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Als Subalpine Molasse wird in der Geologie ein schmaler Bereich von aufgeschobenen steilgestellten Molassesedimenten am Alpennordrand bezeichnet Andere Bezeichnungen der Subalpinen Molasse sind Molassezone oder Faltenmolasse Nordlich der Subalpinen Molasse befinden sich die Gesteine der Vorlandmolasse in uberwiegend ungestorter Lagerung Beide Einheiten gehoren zum Molassebecken s dort zu Einzelheiten der Ausformung der heutigen Oberflache Schichtenfolge und Tektonik Im Suden wird die subalpine Molasse von den Ketten des Helvetikums der Flyschzone und teilweise den Nordlichen Kalkalpen begrenzt Inhaltsverzeichnis 1 Vorkommen 2 Entstehungsgeschichte 3 Literatur und Kartenmaterial 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseVorkommen Bearbeiten nbsp Blick vom Hohgant nach Nordosten Die Hugelkette die sich von links in die Bildmitte zieht Marbachegg und Beichlen besteht aus subalpiner Molasse wahrend am rechten Bildrand die Helvetische Randkette Schrattenfluh zu sehen istDie Zone der subalpinen Molasse erstreckt sich in einem schmalen meist etwa 10 km breiten Streifen entlang dem gesamten Alpennordrand von der Region Genf Arvetal bis etwa zum Austritt des Inntals aus den Alpen Vereinzelt tritt subalpine Molasse auch weiter ostlich bis in die Region des Wienerwaldes zutage Jenseits des Wiener Beckens zieht sich eine Zone von gefalteten und uberschobenen Molassegesteinen vor den Karpaten entlang Subkarpatische Molasse Charakteristisch sind relativ langgestreckte Hohenzuge mit schiefen Nagelfluhrippen sie weisen im Gegensatz zu den Bergen der Helvetischen Randkette und den Nordlichen Kalkalpen keine schroffen Felswande aus Kalkstein auf Wichtige Berge der subalpinen Molasse sind in der Schweiz Mont Pelerin 1080 m u M Honegg 1546 m u M Beichlen 1770 m u M Rigi Kulm 1797 m u M und Rigi Scheidegg nicht aber Rigi Hochfluh Rossberg 1580 m u M Speer mit 1950 m u M der hochste Punkt der subalpinen Molasse und Kronberg 1663 m u M Ostlich des Rheintals setzt sich das Gebiet im Bregenzer Wald und in der Hochgratkette im Hochgrat 1832 m u M fort Weiter ostlich ist die Subalpine Molasse in Bayern etwa ab der Linie Kempten Allgau Sonthofen an der Oberflache nicht mehr durchgangig aufgeschlossen sondern von den Moranenbildungen der Wurmeiszeit weitflachig uberdeckt zugleich wird die Zone nach Osten schmaler bis sie ungefahr am Inntal verschwindet Bekannte Hohenzuge sind der Hohe Peissenberg nordlich des Staffelsees der Tischberg zwischen Starnberger See und Isartal der aus der Munchner Schotterebene herausragende Taubenberg sowie der Irschenberg am Rand des Rosenheimer Beckens Knapp vor Wien tritt die Subalpine Molasse im Bereich Neulengbach Schlossberg Buchberg Sieghartskirchen nochmals kleinraumig zutage Nordlich an das Gebiet der subalpinen Molasse schliesst ein Abschnitt gestauchter und deshalb leicht gefalteter Molasse an Im Suden wird die subalpine Molasse je nach Region von den Ketten des Helvetikums von der Flyschzone des Penninikums oder den Nordlichen Kalkalpen begrenzt Aufgrund der Entstehungsgeschichte werden die Berge der subalpinen Molasse geologisch meist zum Schweizer Mittelland respektive zum Alpenvorland gezahlt Geographisch gehoren Berge wie Rigi Speer und andere in Anbetracht ihrer Hohe jedoch bereits zu den Voralpen Die Grenzziehung zwischen Mittelland und Alpen ist hier also unscharf und hangt vom jeweiligen Standpunkt ab 1 Entstehungsgeschichte Bearbeiten nbsp Tertiare Nagelfluh vom Speer einem Berg in den Schweizer VoralpenDie subalpine Molasse zeigt zunachst die gleiche Entstehungsgeschichte wie die Molassesedimente im Schweizer Mittelland und im bayerischen Alpenvorland In der zweiten Halfte der Alpenfaltung das heisst in einer Periode die etwa vor 20 Millionen Jahren begann und rund 15 Millionen Jahre dauerte wurden dann die helvetischen Decken uber die alpenrandnahe Molasse geschoben Das Ausmass der Uberschiebung betragt im Mittel in der Schweiz etwa 15 bis 25 km kann aber regional auch wesentlich grosser sein Direkt am Rand der Uberschiebungsdecken wurde ein Teil der Molasse emporgedruckt schrag gestellt und in einzelne Schuppen zerlegt Diese Zone mit schrag gestellten gegen die Alpen einfallenden Schichten wird heute als subalpine Molasse benannt Sie ist allochthon das heisst sie wurde im Zuge der Gebirgsbildung an ihre heutige Position gebracht Die subalpine Molasse besteht zur Hauptsache aus Nagelfluh einem Konglomerat aus gerundeten Gesteinsblocken unterschiedlicher Grosse die mit einem Bindemittel Kalk Sand und Ton zu einem zusammenhangenden Gestein verfestigt sind Zwischen den Nagelfluhschichten sind auch feinkornige Sandstein und Mergelschichten eingelagert Literatur und Kartenmaterial BearbeitenGeologische Karte der Schweiz 1 500 000 Schweizerische Geologische Kommission 1980 Geologischer Wanderfuhrer Schweiz Teil 1 Die geologischen Grundlagen Hans Heierli Ott Verlag 173 S 2 Auflage Thun 1983 ISBN 3 7225 6282 1 Geologische Karte von Bayern 1 500000 mit Erlauterungen Bayrisches Geologisches Landesamt Munchen 4 Auflage 1996 Geologische Ubersichtskarte der Republik Osterreich mit tektonischer Gliederung 1 1 000 000 Geologische Bundesanstalt Wien revidierter Nachdruck Verlag Frytag Berndt und Artaria Wien 1986 Weblinks BearbeitenMolassezone amp Neogenbecken Zermahlene Alpen Webseite der Geologischen Bundesanstalt Wien Website der wissenschaftlichen Vereinigung zur Erforschung des Molassebeckens en Einzelnachweise Bearbeiten Toni P Labhart Geologie der Schweiz Ott Verlag Thun 2001 S 16 17 22 24 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Subalpine Molasse amp oldid 223253022