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Retention lat retinere zuruckhalten ist unter anderem ein Begriff aus der Wasserwirtschaft Sie bewirkt eine Dampfung von Hochwasserwellen und kommt in naturlichen Seen und Talsperren vor Im kleineren Massstab kann Retention auch bei langeren Flussen vorkommen Retention an einer Talsperre mit hohem Ausbaugrad Grosser Stauraum bei kleinem Einzugsgebiet Wahrend im Zulauf blau die Hochwasserwelle in der Spitze 6 Kubikmeter pro Sekunde erreicht wird im Ablauf rot des Sees die Spitze verzogert und um zwei Drittel gedampft Ausserdem beschreibt das Wort die durch Bodenschichten entstehende Filterung von Regenwasser bevor dies in das Grundwasser gelangt Siehe dazu Bodenwasser Inhaltsverzeichnis 1 Seeretention 2 Retention an Flussen 3 Siehe auch 4 Literatur 5 EinzelnachweiseSeeretention BearbeitenDie Retention funktioniert bei uberlaufenden Talsperren wie auch bei naturlichen Seen wie folgt Zu Beginn des Hochwassers hat der See oder Stauraum einen bestimmten niedrigen Stand Kommt es nun zu einer Erhohung des Zulaufes so steigt der Wasserspiegel im See an und erst dann kann eine erhohte Wassermenge uber den Uberlauf Ablauf ablaufen 1 Die Menge des in dem erhohten Wasserspiegel gespeicherten Wassers bildet den unbeherrschbaren Hochwasserschutzraum 2 Nach dem Hochwasser sinkt der Wasserspiegel wieder wahrend dieses Zeitraumes gibt der See mehr Wasser ab als ihm zulauft Neben einer deutlichen Dampfung der Hochwasserwelle sorgt die Retention auch fur eine Verzogerung der Abflusspitze Aufgrund der Retention konnen Talsperren auch bei in Betrieb befindlicher Hochwasserentlastungsanlage Uberlauf ein Hochwasser noch stark dampfen 3 Grundsatzlich gilt fur die Seeretention Je grosser die Oberflache des Sees und je kleiner das Einzugsgebiet ist umso grosser ist die Retentionswirkung Je schmaler und hoher der Ablauf Uberlauf ist umso hoher ist die Retentionswirkung Bei kleinen Seen mit grossem Einzugsgebiet kann die Retention auch auf Null zuruckgehen Retention an Flussen Bearbeiten nbsp Vom Biber errichteter Damm in der Leitha Man erkennt deutlich den schmalen Flusslauf nach dem Biberdamm im Vergleich zu dem breiten Flachwasserbereich dahinter der einen Retentionsraum bildet da sich dadurch langfristig das Flussbett durch Sedimentation verflacht und verbreitert und somit die schmale Eingrabung des Flusses Eindeichung verhindertDa bei erhohten Pegelstanden in Flussen auch das erhohte Wasservolumen ein Retentionspotential bietet wird ein im Oberlauf ausgelostes Hochwasser je weiter es nach Stunden oder Tagen in den Unterlauf kommt immer weiter abgeschwacht Dieser Effekt ist umso starker je langer die Fliessstrecke ist und je breiter ein eventuell vorhandener Uberschwemmungsraum dem Fluss zur Verfugung steht 4 Durch zunehmende Eindeichung von Flussen sowie durch Flussbegradigungen in den vergangenen Jahrhunderten wurde das Retentionsvermogen vieler Flusse herabgesetzt Zu unterscheiden ist die gesteuerte von der ungesteuerten Retention Bei der gesteuerten Retention wird ein Retentionsraum Polder gezielt so geflutet dass der Scheitel der Hochwasserwelle gekappt wird Die ungesteuerte Retention bezeichnet eine freie Flutung der Retentionsraume Letzteres ist zwar okologisch wertvoller jedoch kann es passieren dass der Retentionsraum zum Zeitpunkt des Hochwasserscheitels bereits gefullt ist Der pegelmindernde Effekt ist daher geringer als bei der gesteuerten Retention 5 6 Siehe auch BearbeitenRuckhaltebecken Uberschwemmungsgebiet Retentionsgebiet TranslationLiteratur BearbeitenPatt Heinz amp Jupner Robert Hochwasser Handbuch Auswirkungen und Schutz Springer Heidelberg 2014 Bretschneider Lecher Schmidt Taschenbuch der Wasserwirtschaft 6 Auflage Paul Parey Verlag Hamburg und Berlin 1982Einzelnachweise Bearbeiten Bretschneider Lecher Schmidt Taschenbuch der Wasserwirtschaft 6 Auflage Paul Parey Verlag Hamburg und Berlin 1982 Seite 305 Bretschneider Lecher Schmidt Taschenbuch der Wasserwirtschaft 6 Auflage Paul Parey Verlag Hamburg und Berlin 1982 Seite 613 Peter Rissler Talsperrenpraxis R Oldenbourg Verlag Munchen Wien 1998 Seite 73 Robert Rossert Grundlagen der Wasserwirtschaft und Gewasserkunde 3 Auflage R Oldenbourg Verlag Munchen Wien 1984 Patt Heinz amp Jupner Robert Hochwasser Handbuch Auswirkungen und Schutz Springer Heidelberg 2014 Hartmann Thomas Clumsy Floodplains Responsive Land Policy for Extreme Floods Farnham Ashgate 2011 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Retention Wasserwirtschaft amp oldid 233427985