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Die in Osterreich Ungarn und im bayerischen Alpenraum gultige Gebirgsgruppengliederung fur das Hohlenverzeichnis geht auf Hubert Trimmel zuruck der im Jahre 1962 dieses System verbal und visuell beschrieb Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Aufbau 2 1 1000 Nordliche Kalkalpen 2 2 2000 Zentralalpen 2 3 3000 Sudliche Kalkalpen 2 4 6000 Variszisches Gebirge und Randgebiete 3 Kriterien der Abgrenzung und Einteilung der Gebirgsgruppen 4 Weitere Verwendung dieser Gebirgsgruppenteilung 5 LiteraturGeschichte BearbeitenWalter von Czoernig Czernhausen verfasste 1926 ein Sammelwerk der Hohlen Salzburgs dem allerdings administrative Grenzen zugrunde lagen Das von Gustave Abel 1934 geschaffene Werk benutzte bereits das heutige auf naturraumlichen Grenzen basierende System Es war allerdings auf den Raum Salzburgs beschrankt 1949 wurde das osterreichische Hohlenverzeichnis geschaffen Von Rudolf Pirker und Hubert Trimmel wurde 1954 ein Hohlenverzeichnis Niederosterreichs veroffentlicht Schliesslich verfasste Trimmel eine fur ganz Osterreich geltende Karte 1 500 000 und Beschreibungen der Umgrenzungen der Teilgruppen Die Grenzen werden laufend kleineren Anderungen unterzogen Aufbau BearbeitenDie Katasternummer einer Hohle besteht aus 4 Ziffern das ist die Gebirgseinheit in der sich die Hohle befindet und nach dem Schragstrich kommt eine weitere 1 bis 3 stellige Zahl die fortlaufende Nummer der Hohle eines Gebiets Die Kennziffer als Zahlenkombination nach dem Prinzip der Dezimalklassifikation hat den Vorteil dass die ungefahre Lage einer Hohle leicht zu erkennen ist Die ersten vier Ziffern bedeuten Ziffer Grosseinheit Ziffer Hauptgruppe Ziffer Untergruppe Ziffer TeilgruppeBeispiel 1864 10 bedeutet 1000 fur Nordliche Kalkalpen 1800 fur Niederosterreichische Kalkalpen 1860 fur Gutensteiner Alpen 1864 fur Fischauer Vorberge 1864 10 fur HuzulenhohleInnerhalb einer Teilgruppe erfolgt die Nummerierung der Hohlen fortlaufend und zwar altbekannte Hohlen alphabetisch spater entdeckte Hohlen nach der Reihenfolge ihrer Aufnahme in den Hohlenkataster In der folgenden Liste sind nur die Grosseinheiten und die Hauptgruppen aufgefuhrt 1000 Nordliche Kalkalpen Bearbeiten 1100 Vorarlberger und Allgauer Alpen 1200 Nordtiroler Alpen 1300 Nordtiroler Salzburger Kalkalpen 1400 Nordtiroler und Salzburger Schieferalpen 1500 Westliche Salzkammergutalpen 1600 Ostliche Salzkammergutalpen 1700 Obersteirische Kalk und Schieferalpen 1800 Niederosterreichische Kalkalpen 1900 Wienerwald Wiener Becken und Alpenvorland ostlich der Traisen2000 Zentralalpen Bearbeiten 2100 Engadiner Hochalpen zwischen Rhein und Inn 2200 Otztaler Alpen 2300 Stubaier Alpen 2400 fallt aus 2500 Hohe Tauern 2600 Niedere Tauern 2700 Norische Alpen 2800 Cetische Alpen und oststeirisch burgenlandisches Hugelland 2900 Leithagebirge und Hainburger Berge3000 Sudliche Kalkalpen Bearbeiten 3700 Gailtaler Alpen 3800 Karnische Alpen 3900 Karawanken und Steiner Alpen6000 Variszisches Gebirge und Randgebiete Bearbeiten 6800 Bohmische Masse und KarpatenvorlandKriterien der Abgrenzung und Einteilung der Gebirgsgruppen BearbeitenDie Abgrenzung der Gebietseinheiten erfolgt da ursprunglich fur die Hohlenkunde und damit fur entwasserungsrelevante Kriterien erstellt nach hydrographischen Linien denen die Grenzen geologischer Einheiten untergeordnet sind Die hydrographischen Linien sind durchwegs streng orographisch also Talzuge respektive Flusse und Bache und Passe nur vereinzelt werden aus wasserkundlichen Grunden auch Gratzuge oder auch andere Linien verwendet besonders in Karstgebiet mit unklarer Hydrographie oder aus vereinfachenden Grunden stuckweise nur Strassenzuge In den Alpenvorlandern und dem Alpen Karpaten Vorland werden die Gruppen sehr umfassende Landstriche da sie fur die Hohlenkunde kaum mehr eine Rolle spielen oft wird das Vorland den letzten randalpinen Gruppen zugegeben Dort werden in Gebieten ohne orographischer Auffalligkeit oft nur mehr grobe Anhaltspunkte geben Ein Aussengrenze der Alpen definierte Trimmel nur indirekt uber die Benennung der Gruppen Auch das Granit und Gneishochland ist relativ grob gegliedert Administrative Grenzen weisen keine Bedeutung auf mit Ausnahme der deutsch osterreichischen Grenze Vorarlberg Tirol Salzburg zu Bayern da die Systematik ursprunglich auch fur den bayerischen Kataster erstellt wurde gab Trimmel bei der Publikation aber jeweils die Staatsgrenze Tschechien Slowakei Ungarn Slowenien Italien Schweiz Liechtenstein als Grenze doch lassen sich durchwegs alle Gruppen dort zwanglos nach dem zugrundeliegenden Schema fortsetzen Insgesamt war das System als grossraumig anwendbar geplant so die Kennziffern 1 3 fur die Ost und Sudalpen und 6 fur die variszischen Gebirge Mitteleuropas wurde aber nur vereinzelt im Ausland fortgefuhrt Insgesamt unterscheidet sich die Gliederung von alpinistischen Systemen dadurch dass die Voralpen bergsteigerisch meist ohne sonderliche Bedeutung genauso detailreich aufgeschlusselt sind wie die Hochalpen Weitere Verwendung dieser Gebirgsgruppenteilung BearbeitenNeben der Spelaologie selbst ist die Einteilung unter Geologen und Montanisten viel verwendet worden Kunstliche Hohlraume Stollen werden mit diesem System klassifiziert z B 1864 K1 das K steht fur kunstlich Fur die Aufnahme von Quellen im Rahmen der Karstgefahrdungskarten wird ebenfalls diese Einteilung genutzt z B 1713 Q1 Q fur Quelle Ausserdem wurde das System dann wegen seiner guten gewasserkundlichen Verwendbarkeit fur die Umsetzung der EU Gewasserbewirtschaftungsplane zugrunde gelegt und ist heute in der osterreichischen Hydrographie die Standardgliederung insbesondere auch fur die Grundwasserkorper Literatur BearbeitenHelga Hartmann Wilhelm Hartmann Max Fink Hrsg Die Hohlen Niederosterreichs Band 1 5 1979 2000 Landesverein fur Hohlenkunde fur Wien und Niederosterreich Wien DNB 551789565 Gunter Stummer Lukas Plan Handbuch zum Osterreichischen Hohlenverzeichnis inklusive bayerischer Alpenraum Hrsg Verband Osterreichischer Hohlenforscher und karst und hohlenkundliche Abteilung des Naturhistorischen Museums Wien Speldok 10 Wien 2002 hoehle org PDF abgerufen am 20 April 2012 Niederosterreichisches Hohlenkataster Rudolf Pirker Hubert Trimmel Hrsg Karst und Hohlen in Niederosterreich und Wien Mit einem Hohlenverzeichnis Verlag Jugend und Volk Wien 1954 DNB 452322421 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gebirgsgruppengliederung fur das osterreichische Hohlenverzeichnis amp oldid 235482233