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Die Triesting ist ein Fluss im sudostlichen Wienerwald Sie mundet bei Achau in die wasserarmere Schwechat und gehort zum Einzugsgebiet der Donau Sie hat eine Lange von 60 km TriestingTriesting bei Berndorf mit Margaretenkirche Triesting bei Berndorf mit Margaretenkirche DatenLage NiederosterreichFlusssystem DonauAbfluss uber Schwechat Donau Schwarzes MeerQuelle Ostlich der Klammhohe nordwestlich von Kaumberg im Wienerwald48 4 6 N 15 52 20 O 48 068333333333 15 872222222222 618Quellhohe 618 m u A Mundung Bei Achau in die Schwechat48 081111111111 16 399166666667 172 Koordinaten 48 4 52 N 16 23 57 O 48 4 52 N 16 23 57 O 48 081111111111 16 399166666667 172Mundungshohe 172 m u A Hohenunterschied 446 mSohlgefalle 7 4 Lange 60 kmEinzugsgebiet 388 km 1 Rechte Nebenflusse Further BachKleinstadte Berndorf SchwechatGemeinden Kaumberg Altenmarkt Weissenbach Pottenstein Hirtenberg Enzesfeld Leobersdorf Schonau an der Triesting Gunselsdorf Teesdorf Tattendorf Oberwaltersdorf Trumau Munchendorf Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Verlauf 2 1 Quelle und Oberlauf 2 2 Unterlauf und Mundung 3 Wasserfuhrung 4 Wehre und Kanale 5 Hochwasser und Schutz 5 1 Historische Hochwasser 5 2 Hochwasser 1944 5 3 Hochwasserschutz 6 Verschiedenes 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseName BearbeitenDer Name Triesting leitet sich wahrscheinlich vom altslawischen Wort tresk schallen schlagen bersten ab und bedeutet etwa Larmbach oder Tosebach Der Name konnte sich nach anderen Vermutungen auch vom lat tristis was unheilvoll gefahrlich bedeutet ableiten 2 Verlauf BearbeitenDie Triesting hatte einen Vorganger im geologischen Zeitalter des spaten Miozans des Torton Als Palao Triesting ist ein Wasserlauf in ahnlicher Lage wie die heutige Triesting publiziert der im Suden des spateren Wiener Beckens das damals noch unter Wasser lag in einem grosseren Mundungsgebiet Sedimente aus den Kalkalpen in den Pannonischen See einbrachte 3 Quelle und Oberlauf Bearbeiten nbsp Zusammenfluss der beiden grossten Quellbache der Triesting von links der Stutzenreithbach von rechts der Triestingquellbach nbsp Triestingquellbach erhalt einen Zufluss durch einen weiteren Bach uber einen kleinen WasserfallDie Triesting entsteht durch den Zusammenfluss mehrerer benannter und unbenannter Quellbache die teilweise auch nur saisonal Schneeschmelze Regen etc Wasser fuhren Eine Quelle der Triesting kann daher nur schwer ausgemacht werden Die wichtigsten Quellen liegen in den Waldern am Sudwestabhang des Schopfl Massivs zwischen Kaumberg im Bezirk Lilienfeld und St Corona am Schopfl Gemeinde Altenmarkt an der Triesting im Bezirk Baden In der Nahe der Strasse uber die Klammhohe nimmt die Triesting ihren ersten grosseren Zufluss den Stutzenreithbach auf kurz danach fliesst der Wittenbach zu Zwischen diesen benannten Zuflussen fliessen sowohl links als auch rechtsseitig einige unbenannte Bache zu An der Abzweigung der Strasse uber die Klammhohe von der Hainfelder Strasse mundet der Kaumbergbach vom Gerichtsberg kommend ein der vorher schon den Spiegelbach den Fussbach und den Laabach aufgenommen hat Bis Altenmarkt nimmt die Triesting neben weiteren unbenannten Bachen noch den Steinbach und den Hofnerbach auf Zwischen Thenneberg und Altenmarkt fliesst der Klosterbach aus Klein Mariazell samt Coronabach zu Die Triesting fliesst weiter durch Tasshof nach Weissenbach an der Triesting wo der Further Bach von rechts und der Nostachbach von links einmunden In Fahrafeld mundet der Haselbach ein und die Triesting fliesst weiter durch Pottenstein nach Berndorf Hier fliesst der Veitsauerbach zu der auf der Hohen Mandling entspringt und auch den Bach aus Hernstein aufnimmt Am Betriebsgelande der Berndorf AG wird uber einen Werkskanal Wasser zur Stromerzeugung entnommen Kurz danach mundet westlich des Striezelbergs der Buchbach ein Bei der Bahnhaltestelle St Veit Tr mundet ein unbenannter Bach von der Grossen Jauling kommend in die Triesting Am Ortseingang von Hirtenberg mundet uber die Regenwasserkanalisation ein kleines Rinnsal von der sogenannten Pollawiese zwischen St Veit und Grossau ein Am Ortsende von Hirtenberg verlasst die Triesting ihr Tal an der Grenze zwischen Wienerwald und Gutensteiner Alpen und fliesst weiter durch das Wiener Becken nbsp Abendstimmung an der Triesting in PottensteinUnterlauf und Mundung Bearbeiten An der Grenze zwischen Hirtenberg und Enzesfeld wird uber eine Wehranlage 4 der zwischen 1924 und 1930 fertiggestellte Triestinghochwassergraben abgezweigt Die Triesting selber fliesst etwas sudlicher um den ARED Park und durch den Ortskern von Leobersdorf der Hochwasserschutzkanal lauft etwas nordlicher um den ARED Park und anschliessend ungefahr entlang der Hainfelder Strasse Die Triesting fliesst weiter an der Dornauer Muhle mit ihren Fischteichen vorbei wo sie auch vom Wiener Neustadter Kanal uberquert wird Kurz vor Schonau an der Triesting mundet der Hochwasserschutzkanal ein und es fliesst noch der Bach vom Heilsamen Brunnen zu Mit der Triesting wird auch der Schlosspark des Schonauer Schlosses bewassert Die Triesting fliesst anschliessend in der flachen Landschaft des Wiener Beckens durch die Orte Gunselsdorf Teesdorf Tattendorf Oberwaltersdorf Trumau und Munchendorf wo ein Kanal zur Bewasserung des Laxenburger Schlossparks abzweigt Nach Munchendorf zweigt der Neubach ab der bei Maria Lanzendorf in den Mitterbach mundet welcher wiederum bei Zwolfaxing in die Schwechat mundet Die Triesting selbst mundet bei Achau ebenso wie die Modling Modlingbach und der Krottenbach in die Schwechat Die Triesting durchfliesst hierbei noch die Bezirke Modling und Bruck an der Leitha nbsp Flussabwartiger Blick von der ehemaligen Schleppbahnbrucke der Enz Caro WerkeWasserfuhrung BearbeitenIn der Tat ist die Triesting alles andere als ein ruhiger Bach obwohl sie im Sommer zeitweise auch sehr wenig Wasser fuhrt Die Triesting hat bei Hirtenberg eine mittlere Durchflussmenge von 2 5 m s Bei anhaltenden Regenfallen kann sie aber sehr stark anschwellen wodurch es sowohl im Triestingtal als auch im flachen Gelande immer wieder zu Hochwasser kommen kann Wehre und Kanale BearbeitenFruher gab es an der Triesting fur die anliegenden Industriebetriebe zahlreiche Wehren und Werkskanale Dort wurde Strom fur den Eigenbedarf produziert Heute gibt es noch auf dem Betriebsgelande der Berndorf AG einen Werkskanal mit Kleinkraftwerk bei der Leobersdorfer Ortsumfahrung neben der Sudautobahn A 2 ein Stauwehr und ein Kleinkraftwerk und in Dornau eine Wehranlage mit Werkskanal Von vielen weiteren Wehren und Werkskanalen sind noch die Uberreste und Ruinen sichtbar wie zum Beispiel die Anlagen zwischen dem ARED Park und dem Gelande der Firmen Enz Caro und Rexam In Hirtenberg zweigt beim Betriebsgelande der Kromag ein unterirdischer Kanal ab der der Nutzwasserversorgung der Kromag und der Hirtenberger Patronenfabrik sowie der Loschwasserversorgung fur die Feuerwehren dient Eine Kuriositat stellt die Bewasserung des Schlossparks Laxenburg dar Er erhalt das Wasser nicht von der naheliegenden Schwechat sondern aus Munchendorf von der Triesting Dieses Wasser wird durch einen offenen Kanal errichtet 1801 entlang der LH 154 gefuhrt und unterquert die Schwechat bei der Rutschenbrucke mittels eines Dukers 5 Die Entwasserung des Schlossparks erfolgt dann uber den Hahnenwiesbach in die Schwechat Hochwasser und Schutz BearbeitenSchnell ansteigende Hochwasser mit Uberflutungsgefahr entstehen an der Triesting oft dann wenn Regenwolken vom Wiener Becken in das Tal hineinziehen und bei den Bergen am westlichen Talende im Bereich Furth Kaumberg St Corona hangenbleiben Regenwolken aus anderen Richtungen haben sich meist schon etwas ausgeregnet und sorgen nicht fur dramatische Wasserstande 6 In Fahrafeld und in Hirtenberg sind automatische Pegelmessstellen eingerichtet die die Werte automatisch an die Landeswarnzentrale ubertragen Fur den Ernstfall sind an der Bezirkshauptmannschaft Baden Alarm und Einsatzplane hinterlegt die festlegen ab welchen zu erwartenden Regenmengen und Wasserstanden Polizei Feuerwehren Burgermeister und die Bevolkerung verstandigt werden Fur einen Grossteil der Massnahmen die von den Feuerwehren gemeinsam mit der Bevolkerung ergriffen werden hat sich auch ein System aus Erfahrungswerten eingespielt ab dem die jeweiligen Pegelstandsveranderungen beobachtet werden Historische Hochwasser Bearbeiten 1846 7 Juli 1882 Mai 1940 Juli 1944 Juli 1966 Juli 1991 Flutwelle nur im Oberlauf August 1997 Juni 2002 restliches NO erst im August Hochwasser 1944 Bearbeiten Das Hochwasser 1944 bedeutete die schwerste Hochwasserkatastrophe fur das Triestingtal Am 4 Juli 1944 kam es infolge schwerer Wolkenbruche im oberen Triestingtal im Bereich des Schopfls und im Further Tal zu Uberschwemmungen Die Engstelle des Tals oberhalb Pottensteins wurde durch Treibholz blockiert und das Fahrafelder Becken verwandelte sich in einen Stausee Die Sperre brach und die Wassermassen walzten sich bis zu zwei Meter hoch durch das Tal Im ganzen Tal sollen 188 Personen zum Grossteil Fremdarbeiter 8 Anm 1 ums Leben gekommen sein 7 nbsp Teilungswerk Triestinghochwassergraben Triesting rechter Bildrand Triesting HauptbettHochwasserschutz Bearbeiten nbsp Auslaufbauwerk des Ruckhaltebeckens in Fahrafeld 2021 Aufgrund der immer wieder auftretenden Hochwasser und der einhergehenden Gefahrdung der Bevolkerung wurde und wird in Hochwasserschutzmassnahmen investiert Aus diesem Grund wurde ein ab 1846 bei Leobersdorf begonnener 9 zwischen 1924 und 1930 fertiggestellter Hochwasserschutzkanal errichtet der den Ortskern schutzen soll Am Beginn des 21 Jahrhunderts wird vor allem am Oberlauf der Triesting viel fur den Hochwasserschutz getan Die Massnahmen sind fur ein hundertjahrliches Hochwasserereignis ausgelegt und bestehen aus einer Kombination von Flussbettverbreiterungen Hochwasserbetonschutzwanden Retentionsgebieten und mobilen Hochwasserverschlussen Im Jahr 2019 wurde mit dem Bau eines Ruckhaltebeckens in Fahrafeld mit einem Volumen von 750 000 Kubikmetern begonnen Es soll das grosste Projekt im Flusslauf darstellen 10 Verschiedenes BearbeitenIn Wien Floridsdorf wurde nach dem Flusslauf 1953 die Triestinggasse benannt Literatur BearbeitenFranz Xaver Schweickhardt Darstellung des Erzherzogthums Osterreich unter der Ens durch umfassende Beschreibung aller Burgen Schlosser Herrschaften Stadte Markte Dorfer Rotten etc etc topographisch statistisch genealogisch historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis Vierteln alphabetisch gereiht Teil Viertel unterm Wienerwald 7 von 34 Banden 6 Band Schongraben bis St Valentin Schmidl Wien 1833 S 278 Die Triesting Internet Archive Walter Rieck Kulturgeographie des Triestingtales Dissertation Universitat Wien Wien 1956 OBV Fritz Hanauska Heimatbuch der Marktgemeinde Hirtenberg Marktgemeinde Hirtenberg Hirtenberg 1980 OBV Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Triesting Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hydrographischer Dienst Niederosterreich Wasserstandsnachrichten Hochwasserprognosen Station Fahrafeld In noel gv at Hydrographischer Dienst Niederosterreich Wasserstandsnachrichten Hochwasserprognosen Station Hirtenberg In noel gv at Einzelnachweise Bearbeiten Vor allem das untere Triestingtal war ein Zentrum der Rustungsindustrie in dem zu einem wesentlichen Teil als Ersatz fur eingezogene Kriegsdienstfahige Fremdarbeiter eingesetzt wurden Die Mehrzahl der Fremdarbeit verrichtenden Personen waren Zwangsarbeiter Kriegsgefangene verschiedener Nationalitat versetzte Personen aus den Ost und Balkanstaaten die im Zuge der Kriegshandlungen von der deutschen Wehrmacht besetzt worden waren Rieck S 147 BMLFUW Hrsg Flachenverzeichnis der Flussgebiete Donaugebiet von der Enns bis zur Leitha In Beitrage zur Hydrografie Osterreichs Heft 62 Wien 2014 S 117 PDF Download abgerufen am 18 Oktober 2021 Hanauska Heimatbuch der Marktgemeinde Hirtenberg S 127 f Matthias Harzhauser Mandana Peresson Christian Benold Oleg Mandic Stjepan Coric Gert J De Lange Environmental shifts in and around Lake Pannon during the Tortonian Thermal Maximum based on a multi proxy record from the Vienna Basin Austria Late Miocene Tortonian In PALAEO Palaeogeography Palaeoclimatology Palaeoecology 610 2023 111332 Verlag Elsevier ISSN 0031 0182 2022 Das Bundesland Niederosterreich Seine verfassungsrechtliche wirtschaftliche kulturelle und soziale Entwicklung im ersten Jahrzehnt des Bestandes 1920 1930 Niederosterreichischen Landesregierung Hrsg Wien 1930 OBV S 200 f Helmut Suck Blog Ein wenig Laxenburg Hanauska Heimatbuch der Marktgemeinde Hirtenberg S 106 ff a b Helene Schiessl Erwin Schindler Berndorfer Gemeindechronik herausgegeben aus Anlass 100 Jahre Stadt Berndorf Stadtgemeinde Berndorf Hrsg Berndorf 2000 S 24 ff Rieck Kulturgeographie des Triestingtales S 150 Hanauska Heimatbuch der Marktgemeinde Hirtenberg S 108 Baustart fur Hochwasserbecken im Triestingtal auf ORF vom 9 Dezember 2018 abgerufen am 9 Dezember 2018 Normdaten Geografikum GND 4422693 7 lobid OGND AKS VIAF 247815897 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Triesting amp oldid 237760400