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Korrespondierende Einheiten in Chronostratigraphie und Geochronologie Chronostratigraphie GeochronologieAonothem AonArathem AraSystem PeriodeSerie EpocheStufe AlterDie Chronostratigraphie bzw grafie altgriechisch xronos chronos deutsch Zeit ist eine Unterdisziplin der geologischen Stratigraphie Sie gliedert Gesteinskorper nach dem Alter ihrer Entstehung 1 Die Grundeinheit im hierarchischen System der Chronostratigraphie ist die Stufe siehe Kasten Sie ist die kleinste Einheit die im globalen Massstab verwendbar ist Inhaltsverzeichnis 1 Definition 2 Historische Entwicklung 2 1 Lokal die Lithostratigraphie 2 2 Uberregional die Biostratigraphie 2 3 Probleme bei der globalen Gliederung 2 4 Die neue Stratigraphie der IUGS 3 Chronozone 4 Chronostratigraphie versus Geochronologie 5 Einzelnachweise 6 LiteraturDefinition BearbeitenIm Gegensatz zur Geochronologie die eine abstrakte Zeitgliederung darstellt ist die Chronostratigraphie an physische Gesteinskorper gebunden Zu jeder geochronologischen Einheit existiert eine korrespondierende chronostratigraphische Einheit Die Stellung chronostratigraphischer Einheiten innerhalb einer Hierarchiestufe wird entsprechend der Schichtung der Gesteinskorper immer als Oben Unten Beziehung ausgedruckt So wird das System Karbon in die zwei Serien Unterkarbon und Oberkarbon unterteilt In anderen Systemen werden eher Adjektive verwendet z B Unterer Jura Mittlerer Jura Oberer Jura Historische Entwicklung Bearbeiten Charakteristische Fossilien Leitfossilien ermoglichen die Zuordnung von Gesteinen zu chronostratigraphischen Einheiten Lokal die Lithostratigraphie Bearbeiten Innerhalb der Stratigraphie ist die Chronostratigraphie in ihrer reinen Form eine vergleichsweise junge Disziplin Die alteste Form einer stratigraphischen Gliederung wurde 1669 mit der Entdeckung des stratigraphischen Prinzips durch Nicolaus Steno eingefuhrt Hier war das Gliederungskriterium anhand dessen die Gesteinskorper vertikal abgegrenzt wurden die Beschaffenheit des Gesteins an sich Dieser lithostratigraphische Ansatz zur Parallelisierung von Gesteinskorpern erwies sich jedoch uberall da als unfruchtbar wo in regional entfernten Gebieten die als Referenz an einem Ort aufgenommene Schichtenfolge uber mehrere Gesteinseinheiten hinweg differierte Uberregional die Biostratigraphie Bearbeiten Anfang des 19 Jahrhunderts wurden durch William Smith die Horizontbestandigkeit und die konstante vertikale Abfolge von Fossilien oder deren Vergesellschaftungen entdeckt und stratigraphisch zur Parallelisierung entfernter lithologisch unterschiedlich ausgepragter Gesteine genutzt Diese Arbeitsweise heute Biostratigraphie genannt setzte sich wahrend der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts durch und fuhrte in vielen Fallen zu einer uberregionalen Definition der ehemals lokalen stratigraphischen Einheiten Probleme bei der globalen Gliederung Bearbeiten Bis in die Mitte des 20 Jahrhunderts gab es weitere Verfeinerungen Nun standen auch so viele lokale Daten zur Verfugung dass eine globale Betrachtung der Zustande moglich wurde Die Auswertungen waren jedoch schwierig weil eine global einheitliche homogene auf der relativen Zeit der Sedimentation von Gesteinen beruhende Gliederung nicht verfugbar war Zudem unterschieden sich die Konzepte die Grenzen waren teils lithostratigraphisch teils biostratigraphisch definiert Das Unbehagen uber diese Situation wurde zum Beispiel 1948 wahrend des 18 Internationalen Geologischen Kongresses in London anhand der Pliozan Pleistozan Grenze artikuliert 1960 wurde beim 21 Internationalen Geologischen Kongress in Kopenhagen die Auswahl eines Profils fur diese Grenze empfohlen Eine weitere Folge war 1961 die Grundung der International Union of Geological Sciences IUGS in Paris 2 Die IUGS wurde beauftragt die Konzepte und die Terminologie der stratigraphischen Disziplinen praziser zu definieren und eine international einheitliche Gliederung der Gesteine und der Erdgeschichte zu erstellen Die neue Stratigraphie der IUGS Bearbeiten Als erste chronostratigraphische Grenze wurde durch die IUGS die Grenze Silur Devon festgelegt Gleichzeitig wurde das Prinzip eingefuhrt chronostratigraphische Grenzen durch ein Referenzprofil und einen Referenzpunkt festzulegen GSSP Verfahren Die aus dieser Festlegung gewonnenen Erfahrungen wurden 1976 in einer ersten Ausgabe des International Stratigraphic Guide 3 dokumentiert Im Vergleich zu einer Beschreibung bestimmter Eigenschaften war das neue Verfahren objektiver weil es auf unveranderliche und nicht interpretierbare Gegebenheiten verweist Referenzprofil und Referenzpunkt Subjektiv bleibt dann die Ubertragung auf Vorkommen abseits des Referenzprofils Eine solche Parallelisierung ist nur mit Hilfe anderer Disziplinen moglich z B Biostratigraphie oder Eventstratigraphie Fortschritte in der Wissenschaft und die Entwicklung neuer Verfahren ermoglichen heute eine immer prazisere Identifikation der Grenzen in anderen Aufschlussen Inzwischen ist ein betrachtlicher Anteil der Gesteine des Phanerozoikums nach den Prinzipien der neuen Stratigraphie gegliedert worden 4 5 Chronozone BearbeitenAls Chronozone wird ein Gesteinskorper bezeichnet der durch eine andere stratigraphische Einheit ausserhalb der Chronostratigraphie definiert ist So definiert beispielsweise eine in der Biostratigraphie eingefuhrte Biozone eine mit demselben Eigennamen bezeichnete Biochronozone Diese Chronozone umfasst alle in der maximalen Zeitspanne der Biozone sedimentierten Gesteine Entsprechendes gilt fur lithostratigraphische magnetostratigraphische usw Einheiten Die Chronozone ist eine von der chronostratigraphischen Hierarchie Aonothem Arathem System Serie und Stufe unabhangige Einheit und hat als geochronologisches Aquivalent die Einheit Chron 6 Chronostratigraphie versus Geochronologie BearbeitenDie strikte Unterscheidung zwischen Chronostratigraphie und Geochronologie fallt oftmals auch dem Fachwissenschaftler schwer Wann ist das Karbon ein System wann ist es eine Periode Wann ist das Mesozoikum eine Ara wann ein Arathem Es liegt nahe bei der Benennung von Gesteinseinheiten und den entsprechenden Zeitraumen dieselben Begriffe zu verwenden Die in einen kontinuierlichen Zeitstrahl projizierte Gliederung ist ein einfaches Konzept das intuitiv auch von Laien bei der Auseinandersetzung mit geologischen Schichten benutzt wird die alteren Gesteinskorper oder Schichten sind unten die jungeren oben Einzelnachweise Bearbeiten Fritz F Steininger Werner E Piller Empfehlungen Richtlinien zur Handhabung der stratigraphischen Nomenklatur In Courier Forschungsinstitut Senckenberg Band 209 1999 ISSN 0341 4116 S 1 19 hier S 4 Gian Batista Vai GSSP IUGS and IGC an endless story toward a common language in the Earth sciences In Episodes Band 24 Nr 1 Boulder Colorado 2001 S 29 31 hier S 29 doi 10 18814 epiiugs 2001 v24i1 006 englisch Hollis Dow Hedberg Hrsg International Stratigraphic Guide J Wiley New York 1976 ISBN 0 471 36743 5 englisch Overview of Global Boundary Stratotype Sections and Points GSSP s In stratigraphy org International Commission on Stratigraphy 2007 archiviert vom Original am 9 Juni 2007 abgerufen am 8 Juni 2007 Global Boundary Stratotype Section and Points In stratigraphy org International Commission on Stratigraphy abgerufen am 5 Juni 2022 Fritz F Steininger Werner E Piller Empfehlungen Richtlinien zur Handhabung der stratigraphischen Nomenklatur In Courier Forschungsinstitut Senckenberg Band 209 1999 ISSN 0341 4116 S 1 19 hier S 5 Literatur BearbeitenWilliam A Berggren John A van Couvering Werner Piller Jan A Zalesiewicz Brian McGowran Chronostratigraphy Beyond the GSSP Penrose Conference Schloss Seggau Leibnitz Austria In GSA Today Band 16 Nr 11 November 2006 ISSN 1052 5173 S 22 24 englisch geosociety org Amos Salvador Hrsg International Stratigraphic Guide A Guide to Stratigraphic Classification Terminology and Procedures 2 Auflage International Union of Geological Sciences Geological Society of America Boulder 1994 ISBN 0 8137 7401 2 englisch Steven M Stanley Historische Geologie 2 Auflage Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg Berlin 2001 ISBN 3 8274 0569 6 Fritz F Steininger Werner E Piller Empfehlungen Richtlinien zur Handhabung der stratigraphischen Nomenklatur In Courier Forschungsinstitut Senckenberg Band 209 1999 ISSN 0341 4116 S 1 19 Gian Batista Vai GSSP IUGS and IGC an endless story toward a common language in the Earth sciences In Episodes Band 24 Nr 1 Boulder Colorado 2001 S 29 31 doi 10 18814 epiiugs 2001 v24i1 006 englisch Jan Zalasiewicz Alan Smith Patrick Brenchley Jane Evans Robert Knox Nicholas Riley Andrew Gale F John Gregory Adrian Rushton Philip Gibbard Stephen Hesselbo John Marshall Michael Oates Peter Rawson Nigel Trewin Simplifying the stratigraphy of time In Geology Band 32 Nr 1 Boulder Colorado 2004 S 1 4 doi 10 1130 G19920 1 englisch researchgate net Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chronostratigraphie amp oldid 223441605