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Dieser Artikel beschaftigt sich mit dem Hugel als topographischem Element Fur weitere Bedeutungen von Hugel siehe unter Hugel Begriffsklarung Ein Hugel oder eine Anhohe ist eine naturlich entstandene oder anthropogen geschaffene wenig gegliederte Landform die sich freistehend uber ihre Umgebung erhebt und sich durch ihre geringere Hohe und Flachenausdehnung vom Berg unterscheidet Ein Hugel ist normalerweise nicht wesentlich langer als breit sonst wird die Erhebung als Hohenrucken bezeichnet Solche niedrigen Erhebungen bedingen noch kein Gebirgsklima Eine vom Umland abweichende naturliche Vegetation ist bei freistehenden Hugeln azonal Wasserhaushalt Boden Untergrund bedingt Nur bei Vorgebirgs Hugeln der kollinen Hohenstufe sind extrazonal klimabedingte Unterschiede vorhanden Ruine Corfe Castle auf einem naturlichen Hugel der Purbeck Hills Dorset England Kunstlich angelegter Turmhugel in MecklenburgEs gibt keine allgemeingultige Definition die Festlegung ist vom jeweiligen Autor abhangig Gemeinhin wird jedoch meistens ein relativer Hohenunterschied von hochstens 200 m zwischen Gipfel und Umland vorausgesetzt Die englischsprachige Ubersetzung Hill ist in der Regel auf die Form der Erhebung bezogen und weniger auf die Hohe sodass etwa zwei amerikanische Autoren die maximale Hohe bei 2000 ft ca 610 m angesetzt haben Ein Bezug zur absoluten Meereshohe wird nicht hergestellt 1 Eine grossere Zahl benachbarter Hugel wird Hugelland genannt Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 1 1 Erosion und Gelandeform 2 Hugel als Siedlungsstatte 2 1 Ortsnamenkunde 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseEntstehung BearbeitenHugel konnen naturlich entstehen durch Erosion von Erdmaterial den Druck und die Bewegung von Eis massen Moranen Erosion von Bergen Molasse Ablagerungen Erdbeben und andere geologische Aktivitaten Vulkanismus Einschlage von Asteroiden oder vulkanischem Material ungleichmassige wind und wasserbedingte Ablagerung von Staub Sand Erde Dune Lossablagerung Tiere Ameisenhugel Termitenhugel Daneben konnen Hugel auch kunstlich d h durch menschliches Eingreifen entstehen zum Beispiel kunstlich aufgeschuttete und modellierte Hugel im Garten und Landschaftsbau Grabhugel vorwiegend neolithisch bronzezeit und eisenzeitlich Hugel aus Abfall Mull oder anderem entsogten Material Trummerhugel hugelformige Abraumhalden hugelformige Mullhalden etc Siedlungen bei denen jahrtausendelang Hauser auf den Ruinen alter Hauser gebaut wurden Tell Erosion und Gelandeform Bearbeiten Bei Hugeln greift die Erosion ringsum in alle Richtungen an wahrend sie im Bergland in nur zwei Vorzugsrichtungen talwarts Ausbildung dendritischer baumartiger Grat strukturen wirkt Daher sind Hugellandschaften meist unregelmassiger strukturiert als z B Gebirgsketten und sanfter gerundet Zunehmende Erosion von Hochgebirgen hinterlasst Hugelzuge daher ist Hugelland meist alt Rumpflandschaft oder bildet die Vorgebirge am Rande der Hochgebirge Weitere haufige Bildungsform sind Maander reste und ehemalige Durchbruche die die typischen Siedlungshugel im Alpenraum abgeben Klippen vorgelagerte Formationsreste vulkanische und andere monolithische Hartgesteins reste sowie fossile Grossmoranen und andere postglaziale Kleinformen Glaziale Serie Hugel als Siedlungsstatte BearbeitenHugel waren fruher bevorzugte Orte zum Bau von Siedlungen und Verteidigungsanlagen da man von dort einen Uberblick uber die umliegende Landschaft hatte und Angreifer grossere Schwierigkeiten hatten sie zu erobern besonders mit einer schweren Ausrustung Mit dem Wachstum der Stadte der industriellen Verfugbarkeit von Sprengstoffen und der Anderung der Kriegstaktiken zugunsten erhohter Mobilitat haben sich derartige taktische Vorteile allerdings verfluchtigt Ortsnamenkunde Bearbeiten Mugl im Perlacher Forst Keltischer Grabhugel am Glauberg Hessen Hugel selbst als Wort ist erst seit dem 16 Jahrhundert bezeugt und hat wenig Einfluss auf den Namensschatz genommen 2 Es findet sich aber mhd houc welches in Formen Haug Hauck erhalten ist hier ist aber in Personennamen eine Ableitung aus Hugo als Patronym wahrscheinlicher 2 Das alte im suddeutschen Raum verbreitete Wort fur Hugel Buhel oder Pichl ist seit den fruhesten Zeiten reich namensbildend 2 Wurzel ist ahd buhil zu mhd buhel fur Hugel Anhohe Im Sprachschatz im Gebrauch ist es noch im Tirolisch Salzburgischen und im Vorarlbergisch Westschweizerischen wo es allgemein im Dialekt das Wort anstelle des nicht heimischen Hugel ist Die Varianten sind vielfaltig Buhel Buhl Buel Puhl Buchl Buchel Buhl im Elsassischen Bichl Bichel Pichl Biel Biehl Bihl Biele Beul Beuel Rheingebiet Auch als Herkunftsname ist etwa Pichler Bichler Pichlarn Buchler Buhler Bohler oder Formen wie Zumbuhl Ambiel Oberbeul der oben unten am Hugel Pichlbauer Puhlhofer Buglmeier Bauer nhof am Hugel Birkenbihl Sandbiller Breitenpohler Lindbuchel Sonnenbichler Birnbiggl nahere Beschreibung des Hugelsund Ahnliches weit verbreitet Norddeutsch steht Hovel Hubel auch diese Form ebenfalls reichhaltig 2 Hovel Heuvel Hubel Hubel Hibl und in Mischform zu Hugel Heigl HeugelBei Personennamen ist aber immer eine mogliche ebenfalls sehr wahrscheinliche Ableitung aus Hof anzunehmen Insgesamt gibt der Deutsche Wortatlas 3 uber 50 verschiedene Namen fur Hugel die in Dialekten lebendig sind Dazu gehoren rheinisch Knipp niederdeutsch Knap Mosel Nahegebiet Knopp Knupp 4 Koppel im Westerwalder Dialektraum und im Kellerwald So gibt es zum Beispiel einen Kirmeskoppel bei Gellershausen Donk Bulte Horst nordlich fur Erhebungen im Moor und Marschland Brink niederdt Grashugel Kuppe wahrscheinlich zu lat cuppa Becher Stauf Staff umgestulpter Becher wie in Staufen Staufenberg Kogel Toponym im Alpenraum auch fur kuppige Gipfelformationen Buckel Kulm Geographie aus lat culminare oder slaw chlm Mugl Nock wohl slaw siehe Nockberge Gupf verwandt mit Gipfel KlapfSiehe auch BearbeitenPingo Hochebene RingwallWeblinks Bearbeiten Commons Hugel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Hugel Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Stefan Rasemann Geomorphometrische Struktur eines mesoskaligen alpinen Geosystems Dissertation Bonn 2003 pdf Version Memento des Originals vom 19 April 2021 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot tolu giub uni bonn de S 5 9 16 17 a b c d Konrad Kunze dtv Atlas Namenkunde 1 Auflage dtv Band 2490 dtv Munchen 2003 ISBN 3 423 03266 9 Oberflachengestalt der Landschaft Bodenerhebungen S 97 Sp 2 Verbreitungskarte Hovel Buhler Pichler S 96 Deutscher Wortatlas Band 4 S 10 Verbreitungskarte Knopp Knupp Knipp Knapp en Kunze S 96Normdaten Sachbegriff GND 4135744 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hugel amp oldid 234256522