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Der Sand Thymian oder Feld Thymian Thymus serpyllum auch Feldthymian Quendel Feldkummel und Rainkummel 1 2 ist eine Pflanzenart aus der Gattung Thymiane Thymus innerhalb Familie der Lippenblutler Lamiaceae 3 Es sind zwei Unterarten bekannt Sand ThymianSand Thymian Thymus serpyllum SystematikAsteridenEuasteriden IOrdnung Lippenblutlerartige Lamiales Familie Lippenblutler Lamiaceae Gattung Thymiane Thymus Art Sand ThymianWissenschaftlicher NameThymus serpyllumL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Okologie 3 Vorkommen 4 Systematik 5 Nutzung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Sand Thymian Thymus serpyllum nbsp Sand Thymian bei Mannheim nbsp Sand Thymian Thymus serpyllum in NiederosterreichVegetative Merkmale Bearbeiten Der Sand Thymian ist ein immergruner bodenbedeckender Halbstrauch der Wuchshohen von 2 bis 10 Zentimeter erreicht Die liegenden Stangel sind langkriechend jahrelang weiterwachsend und schliessen meist mit einem Blattbuschel seltener mit einem Blutenstand ab 4 Die Zweige sind immer ringsum behaart Die Laubblatter sind linealisch bis schmal elliptisch oder verkehrt eiformig 3 bis 10 Millimeter lang und 1 bis 3 Millimeter breit 4 und kurz gestielt oder sitzend An den Blutentrieben sind sie in Grosse und Form kaum unterschiedlich Das oberste Paar der Seitennerven verliert sich meist es vereinigt sich nicht zu einem Randnerv Die Blattspreite ist im unteren Drittel wir der Blattstiel lang bewimpert 4 Die Spreite ist nur selten behaart Ihre Seitennerven treten an der Unterseite stumpf hervor Generative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit reicht von Juli bis September Der Blutenstand ist kopfig 4 Die zwittrigen Bluten sind zygomorph und funfzahlig mit doppelter Blutenhulle Der Kelch ist etwa 3 5 bis 4 5 Millimeter lang unten behaart und oben kahl und an den Zahnen beimpert 4 Die oberen Kelchzahne sind breit dreieckig und ungefahr so lang wie am Grund breit Die Chromosomenzahl betragt 2n 24 ausgehend von der Chromosomengrundzahl x 12 3 liegt Diploidie vor Okologie BearbeitenBeim Sand Thymian handelt es sich um einen Chamaephyten 3 Vorkommen BearbeitenDer Sand Thymian kommt in kuhlen bis gemassigten Gebieten vor Ein grosser Teil des Areals liegt im subozeanischen Bereich Mit der Zunahme der Ozeanitat tritt eine Konzentrierung auf kontinentale Gebiete auf 5 6 Er ist in Mittel Ost und Nordeuropa verbreitet Der Verbreitungsschwerpunkt liegt in Mittel und Osteuropa Die Nordgrenze verlauft in Russland bei 65 nordlicher Breite ostlich reichen wenige Vorposten bis zum Ural Die Sudgrenze des Hauptareals verlauft bei 50 nordlicher Breite und reicht im Westen bis in die Niederlande und nach Danemark Ausserhalb des geschlossenen Areals gibt es wenige Vorkommen in Sudostengland in Frankreich in Suddeutschland im Gebiet des ehemaligen Jugoslawien und in Ungarn 5 6 In Mitteleuropa ist er im Tiefland selten westlich der Elbe kommt er vereinzelt vor fehlt dort aber auch gebietsweise in den Sandgebieten zwischen Main und Neckarmundung am mittleren Main im Regnitzbecken und zwischen Hallertau und Donau sowie im Wiener Becken tritt er selten auf aber er bildet dort meist kleine individuenreiche Bestande in der Schweiz fehlt er 5 6 Der Sand Thymian gedeiht auf Sandtrockenrasen in trockenen Kiefernwaldern und auf Silikatfelsfluren Er besiedelt in Mitteleuropa luckige sandige Rasen und lichte sandige Kiefernwalder er gedeiht aber auch auf Dunen 5 6 Der Sand Thymian ist kalkmeidend Calcifuge Er gedeiht darum am besten auf kalkarmen lockeren sandigen Boden die arm an Feinerde kleiner als 2 3 mm sein kann aber etwas Humus enthalten sollte 5 6 Er ist in Mitteleuropa eine Charakterart der Ordnung der Sandgesellschaften Corynephoretalia canescentis kommt aber auch in Gesellschaften des Cytiso Pinion Kiefernwalder vor 7 Systematik BearbeitenDer Sand Thymian Thymus serpyllum L hat folgende Synonyme 8 Thymus campestris Salisb Serpyllum vulgare Fourr Origanum serpyllum L Kuntze und Thymus serpyllum var canescens C A Mey Man kann folgende Unterarten unterscheiden 8 Thymus serpyllum subsp serpyllum Sie kommt von Europa bis Sibirien vor 8 Thymus serpyllum subsp tanaensis Hyl Jalas Sie kommt in Norwegen Finnland und im nordlichen Russland vor 8 Nutzung BearbeitenDer Sand Thymian wird zerstreut bis selten als Zierpflanze in Steingarten Einfassungen und Naturgarten in Sandgebieten auch in Heidegarten genutzt Es gibt einige Sorten Die oberirdischen Teile werden getrocknet als Pflanzenheilmittel verwendet Quendelkraut Serpylli herba Sie beinhalten die Wirkstoffe Terpene Carvacrol und Thymol Ein Aufguss aus Sand Thymian wird bei grippalen Infekten eingesetzt 9 Aus dem bluhenden Kraut wird auch das atherische Quendelol Oleum Serphyllii gewonnen Sand Thymian ist eine verhaltnismassig gute Bienenweide Auf einer mit ihm bestandenen Flache von 1 Hektar kann sich pro Bluhsaison ein Honigertrag von bis zu 149 kg ergeben 10 Literatur BearbeitenEckehart J Jager Friedrich Ebel Peter Hanelt Gerd K Muller Hrsg Exkursionsflora von Deutschland Begrundet von Werner Rothmaler Band 5 Krautige Zier und Nutzpflanzen Springer Spektrum Akademischer Verlag Berlin Heidelberg 2008 ISBN 978 3 8274 0918 8 Siegmund Seybold Flora von Deutschland und angrenzender Lander Ein Buch zum Bestimmen der wild wachsenden und haufig kultivierten Gefasspflanzen Begrundet von Otto Schmeil Jost Fitschen 93 vollstandig uberarbeitete und erweiterte Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2006 ISBN 3 494 01413 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sand Thymian Thymus serpyllum Album mit Bildern Videos und Audiodateien Thymus serpyllum L Sand Thymian FloraWeb de Sand Thymian In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Thomas Meyer Thymian Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Einzelnachweise Bearbeiten Friedrich Wilhelm Looff Allgemeines Fremdworterbuch Bener Langensalza 1870 S 781 Otto Zekert Hrsg Dispensatorium pro pharmacopoeis Viennensibus in Austria 1570 Hrsg vom osterreichischen Apothekerverein und der Gesellschaft fur Geschichte der Pharmazie Deutscher Apotheker Verlag Hans Hosel Berlin 1938 S 155 Serpillum a b c Sand Thymian FloraWeb de a b c d e Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 1 Auflage unveranderter Textnachdruck Band V Teil 4 Verlag Carl Hanser Munchen 1964 S 2308 2327 2629 a b c d e Dietmar Aichele Heinz Werner Schwegler Die Blutenpflanzen Mitteleuropas 2 Auflage Band 4 Nachtschattengewachse bis Korbblutengewachse Franckh Kosmos Stuttgart 2000 ISBN 3 440 08048 X a b c d e Oskar Sebald Siegmund Seybold Georg Philippi Arno Worz Hrsg Die Farn und Blutenpflanzen Baden Wurttembergs Band 6 Spezieller Teil Spermatophyta Unterklasse Asteridae Valerianaceae bis Asteraceae Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 1996 ISBN 3 8001 3343 1 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 814 815 a b c d Thymus serpyllum In Plants of the World Online Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens Kew abgerufen am 26 Februar 2016 Rudolf Hansel Otto Sticher Hrsg Pharmakognosie Phytopharmazie 9 Auflage Springer Medizin Verlag Heidelberg 2010 ISBN 978 3 642 00962 4 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Josef Lipp et al Handbuch der Bienenkunde Der Honig 3 neubearb Auflage Eugen Ulmer Stuttgart 1994 ISBN 3 8001 7417 0 S 38 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sand Thymian amp oldid 236504908