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Der Peruckenstrauch 1 Cotinus coggygria auch Gewohnlicher Peruckenstrauch 2 Peruckenbaum Fisettholz oder Farbersumach Schmack Venezianischer Ungarischer oder Tiroler Sumach genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung Peruckenstraucher Cotinus innerhalb der Familie der Sumachgewachse Anacardiaceae 3 PeruckenstrauchPeruckenstrauch Cotinus coggygria SystematikEurosiden IIOrdnung Seifenbaumartige Sapindales Familie Sumachgewachse Anacardiaceae Unterfamilie AnacardioideaeGattung Peruckenstraucher Cotinus Art PeruckenstrauchWissenschaftlicher NameCotinus coggygriaScop In Mitteleuropa bildet sich meist von September bis Oktober ein auffallig wolliger Fruchtstand auf den die Bezeichnung Peruckenstrauch zuruckgeht Gebildet wird er aus den verlangerten Blutenstielen der vielen unfruchtbaren Bluten die lange und teilweise rotliche bis gelbliche Haare tragen Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Okologie 3 Vorkommen 4 Systematik 5 Verwendung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration aus Plantarum indigenarum et exoticarum icones ad vivum coloratae oder Sammlung nach der Natur gemalter Abbildungen inn und auslandlischer Pflanzen fur Liebhaber und Beflissene der BotanikVegetative Merkmale Bearbeiten Der sommergrune laubabwerfende Peruckenstrauch wachst als sparriger breitbuschiger Strauch und kann Wuchshohen von meist bis zu 3 1 bis 5 Metern erreichen 1 2 Die Rinde junger Zweige ist hell bis rotbraun kahl gerieft und besitzt viele Korkwarzen Lentizellen Die Borke ist grau braunlich und kleingefeldert leicht rissig furchig und schuppig mit schmalen Streifen Die wechselstandig angeordneten Laubblatter sind in Blattstiel und spreite gegliedert 1 Der dunne Blattstiel ist 3 bis 4 Zentimeter lang Die einfache meist kahle Blattspreite ist bei einer Lange von 3 bis 9 Zentimetern sowie einer Breite von 2 5 bis 6 Zentimetern elliptisch bis rundlich oder eiformig bis verkehrt eiformig 2 mit gerundetem bis rundspitzigem obereren Ende Der Blattrand ist ganz Es liegt Fiedernervatur vor mit sechs bis elf Paaren auf der Blattunterseite vorstehenden Seitennerven 1 Die Laubblatter sind grun bei bestimmten Sorten auch rot bis dunkelrot gefarbt und verfarben sich im Herbst noch einmal gelborange bis scharlachrot 1 Generative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit reicht je nach Standort von Februar bis August Der Peruckenstrauch ist meist einhausig gemischtgeschlechtig monozisch seltener trimonozisch 4 Die gemischten und weit ausladenden lockeren rispigen Blutenstande 2 sind leicht behaart und enthalten sehr viele Bluten 1 An den Seitenachsen und Verzweigungen sind Tragblatter vorhanden Der Blutenstiel ist 7 bis 10 Millimeter lang Die zwittrigen oder meist eingeschlechtigen Bluten sind bei einem Durchmesser von etwa 3 Millimetern radiarsymmetrisch und meist funfzahlig mit doppelter Blutenhulle 2 Der kahle grune Kelch mit dreieckigen Zipfeln ist 1 2 Millimeter lang sowie 0 8 Millimeter breit Die weisslichen 2 bis gelben Kronblatter sind bei einer Lange von 2 bis 2 5 Millimetern sowie einer Breite von etwa 1 Millimetern eiformig Die funf kurzen Staubblatter sind etwa 1 5 Millimeter lang mit eiformigen Staubbeuteln die etwa gleich lang sind wie die Staubfaden Der funflappige kahle und fleischige Diskus ist orange gelb braun Der fast kugelige oberstandige und einkammerige Fruchtknoten weist einen Durchmesser von etwa 0 5 Millimetern auf Es sind drei freie ungleiche und oft seitliche Griffel mit kopfigen Narben vorhanden Bei den mannlichen Bluten ist ein Pistillode vorhanden und bei den weiblichen Staminodien Die kahlen rotlich braunen und netznervig geaderten eher trockenen und sehr leichten Steinfruchte sind bei einer Lange von 4 bis 5 Millimetern sowie einem Durchmesser von 2 4 bis 2 8 Millimetern herz nieren bis eiformig etwas abgeflacht und enthalten nur einen Samen 1 Ihnen haften oben die Griffelreste an und unten der bestandige Kelch Die Fruchte reifen von Mai bis November Der Stiel der sterilen unfruchtbaren Bluten ist zuletzt fadenformig verlangert und abstehend seidig fedrig behaart 1 aus ihnen entsteht das Aussehen der namensgebenden Perucke 2 Die Blutenstiele verlangern sich nach der Anthese und die der meist vielen abortiven Bluten ohne Frucht besitzen lange abstehenden und meist rotliche rosa oder purpurfarbene bis gelbliche oder weissliche Haare Die Chromosomgrundenzahl betragt x 15 es liegt Diploidie mit einer Chromosomenzahl von 2n 30 vor 1 2 5 Okologie BearbeitenDie Blutenstande konnen ganz oder teilweise abbrechen und Balle bilden die uber den Boden rollen 6 7 8 Die sehr leichten Fruchte werden vom Wind ausgebreitet Anemochorie nbsp Peruckenstrauch im Garten von Bateman s East Sussex EnglandVorkommen BearbeitenCotinus coggygria ist im Mittelmeergebiet und im sudlichen Europa 3 Sudwestasien nordwestlichen Indien Nepal Pakistan und in China heimisch Man findet die Art aber auch in Kleinasien Der Status in der Roten Liste der gefahrdeten Arten der Schweiz ist 2016 national NT Potenziell gefahrdet 1 Der Peruckenstrauch gedeiht auf sonnigen trockenen steinigen oder felsigen Hangen oft auf kalkhaltigen Boden In China gedeiht diese Art in Hohenlagen von 700 bis 2400 Metern und in Nepal von 1100 bis 2400 Metern In Sudosteuropa ist er eine Charakterart des Pruno mahaleb Cotinetum aus dem Verband Berberidion kommt aber auch in Pflanzengesellschaften der Ordnung Quercetalia pubescentis vor 5 Er steigt im Tessin bis in eine Hohenlage 700 Metern in Sudtirol bis 900 Metern und in den illyrischen Gebirgen bis in eine Hohenlage von 180 Metern auf 9 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 1 trocken Lichtzahl L 4 hell Reaktionszahl R 4 neutral bis basisch Temperaturzahl T 4 warm kollin Nahrstoffzahl N 2 nahrstoffarm Kontinentalitatszahl K 3 subozeanisch bis subkontinental 1 nbsp Blatter und Blutenstande nbsp Blutenstand nbsp Namensgebender peruckenartiger Fruchtstand nbsp Blutenstand mit jungen Fruchten nbsp Fruchtstand man sieht dass nur die Fruchtstiele ohne Frucht stark behaart sind nbsp HerbstfarbungSystematik BearbeitenDie Erstveroffentlichung dieser Art erfolgte 1753 als Rhus cotinus durch Carl von Linne in Species Plantarum Tomus I S 267 Der Name Cotinus coggygria wurde 1772 durch Giovanni Antonio Scopoli in Flora Carniolica 2 Auflage 1 S 220 veroffentlicht 3 nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Je nach Autor gibt es mehrere Varietaten Auswahl Cotinus coggygria var cinerea Engler Cotinus coggygria L var coggygria Cotinus coggygria var glaucophylla C Y Wu Cotinus coggygria var pubescens Engler Bei dieser Varietat sind die Blatter behaart Sie wurde aus dem Banat aus Kleinasien und dem Kaukasusraum bekannt 9 Verwendung BearbeitenDie Blatter und die Rinde sind eine gute Tanninquelle Aus den Wurzeln und dem Holz kann ein Farbemittel erhalten werden Literatur BearbeitenTianlu Min Anders Barfod Anacardiaceae In Wu Zheng yi Peter H Raven Deyuan Hong Hrsg Flora of China Volume 11 Oxalidaceae through Aceraceae Science Press und Missouri Botanical Garden Press Beijing und St Louis 2008 ISBN 978 1 930723 73 3 Cotinus coggygria Scopoli S 344 textgleich online wie gedrucktes Werk Abschnitte Beschreibung und Verbreitung Marilena Idzojtic Dendrology Cones Flowers Fruits and Seeds Academic Press 2019 ISBN 978 0 12 819644 1 S 206 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Peruckenstrauch Cotinus coggygria Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Peruckenstrauch Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Gewohnlicher Peruckenstrauch bei Baumkunde Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Cotinus coggygria bei Useful Temperate Plants abgerufen am 18 Oktober 2018 Cotinus coggygria bei Virginia Tech Dendrology abgerufen am 10 Oktober 2019 Datenblatt Cotinus coggygria mit Foto und Verbreitung in Griechenland bei Flora of Greece web An annotated checklist of the Vascular Plants of Greece Datenblatt Cotinus coggygria mit Fotos und Verbreitung in Italien bei Portale della Flora d Italia Portal to the Flora of Italy Datenblatt Cotinus coggygria mit Fotos und Verbreitung in Frankreich bei Tela Botanica Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k Cotinus coggygriaScop In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 19 Oktober 2022 a b c d e f g h Cotinus coggygria Scop Gewohnlicher Peruckenstrauch FloraWeb de a b c T Henning E von Raab Straube 2016 Anacardiaceae Datenblatt Cotinus coggygria In Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity Kim E Tripp Considering Cotinus bei Arnold Arboretum Arnoldia 1994 S 21 30 PDF 703 kB a b Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 645 Michael Hickey Clive King 100 Families of Flowering Plants Second Edition Cambridge University Press 1988 ISBN 0 521 33700 3 S 292 f Jaime Kigel Gad Galili Seed Development and Germination Dekker 1995 ISBN 0 8247 9229 7 S 16 Adolf Engler Karl Anton Eugen Prantl Die Naturlichen Pflanzenfamilien III Teil Abt 5 Engelmann 1896 S 144 164 f eingescannt bei biodiversitylibrary org a b Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa Pteridophyta Spermatophyta 2 Auflage Band V Teil 1 Angiospermae Dicotyledones 3 1 Linaceae Violaceae Carl Hanser bzw Paul Parey Munchen bzw Berlin Hamburg 1966 ISBN 3 489 72021 0 S 226 229 unveranderter Nachdruck von 1925 mit Nachtrag Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Peruckenstrauch amp oldid 238922704