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Dieser Artikel erlautert die Zone der Nordalpen und Karpaten die der Sudalpen und Dinariden siehe Adriatisch ionischer Flysch andere Zonen siehe Flysch Vorkommen Als Flyschzone oder Rhenodanubischer Flysch wird in der Geologie eine vergleichsweise schmale sich im Norden der Ostalpen und der Karpaten hinziehende Gesteinseinheit bezeichnet Geografisch ist sie Teil des Ubergangsbereiches der Alpen zum nordlichen Alpenvorland Sie besteht uberwiegend aus Ton und Sandstein weshalb sie fruher auch als Sandsteinzone bezeichnet wurde Die Flyschzone als Teil des Penninikums violett als schmales Band am Nordrand der Alpen Inhaltsverzeichnis 1 Vorkommen 2 Oberflachengestalt 3 Entstehung und Gesteine 4 Literatur und Kartenmaterial 5 EinzelnachweiseVorkommen BearbeitenAls vor allem in den Ostalpen verbreitete Einheit bilden die Flyschgesteine der Flyschzone am Nordrand der Alpen sanfte Hugelformen Im Schweizer Raum lassen sich ihre Gesteine nur in einzelnen isolierten Vorkommen am Alpennordrand nachweisen Die Flyschzone ist am Westende ihres Hauptverbreitungsgebiets am starksten ausgepragt und bildet dort den Bregenzerwald ostlich des Bodensees Weiter nach Osten bildet sie ebenso wie die sie unterlagernden helvetischen Decken die im Allgau noch gipfelbildend sind keine nennenswerten Gebirgsformationen mehr Auf weite Strecken verschwindet sie hier unter den sie uberschiebenden Gesteinen der nordlichen Kalkvoralpen Erst ostlich von Salzburg ist die Flyschzone wieder mehrere Kilometer breit Salzburger Voralpen Hugel der Salzburger Seenplatte Weiters bildet sie die Nordzone der oberosterreichischen Voralpen und der Eisenwurzen und am Nordostrand der Alpen den nordlichen oder Flysch Wienerwald Mit dem Bisamberg und dem Waschbergzug setzt sie sich jenseits der Donau fort lauft uber die Klippenzone Steinitzer Wald weit uber die Alpen hinaus und begleitet vor allem als karpatischer Flysch die Karpaten an ihrer Nord und Ostseite in einer bis zu 100 km breiten Zone Die letzten Auslaufer der Flyschzone verschwinden nordlich von Bukarest unter den Molasse Sedimenten der karpatischen Vortiefe Oberflachengestalt Bearbeiten nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Blick vom Schafberg auf die sanften Hugel der Flyschzone zwischen Mondsee links und Attersee rechts Rechts aussen ist noch das Hollengebirge sichtbar das noch zu den Nordlichen Kalkalpen gehort Die Berge der Flyschzone sind durch die Gletscher und periglaziale Prozesse der Eiszeiten stark uberpragt da die sie aufbauenden Flyschgesteine leicht verwittern oft keinen grossen inneren Zusammenhalt besitzen und auch heute noch zum Fliessen schweizerdeutsch flyschen neigen Es herrschen sanfte Hugelformationen und gerundete Bergkuppen vor Die sudlich anschliessenden Gipfel der nordlichen Kalkalpen setzen sich ebenso wie diejenigen der helvetischen Decken teils recht unvermittelt als Stock Karstplateau oder Wand gegenuber den deutlich niedrigeren Bergen der Flyschzone ab Entstehung und Gesteine Bearbeiten nbsp Geologische Karte Deutschlands Deutsche Geologische Gesellschaft 1869Die Flyschzone am Alpen und Karpatennordrand Mitte rechts in Orange Geologisch hat sich der rhenodanubische Flysch bei der Auffaltung der Alpen aus den Ablagerungen in der Nordhalfte des penninischen Bereichs des sudlich von Europa liegenden Ur Mittelmeeres der Tethys gebildet Sie steht sowohl zeitlich wie auch in der geographischen Abfolge der Deckensysteme zwischen dem vom ursprunglichen europaischen Kontinentschelf stammenden helvetischen Decken Helvetikum und den nordlichen Kalkalpen deren tektonisch tiefste Schicht ist das Tirolikum die vom Nordrand der zu Afrika gehorenden Adriatischen Platte stammen Im Alpenraum werden die Gesteine der Flyschzone mit den anderen Flyschgesteinen des westalpinen Penninikums wie den Bundnerschiefern in Verbindung gebracht die ebenfalls als Flyschgesteine im penninischen Ozean entstanden sind 1 Gebildet haben sich die Flysche von der Unterkreide bis in das Eozan also im Zeitraum von grob 150 50 Millionen Jahren und sind damit junger als die typischen triassischen um die 250 200 Mio Jahre alten Alpenkalke In dieser Zeit setzt schon die Auffaltung der Alpen in der Tiefe ein Die Gesteine der Flyschzone sind ganz uberwiegend in tiefem Meer unterhalb der Calcit und Aragonit Kompensationstiefe 3000 5000 m abgelagerte Turbiditsequenzen also Sedimente submariner Rutschungen von Sandsteinen Siltsteinen Mergeln und Tonsteinen teilweise kalkhaltig und manchmal kieselig die an ihrer Basis auch Gerolllagen enthalten konnen und nach oben durch die feinstkornigen Setzungsschichten abgeschlossen werden Nur im unteren Teil der jeweiligen Schichtfolge sind mit den Turbiditen eingeschwemmte Fossilien haufiger zu finden Diese Massenbewegungen vom seinerzeitigen Kontinentalschelf durften etwa durch Erdbeben ausgelost worden sein und haben sich vielfach wiederholt und die Flyschzone bis zu 2000 m machtig aufgebaut 2 3 Die Schichten der Kalkalpen und die ihnen ursprunglich nordlich vorgelagerten Schichten des penninischen Ozeans wurden im Laufe der Gebirgsbildung auf den zum europaischen Kontinent gehorenden helvetischen Schelf auf und grossraumig uberschoben Der Rhenodanubische Flysch bildet in diesem auf den Schichten des Helvetikums liegenden Deckenstapel die unterste Schicht Er wurde bei der Uberschiebung auf den europaischen Kontinentalrand vor dem Deckenstapel hergeschoben und als erster Teil des Stapels auf den europaischen Schelf uberschoben Die Kalkalpen sind spater bei der Aufwolbung des Deckenstapels im Laufe der weiteren Kollision von ihrer weiter sudlichen und hohen Position im Deckenstapel langsam nach Norden abgerutscht und uber den Flysch geglitten Dadurch bilden sie am Nordalpenrand eine vergleichsweise schmale Zone aufgeworfender Schichtfolgen die gegen Suden schnell in die Tiefe abtauchen Bei Tiefenbohrungen wurden die Fortsetzungen der heute freiliegend aufgeschlossenen Flyschschicht unter den Kalkalpen in etwa 5500 m gefunden Berndorf Molln Breitenau nur ein Dutzend Kilometer sudlich des Alpenrandes An manchen Stellen liegt der Flysch auch noch mitten in den Kalkalpen frei Flyschfenster etwa in Windischgarsten im Nationalpark Kalkalpen 2 Die wie die Flyschzone ebenfalls kuppenbildende und morphologisch oft ahnliche Subalpine Molasse Molassezone die heute nordlich an die Flyschzone anschliesst ist in ihrer Hauptmasse unter sehr verschiedenen geologischen Bedingungen entstanden und hauptsachlich Erosionssediment aus den sich schon erhebenden Alpen in das Paratethys Flachmeer der Endphase der Thetys nordlich und ostlich der Alpen die vom Eozan bis in die Zeit des Miozan vor nur etwa 15 Mio Jahren anhalt Literatur und Kartenmaterial BearbeitenJohann Egger Zur palaogeographischen Stellung des Rhenodanubischen Flysches Neokom Eozan der Ostalpen In Jahrbuch der geologischen Bundesanstalt Band 133 Heft 2 1990 S 147 155 pdf geologie ac at Geologische Karte von Bayern 1 500000 Erlauterungen Bayrisches Geologisches Landesamt Munchen 4 Auflage 1996 S M Schmid B Fugenschuh E Kissling R Schuster Tectonic map and overall architecture of the Alpine orogen In Eclogae geologicae Helvetiae 97 2004 S 93 117 PDFEinzelnachweise Bearbeiten Schmidt et al 2004 S 109 a b Die Flyschzone Schlammlawinen in die Tiefsee Memento des Originals vom 30 Januar 2013 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www geologie ac at In Geologische Bundesanstalt RockyAustria geologie ac at Link nicht mehr verfugbar Sandsteinkugeln eine Besonderheit in der Flyschzone Mineralien und Fossiliensammlung Granzer granzer at Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flyschzone amp oldid 230334669