern vor 4 Nutzung BearbeitenDie Hopfenbuche verfugt uber ein hohes Stockausschlagvermogen daher ist sie haufig in der Brennholzgewinnung dienenden Nieder und Mittelwaldern anzutreffen Das Holz lasst sich gut drechseln frasen und bohren Es hat einen uberaus hohen Abnutzungswiderstand daher wird es fur Mobel besonders Stuhle Teile von Musikinstrumenten Spulen Walzen Hammer Winkel Spindeln und Kugeln verwendet Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Denes Bartha Ostrya carpinifolia In P Schutt et al Hrsg Lexikon der Forstbaume Nikol Hamburg 2006 S 347 352 ISBN 978 3 937872 39 1Einzelnachweise Bearbeiten Helmut Genaust Etymologisches Worterbuch der botanischen Pflanzennamen 3 vollstandig uberarbeitete und erweiterte Auflage Birkhauser Basel Boston Berlin 1996 ISBN 3 7643 2390 6 S 446f Nachdruck ISBN 3 937872 16 7 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 2001 ISBN 3 8001 3131 5 Seite 312 Ostrya carpinifoliaScop In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 27 Marz 2021 Peter Merz Pflanzenwelt Mitteleuropas und der Alpen Nikol Hamburg 2002 S 102f ISBN 3 933203 55 4Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Europaische Hopfenbuche Ostrya carpinifolia Album mit Bildern Videos und Audiodateien Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Steckbrief der Europaischen Hopfenbuche Bilder Knospen BorkeBaum des Jahres in Osterreich Tannen 1994 Buchen 1995 Linden 1996 Gemeine Fichte 1997 Schwarzerle 1998 Zirbe 1999 Schwarzkiefer 2000 Eschen 2001 Larchen 2002 Weiden 2003 Eberesche 2004 Ahorne 2005 Ulmen 2006 Hainbuche 2007 Speierling 2008 Birken 2009 Wildobstbaume 2010 Zirbe 2011 Elsbeere 2012 Europaische Eibe 2013 Rotbuche 2014 Weisstanne 2015 Eichen 2016 Wacholder 2017 Pappeln 2018 Hopfenbuche 2019 Erlen 2020 Linden 2021 Rotfohre 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Europaische Hopfenbuche amp oldid 221012388