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Das Helvetische System auch kurz Helvetikum und im franzosischen Alpenbereich Dauphine genannt ist zusammen mit dem Ultrahelvetikum neben dem Sud und Ostalpin und dem Penninikum eines der grossen geologischen Deckensysteme der Alpen Die Decken des Helvetikums bestehen vor allem aus kreidezeitlichen und alttertiaren Sedimentablagerungen die mehrfach gefaltet sind Anteil an der helvetischen Schichtfolge haben aber auch oberjurassische und altere Gesteine die in den Kristallinmassiven der Schweiz und Frankreichs mindestens noch bis in das Karbon reichen Geologische Skizze der Alpen Das Helvetikum grun ist vor allem in der Westhalfte der Alpen verbreitetBenannt ist das Helvetikum nach der Schweiz lat Helvetia wo dieses System erstmals beschrieben wurde Viele Typlokalitaten des Helvetikums liegen in der Schweiz Inhaltsverzeichnis 1 Ablagerung und Entstehung 2 Vorkommen 3 Tektonik und Metamorphose 4 Stratigraphie 4 1 Ostschweiz Vorarlberg Allgau 5 Literatur 6 EinzelnachweiseAblagerung und Entstehung BearbeitenUrsprunglich wurden die Gesteine des Helvetikums auf dem europaischen Schelf abgelagert Entsprechend der jeweiligen ursprunglichen Lage nimmt die Machtigkeit der Schichten des Helvetikums von Norden nach Suden in den Westalpen von Westen nach Osten zu in der Nahe der ursprunglichen Kuste sind die Ablagerungen geringmachtig oft luckenhaft und vom Land beeinflusst die ursprunglich kustenferneren Schichten im Suden zeichnen sich durch machtige Kalksteinfolgen aus Die Schichten des Ultrahelvetikums entstammen dem an das Helvetikum anschliessenden aussersten sudlichen Schelfrand Europas und markieren den Ubergang in den penninischen Ozean der den Westrand der Tethys reprasentiert Bei der alpidischen Gebirgsbildung wurden die helvetischen Gesteine samt einigen Kristallinmassiven von ihrem Unterlager abgeschert und als nordlichster Teil des alpinen Deckenstapels nach Norden auf den europaischen Kontinent uberschoben Dabei wurden die ursprunglich horizontal abgelagerten Schichten auf komplizierte Weise gefaltet und gestort Vorkommen BearbeitenIn Frankreich bildet das Helvetikum hier auch Dauphine genannt die Westhalfte der Alpen zwischen Cannes uber Grenoble bis zum Mont Blanc Die hochsten Gipfel bilden die Gneise und Granite der Kristallinmassive des Pelvoux der Belledonne des Montblanc und der Aiguilles Rouges Ihnen nach Westen vorgelagert sind die helvetischen Kalkmassive der Provenzalischen Voralpen der Dauphine Alpen und der Savoyer Alpen In der Schweiz bildet das Helvetikum samt seinen Kristallinanteilen die Nordhalfte der Alpen Abgesehen von den Gneisen und Graniten des Aar und Gotthardmassivs ist in den ihnen nach Norden vorgelagerten Berner und Glarner Alpen der Kieselkalk aufgrund seiner Widerstandsfahigkeit gegen die Verwitterung der Hauptgipfelbildner Hervorragend aufgeschlossen ist das Helvetikum im Bereich des Santis und der Churfirsten Die Ostschweizer Systeme ziehen sich uber Vorarlberg Bregenzer Wald bis in das Allgau Gegend um Oberstdorf und am Hohen Ifen Im Rest der Alpen ist das Helvetikum insgesamt kaum aufgeschlossen da es dort meistens von der daruber nachfolgenden Flyschzone rhenodanubischer Flysch uberschoben ist 1 2 Nordlich von Salzburg tritt die Decke wieder zutage von dort zieht es sich vor den Nordlichen Kalkalpen als vielfach unterbrochenes Band von kleinraumigen tektonischen Schuppen innerhalb der rhenodanubischen Flyschzone bis an den Westrand des Wiener Beckens Die Gesteine des Helvetikums treten hier im Gelande nicht besonders hervor Tektonik und Metamorphose Bearbeiten nbsp Profil durch das Helvetikum am Nordabfall der Ostschweizer AlpenDas Helvetikum zeigt eine komplizierte Deckengliederung Grob unterscheidet man ultrahelvetische Decken und ultrahelvetischer Flysch ober oder sudhelvetische Decken unter oder nordhelvetische DeckenEinige Geologen rechnen auch Teile des Tauernfensters zum Helvetikum 3 Stratigraphie BearbeitenOstschweiz Vorarlberg Allgau Bearbeiten Die Haupt Schichtglieder von der Ostschweiz in den Allgau sind von Alt Liegend nach Jung Hangend wie folgt Kieselkalk Hauterivium Drusbergschichten Barremium Schrattenkalk Barremium und Aptium Garschella Formation nach Osten Selun Member Albium und Cenoman inkl Glaukonitsandstein Seewer Kalk Turon Leistmergel Coniacium und Santonium Wang Schichten Campanium und Maastrichtium in Teilen bis in das Palaozan reichend Literatur BearbeitenM P Gwinner Geologie der Alpen 2 Auflage Schweizerbart Stuttgart 1978 ISBN 3 510 65315 7 Rudolf Oberhauser Franz Karl Bauer Der geologische Aufbau Osterreichs Springer 1980 ISBN 3 211 81556 2 Seite 189 ff in der Google Buchsuche Hans Heierli Geologischer Wanderfuhrer Schweiz Teil 1 Die geologischen Grundlagen 2 Auflage Ott Verlag Thun 1983 ISBN 3 7225 6282 1 Reinhard Schonenberg Joachim Neugebauer Einfuhrung in die Geologie Europas 4 Auflage Verlag Rombach Freiburg 1981 ISBN 3 7930 0914 9 S 174 f 183 f Einzelnachweise Bearbeiten Bayerisches Geologisches Landesamt Hrsg Erlauterungen zur geologischen Karte von Bayern 1 500 000 3 Auflage GLA Munchen 1981 In Oberbayern wird es jedoch gut in einem prominenten Klettergarten bei Bad Heilbrunn aufgeschlossen Frank Trixler Enzenauer Steinbruch In Fossilien 6 Nr 1 1989 S 8 9 ISSN 0175 5021 O Adrian Pfiffner Geologie der Alpen Haupt Verlag Bern 2009 ISBN 978 3 8252 8416 9 S 47 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Helvetisches System amp oldid 238722539