www.wikidata.de-de.nina.az
Die Kirche St Peter in Tanas Gemeinde Laas Sudtirol ist die dritte Kirche die ungefahr an dieser Stelle errichtet wurde Sie liegt auf einem Felskegel in der Schlucht des Tanaser Bachs oberhalb von Eyrs in etwa 1400 Metern Hohe am Sonnenberg Am 12 Mai 1981 wurde das Gebaude unter Denkmalschutz gestellt Kirche St Peter in TanasAufnahme vom GalministeinhofAufnahme vom GalministeinhofBaujahr bis 1769Einweihung 1782Baumeister Anton StecherStilelemente SpatbarockBauherr Pfarrgemeinde TanasTurme 1Lage 46 38 33 6 N 10 39 11 6 O 46 642671 10 653212 Koordinaten 46 38 33 6 N 10 39 11 6 OZweck romisch katholische PfarrkircheGemeinde TanasPfarrei TanasBistum Bozen BrixenSt Peter Tanas Vinschgau Gemeinde LaasInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Erste Kirche 1 2 Zweite Kirche 1 3 Dritte Kirche 2 Heutiges Bauwerk 3 Ausstattung 4 Friedhof 5 Restaurierung 6 Literatur 7 WeblinksGeschichte BearbeitenErste Kirche Bearbeiten Ein Priester fur die Kirche St Peter wird erstmals 1368 erwahnt Von der Kirche selbst sind erste schriftliche Nachweise aus dem Jahr 1396 vorhanden In diesem Jahr hatte der Vogt Ulrich von Matsch in einem Streitfall wegen Wasserrechte zwischen Tanas und Eyrs zur richten Als Ort wird die Stelle angegeben wo die St Peters Kapelle steht Zweite Kirche Bearbeiten Fur die Zeit um 1490 wird von einem Kirchenneubau berichtet Um diesen voranzutreiben hatte Papst Alexander VI einen Ablass verliehen und des Weiteren die Erlaubnis zur Aufbewahrung des Allerheiligsten und zur Einrichtung eines Friedhofs erteilt Im Jahr 1510 wurde von 12 Kardinalen ein Ablass zur Ausstattung und zur Instandhaltung der Kirche verliehen In den heute noch vorhandenen Resten dieses Baus findet sich die Jahreszahl 1513 im Hauptportal eingeschlagen womit das Fertigstellungsdatum gemeint sein durfte Der eingesetzte Priester wird als Benefiziat vermerkt Die Errichtung einer Expositur wird erstmals 1729 erwahnt Zur Erhaltung des Ewigen Lichts musste jeder Hof als jahrlichen Zins eine bestimmte March 1 March 0 44 kg Schmalz abliefern Dieser galt als Zins von einer sogenannten Kirchenkuh Das Visitationsprotokoll von 1638 berichtet von einem weissen Taufstein aus Laaser Marmor der in der Mitte der Kirche aufgestellt war Inzwischen befindet er sich in der heutigen Kirche unter dem Aufgang zur Empore Das runde Becken ist abwechselnd von Lilien und Petrusschlusseln verziert Die Datierung ist unklar und schwankt zwischen dem 16 und 14 Jahrhundert Da Tanas seit jeher die Taufrechte besass ist letztere Datierung nicht vollig auszuschliessen Diese Peterskirche war laut der Tirol Karte von Matthias Burglechner aus dem 17 Jahrhundert auf der orographisch linken Seite des Veldenbachs heute Tanaser Bach gebaut worden Im Laufe der Zeit anderte der Bach seinen Lauf und grub sich ein neues Bett zwischen Kirche und Dorf sodass hier eine tiefe Schlucht entstand Standige Muren untergruben den Standort der Kirche schliesslich sturzten der Turm und der Friedhof in die Tiefe Wahrscheinlich wurde wegen der Beschwerlichkeit des Zugangs zu den werktaglichen Gottesdiensten Ende des 16 oder Anfang des 17 Jahrhunderts die St Anna Kapelle in Tanas gebaut Dritte Kirche Bearbeiten Fur den Neubau der Kirche wurde ein Platz gesucht der durch Muren nicht mehr gefahrdet werden konnte Man wahlte die jetzige Stelle woraufhin es zum Streit zwischen Tanasern und den Bergbauern kam da der Kirchweg fur die Leute aus Tanas nunmehr bedeutend langer und beschwerlicher sein wurde Schliesslich entschied Innsbruck als letzte Instanz Die Kirche soll am tauglichsten Platze an der Bergseite erbaut werden 1769 war die Kirche fertiggestellt Die Weihe erfolgte jedoch erst 1782 durch Dyonis von Rost Bischof von Chur Dieser liess sich den beschwerlichen Weg in einem Tragsessel hinauftragen und beanspruchte dazu noch 180 Gulden an Honorar und Reisegeld Heutiges Bauwerk Bearbeiten nbsp St Peter Ansicht von Eyrs links der Galministeinhof rechts Hauser von Tanas Der Bau zeigt sich im Stil des Spatbarocks Der Grundriss wurde der spatgotischen Vorgangerkirche nachempfunden Das Langhaus ist rechteckig mit einem angeschlossenen leicht abgesetzten funfseitigen Chor An der Westseite ist ein Turm mit einer holzernen Zwiebelhaube vorgesetzt Das dreijochige Stichkappengewolbe des Kirchenschiffes ist auf flache Wandpilaster aufgelegt Ausstattung BearbeitenDas meiste der sakralen Einrichtung stammt aus der Vorgangerkirche die demnach ziemlich umfangreich ausgestattet gewesen sein muss Bei dem Hochaltar handelt es sich um einen sogenannten Ziborium Altar Der Altartisch mit dem Tabernakel liegt nicht direkt an der Wand an ist aber durch das Saulengebalk mit der Wand verbunden Das Altarblatt ist 1769 von Florian Greiner gemalt worden und stellt den Abschied von Petrus dar er und Paulus umarmen sich Man findet auch die Zeichen ihres Martyriums Kreuz und Schwert Am Wandaufbau des Hochaltars finden sich die Initialen des Fassmalers M M und die Jahreszahl 1782 Wechselbilder fur die Advents und Fastenzeit stellen ein Kruzifix und ein Verkundigungsbild dar und sind 1786 von Josef Dengg aus Schluderns gemalt worden Ebenfalls aus der Vorgangerkirche stammen die beiden Seitenaltare die zwischen 1645 und 1666 angeschafft wurden Der Aufbau mit den rebenumwundenen Saulen orientiert sich am Stil der Zeit um 1600 Als Seltenheit kann jedoch der Doppeladler angesehen werden der halbiert an den Altarseiten angefugt ist Der rechte Seitenaltar der auch der altere ist tragt die erhalten gebliebene Stifterinschrift Anno 1667 hat der frumb Sylvester Telzer und Agata Dreggerin seine Hausfrau disen altar malen und auf sein Unkosten fassen lassen Er stammt jedoch bereits aus dem Jahre 1645 wie die Jahreszahl am Gebalk ausweist Das Altarblatt mit den Pestpatronen St Rochus und St Sebastian wurden 1926 von Martin Adam aus Mals erneuert dabei wurde jedoch die Originalitat gewahrt Als wahrscheinliche Stiftung einer Privatperson entstand 1666 der Immaculata Altar Bei der Neubemalung des Altarblattes im Jahre 1888 durch Theres Stringl wurde der Stiftername allerdings ubermalt Alle Skulpturen hat man bereits vor langerer Zeit entfernt und eingelagert Die vier grossen farbig gefassten Statuen des Hauptaltars stellten den Bischof Luzius von Chur Remigius von Reims als Schutzpatron von Eyrs sowie die beiden Soldatenheiligen Florian und Moritz dar Weitere Skulpturen und sakrale Gegenstande waren Am Altar der Unbefleckten Empfangnis der Churer Diozesanpatron Luzius beidseitig flankiert von den Eltern der Maria Joachim und Anna Am Pestaltar der Papst Sylvester als Viehpatron sowie St Petrus und St Paulus Es sind Arbeiten des Bildhauers Greiner aus dem 18 Jahrhundert Ein auf 1711 datiertes Vesperbild welches ebenfalls aus der Vorgangerkirche stammt und welches uber dem Beichtstuhl aufgestellt war Eine Kreuzigungsgruppe von 1723 die bis auf den Johannes nicht mehr komplett ist Aus der Familie Greiner Christian Greiner d A 1720 und Christian Greiner d J 1778 Uberreste von holzernen Altarskulpturen St Luzius und St Florinus aus den Jahren 1620 bis 1640 Zwei grosse Skulpturen des Hl Leonhard und der Hl Ottilie Im gegenwartigen Zustand wurden sie irgendwann einmal derb erneuert Sie konnten von Christian Greiner d A stammen und konnen auf die Zeit um 1700 1710 datiert werden Ein Votivbild zu Ehren des Hl Martin gestiftet 1692 von Georg Telser auf Goldstein Galministein Das Bild wurde 1750 von Florian Greiner renoviert Auf der Tafel ist vermerkt den h Martin zu Ern hat der Ersambe Georg Telsser auf Goldstain und seine Ehewirtin Margreta Vileggerin dies Taffl auf geopfert Ano 1692 Ano 1750 hat der Ehrsambe Bartholome Telsser auf ober Tels dies Taffl Renevieren lassen Ein Olbild mit dem Apostel Paulus und Szenen aus der Jakobslegende gestiftet von Jakon Thaner mit der Inschrift Gott vnd dem heilligen S JACOBVS zu Ehrn hadt Jacob V astl Thaner v Agatha Thregerin sein Ehewirdtin dies Taffls aufgeopfert ano 1699 Am Altartisch der Kirche sind die Reliefs der Opfer Abrahams und Abels angebracht Diese stammen vom Ende des 19 Jahrhunderts oder dem Beginn des 20 Jahrhunderts Die Kreuzwegstationen sind kolorierte Augsburger Kupferstiche datiert auf 1760 1770 und noch in ihren originalen Holzrahmen Die beiden Glocken stammen noch von der Vorgangerkirche Die grossere hat ein Gewicht von 200 Kilogramm und erklingt im Ton C Cis Sie wurde vom Meister Sternegger aus Nurnberg 1593 gegossen und tragt Reliefs des Hl Petrus mit Schlussel und einer Kreuzigungsgruppe sowie die Inschrift JESUS NAZARENUS REX JUDEORUM ANNO MDLXXXXiii durch das Feuer bin ich geflossen Christofferus Sterneggker hat mich gegossen Da bei der kleinen Glocke der Mantel gesprungen ist kann sie nicht mehr benutzt werden Sie tragt die Inschrift VERBUM DOMINUM MANET ETERNUM in unsserer a veu er bin ich geflossen Christofferus Sterneggker hat mich gegossen Anno MDLXXXXiii Die Reliefs zeigen einen Bischof mit Stab und ein Heiligenmedaillon In Sudtirol gibt es keine weiteren Glocken der Familie Sternecker aus Nurnberg Nach dem Ersten Weltkrieg wurden zwei weitere Glocken aufgehangt sie wurden 1921 von Luigi Colbacchini in Trient gegossen Die kleine Orgel befindet sich auf einer eigenen vergitterten kleinen Empore und tragt in der Windlade die Inschrift Andreas Mauracher Orgelbauer aus Zillertal gemacht im Jahr 1812 Friedhof BearbeitenIn der Nordwestecke des Friedhofs wurde eine Totenkapelle mit Altar errichtet letzterer wurde jedoch nie geweiht Der Friedhof wird noch genutzt und dient den Bewohnern der umliegenden Berghofe die hier eine Grabstelle besitzen als letzte Ruhestatte Restaurierung BearbeitenDurch private Spenden das Land Sudtirol und die Stiftung Sudtiroler Sparkasse wurde Geld aufgebracht um die Orgel in den spaten 1990er Jahren restaurieren zu lassen Zur gleichen Zeit wurde die Kirche statisch saniert es wurden Flachbandstahlschleudern uber dem Bogengewolbe eingezogen Risse im Mauerwerk verschlossen und die Mauern trockengelegt Einige Jahre vorher war bereits das Dach mit Holzschindeln neu eingedeckt worden Im September 2000 war dieser Abschnitt der Renovierungsarbeiten abgeschlossen Eine Innen und Aussensanierung ist geplant Literatur BearbeitenGertraud Laimer Tappeiner Kirchen von Laas Eyrs Tschengsl und Tanas Hrsg Pfarre Laas Verlag Tappeiner Lana 2011 S 91 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Peter Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Sudtiroler LandesdenkmalamtsHistorische Bauwerke in Laas und den angeschlossenen Fraktionen Laas Alter Pfarrwieden Albert Peter Bauernmuhl Gasthaus Sonne Gasthof zur Krone Josefshaus Oberlorezhof Obermuhl Maria Lourdes Moarhof Prullhof Rappenschuster Rungghof Schulhaus St Johannes St Markus St Martin St Nikolaus St SisiniusEyrs Lamplwirt Moosburg Plawenngut St Josef St Remigius VoglsangTschengls Alter Wieden Maria Geburt Perlinger Psegg Riglguot St OttiliaAllitz Marienkapelle Maria Heimsuchung St MoritzTanas Herz Jesu Kirche Platthof Roderhof St Anna St Peter UnterfrinighofTarnell St Ulrich Tarnell Parnetz Marienkapelle Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Peter Tanas amp oldid 221314353