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Das Wiener Becken ist ein fossiles geologisch junges tektonisches Einbruchsbecken und Sedimentbecken im Nahtbereich zwischen Alpen Karpaten und der Pannonischen Tiefebene Hinsichtlich des Einbruchsmechanismus handelt es sich um ein Scherungsbecken Pull Apart Becken Es trennt zwar topographisch die Alpen von den Westkarpaten verbindet sie aber geologisch uber entsprechende Gesteine im Untergrund Physische Geographie des Ubergangsbereichs zwischen Ostalpen und Westkarpaten Das rautenformige Wiener Becken i w S zeichnet sich deutlich in der Bildmitte ab Inhaltsverzeichnis 1 Physische Geographie 1 1 Allgemeines 1 2 Naturraumliche Gliederung 1 2 1 Ubersicht 1 2 2 Wiener Becken nordlich der Donau 1 2 3 Wiener Becken sudlich der Donau 1 3 Vegetation und Klima 2 Wirtschaft 2 1 Osterreich 3 Geologie 3 1 Allgemeines 3 2 Beckenentwicklung und Stratigraphie 3 2 1 Piggyback Phase 3 2 2 Pull Apart Phase 3 2 3 Inversions und Hebungsphase 3 2 4 Pliozane und Quartare Dehnung 3 3 Bedeutung der Neotektonik 3 4 Satellitenbecken 3 4 1 Korneuburger Becken 3 4 2 Eisenstadt Soproner Becken 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweisePhysische Geographie Bearbeiten Marchniederung nahe der Mundung der March in die Donau Blick nach Norden Links erstreckt sich das Marchfeld Rechts im Bild erhebt sich der Thebener Kogel Devinska Kobyla ein Auslaufer der Kleinen Karpaten Blick uber das Chvojnica Hugelland im slowakischen Teil des Wiener Beckens nordliche Westslowakei Okres Senica Blick vom Grossen Otter in den Sudwestzipfel des Wiener Beckens Blick vom Harzberg uber die Gainfarner Bucht einen relativ weit nach Westen in die Alpen hineinreichenden Auslaufer des sudlichen Wiener Beckens Allgemeines Bearbeiten Das Wiener Becken hat einen spindel oder rautenformigen Grundriss mit einer Langsausdehnung Sudwest Nordost von 200 km und einer Querausdehnung Nordwest Sudost von maximal 50 km In der naturraumlichen Gliederung Niederosterreichs wird mit dem Namen Wiener Becken nur das annahernd dreieckige morphologische Becken sudlich der Donau Sudliches Wiener Becken sowie das Marchfeld Nordliches Wiener Becken belegt Diese beiden Tieflander nehmen Teile der Bezirke Modling Baden Bruck an der Leitha Korneuburg Neunkirchen und Wiener Neustadt ein Unter Berucksichtigung geologischer Aspekte zahlen aber auch das Hugelland des ostlichen Weinviertels das Niedermahrische Becken in Tschechien und das Zahorie Tiefland in der Slowakei dazu Naturraumliche Gliederung Bearbeiten Ubersicht Bearbeiten Osterreich Wiener Becken im engeren Sinn 1 Nordliches Wiener Becken Marchfeld Gebirgsgruppe 1930 bzw 1931 nach Trimmel 2 Sudliches Wiener Becken Wiener Neustadter Bucht Gebirgsgruppe 1920 bzw 1921 nach Trimmel 3 Feuchte Ebene nordlicher Teil Trockene Ebene Steinfeld sudlicher Teil Ostliches Weinviertel 1 Tschechien Niedermahrisches Becken Dolnomoravsky uval 4 Slowakei Zahorische Ebene Zahorska nizina Bor Tiefland Borska nizina 5 Chvojnica Hugelland Chvojnicka pahorkatina Wiener Becken nordlich der Donau Bearbeiten Dieser Teil des Beckens ist der grossere und morphologisch abwechslungsreichere In Osterreich wird er hauptsachlich vom Marchfeld und dem Hugelland des ostlichen Weinviertels eingenommen Die topographisch insgesamt eher unauffallige West und Nordwestgrenze des Wiener Beckens nordlich der Donau wird dort von den Leiser Bergen einigen isoliert stehenden Kalksteinfelsen wie der Staatzer Klippe oder dem Falkenstein und den Pollauer Bergen bereits in Tschechien gebildet Diese kleinen Hohenzuge und Berge sind morphologischer Ausdruck der Waschbergzone einem oft nur wenige Kilometer breiten Gesteinsgurtel der die Ostalpen oberirdisch mit den Westkarpaten verbindet und so das Wiener Becken geologisch nach Nordwesten vom Molassebecken der Ostalpen bzw der Westkarpaten abgrenzt Der sich weiter nordostlich anschliessende flache Beckenteil wird als Niedermahrisches Becken bezeichnet Er reicht in die Thaya und March Niederungen Mahrens und der Slowakei und wird nach Nordwesten und Norden begrenzt durch die Auslaufer der Westkarpaten Steinitzer Wald Marsgebirge und Wisowitzer Gebirge wobei Erstgenannter geologisch zur nordostlichen Fortsetzung der Waschbergzone der so genannten Zdanice Einheit gehort Die Ostgrenze verlauft am Fusse der Weissen und der Kleinen Karpaten Die z T relativ hugeligen Beckenanteile in der Slowakei ostlich des Marchtals werden unter dem Begriff Zahorie zusammengefasst Wiener Becken sudlich der Donau Bearbeiten Dieser Teil des Beckens wird unterteilt in die sogenannte Feuchte Ebene im Norden und die Trockene Ebene im Suden auch Steinfeld genannt Die furs Auge deutlichste Grenze dieses sudlichen Beckenteils ist die Thermenlinie im Westen wo die Auslaufer der Alpen Flysch Wienerwald relativ steil um 200 bis 300 Meter in die Ebene Hohenlage 150 bis 200 m u A abfallen und die Kalkalpen sogar um bis zu 1000 Hohenmeter Diese Linie bleibt bis Wien deutlich sichtbar quert im Nordwesten der Stadt an der Wiener Pforte die Donau und lauft nordostlich des Bisambergs aus Weinviertel Im Osten und Sudosten wird das sudliche Wiener Becken durch eine Kette von Bergrucken gegen die Pannonische Tiefebene abgegrenzt Die Namen der Bergrucken sowie der Durchgange Pforten dazwischen lauten von Norden nach Suden Hainburger Pforte Hundsheimer Berge Brucker Pforte Leithagebirge Odenburger Pforte und Rosaliengebirge Da dessen Kammlinie nicht wie die der anderen genannten Hohenzuge gerade in etwa Nordost Sudwest verlauft sondern einen Bogen von Nordosten nach Sudosten beschreibt ist das Rosaliengebirge nur teilweise an der Umrandung des sudlichen Wiener Beckens beteiligt Zudem bildet die Odenburger Pforte keine direkte Passage zur Pannonischen Tiefebene sondern fuhrt ins Eisenstadter Becken dessen sudwestliche Umrandung vom Sudostteil des Rosaliengebirges gebildet wird Im aussersten Sudwesten wo das Wiener Becken bereits sehr schmal ist und zu den Alpen hin ansteigt wird es ostlich durch die Bucklige Welt und sudlich durch das Semmeringgebiet begrenzt Vegetation und Klima Bearbeiten Das Wiener Becken bildet den westlichsten Teil des eurasischen Steppengurtels einer sehr ausgedehnten Vegetationszone Wirtschaft Bearbeiten Blick uber Weingarten am Westrand das Wiener Beckens bei Gumpoldskirchen sudlich von Wien nach Sudosten Das Hochhaus im rechten Bildmittelgrund ist der Firmensitz des Glucksspielkonzerns Novomatic Am Horizont zeichnet sich im Dunst die Silhouette der Leithaberge ab Osterreich Bearbeiten Im Osten herrscht noch die Landwirtschaft vor wobei hauptsachlich Getreide und Zuckerruben angebaut werden Aber auch hier macht sich der Strukturwandel bemerkbar so wurden zum Beispiel die Zuckerfabriken in Bruck an der Leitha und Siegendorf stillgelegt An Stelle der Brucker Zuckerfabrik wurde eine Olmuhle fur Biodiesel errichtet und die Bauern setzen vermehrt auf den Anbau von Raps und Sonnenblumen Durch die Lehmvorkommen entstand schon Ende des 19 Jahrhunderts eine erste Industrie in Form der Ziegelindustrie sudlich von Wien Am sudlichen Rand Wiens am Wienerberg begann die Geschichte der Ziegelproduktion der Firma Wienerberger AG In dieser Zeit kamen viele Zuwanderer aus den Kronlandern ins Wiener Becken Diese werden noch heute umgangssprachlich als Ziegelbohmen oder Ziegelbehm bezeichnet In der Folge der Ziegeleien sind auch viele Ziegelteiche entstanden die heute zum Teil unter Naturschutz gestellt wurden oder als Badeteiche genutzt werden Die meisten Ziegelteiche wurden im Zuge der Industrieansiedlungen in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts wieder zugeschuttet Wirtschaftlich zahlt vor allem der nordliche Teil der Wiener Neustadter Bucht Feuchte Ebene die zum Umland von Wien gehort zu den wirtschaftlich starksten Regionen Osterreichs So ist im Bezirk Modling das hochste Pro Kopf Steueraufkommen Osterreichs zu verzeichnen Erwahnenswert ist hier das grosste Industriegebiet der Eco Plus das Industriezentrum Niederosterreich Sud IZ NO Sud das sich uber die Gemeindegebiete Wiener Neudorf Biedermannsdorf Guntramsdorf und Laxenburg erstreckt sowie die Shopping City Sud SCS in Vosendorf Aber auch der Flughafen Wien Schwechat mit der um ihn angesiedelten Wirtschaft stellt einen Wachstumsmotor dar Bis auf Wiener Neustadt das erst spater wirtschaftlich aufgeholt hat sind Gebiete Dank der Wasserkraft von Schwechat Triesting und Piesting vorwiegend durch Textilbetriebe sehr fruh industrialisiert worden Viele Betriebe mussten durch den Strukturwandel grosse Probleme durchmachen Dies betrifft zum Beispiel auch ehemalige Paradeunternehmen wie die Semperit AG in Traiskirchen So mussen heute viele Menschen in Richtung Wien auspendeln Vereinzelt werden aber auch wieder neue Betriebe wie Magna International mit der Europazentrale in Oberwaltersdorf oder der Pferdesportpark in Ebreichsdorf angesiedelt Verkehrstechnisch wurde das Gebiet schon sehr zeitig erschlossen So sind bereits alte Romerstrassen bekannt und die Bernsteinstrasse fuhrte durch das Wiener Becken In der Neuzeit wurden hier zeitig Eisenbahnen gebaut So fuhren heute etwa 10 von Wien aus gehende Bahnlinien 5 Autobahnen durch die Ebene und rund 20 Bundesstrassen verbinden die Verkehrsknoten der Region An der Thermenlinie die als Wetterscheide fungiert gibt es seit der Romerzeit Weinbau hier liegen die Weinorte Sooss und Gumpoldskirchen Im sudlichen Teil dem sogenannten Steinfeld ist der Boden durch eiszeitliche Schotterablagerungen sehr karg und der sogenannte Schneebergwind aus dem Westen verblast die wenigen Zentimeter fruchtbare Erde Deswegen wurde unter Maria Theresia begonnen Schwarzfohrenwalder anzupflanzen einerseits um Harz fur die Pecherei zu gewinnen und andererseits um den Boden zu befestigen Probleme verursachen zum Teil die im Zuge der Industrialisierungswelle in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg angelegten Mulldeponien wie die Fischer Deponie die schlecht abgedichtet ihre Schadstoffe vor allem Kohlenwasserstoffe langsam an das Grundwasser abgeben Mit teuren meist von der offentlichen Hand durchgefuhrten Sanierungen werden aber die Grundwasservorkommen im ostlichen Teil der so genannten Mitterndorfer Senke als Trinkwasser wieder verwendbar gemacht Diese Vorkommen konnen auch zusatzlich zu den Wiener Hochquellenwasserleitungen die Stadt Wien mit Wasser versorgen Aber auch andere Ortswassernetze wie das von Modling oder der Triestingtaler Wasserleitungsverband haben hier zusatzliche Quellen Geologie BearbeitenAllgemeines Bearbeiten Stark vereinfachte geologische Karte des Wiener Beckens und dessen Umgebung Die tektonischen Strukturen die in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Wiener Becken stehen sind schwarz hervorgehoben Digitales Tiefenmodell des pra tertiaren Basements des Marchfeldes nach G Gerstbach Beckenteile unter 4 300 m sind blau dargestellt In der Geomorphologie gilt das Wiener Becken als Paradebeispiel eines tektonischen Einbruchsbeckens Strukturgeologisch handelt es sich um ein Scherungsbecken Pull Apart Becken d h um einen gedehnten Krustenbereich in einem Blattverschiebungssystem und auch fur diesen Beckentyp ist das Wiener Becken exemplarisch Ursachlich fur die Ausbildung dieser Blattverschiebungen war der Umstand dass die Nordbewegung der Alpen im oberen Untermiozan Karpatium weitgehend zum Stillstand kam wahrend sich die Karpaten weiter nach Norden bewegten Das Basement des Wiener Beckens wird von eingesunkenen alpin karpatischen Decken gebildet Es stellt somit die Verbindung zwischen Ostalpen und Westkarpaten dar und ist weitgehend mit den aufgeschlossenen pra tertiaren Gesteinen der Randgebirge des Wiener Beckens identisch Die Ostalpen stellen hierbei den zum Penninikum gehorigen Rhenodanubischen Flysch sowie die zum Austroalpin gerechneten Nordlichen Kalkalpen die Grauwackenzone und die zentralalpinen Einheiten Die Westkarpaten sind am Grundgebirge des Wiener Beckens beteiligt mit der zum Ultrasilesikum in gewisser Weise ein Pendant des Helvetikums der Alpen gerechneten Waschberg Zdanice Einheit mit dem Magura Flysch Pendant des Rhenodanubischen Flyschs den Einheiten der Zentralen bzw Inneren Westkarpaten u a den Tatriden sowie mit dem Pieninischen Klippengurtel Diese allochthonen Einheiten liegen mit tektonischem Kontakt auf autochthonen mesozoischen und palaogenen Sedimentgesteinen die wiederum dem abgesunkenen Varistikum des Sudosthanges der Bohmischen Masse auflagern 6 zu einem geringen Teil aber in der Spatphase der Karpatenbildung noch von alpidischer Deckentektonik erfasst und in die Waschberg Zdanice Einheit inkorporiert wurden Die bis zu 5500 Meter machtige neogene Sedimentfullung des Beckens hat an der Gelandeoberflache eine Dichte um 2 0 g cm und ist in 5 km Tiefe durch die Auflast auf etwa 2 5 g cm kompaktiert Das Basement hat eine spezifische Dichte zwischen 2 6 und 2 8 g cm Der resultierende Dichtekontrast von 0 4 bis 0 8 g cm wurde schon fruh mit gravimetrischen Methoden untersucht aber auch mit Seismik und mittels Lotabweichungen Denn in Tiefen von etwa 500 bis 4000 m befinden sich grosse Mengen an Erdol und Erdgas die seit den 1930er Jahren gefordert werden und aus denen Osterreich noch heute uber 10 seines Bedarfs bestreitet 7 Das Wiener Becken als Sedimentbecken gehort palaogeographisch zur zentralen Paratethys Die Paratethys ein heute noch in Gestalt des Schwarzen und Kaspischen Meeres ostliche Paratethys vorhandenes Urmeer das auf den mesozoischen Tethys Ozean zuruckgeht bedeckte im Tertiar weite Gebiete Sudosteuropas mit Auslaufern bis ins heutige Suddeutschland westliche Paratethys Beckenentwicklung und Stratigraphie Bearbeiten Winkeldiskordanz aus dem Piggyback Stadium des Wiener Beckens Marine Sedimentgesteine des Eggenburgiums lagern steilgestellten jurassischen Knollenkalken der Pieninischen Klippenzone auf Podbranc Okres Senica Westslowakei Piggyback Phase Bearbeiten Das Wiener Becken hatte einen Vorlaufer im mittleren Untermiozan Eggenburgium und Ottnangium Bei diesem Proto Wiener Becken handelte es sich um eine relativ flache Ost West verlaufende Depression die sich langsam in die Oberflache des alpinen Deckenstapels einsenkte noch wahrend sich dieser nordwarts bewegte Man spricht in einem solchen Fall von einem Rucksack Becken Piggyback Becken Sedimente der Piggyback Phase sind nur aus dem nordlichen und zentralen Teil des heutigen Wiener Beckens bekannt Die fruhesten Ablagerungen sind im nordlichen Teil durch die fluviatilen Sedimente der Straze Formation reprasentiert Infolge eines Einbruches des Molassemeeres von Norden werden sie grossflachig von den marinen siliziklastischen Ablagerungen Schlier der Luzice Schichten uberlagert Die weiter sudlich im heutigen zentralen Wiener Becken anzutreffende durch brackische Gezeitensedimente charakterisierte Bockfliess Formation wird zumindest in ihrem tieferen Teil noch ins Ottnangium gestellt Pull Apart Phase Bearbeiten Zentrale ParatethysSkalenmarkierungen Start 30 Skalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen Start 20 Skalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen Start 10 Skalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen Start Skalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen Start Skalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen Start Skalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen Start Skalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen Start Skalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen Start Skalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen Start Skalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen Start Skalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen Start Skalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen Start Skalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen Start Skalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen Start Skalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen Start Skalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen Start Skalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen Start Skalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen Start Skalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen Start Skalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen Start Skalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen Start Skalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen Start Skalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen Start Skalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen Start Skalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen Start Skalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen Start Skalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen Start Skalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen Start Skalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen Start Skalenmarkierungen Ende Skalenmarkierungen Start Skalenmarkierungen EndeOligozanMiozanPliozanQuartar RupeliumChattiumAquitaniumBurdigaliumLanghiumSerravalliumTortoniumMessinium KiscelliumEgerium Badenium PannoniumPontiumDaciumRomanium Holozan ubr PleistozanChronostratigr GliederungParatethys GliederungZancleumPiacenziumGelasiumEggenburgiumOttnangiumKarpatiumSarmatiummya Die Entwicklung des eigentlichen Wiener Beckens d h die Ausbildung des Pull Apart Beckens begann nach Ende der Nordwartsbewegung der Alpen im Karpatium spates Untermiozan vor etwa 17 Millionen Jahren Die anhaltende Nordbewegung der Karpaten fuhrte in den Ostalpen und Westkarpaten zur Ausbildung eines sinistralen Blattverschiebungssystems mit etwa Nordost Sudwest verlaufenden Storungen Im Scharnierpunkt dieser Bewegung wurde die Kruste der Alpen Karpaten Kette durch die Scherkrafte stark gedehnt sodass ausgehend von den Blattverschiebungen annahernd Nord Sud orientierte Abschiebungen entstanden und ein rhombenformiges Becken begann einzusinken Bedeutende solcher Abschiebungssysteme sind u a der Leopoldsdorfer Bruch der durch Wien verlauft und der Steinbergbruch im nordlichen Teil des Beckens Wahrend die Absenkung an den Beckenrandern nur bis zu 2 km betrug senkten sich die zentralen Regionen des Wiener Beckens in 9 Millionen Jahren insgesamt bis zu 5 5 km ab was einer durchschnittlichen Subsidenzrate von 0 6 mm pro Jahr entspricht Das Becken wurde das gesamte Miozan hindurch mit grossen Sedimentmengen befullt wobei die uberwiegend klastischen Ablagerungen der Erosion der umliegenden Hochlagen entstammten Im Karpatium wird die Beckenfullung grosstenteils aus terrestrischen Fluss und See sowie randmarinen Flussdelta Ablagerungen Bockfliess Formation Gansendorf Formation Aderklaa Formation Sastin Sande gebildet im Nordteil des Beckens aber vor allem aus siliziklastischen marinen Ablagerungen Zavod Formation und Laksary bzw Laksarska Nova Ves Formation diese Schlier Abfolgen wurden fruher unter dem Namen Laaer Schichten zusammengefasst jedoch wird laut Stratigraphischer Tabelle von Osterreich 2004 dieser Name mittlerweile nur noch auf marine Gesteine des Karpatiums der Waschberg Zone und des Molassebeckens angewendet Palaogeographie Sudosteuropas im Karpatium und Badenium Der rote Kreis markiert die Lage des Wiener Beckens Man beachte dass die Ur Donau nach Westen uber den Rhone Graben ins Mittelmeer entwassert Auflassiger Steinbruch bei Mannersdorf am Leithagebirge mit anstehendem LeithakalkDie Wende Karpatium Badenium die gleichzeitig der Wende vom Unter zum Mittelmiozan entspricht ist durch eine sehr ausgepragte Schichtlucke infolge eines Ruckgangs des Meeresspiegels reprasentiert die sich in Palao Hochlagen durch Erosion der untermiozanen Schichten bis hinab zum Basement auszeichnet Ablagerung erfolgte uberwiegend in Gestalt von fluviatilen Konglomeraten z B Aderklaa Konglomerat Jablonica Konglomerat Nach erneutem Anstieg des Meeresspiegels im weiteren Verlauf des Badeniums ist der marine Charakter des Beckens jedoch deutlich starker ausgepragt als im Karpatium Der Meeresspiegel stand bisweilen so hoch dass z B das Leithagebirge komplett geflutet war 8 In der seinerzeit relativ kustenfernen aber dennoch von sehr geringer Meerestiefe gekennzeichneten Region des Leithagebirges war der Eintrag klastischer Sedimente sehr gering weshalb dort ausgedehnte Karbonatablagerungen und insbesondere Riffkalke entstehen konnten die als Leithakalk bezeichnet werden Er besteht aus Steinkorallen vor allem aber aus kalkbildenden Rotalgen sogenannten corallinen Rotalgen oder Corallinaceen 9 Entsprechend lauten alternative Bezeichnungen fur den Leithakalk Corallinaceenkalk oder nach einer speziellen Corallinaceengattung auch Lithothamnium Kalk Die erste Beschreibung einer fossilen corallinen Rotalge in der Geschichte der Palaontologie erfolgte 1847 anhand eines Exemplars aus dem Leithakalk 10 Ein klastisches Sediment der nicht vom Meer bedeckten Bereiche am sudlichen Westrand des Beckens ist das Badener oder Voslauer Konglomerat Dieses Flusssediment enthalt Gerolle die den Kalkalpen und der Flyschzone entstammen Die badenischen Ablagerungen grosserer Wassertiefen sind durch sandig mergelig tonige Ablagerungen reprasentiert die als Badener Tegel Baden Gruppe bezeichnet werden Sie sind insgesamt sehr fossilreich und wurden in Tiefen von hochstens 200 Metern abgelagert Die relativ geringe Meerestiefe trotz relativ hoher Subsidenzraten spiegelt die hohen Sedimentationsraten im Wiener Becken wider d h das durch die Absenkung entstandene Relief wurde mehr oder weniger simultan weitgehend wieder ausgeglichen Die Sedimentationsbedingungen und mit ihnen die Gesteinsassoziationen des Sarmatiums spates Mittel Miozan unterscheiden sich grosstenteils nicht von denen des Badeniums Jedoch zeigen die enthaltenen Fossilien dass der Salzgehalt des Meeres geringer war als im Badenium es sind weniger Arten die aber mit einer grosseren Individuenzahl vertreten sind Dazu gehoren u a die Schnecke Pirenella ehem Cerithium und die Muschel Cerastoderma Die Verringerung der Salinitat steht vermutlich in Zusammenhang mit einer zunehmenden Abriegelung der zentralen Paratethys vom offenen Ozean durch Hebung der alpidischen Gebirgszuge des Balkanraumes bei gleichzeitig humiden klimatischen Bedingungen Im Zuge der Transgression nach einem Meeresspiegelabfall an der Baden Sarmat Grenze wird unter anderem der badenische Leithakalk zu detritarem Leithakalk aufgearbeitet 11 Palaogeographie Sudosteuropas im Pannonium Der rote Kreis markiert die Lage des Wiener Beckens Die zentrale Paratethys hat sich von einem marinen zu einem lakustrinen Ablagerungsraum gewandelt Im Pannonium erfolgt schliesslich die Verlandung des Wiener Beckens mit zunachst noch brackischer u a Tegel und anschliessend limnisch fluviatiler Sedimentation Der vorzeitliche See dem diese Ablagerungen entstammen wird als Pannonischer See bezeichnet und die fluviatilen Sedimente gehen auf die Tatigkeit der Ur Donau zuruck die einen Zufluss des Pannonischen Sees bildete Die pannonischen Seesedimente fuhren grosse Mengen an Klappenresten der Dreikantmuschel gattung Congeria weshalb sie auch Congerien Schichten genannt werden Die fluviatilen Schotter die u a im Weinviertel weit verbreitet sind fuhren Saugetierfossilien speziell das Ur Pferd Hippotherium Ebenfalls deutliche Verlandungstendenzen zeigen Braunkohlefloze an die vor allem im Suden des Beckens auftreten und die mglw bereits ins Pontium jungstes Miozan zu stellen sind Inversions und Hebungsphase Bearbeiten Im jungsten Miozan andern sich die Spannungsverhaltnisse in der europaischen Kruste Die ursprunglich sinistralen Blattverschiebungen im Basement des Wiener Beckens nehmen einen dextralen Schersinn an die Dehnung und damit die Subsidenz stoppt und schlagt in Stauchung und Hebung um sogenannte Beckeninversion Diese Ereignisse markieren faktisch das Ende des Wiener Beckens als Sedimentbecken Marine miozane Sedimente sind heute in Hohenlagen von 300 bis 400 Metern aufgeschlossen was unter Abzug des eustatischen Meeresspiegelabfalls seit ihrer Ablagerung auf einen Hebungsbetrag von 200 bis 300 Metern schliessen lasst Pliozane und Quartare Dehnung Bearbeiten Eine erneute Anderung des Spannungsregimes im Verlauf des Pliozans bewirkt eine erneute Krustendehnung analog zu den Vorgangen der Pull Apart Phase 12 Diese junge Dehnung ist jedoch weniger stark und bewirkt nur geringumfangliche Subsidenz Die postmiozane Sedimentation ist daher lokal beschrankt z B auf das sogenannte Mitterndorfer Becken im Sudwestzipfel des Wiener Beckens und erreicht bei Weitem nicht mehr den Umfang der miozanen Sedimentakkumulation Bedeutung der Neotektonik Bearbeiten Die tektonischen Bewegungen halten bis heute an Das fuhrt im Jahr zu circa drei bis vier spurbaren Erdbeben vor allem im sudlichsten Bereich des Beckens rund um Wiener Neustadt speziell in der nordostlichen Fortsetzung der Mur Murz Storungszone sudostlicher Beckenrand sowie an der sogenannten Thermenlinie westlicher Beckenrand Starkere Beben treten nur alle 20 bis 30 Jahre auf Die Thermenlinie ist eine Beckenrandstorung die ihren Namen den Thermalwassern verdankt die dort zutage treten Daher gibt es dort zahlreiche Bade und Kurorte z B Baden Bad Voslau Oberlaa und Bad Fischau Aber auch am Sudostrand des Beckens gibt es Thermalquellen beispielsweise in Bad Deutsch Altenburg und Bad Sauerbrunn Satellitenbecken Bearbeiten Korneuburger Becken Bearbeiten Hauptartikel Korneuburger Becken Das Korneuburger Becken ist ein kleines schmales 20 5 km NNE SSW streichendes Pull Apart Becken in der nordlichen Fortsetzung des Wienerwaldes nahe dem Westrand des osterreichischen Teils des Wiener Beckens Namensgebend ist die Kleinstadt Korneuburg im Suden des Beckens Geologisch wird das Becken nordlich und westlich von der Waschbergzone und sudlich und ostlich von der Flyschzone gerahmt und beide Einheiten bilden auch das Grundgebirge Die maximale Sedimentmachtigkeit ist mit rund 880 Metern deutlich geringer als im Wiener Becken Die Sedimentation erfolgte ausschliesslich im fruhen Miozan und hauptsachlich im Karpatium 13 Eine unmittelbare Verbindung zum Wiener Becken bestand seinerzeit nicht Stattdessen stand das Korneuburger Becken nach Norden mit der westlichen Paratethys in Verbindung Entsprechend finden sich im Suden des Beckens hauptsachlich astuarine Sedimente und im Norden flachmarine Ablagerungen Eisenstadt Soproner Becken Bearbeiten Das annahernd dreieckige etwa 20 km breite Eisenstadt Soproner Becken grenzt ostlich an den sudostlichen Abschnitt des osterreichischen Teils des Wiener Beckens Namensgebend sind die Stadte Eisenstadt in Osterreich und Sopron Odenburg in Ungarn Das Becken wird gerahmt vom Leithagebirge mit der Eisenstadter Storung im Norden sowie vom Rosaliengebirge und vom Odenburger Gebirge im Sudwesten und Suden die es zugleich gegen das Steirische Becken abgrenzen Nach Westen steht es uber die Odenburger Pforte mit dem Wiener Becken in Verbindung nach Osten wird es von den niedrigen Rust Fertorakos Bergen mit der Kohida Storung vom Pannonischen Becken bzw vom Donaubecken getrennt Mit 1500 Metern ist die maximale Sedimentmachtigkeit deutlich geringer als im Wiener Becken Die altesten Sedimente des Eisenstadt Soproner Beckens sind fluviatil lakustrine Ablagerungen fruhmiozanen Alters Wahrscheinlich handelt es sich um Ablagerungen des gleichen fruhmiozanen Flusssystems das die gleich alten und gleichartigen Sedimente im sudlichen Wiener Becken erzeugt hat und das Leithagebirge existierte noch nicht als geographische Barriere Eine Individualisierung des Eisenstadt Soproner Beckens vom eigentlichen Wiener Becken erfolgte vermutlich im Badenium Faziell ahneln die badenischen und auch die sarmatischen Ablagerungen stark denen des Wiener Beckens insbesondere wahrend der Meeresspiegelhochstande mit u a Leithakalk im spaten Badenium Wie das Wiener Becken verlandete auch das Eisenstadt Soproner Becken im Pannon Literatur BearbeitenWerner E Piller Kurt Decker Margit Haas Sedimentologie und Beckendynamik des Wiener Beckens Exkursionsfuhrer Sediment 96 11 Sedimentologentreffen Wien 1996 zobodat at PDF 6 MB Mathias Harzhauser Michal Kovac Reinhard Roetzel Vienna Basin and its satellite basins S 1060 1063 in Tom McCann Hrsg Geology of Central Europe Volume 2 Mesozoic and Cenozoic Geological Society of London 2008 ISBN 978 1 86239 265 6 Weblinks Bearbeiten Commons Wiener Becken Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wikivoyage Feuchte Ebene ReisefuhrerEinzelnachweise Bearbeiten a b Naturraumliche Gliederung Niederosterreichs nach M Fink und T Wrbka 1989 die Teilgruppe 1931 Marchfeld ist die einzige in der Untergruppe 1930 Marchfeld in einer uberarbeiteten Fassung der Gebirgsgruppengliederung zahlt das Marchfeld hingegen nicht mehr zur Hauptgruppe 1900 Wienerwald Wiener Becken und Alpenvorland ostlich der Traisen sondern tragt als Teil der Hauptgruppe 6800 Bohmische Masse und Karpatenvorland und der Untergruppe 6840 Muhl Wald und Weinviertel die Gebirgsgrupennummer 6848 siehe Gunter Stummer Lukas Plan Speldok Austria Handbuch zum Osterreichischen Hohlenverzeichnis inklusive bayerischer Alpenraum Verband Osterreichischer Hohlenforscher Karst und Hohlenkundliche Abteilung des Naturhistorischen Museums Wien Wien 2002 S 84 PDF 2 MB die Teilgruppe 1921 Wiener Becken westlich der Leitha ist die einzige in der Untergruppe 1920 Wiener Becken westlich der Leitha ibidem vgl Geomorphologische Einteilung Tschechiens vgl Geomorphologische Einteilung der Slowakei Bernhard Atzenhofer Rudolf Berka Magdalena Bottig Anna Brustle Christine Horfarter Gerhard Schubert Julia Weilbold Vienna Basin In Summary report of geological models TRANSENERGY Transboundary Geothermal Energy Resources of Slovenia Austria Hungary and Slovakia 2012 S 141 152 PDF 15 7 MB Absatz nach G Gerstbach Bestimmung der Sedimentdicke aus Lotabweichungen im Testfeld Wiener Becken Zeitschrift fur Vermessungswesen Band 107 Nr 8 1982 S 346 357 Harzhauser Kovac Roetzel Vienna Basin and its satellite basins 2008 siehe Literatur S 1063 fur Naheres siehe Bernhard Riegel Werner E Piller Biostromal coral facies a Miocene example from the Leitha Limestone Austria and its actualistic interpretation PALAIOS Band 15 Nr 5 2000 S 399 413 doi 10 1669 0883 1351 2000 015 lt 0399 BCFAME gt 2 0 CO 2 Nullipora ramosissima Lithothamnium ramosissimus beschrieben in August Emil Reuss Die Fossilen Polyparien des Wiener Tertiarbeckens In Naturwissenschaftliche Abhandlungen Band 2 Nr 1 1847 S 29 HathiTrust fur weitere Details zur Sedimentationsgeschichte und stratigraphischen Gliederung des Sarmatiums im Wiener Becken siehe Mathias Harzhauser Werner E Piller Integrated stratigraphy of the Sarmatian Upper Middle Miocene in the western Central Paratethys Stratigraphy Band 1 Nr 1 2004 S 65 86 PDF 1 1 MB Kurt Decker Herwig Peresson Ralph Hinsch Active tectonics and Quaternary basin formation along the Vienna Basin Transform fault In Quaternary Science Reviews Band 24 Nr 3 4 2005 S 307 322 doi 10 1016 j quascirev 2004 04 012 Mathias Harzhauser Godfrid Wessely The Karpatian of the Korneuburg Basin Lower Austria In R Brzobohaty I Cicha M Kovac F Rogl Hrsg The Karpatian a lower Miocene stage of the Paratethys Masaryk Universitat Brunn 2003 S 107 109 PDF 592 kB 48 205527 16 373829 Koordinaten 48 12 N 16 22 O Normdaten Geografikum GND 4066018 7 lobid OGND AKS LCCN sh90000960 VIAF 248534078 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wiener Becken amp oldid 236022551