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St Markus auch St Marx genannt ist ein kleines ehemaliges Kirchengebaude in der Ortschaft Laas in Sudtirol und zahlt zu den vier altesten Kirchen von Laas 1 Es liegt am nordlichen Ufer der Etsch und in unmittelbarer Nachbarschaft zur Pfarrkirche St Johannes der Taufer von der sie durch eine Strasse getrennt ist Es war die einzige Kirche in Sudtirol mit dem Patrozinium des Hl Markus St Markus von Nordosten Die Glasscheiben weisen auf die wieder verschlossenen Atelierfenster hin St Markus von Westen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bauwerk 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenErstmals erwahnt wurde die Kirche im Jahre 1323 das Landesdenkmalamt datiert die Bauzeit auf 1120 bis 1130 Wer den Bau der Kirche in Auftrag gab und wem sie das Patrozinium verdankt konnte bisher nicht geklart werden Die Urbarbucher der Pfarre belegen dass die Kirche als Beinhaus Totengruft von Laas gedient hat Fur das Jahr 1496 ist vermerkt dass Blas Valrayrers Erbn jahrlich drei Muttli Roggen und eineinhalb Muttli Gerste in das painhauss oder totn grufft zu las Zins aus dem Waalacker abzufuhren hatten Weiterhin heisst es dann Cristanli sol alle Samstag Nacht und alle unserliebe frauen Nacht und alle zwelff pottn Nacht uber Jar im painhauss zu Sandt Johannsn zu las redlichen und ungefarlichn beleuchtn wie dan von alter herkomen ist pfant ist ain acker genant der liecht acker Im Urbar von 1586 findet sich dann der Eintrag dass Sigmundt Platzer als Inhaber des Liechtacker gelegen auf Creutz verpflichtet ist den Brauch der Beleuchtung des Beinhauses bei St Johannes an den vorgemelten Abenden und Nachten das ganze Jahr uber weiterzufuhren Wurde hier noch die Bezeichnung bei St Johannes oder zu St Johannes verwendet so wurde es 1753 konkreter da man hier genauer angab dass das Painhauss oder Todtengruft unter Sanct Marxkurchen zu beleuchten sei Die oblag bereits seit alters her zu ewigen Zeiten dem Inhaber des besagten Ackers der drei Muttmal gross war Da dieser Acker in der Lahnsgefahr liege habe man das Licht an den User Frau Abenden an den Apostel Abenden nicht anzunden konnen Jetzt habe aber der nunmehrige Inhaber das Lich an den angegebenen Tagen zu stellen und rodlich und ungefahrlich zu unterhalten Nach der Chronik von Talman Planth aus dem Jahre 1777 ist St Marx im Engadiner Krieg teilweise zerstort worden wurde aber bald wieder aufgebaut Laut den Visitationsakten von 1638 ist zu entnehmen dass die Kirche bereits 1502 vom Churer Bischof Stephan mit zwei Altaren im Chorraum und einer Gruft neu geweiht worden war Die bischoflichen Akten bemerken hierzu Sacellum S Marci super cryptum amplum valde et altum tabolato et uno altari constat 2 sunt destructa qui amodum antiquum dedificata obscurum sacellum rediderunt Ubersetzung in der Quelle Die Kirche St Markus ist sehr geraumig und hoch uber einer Krypta sie besteht aus einem Stockwerk und einem Altar zwei sind abgebrochen worden dd Wahrend der Regierungszeit von Kaiser Joseph II wurden zwischen 1782 und 1787 Kloster aufgehoben sowie uberflussige Nebenkirchen so auch St Marx profaniert und anderen Zwecken zugefuhrt Bis 1785 war die Kirche noch in ihrer ursprunglichen Verwendung da bis zu diesem Jahr noch in den Pfarrakten uber die die jeweilige Verpflichtung an Sonn und Feiertagen hinaus fur den Christtag bei anbrechendem Tag ein hl Amt in der S Marcus Kirchen erwahnt wird weiterhin dass bei anbrechendem Tag ein hl Amt in der S Marcus Kirchen abgehalten wird und nach beendigtem Amt in der Pfarrkirche die Frueh Moss welches beides der jeweilige Fruemosser zu halten schuldig ist Am Sonntag nach S antoni abbt 17 Janner ist die Kirchweih bei S Marcus hat ein Pfarrer von Schlanders Amt und Prodig zu halten den Vorabend muss in der s Marcus Kirchen von einem jeweiligen Pfarrherrn die Vesper gehalten werden jedoch mit denen das er mit denen Priestern und Herren von Schlanders zu geniessen habe das Priester Mahl Nach 1786 wird die Kirche diesbezuglich nicht mehr erwahnt Das Gebaude wurde dann als Lagerraum fur kirchliche Gerate genutzt Eine Invantarliste der Pfarrkirche aus dem Jahre 1822 weist Fahnen einen Himmel fur Prozessionen Leuchter Messkleider und weitere Utensilien aus Beim Umbau der Pfarrkirche St Johannes 1850 52 wurden die Gottesdienste wieder in St Marx abgehalten Dem Ersuchen des k k Kreisamtes in Bozen vom 1 Februar 1747 an das Furstbischofliche Ordinariat in Trient das Gebaude abzutragen wurde zwar stattgegeben letztendlich wurde das Vorhaben aber nicht durchgefuhrt da man durch die Erweiterung des St Johanneskirche deren Stall und Stadel abreissen musste und als Ersatz dafur die vormalige St Marx Kirche ins Auge gefasst wurde 1880 wurde die 1879 gegrundete und spater weit uber die Grenzen Tirols hinaus bekannte k k Fachschule fur Steinbearbeitung in dem Gebaude untergebracht Dazu wurden eine Zwischendecke eingezogen und mehrere Offnungen gebrochen die mit Fenstern sog Atelierfenstern versehen waren Nach der Verlegung der Steinmetzschule nach Bozen im Jahre 1911 wurde hier die Volksschule untergebracht der auch als Probenraum der ortlichen Musikkapelle genutzt wurde Im Erdgeschoss befand sich uber lange Zeit die Milchsammelstelle und eine Sennerei Das Gebaude dient heute sozialen Zwecken Bauwerk BearbeitenDie Ost West Richtung wurde beim Bau nur grob eingehalten die Achse durch das relativ hohe Kirchenschiff verlauft von Westnordwest nach Ostsudost Das Mauerwerk besteht zum Teil aus behauenen grossen Quadern die in der Anordnung eine grosse Regelmassigkeit aufweisen Dabei handelt es sich um roten Sandstein aus Allitz Laaser Marmor wurde nur in kleinen Mengen verwendet Die halbrund ausgefuhrte Apsis liegt an der ostlichen Stirnseite der Eingang befand sich ursprunglich in der westlichen Stirnseite wurde jedoch in den hinteren Bereich der nordlichen Seitenwand verlegt Im Inneren des turmlosen Gebaudes befand sich eine Krypta die lange Zeit als Beinhaus diente Bei den umfangreichen Restaurierungsmassnahmen in den Jahren 2000 2007 stiess man auf die Grundmauern einer Vorgangerkirche aus dem 7 Jahrhundert die eine Gesamtbreite von sechs Metern hatte Der Original Estrich und der Steinboden konnten freigelegt werden nbsp Fresko der thronenden MuttergottesIm Inneren wurden Fragmente gotischer Fresken freigelegt die die thronende Muttergottes darstellt die von musizierenden Engeln flankiert wird Das Fresko ist von einem Architekturrahmen umgeben Sie werden auf die Zeit um 1400 datiert Die Qualitat der Fresken wird als hoch eingestuft Geringe Farbreste spatmittelalterlicher Wandmalereien konnten auch an der Sudwand freigelegt werden Die Apsis wurde wieder in die ursprunglich Form gebracht und der Zugang zur Krypta wiederhergestellt Weiterhin wurden die Atelierfenster wieder sachgemass verschlossen sie werden heute durch an der Mauer angebrachte Glasscheiben angedeutet nbsp Hofstat unter sand Marxkyrchn Im Suden ist das Kirchengebaude durch Holzbalustraden mit einem Gebaude verbunden das bereits im Jahre 1496 als hofstat unter sand Marxkyrchn erwahnt wird 1695 war ein Hans Sarz aus diesem Hause steuerpflichtig Spater wird es Metzgerbehausung genannt welche mit Stall und Stadl gen Mitternacht also gegen Norden an die St Markuskirche stosst Einzelnachweise Bearbeiten Gertraud Laimer Tappeiner Kirchen von Laas Eyrs Tschengls und Tanas Hrsg Pfarre Laas Verlag Tappeiner Lana 2011 S 48 Literatur BearbeitenStiegen zum Himmel Alpine Strasse der Romanik Informationsschrift der Ferienregion Obervinschgau Mals Burgeis Schluderns Glurns o J Gertraud Laimer Tappeiner Kirchen von Laas Eyrs Tschengls und Tanas Hrsg Pfarre Laas Verlag Tappeiner Lana 2011 S 48 53 Franz Waldner Harbert Raffeiner Hermann Schonthaler Isidor Schonthaler Wilfried Stimpfl Johann E Thumler Manfred Zangerle Hauser von Laas Tschengls Eyrs Tanas Alitz Verlag Tappeiner Lana 1990 S 61 62 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Markus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Sudtiroler LandesdenkmalamtsHistorische Bauwerke in Laas und den angeschlossenen Fraktionen Laas Alter Pfarrwieden Albert Peter Bauernmuhl Gasthaus Sonne Gasthof zur Krone Josefshaus Oberlorezhof Obermuhl Maria Lourdes Moarhof Prullhof Rappenschuster Rungghof Schulhaus St Johannes St Markus St Martin St Nikolaus St SisiniusEyrs Lamplwirt Moosburg Plawenngut St Josef St Remigius VoglsangTschengls Alter Wieden Maria Geburt Perlinger Psegg Riglguot St OttiliaAllitz Marienkapelle Maria Heimsuchung St MoritzTanas Herz Jesu Kirche Platthof Roderhof St Anna St Peter UnterfrinighofTarnell St Ulrich Tarnell Parnetz Marienkapelle 46 616783 10 698597 Koordinaten 46 37 0 4 N 10 41 54 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Markus Laas amp oldid 231750631