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Heinrich Gustav Adolf Engler 25 Marz 1844 in Sagan Provinz Schlesien Konigreich Preussen 10 Oktober 1930 in Berlin war ein deutscher Botaniker und der fuhrende Pflanzenexperte seiner Zeit Sein offizielles botanisches Autorenkurzel lautet Engl Adolf Engler um 1913 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Ehrungen 3 Schriften Auswahl 3 1 Hauptwerke 3 2 Zeitschriftenbeitrage 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken Bearbeiten nbsp Grabmal von Adolf Engler im Botanischen Garten BerlinIm niederschlesischen Sagan geboren kam er mit seinen Eltern August und Pauline Engler 1848 nach Breslau Hier besuchte er bis zum Abitur im Jahre 1863 das Maria Magdalenen Gymnasium Wahrend seines Studiums in Munchen wurde er 1866 Mitglied der Burschenschaft Algovia 1 1866 promovierte Adolf Engler zum Dr phil an der Universitat Breslau Von 1871 bis 1878 war er Lektor und Herbariumskurator in Munchen 1878 wurde er in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina gewahlt Von 1878 bis 1884 lehrte er systematische Botanik an der Universitat Kiel wo er erstmals einen botanischen Garten anlegte Dann trat er in Breslau die Nachfolge seines Doktorvaters Heinrich Goppert als Direktor des Botanischen Gartens 1884 1889 an Im Alter von 45 Jahren ubernahm er in Berlin im Oktober 1889 eine ordentliche Professur fur systematische Botanik an der Friedrich Wilhelms Universitat und wurde mit diesem Amt zugleich Direktor des Koniglichen Botanischen Gartens und Museums in Schoneberg 1900 bewirkte er den Umzug des Botanischen Gartens Berlin von Schoneberg nach Dahlem und schuf mit dieser 43 ha grossen Anlage Deutschlands grossten und bedeutendsten und mit etwa 20 000 Arten artenreichsten botanischen Garten Ein Jahr zuvor hatte er bereits auf Wunsch des Gouverneurs Julius Freiherr von Soden die Grundung der Botanischen Zentralstelle fur die deutschen Kolonien erreichen konnen Engler bereiste 1889 Algerien und Tunesien 1901 die Kanarischen Inseln 1902 und 1905 Sud und Ostafrika und 1906 das tropische Asien 1913 unternahm er eine Reise um die Welt 1880 begrundete Engler die Botanischen Jahrbucher die er bis 1930 als Herausgeber betreute Engler unternahm auch den Versuch die Flora sowie die Vegetation der ganzen Erde in einzelnen Werken zusammenzufassen Vollstandig erschienen ist das Werk Die naturlichen Pflanzenfamilien das er in den Jahren 1887 1915 zusammen mit Karl Anton Eugen Prantl herausgab Von der Reihe Die Vegetation der Erde die er zusammen mit Carl Georg Oscar Drude in den Jahren 1896 1923 veroffentlichte sind 15 Bande erschienen Das Werk Das Pflanzenreich das alle Arten der Erde umfassen sollte wurde im Jahre 1900 begonnen und auch nach seinem Tode noch fortgesetzt Bis 1953 sind 107 Bande des Werks herausgekommen Mehrere spater Botaniker wie Richard Kolkwitz Hermann Morstatt 1877 1958 Karl Otto Muller und Friedrich Richard Schaudinn studierten bei Adolf Engler Franz Josef Niedenzu Ferdinand Albin Pax Wilhelm Ruhland Julius Schuster und Georg Volkens waren wissenschaftliche Assistenten bei Engler Seinem eigenen Wunsch entsprechend fand er im Botanischen Garten Berlin seine letzte Ruhestatte Es war bis zum Jahr 2009 als Ehrengrab der Stadt Berlin gewidmet Ehrungen Bearbeiten1901 wurde Engler in die American Academy of Arts and Sciences gewahlt 1906 in die American Philosophical Society 2 und 1925 in die National Academy of Sciences 1912 wurde er korrespondierendes Mitglied der Academie des sciences in Paris 3 1913 wurde er mit der Linne Medaille der Linnean Society of London ausgezeichnet Die Pflanzengattungen Englerastrum Briq aus der Familie der Lippenblutler Lamiaceae Englerarum Nauheimer amp P C Boyce aus der Familie der Aronstabgewachse Araceae Englerella Pierre und Englerophytum K Krause aus der Familie der Sapotengewachse Sapotaceae Engleria O Hoffm aus der Familie der Korbblutler Asteraceae Englerina Tiegh aus der Familie der Riemenblumengewachse Loranthaceae Englerocharis Muschl aus der Familie der Kreuzblutler Brassicaceae Englerodoxa Hoerold aus der Familie der Heidekrautgewachse Ericaceae Englerodaphne Gilg aus der Familie der Seidelbastgewachse Thymelaeaceae Englerophoenix Kuntze aus der Familie der Palmen Arecaceae und Englerodendron Harms aus der Familie der Hulsenfruchtler Fabaceae sind nach ihm benannt worden 4 Auch die Pilzgattungen Engleromyces Henn Englerula Henn Englerulella Hansf und Parenglerula Hohn sind Engler zu Ehren benannt worden 4 Die vom Botanischen Garten und Botanischen Museum Berlin Dahlem herausgegebene Zeitschrift Englera tragt seinen Namen 5 1938 wurde eine zum Botanischen Museum fuhrende Strasse in Englerallee umbenannt 6 Schriften Auswahl BearbeitenHauptwerke Bearbeiten De genere Saxifraga Halle 1866 Digitalisat Beitrage zur Naturgeschichte und Verbreitung des Genus Saxifraga L Halle 1866 Index criticus specierum atque synonymorum generis Saxifraga L Wien 1869 Monographie der Gattung Saxifraga L Breslau 1872 Digitalisat Versuch einer Entwicklungsgeschichte der extratropischen Florengebiete 2 Teile Leipzig 1879 1882 Fuhrer durch den koniglich botanischen Garten der Universitat zu Breslau Breslau 1886 Digitalisat Die Liliaceae Berlin 1887 Die Forschungsreise S M S Gazelle in den Jahren 1874 bis 1876 unter Kommando des Kapitan zur See Freiherrn von Schleinitz IV Teil Botanik Berlin 1889 Digitalisat Uber die Hochgebirgsflora des tropischen Afrika Berlin 1892 Digitalisat Syllabus der Pflanzenfamilien 1 Auflage Syllabus der Vorlesungen uber specielle und medicinisch pharmaceutische Botanik Eine Uebersicht uber das ganze Pflanzensystem mit Berucksichtigung der Medicinal und Nutzpflanzen Berlin 1892 Digitalisat Grosse Ausgabe 2 Auflage Zweite umgearbeitete Ausgabe Berlin 1898 3 Auflage Dritte umgearbeitete Auflage Berlin 1903 Digitalisat 4 Auflage Vierte umgearbeitete Auflage Berlin 1904 5 Auflage Funfte umgearbeitete Auflage Berlin 1907 6 Auflage Sechste umgearbeitete Auflage Berlin 1909 7 Auflage Siebente wesentlich umgearbeitete Auflage Berlin 1912 mit Ernst Gilg 8 Auflage Achte mehrfach erganzte Auflage Berlin 1919 mit Ernst Gilg 9 Auflage Neunte mehrfach erganzte Auflage Berlin 1924 mit Ernst Gilg Die Pflanzenwelt Ost Afrikas und der Nachbargebiete Deutsch Ost Afrika Band 5 Berlin 1895 Digitalisat Monographien afrikanischer Pflanzen Familien und Gattungen 8 Bande Berlin 1898 1904 als Herausgeber Die naturlichen Pflanzenfamilien nebst ihren Gattungen und wichtigeren Arten insbesondere den Nutzpflanzen 1 Auflage 23 Bande Leipzig 1887 1915 Digitalisat als Herausgeber mit Karl Anton Eugen Prantl Die naturlichen Pflanzenfamilien nebst ihren Gattungen und wichtigsten Arten insbesondere den Nutzpflanzen 2 Auflage 28 Bande Leipzig Berlin 1924 1980 Die Vegetation der Erde 15 Bande Leipzig 1896 1923 Digitalisat als Herausgeber mit Oscar Drude Das Pflanzenreich Regni vegetabilis conspectus Heft 1 107 Berlin 1900 1953 Digitalisat als Herausgeber Beitrage zur Entwicklungsgeschichte der Hochgebirgsfloren Berlin 1916 Digitalisat Zeitschriftenbeitrage Bearbeiten Gutachten uber den Koniglichen botanischen Garten zu Berlin und uber die Frage nach seiner Verlegung In Notizblatt des Konigl botanischen Gartens und Museums zu Berlin Band 1 Nr 10 Engelmann Leipzig 1897 S 295 314 JSTOR 3994155 Die Pflanzen Formationen und die pflanzengeographische Gliederung der Alpenkette In Notizblatt des Konigl botanischen Gartens und Museums zu Berlin Band 3 Appendix VII Engelmann Leipzig 1903 doi 10 2307 3994118 Literatur BearbeitenBotanisches Museum Berlin Adolf Engler Die Welt in einem Garten Prestel Munchen 2000 ISBN 3 7913 2315 6 Frans A Stafleu Richard S Cowan Taxonomic literature 2 ed Band 1 A G Seite 757 797 Utrecht 1976 ISBN 90 313 0225 2 Friedrich Markgraf Engler Adolf In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 532 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Adolf Engler Sammlung von Bildern nbsp Wikisource Adolf Engler Quellen und Volltexte Autoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen fur Adolf Engler beim IPNI Literatur von und uber Adolf Engler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur von und uber Adolf Engler im Katalog der Virtuellen Fachbibliothek Biologie vifabio Die Welt in einem Garten Adolf Engler ein Leben fur die Botanik Sonderausstellung 2000 im Botanischen Museum BerlinEinzelnachweise Bearbeiten Karl Gareis Die Munchner Burschenschaft Arminia Werden und Schicksal Munchen 1967 S 145 Member History Adolf Engler American Philosophical Society abgerufen am 1 August 2018 Verzeichnis der Mitglieder seit 1666 Buchstabe E Academie des sciences abgerufen am 9 Februar 2020 franzosisch a b Lotte Burkhardt Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen Erweiterte Edition Teil I und II Botanic Garden and Botanical Museum Berlin Freie Universitat Berlin Berlin 2018 ISBN 978 3 946292 26 5 doi 10 3372 epolist2018 Robert Zander Zander Handworterbuch der Pflanzennamen Hrsg von Fritz Encke Gunther Buchheim Siegmund Seybold 13 neubearbeitete und erweiterte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart 1984 ISBN 3 8001 5042 5 Englerallee In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins beim Kaupert Normdaten Person GND 118684906 lobid OGND AKS LCCN n84179716 VIAF 73914023 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Engler AdolfALTERNATIVNAMEN Engler Heinrich Gustav AdolfKURZBESCHREIBUNG deutscher BotanikerGEBURTSDATUM 25 Marz 1844GEBURTSORT Sagan Provinz Schlesien Konigreich PreussenSTERBEDATUM 10 Oktober 1930STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adolf Engler amp oldid 237153042