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47 19 Koordinaten 47 N 19 OPannonische Tiefebene links Kleine Ungarische Tiefebene Landersymbole A H1 SK mittig Grosse Ungarische Tiefebene H2 mit Batschka Banat HR SR RO Sedimente des Pannonischen Beckens von unten gesehen Die Pannonische Tiefebene auch Pannonisches Becken oder Karpatenbecken ist eine ausgedehnte Tiefebene im sudlichen Ostmitteleuropa die vom Mittellauf der Donau und vom Unterlauf der Theiss durchquert wird Das Becken liegt grossteils in Ungarn doch haben sechs weitere Staaten Anteil daran Geologisch hangt es mit dem viel kleineren Wiener Becken und der Gebirgsbildung des Karpatenbogens zusammen Die Tiefebene ist durch die Karpaten separiert der westlichste Teil des eurasischen Steppengurtels einer grossen Vegetationszone Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft des Namens 2 Gliederung 3 Potentielle naturliche Vegetation 4 Refugium 5 Siehe auch 6 Literatur 7 EinzelnachweiseHerkunft des Namens BearbeitenDas Bestimmungswort des Begriffs Pannonien leitet sich ursprunglich von der romischen Provinz Pannonia her die aber geographisch etwas ausgedehnter war als die eigentliche Tiefebene innerhalb dieser Provinz Der Name Pannonia wurde auch in nachromischer Zeit fur die Region bzw Teile der Region verwendet Wahrend aber das historische Gebiet westlich der Donau liegende Gebiete Ungarns sowie angrenzende Gebiete Osterreichs Sloweniens und Kroatiens umfasste bezieht sich der Begriff Pannonische Tiefebene auf die gesamte Beckenlandschaft innerhalb des Karpatenbogens Von der ungarischen Geographie wird daher der Begriff Karpatenbecken ung Karpat medence bevorzugt wahrend die meisten Sprachen der Region den Begriff Pannonische Tiefebene verwenden Gliederung BearbeitenDas Ungarische Mittelgebirge beim Donauknie teilt sie in einen kleineren Westteil Kleine Ungarische Tiefebene und einen grosseren Ostteil Grosse Ungarische Tiefebene zu dem morphologisch auch die im Suden angrenzenden Gebiete der Batschka Syrmiens und des Banats gehoren Die Pannonische Tiefebene erstreckt sich von West nach Ost uber fast 400 Kilometer und von Nord nach Sud dehnt sie sich uber fast 300 Kilometer aus Geologisch stellt die Tiefebene eines der grossen Sedimentbecken Europas dar 1 dessen bis 8 km machtige Ablagerungen von der Paratethys in einer vom fruhen Tertiar bis zum Pliozan andauernden Senkungsperiode gebildet wurden Hauptsachlich entstand die Beckenfullung im Miozan in dem nach Pannonien benannten Zeitabschnitt Pannon vor 5 10 Millionen Jahren als das Meer austrocknete das diesen Raum bisher eingenommen hatte Die Pannonische Tiefebene wird von den Gebirgszugen der Alpen ostliche Auslaufer der Karpaten des Balkangebirges und der Dinarischen Alpen umringt Politisch gehort die Pannonische Tiefebene heute zu acht verschiedenen Staaten Sie umfasst den grossten Teil Ungarns den Ostrand Osterreichs nordliches Burgenland mit Seewinkel Rand des Wiener Beckens die sudlichen Tieflander der Slowakei Umgebung von Bratislava die Donau Schuttinseln und das ostslowakische Tiefland um Kosice das Kreischgebiet und das Banat im Westen Rumaniens Syrmien und die Batschka im Norden Serbiens den slawonischen Nord Osten Kroatiens den aussersten Nordosten Sloweniens Prekmurje und den aussersten Westen der Ukraine Oblast Transkarpatien Potentielle naturliche Vegetation BearbeitenDie potentielle naturliche Vegetation waren lichte Steppenwalder des Verbandes Acer tatarici Quercion auf Loss In diesen im Mosaik mit Rasengesellschaften vorkommenden Waldern dominiert der 15 m hohe laubwerfende Tatarische Steppen Ahorn Acer tataricum bei weitem Es kommen aber auch der Feldahorn Acer campestre sowie diverse Eichenarten vor Diese sind Die Stieleiche Quercus robur subsp pedunculiflora die Traubeneiche Quercus petraea subsp polycarpa die Zerreiche Quercus cerris die Flaumeiche Quercus pubescens und die Ungarische Eiche Quercus frainetto Weniger haufig vertreten in diesen Waldern sind die Silber Linde Tilia tomentosa die Feldulme Ulmus minor und die Gemeine Esche Fraxinus excelsior Die potentielle naturliche Vegetation ist gegenwartig praktisch nirgendwo mehr anzutreffen 2 Refugium BearbeitenDie das ostliche Becken umschliessenden Karpaten entwickelten wahrend der letzten Kaltzeit teilweise keinen Permafrostboden und konnten daher einen waldreichen Refugialraum fur viele heute in Europa heimische Tier und Pflanzenarten bewahren 3 Der Erhalt vieler Unterarten spielte neben den beiden anderen grossen Refugialraumen auf der Iberischen Halbinsel und Italien fur die Wiederbesiedelung Europas zu Beginn des Holozans und dessen daraus resultierende Biodiversitat eine bedeutende Rolle Siehe auch BearbeitenPannonische Florenprovinz Pannonisches Klima PannoniumLiteratur BearbeitenJ Breu Der Atlas der Donaulander des Osterreichischen Ost und Sudosteuropa Instituts In MOGG Band 109 Wien 1967 S 239ff E Gager Grenzraum Ostosterreich Westungarn In H Hitz H Wohlschlagl Hrsg Das ostliche Osterreich und benachbarte Regionen Ein Geographischer Exkursionsfuhrer Bohlau Wien u a 2009 ISBN 978 3 205 78447 0 S 531ff Erich Hubl Pflanzengeographie des pannonischen Raumes In Burgenlandische Heimatblatter Jahrgang 41 Heft 1 Eisenstadt 1979 S 1 14 zobodat at PDF Norbert Krebs Die Ostalpen und das heutige Osterreich Wien 1929 B Molnar Sedimentgeologische Untersuchungen in Pliozanen und Pleistozanen Ablagerungen im Osten des ungarischen Tieflandes In Geologische Rundschau Heft 12 1964 R Rungaldier Stadte und Landschaften Pannoniens In MOGG Band 78 Wien 1935 S 178ff H P Schonlaub Erlauterungen zur geologischen Karte des Burgenlandes Hrsg Geologische Bundesanstalt Wien 2000 Einzelnachweise Bearbeiten B Molnar Sedimentgeologische Untersuchungen in Pliozanen und Pleistozanen Ablagerungen im Osten des ungarischen Tieflandes 1964 researchgate net Ivo Horvat Vjekoslav Glavac Heinz Ellenberg Vegetation Sudosteuropas Stuttgart 1974 Gustav Fischer Verlag ISBN 3 437 30168 3 S 275 296 Jozef Mitka Wojciech Baba Kazimierz Szczepanek Putative forest glacial refugia in the Western and Eastern Carpathians In Modern Phytomorphology Band 5 2014 S 85 92 Normdaten Geografikum GND 4044475 2 lobid OGND AKS VIAF 235474277 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pannonische Tiefebene amp oldid 230368087