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Als Kiefernholz wird das Holz der Kiefern Gattung Pinus bezeichnet das wie bsp auch Tannen Fichten oder Larchenholz zu den Nadelholzern gehort In Europa wird unter dieser Bezeichnung fast ausschliesslich das Holz der Waldkiefer Pinus sylvestris bezeichnet International gibt es eine Reihe weiterer Arten deren Holz fur unterschiedliche Nutzungen verwendet wird darunter die Zirbelkiefer Pinus cembra die Weymouth Kiefer Pinus strobus und die zunehmend aufgrund ihrer Unempfindlichkeit gegenuber Luftverunreinigungen angebaute Schwarzkiefer P nigra KiefernholzHolz der WaldkieferBaumarten Waldkiefer Pinus sylvestris Zirbelkiefer Pinus cembra Weymouth Kiefer Pinus strobus und andereHerkunft Eurasien NordamerikaMaterialeigenschaftenRohdichte Mittelwert 520 kg m3Rohdichte Grenzwerte 300 860 kg m3Axiales Schwindmass 0 4 Radiales Schwindmass 4 0 Tangentiales Schwindmass 7 7 Biegefestigkeit 80 N mm2 1 Druckfestigkeit 45 N mm2 1 Zugfestigkeit 100 N mm2 1 Warmeleitfahigkeit 0 133 W m K 2 BrennstoffeigenschaftenBrennwert 4 4 kWh kg Inhaltsverzeichnis 1 Bezeichnungen und Bedeutung 2 Eigenschaften 3 Verwendung 3 1 Stoffliche Nutzung 3 2 Energetische Nutzung 4 Belege 5 Literatur 6 WeblinksBezeichnungen und Bedeutung BearbeitenKiefernholz wird unter einer Reihe unterschiedlicher Namen vermarktet die auch fur die Baume selbst verwendet werden darunter befinden sich bsp die Namen Gemeine Kiefer Waldkiefer Sandkiefer Weisskiefer Fohre Forche oder Forle Holz das in Deutschland Osterreich oder der Schweiz als Nordische Kiefer oder Polarkiefer verkauft wird stammt in der Regel aus Skandinavien Finnland und Russland Weitere auf die Herkunft bezogene Namen sind Polnische Kiefer oder Ostpreussische Kiefer Eine Handelsbezeichnung fur Kiefernholz ist auch Rotholz 3 sowie Redwood Baltic Redwood 4 Die Waldkiefer ist in Deutschland und Teilen Mitteleuropas die zweithaufigste Waldbaumart nach der Fichte In Deutschland macht ihr Flachenteil etwa 27 an der Gesamtwaldflache aus wahrend die Fichte auf etwa 32 der Waldflache zu finden ist Dabei ist die Verteilung regional sehr unterschiedlich und der Kiefernanteil betragt bsp in Baden Wurttemberg Saarland und Nordrhein Westfalen bei etwa 11 bis 15 wahrend er in Mecklenburg Vorpommern und Sachsen Anhalt uber 50 betragen kann In Brandenburg ist die Verbreitung der Kiefer mit 82 nicht nur landschaftsbestimmend sie stellt zugleich den Brotbaum der dortigen Forstwirtschaft dar In Gesamteuropa und Nordasien stellt die Kiefer einen der wichtigsten Forstbaume dar wobei sich ihr Verbreitungs und Nutzungsgebiet uber weite Teile Europas und Asiens zieht Eigenschaften BearbeitenKiefern wachsen im Bestand weitgehend gerade mit einem vollholzigen und zylindrischen Stamm wobei die Wuchsform sehr stark abhangig von der Region und den okologischen Bedingungen sein kann Regional konnen die Stamme entsprechend auch krummschaftig drehwuchsig und starkastig sein Die astfreien Stammlangen erreichen unter optimalen Bedingungen bis zu 20 Metern bei einer Gesamthohe des Baumes von bis zu 48 Metern der Durchmesser betragt 0 4 bis 0 6 Meter maximal kann er bis etwa 1 Meter erreichen Als vergleichsweise anspruchslose Art ist die Kiefer sehr schnellwuchsig und kann Holzzuwachse von 7 8 m3 pro Jahr und Hektar erreichen Hiebholz wird mit etwa 100 bis 120 Jahren geerntet hochwertiges Qualitatsholz ist alter als 160 Jahre nbsp Querschnitt durch einen KiefernstammDer Kern und der Splintholzbereich unterscheiden sich im Gegensatz zu dem der Fichte und der Tanne farblich sehr deutlich voneinander Kernholzbaum Dabei hat das 2 bis 10 Zentimeter dicke Splintholz eine gelblich bis rotlich weisse Farbe wahrend das Kernholz frisch rotlichgelb ist und zu einem rotlichbraunen bis rotbraunen Ton nachdunkelt Die Jahresringe setzen sich deutlich voneinander ab und messen im Mittel etwa 3 Millimeter wobei sie je nach Standort zwischen einem Millimeter und fast einem Zentimeter stark variieren konnen Dabei ist das Spatholz deutlich dunkler und rotbraun im Vergleich zum hellen Fruhholz Die Harzkanale sind deutlich ausgepragter als bei der Fichte oder Larche und sind auch makroskopisch zu erkennen Kiefernholz besitzt eine mittlere Rohdichte von 520 kg m3 bei 12 15 Feuchtegehalt und ist damit im Vergleich zu anderen Nadelholzern mittelschwer Die mechanischen Eigenschaften des Holzes sind im Vergleich zu denen der Fichte sehr gut zugleich ist allerdings der Streubereich sehr gross und abhangig von der Herkunft und den Wuchsbedingungen der Kiefer Mit zunehmender Jahresringbreite und damit zusammenhangend einem kleineren Spatholzanteil nimmt die Dichte ab die mechanischen Eigenschaften werden dadurch ebenfalls schlechter Eine gute Zahigkeit und eine massige Schwindung sind ebenfalls sehr gut nutzbare Eigenschaften des Holzes Das Kernholz der Kiefer ist massig bis wenig dauerhaft gegenuber holzzerstorenden Pilzen 5 Das heisst dass es unbehandelt fur tragende Bauteile in Bereichen eingesetzt werden kann in denen eine gelegentliche Befeuchtung moglich ist nicht jedoch mit Erdkontakt oder direkter Bewitterung 6 Gegen Frassschadlinge wie den Hausbock und den Gewohnlichen Nagekafer ist das Holz weitgehend immun Demgegenuber ist das Splintholz jedoch gegen Pilz und Insektenbefall anfallig fur die Verwendung im Aussenbereich muss das Holz entsprechend mit chemischen Holzschutzmitteln behandelt werden Feuchtes Splintholz mit einem Feuchtegehalt uber 25 ist sehr anfallig fur Blaue die zwar keine Veranderung der mechanischen Eigenschaften bewirkt aber eine optische Beeinflussung fur die Nutzung darstellt und Einfluss auf die Fahigkeit zur Flussigkeitsaufnahme haben kann Ausserdem sind Blauepilze in der Lage Beschichtungen zu beschadigen und so Folgeschaden zu begunstigen 7 Die Bearbeitung des Holzes durch Sagen Hobeln Frasen Messern fur die Herstellung von Furnieren und andere Techniken ist problemlos moglich auch die Verbindung durch Schrauben und Nagel sowie durch Leim ist problemlos Anstriche Lasuren und Beizen sind ohne Aufwand anwendbar allerdings konnen sich hier starke Harzgehalte negativ auswirken nbsp Waldkiefer Pinus sylvestris nbsp Zirbelkiefer Pinus cembra nbsp Weymouth Kiefer Pinus strobus Verwendung BearbeitenStoffliche Nutzung Bearbeiten nbsp Kiefern und Fichtenholz im Vergleich Die beiden linken Bretter sind aus Kiefernholz wahrend das rechte aus Fichtenholz besteht Kiefernholz wird in Form von Rund Schnitt und Furnierholz vermarktet und eingesetzt ausserdem dient es fur die Herstellung von Holzwerkstoffen vor allem von Spanplatten mit hohen Kiefernholzanteilen Eine weitere zentrale Verwendung fur das Holz der Kiefer und anderer Nadelbaume ist die Papier und Zellstoffherstellung wobei die Kiefer allerdings nicht im bsp in Deutschland aus okologischen Grunden dominierenden Sulfitverfahren aufgeschlossen werden kann Aufgrund der langeren Fasern gegenuber Laubholzern verfilzen ihre Fasern leichter und es ergibt sich eine hohere Festigkeit des Papiers Als Bau und Konstruktionsholz wird Kiefernholz nahezu uberall eingesetzt sowohl im Innenausbau wie auch bei Aussenanwendungen Es findet entsprechend Verwendung im Hausbau fur Dachkonstruktionen fur Holzverkleidungen Gelander Treppen Skelettkonstruktionen fur Wande und Decken Fussboden Fenster Turen und Tore Impragniertes Kiefernholz dient als Fassadenverkleidung Terrassendecking und zur weiteren Anwendungen als Kinderspielgerate Zaune Pergola und anderes im Garten und Landschaftsbau Hinzu kommen eine Reihe weiterer Anwendungen wie Masten Pfosten Pfahle und andere Anwendungen im Aussenbereich insbesondere auch als Rammpfahle im Wasser Hafen und Bergbau Fur wenig belastete und Strassenbahngleise werden Holzschwellen aus Kiefern und Larchenholz verwendet Der Mobelbau stellt fur Kiefernholz eines der Hauptverwendungsgebiete dar es wird sowohl massiv wie auch in Form von Holzwerkstoffen als Blindholz und Hauptholz fur einfache Mobel eingesetzt Kiefernholzfurniere werden zudem fur die optische Gestaltung verwendet In der Verpackungsindustrie werden bsp Kisten Paletten Container Fasser und andere Behalter sowie Holzwolle aus Kiefernholz hergestellt Energetische Nutzung Bearbeiten Im Bereich der energetischen Nutzung spielt Kiefernholz mit einem Brennwert von 4 4 kWh kg bzw 1 700 kWh rm eine zentrale Rolle sowohl in Form von Scheitholz fur den Hausbrand wie auch in Form von Hackschnitzeln Holzpellets und briketts fur entsprechende Heizsysteme Als Wald und Industrierestholz wird es zudem auch in Biomasseheizwerken und Biomasseheizkraftwerken als Energierohstoff genutzt Belege Bearbeiten a b c nach DIN 68364 Kennwerte von Holzarten Rohdichte Elastizitatsmodul und Festigkeiten Mai 2005 Peter Niemz Untersuchungen zur Warmeleitfahigkeit ausgewahlter einheimischer und fremdlandischer Holzarten In Bauphysik 29 Band 29 Nr 4 Ernst amp Sohn Verlag fur Architektur und technische Wissenschaften GmbH amp Co KG Berlin 2007 S 311 312 doi 10 1002 bapi 200710040 Herbert Hesmer Forschungsberichte des Landes Nordrhein Westfalen Nr 3211 Westdeutscher Verlag 1986 ISBN 978 3 531 03211 5 S 248 K Keller G Schneider Hrsg Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis 6 Band Drogen P Z Band II 5 Auflage Springer 1994 ISBN 978 3 642 63390 4 S 180 Dauerhaftigkeitsklasse 3 4 nach DIN EN 350 2 Dauerhaftigkeit von Holz und Holzprodukten Naturliche Dauerhaftigkeit von Vollholz Teil 2 Leitfaden fur die naturliche Dauerhaftigkeit und Trankbarkeit von ausgewahlten Holzarten von besonderer Bedeutung in Europa nach DIN 68800 Teil 3 Olaf Schmidt Tobias Huckfeldt Gebaudepilze in Johann Muller Hrsg Holzschutz im Hochbau Grundlagen Holzschadlinge Vorbeugung Bekampfung Fraunhofer IRB Verlag Stuttgart 2005 ISBN 3 8167 6647 1 S 64 f Literatur BearbeitenD Grosser W Teetz Kiefer In Einheimische Nutzholzer Loseblattsammlung Informationsdienst Holz Holzabsatzfond Absatzforderungfonds der deutschen Forst und Holzwirtschaft 1998 ISSN 0446 2114 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pinus sylvestris wood Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Kiefernholz Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Normdaten Sachbegriff GND 4389627 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kiefernholz amp oldid 239131877